Berlin-Kreuzberg -
Der Berliner Senat hat den geplanten Zaun um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg offiziell in Auftrag gegeben. Die Senatsumweltverwaltung beauftragte die landeseigene Grün Berlin GmbH damit, den Park "mit einer stabilen Umfriedung auszustatten", wie am Freitag mitgeteilt wurde.
Die bestehende Mauer soll den Angaben zufolge repariert, ausgebaut und ergänzt werden. An den Zugängen sollen abschließbare Tore aufgestellt werden. Mit dem Zaun soll es künftig möglich werden, den Park nachts zu schließen.
Weitere Details der Anlage, etwa die genaue Höhe und Bauart der Tore, stehen noch nicht fest. Auch über mögliche Schließzeiten will der Senat noch mit den Beteiligten beraten.
Baubeginn soll voraussichtlich im ersten Quartal 2024 liegen. Die Mauer sowie die ergänzenden Zäune und Tore dürften voraussichtlich im späten Frühling oder Frühsommer fertig werden. Die Kosten für die Errichtung des Zauns werden auf rund 1,9 Millionen Euro veranschlagt.
Mehr Parkläufer, hellere Beleuchtung
Die Debatte über Sicherheit in dem Park, der seit weit mehr als zehn Jahren einer der größten Plätze des Drogenhandels ist, war erneut entbrannt, weil eine junge Frau im Juni von mehreren Männern vergewaltigt worden war. Nach dem Vorfall hatte der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), im September zu einem Sicherheitsgipfel geladen. Dabei war die Umzäunung des Parks beschlossen worden.
Zudem sind soziale Maßnahmen geplant, zum Beispiel ein ganzjähriges Notübernachtungsangebot für obdachlose Menschen sowie mehr Drogenkonsumräume. Zusätzliche Parkläufer, neue Toiletten, hellere Beleuchtung und Grünschnitt sollen helfen, den Park wieder attraktiver für Besucher zu machen.
Umweltsenatorin Manja Schreiner teilte mit: "Ich freue mich, dass wir diesen wichtigen Schritt jetzt gehen und eine Umfriedung für den Görlitzer Park bauen."
Anwohner und Oppositionspolitiker sowie die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) kritisieren die Umzäunung des Parks. Sie fürchten, dass die Kriminalität sich auf andere Bereiche des Kiezes verlagern wird.
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.12.2023, 19:30 Uhr
