Geldnot bei Beratung "Dick und Dünn" - "Je schneller Essstörungen behandelt werden, umso kürzer ist der Leidensweg"

Fr 31.05.24 | 11:53 Uhr
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Symbolbild:Eine Frau liest in einer Beratungsstelle in einer Broschüre zu dem Thema Essstörungen.(Quelle:imago images/K.Kitschenberg)
Bild: imago images/K.Kitschenberg

Viele soziale Projekte in Berlin bangen um ihre Finanzierung - die geplanten Einsparungen im Haushalt verschärfen die Lage. Im Berliner Fachberatungszentrum für Essstörungen steht die wichtige Präventionsarbeit auf der Kippe.

Zur Person

Carmen Schmidt, Einrichtungsleitung "Dick und Dünn e.V.".(Quelle:privat)
privat

Carmen Schmidt ist Diplom-Sozialpädagogin, Beraterin und Moderatorin bei Essstörungen. Seit 2017 leitet sie das Berliner Fach-Beratungszentrum bei Essstörungen "Dick und Dünn e.V."

rbb|24: Frau Schmidt, wie arbeitet der Verein "Dick und Dünn"?

Carmen Schmidt: Unsere Schwerpunkte liegen in der Beratung, in der Fortbildung, in der Präventionsarbeit und in der Nachsorge. Wir beraten zum Beispiel bei Verdachtsfällen, wenn Angehörige eine Veränderung bei ihrem Kind wahrgenommen haben – dass sich etwa das Essverhalten verändert hat oder die psychische Verfassung. Dann können sie bei uns eine erste Einschätzung bekommen. Wir vermitteln dann in der Regel an die Kinder- und Jugendpraxen weiter, damit die eine Diagnose stellen.

Wenn Betroffene in einer Klinik waren, dann können sie bei uns auch eine Einzelberatung bekommen. Viele Psychotherapeutinnen sehen sich nicht ausreichend ausgebildet oder kompetent genug, um das Thema Essstörungen auch in der Psychotherapie zu bearbeiten. Die vermitteln vermehrt Betroffene von Essstörungen - zusätzlich zur Psychotherapie - an uns.

Warum sind Beratung und Prävention bei Essstörungen so wichtig?

Alle Essstörungen sind schwere Erkrankungen. Je schneller diese Erkrankungen erkannt, besprochen und behandelt werden, umso geringer ist ein langer Leidensweg. Weil sich die Anorexia nervosa (sog. "Magersucht", Anm. d. Redaktion) zum Beispiel sehr schnell im eigenen Persönlichkeitssystem verankern möchte und sich festkrallt. Je länger die betroffene Person erkrankt ist, umso schwieriger wird der Weg heraus.

Essstörungen sind unter den psychischen Erkrankungen die Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate - 15 bis 20 Prozent. Wir retten mit unserer Arbeit also auch Leben. Und wir vermindern das große Leid von Familien und Betroffenen von Essstörungen. Ich finde, es sollte allen Verantwortlichen ein wichtiges Anliegen sein, das ernst zu nehmen. Und: dass wir ausreichend gefördert werden und endlich eine Präventionsstelle bekommen.

Wie kann ihr Verein Betroffenen am effektivsten helfen?

Vor allem dadurch, dass wir weiterhin die kostenfreie Jugendsprechstunde ohne Anmeldung einmal wöchentlich so wie unsere kostenfreie Erstberatung mit Terminvereinbarung für Jugendliche anbieten können. Es ist unsicher, wie lange wir das können, ohne Fördermittelaufstockung.

Wir tun das gerade mit dem Wissen, dass unsere Eigenmittel sich dadurch erhöhen und wir anderweitig wieder Geld einnehmen müssen. Das machen wir, weil wir es wichtig finden, dass Jugendliche so schnell wie möglich – im besten Fall innerhalb von ein bis zwei Wochen - eine Ersteinschätzung bekommen. In der Realität liegen die Wartezeiten aktuell bei vier Wochen. Damit sind hier bei uns im Zentrum zwei Kolleginnen beschäftigt.

Wie finanzieren Sie sich?

Wir werden von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege finanziert - die Förderung deckt ca. 75 Prozent unserer laufenden Kosten für Personalmittel und Miete ab. Das sind 2,91 Personalstellen - Kolleginnen, die alle Diplom-Sozialpädagoginnen sind und die die Beratungen hier durchführen. Den Rest müssen wir selbst erwirtschaften. Im letzten Jahr waren das über 60.000 Euro.

Im Gesundheitsbereich im Haushalt drohen wie in den anderen Ressorts Kürzungen bei den Zuschüssen für Projekte, die zum Integrierten Gesundheits- und Pflege-Programm "IGPP" für das Handlungsfeld "Besondere gesundheitliche Bedarfe" gehören – mehrere Sozial-Verbände schlagen bereits Alarm – inwieweit sind sie davon betroffen?

Es gibt eine große Unsicherheit aufgrund der angespannten Finanzlage im Haushalt des Landes Berlin. Zum Glück sollen die einzelnen Ressorts jetzt nur noch 2,1 Prozent statt 5,9 Prozent einsparen. Wie sich aber diese 2,1 Prozent auf unser Ressort - Wissenschaft, Gesundheit und Pflege – auswirken wird, dazu gibt es noch keine konkreten Angaben. Ob es bei der Fördersumme bleibt, die uns angekündigt wurde, das ist immer noch unsicher. Und selbst in dieser Fördersumme sind weder eine Stelle für Prävention noch für die kostenfreie Jugendberatung enthalten.

Für uns heißt das konkret: Die Kollegin, die bei uns aktuell in die Schulen geht und mehrheitlich die Jugendlichen berät, können wir nur noch bis Ende Juli auf eigene Kosten beschäftigen.

Es kann nicht sein, dass die Hauptstadt mit vier Millionen Einwohner:innen da den Versorgungsauftrag – speziell gegenüber Kindern, Jugendlichen und Angehörigen – nicht ernst nimmt und diesen Auftrag nicht in Fördermittel übersetzt. Ich stand vor Kurzem bei einer Veranstaltung auf einer Bühne, um mich für Spendenmittel zu bedanken, die wir in die Prävention einfließen lassen wollen. Bei unserer dünnen Personaldecke habe ich eigentlich gar keine Zeit dafür – ich könnte in der Zeit auch Menschen beraten. Es kann nicht sein, dass ich betteln gehen muss für dieses Thema. Es geht hier um schwere Erkrankungen.

Wie schauen Sie also in die Zukunft?

Spannend wird der neue Haushalt ab 2026. In diesem Jahr werden die Projekte irgendwie über die Runden kommen, aber der nächste Doppelhaushalt, das ist schon angekündigt: Da können wir uns alle auf was gefasst machen. Deshalb ist es so wichtig, dass diese ganzen Projekte, die im Haushalt unter "besondere gesundheitliche Bedarfslagen" zusammengefasst sind, in der Politik weiterhin auf dem Schirm bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Jonas Wintermantel, rbb|24

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.05.2024, 10:30

17 Kommentare

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  1. 16.

    Wenn wir beginnen unsere Erkenntnisse und auch Wahrheit davon abhängig zu machen, ob es die Krankenkasse bezahlt, dann leben wir irgendwann in einer Paralelwelt, bestimmt von Zulassungsbestimmungen.
    Komisch ist doch auch, dass eben die einzigartigen Profis, als Arzt eben selbst Patienten zu "Dick und Dünn" schicken, mir für das Gruppengespräch mein Arzt sogar den Bedarf für eine Kostenübernahme der Gespräche attestierte.
    Weitläufig ist bekannt, dass bei Krankenkassen oft nicht die Sinnhaftigkeit einer Behandlung, sondern der Zusatzkostenvermeidungsdrang zur Ablehnung von Anträgen oder Anerkennung von Behandlungsformen führt.
    Irgendwie verstehe ich Ihre regiede Argumentation garnicht.
    Anorexie quasi nur Heilung durch Klinik? ich war damals in der Wiegmannklinik, heimlich mich erbrechend als gesund entlassen. Wer isst, ist gesund, mit nassem Handtuch auf der Waage zugenommen, alles supi.
    War so auch essend, knalledünn, irgendwann Reflux.
    Und: auch n. BZgA Bulemie= Essstörung

  2. 15.

    Bewusst eingelegter Hungestreik hat mit einer Anorexia nervosa rein gar nichts zu tun!

  3. 14.

    Die medizinische Professionalität, die wird von den Kassen geprüft, und die Zulassungen, die werden auf dieser Grundlage von ihnen vergeben.
    Warum Beratungsvereine nicht von den Kassen anerkannt werden, dass werden die auf Anfrage sicher beantworten.

    Die Anorexia nervosa ist eine ernste psychische Erkrankung, wogegen die Bulimie eigentlich eine Verhaltesstörung ist, und so wird es auch von Kassen meist qualifiziert.

  4. 13.

    Toll, dass Du es aus eigener Kraft geschafft hast, Deine Essstörung loszuwerden.
    Aber es ist doch für mich unverständlich, dass Du Deine Erfahrung über alle anderen stellst und selbst, dass Deinen Eltern wohl doch geholfen werden konnte, Dir egal ist...hat aber vielleicht indirekt auch Dir geholfen, dass Deine Eltern Ansprechpartner hatten.
    Für viele sind Online-Angebote nur eine schlechte Notlösung, da das Vis-à-Vis-Gespräch doch viele Aspekte hat, die online wegfallen:
    Zum Beispiel, dass man dafùr das Haus verlassen muss, das Gespräch in unvertrauten Umfeld, das Einhalten fester Termine u.s.w.einfach gesagt:
    Üben oft verlorengegangener sozialen Fähigkeiten und der Wissens und Erfahrungsaustausch in Betroffenengruppen.
    Ich möchte Dir Deine Meinung nicht madig reden, aber ich und andere haben bei "Dick und Dünn" tolle Ansprechpartner gefunden ; es wäre eine Katastrophe, wenn die Möglichkeit plötzlich verschwinden würde.
    Es muss da ja keiner hingehen, aber muss möglich bleiben.

  5. 12.

    Warum ist eine Beratungsstelle denn nicht professionell? "Dick und Dünn" gibt es bereits seit über 30! Jahren und ist auch für Eltern von Essgestörten eine unverzichtbare, unbürokratische Erstanlaufstelle, die dann weitere Schritte einleiten kann.
    Nicht umsonst wurde Silvia Beck, die Gründerin, vom deutschen Staate ausgezeichnet, sicherlich nicht, weil da unprofessionell gearbeitet wurde, sondern diese Einrichtung war es, die das Problem gesellschaftlich sichtbar und unkomplizierte Erstangebote machte. Im Übrigen gibt es auch Angebote mit Selbstbeteiligung, die auf Grund meines damaligen geringen Einkommens mit Attest eines Facharztes sogar vom Amt übernommen wurden. Auch die Bulimie war damals häufig folgend einer PROFESSIONELLEN Magersuchtbehandlung, damals der Zusammenhang FACHKREISEN völlig unbekannt.
    " Dick und Dünn" nahmen sich der oft schahmbesetzen Bulimie an, lange bevor diese Form von Essstörung als "Prinzessinnenkrankheit" in die Schlagzeilen kam.

  6. 11.

    Also, von "fehlendem Leidensdruck" kann m.M.n. nicht die Rede sein, selbst der hungerstreikende Klimaaktivist da (Der eine, der schon fast am Sterben ist) hat ja Leidensdruck. Nämlich den mit dem Klima. Es gibt immer (psychische) Ursachen, die dieses Verhalten begründen und da besteht demnach sehr wohl "Leidensdruck". Diese Ursachen müssen behandelt werden.

  7. 10.

    Also, von "fehlendem Leidensdruck" kann m.M.n. nicht die Rede sein, selbst der hungerstreikende Klimaaktivist da (Der eine, der schon fast am Sterben ist) hat ja Leidensdruck. Nämlich den mit dem Klima. Es gibt immer (psychische) Ursachen, die dieses Verhalten begründen und da besteht demnach sehr wohl "Leidensdruck". Diese Ursachen müssen behandelt werden.

  8. 9.

    Der "fehlende Leidensdruck" ist nicht (allein) mortalitätbegründend, denn nicht selten kommt es auf dem (dann oftmals steiningen und langwierigen) Weg AUS der Erkrankung auch zu Suiziden.**Ich kenne selber "Dick und dünn", die BEratung war damals so semi und der Arzt, zu dem ich überwiesen wurde, arrogant und überheblich. Meine Mutter indes fand gute Hilfe in einer sog. "Elterngruppe". Im Endeffekt hat MIR persönlich aber Dick&Dünn NICHTS gebracht, mich stattdessen total verwirrt, irritiert etc. Mir gings schon schlecht und dann haute die Frau damals Sprüche raus, von wegen, Sie können das gar nicht schaffen, blabla... Man sieht, ich lebe noch und das auch ohne die sog. "Profis" (D&D, den arroganten Arzt, die "Charite-Essambulanz" etc.) Habe die KRankheit aus eigener KRaft besiegt entgegen aller "Fachmeinungen."
    Tja. Insofern würde ICH dem Angebot KEINE Träne nachweinen. Zumal es mittlerweile auch div. Onlinehilfen usw. gibt.

  9. 8.

    Richtig, Essstörungen, insbesondere die Anorexia nervosa ist eine lebensbedrohliche Krankenheit und gehört in eine fachärztliche Behandlung, dies findet seit mehr als 50 jahren so statt und wird von Krankenkassen bezahlt.
    Natürlich müssen die Behandelnden fachlich Kompetent sein und eine Kassenzulassung vorweisen..

    Übrigens, bei Anorexia nervosa fehlt bei den Erkrankten der Leidensdruck, und dies ist die Ursache für die relativ hohe Mortalität.

  10. 7.

    Lieber Steffen! Vielleicht kennst Du Dich mit diesem Thema auch nicht so aus aber schon mal was von der Relevanz unbürokratischer Ersthilfe gehört??? Im Artikel wird ja sogar die Weiterleitung an Fachpraxen erwähnt, aber wie, wenn da erstmal Überfüllung herrscht? Aber dann kann Magersüchtige:r ja mal verhungern, dann hat der Staat langfristig nicht nur an Behandlung, sondern auch an Beschulung und Ausbildung gespart. Prima.

  11. 6.

    Hallo, liebe Leser! Ich selbst war betroffen und fand damals (90 iger)sehr schnell einen Termin bei Dick und Dünn. Eine Essstörung schränkt die Wahrnehmung lebensumfassend sehr ein. Wenn der Ansatz, sich Hilfe zu suchen, der ja vorrausetzt, dass Einsicht besteht, scheitert, weil da ja keiner Zeit hat, weil ja dafür kein Geld ausgegeben wird, was nur eine Zuteilungsfrage ist, dann kann die Situation für Betroffene durchaus lebensbedrohlich werden. Und das ist Fakt! Ich möchte an dieser Stelle meine grosse Dankbarkeit für diese dort stattgefundene Hilfe aussprechen!!! Wenn diesem Staat hochwertige und bewährte Anlaufstellen dieser Art nicht wichtig bleiben, dann können alle mal schön "einpacken" mit Gelaber von der Relevanz von sozialem Angebot freier Träger. Die Entscheider dürfen sich dann mal fein schähmen, seit kurzem alle Abgeordnete ja mit ca.700€ monatlich mehr. Alle reden davon, wie wichtig die Förderung von Kindern, Jugend und Ausbildung ist.Nur Gelaber, danke für nicht's!

  12. 5.

    Trotzdem ist das eben keine originäre Aufgabe der Kommune oder des Landes, sondern wäre Aufgabe der Krankenkassen, entsprechende Hilfsangebote anzubieten und zu finanzieren. Es handelt sich schließlich um eine gesundheitliche Störung.

  13. 4.

    Wenn ich das Wort "Einsparungen" lese oder höre könnte ich die Wände hoch gehen. Gerade solche Projekte und viele Andere brauchen vollste Unterstützung. Vielleicht sollten die Karten (das Geld verteilen) mal neu gemischt werden.

  14. 3.

    Es ist - wie vieles in dieser Stadt - einfach zu kurz gedacht.
    Jetzt wird nicht mehr bzw. weniger finanziert und wenn ,das Kind im Bache liegt' also die Essstörungen schwerwiegende Schäden angerichtet haben, wird es doch noch teurer ...
    Aber dies ist ja dann ein anderer Topf.
    Einfach nur arm für unser Land, haarsträubend und empathielos.

  15. 2.

    Grundsätzlich sind solche Projekte eine sehr gute und wichtige Sache. Allerdings scheint das System psychologischer Hilfen in Deutschland insgesamt suboptimal zu funktionieren: Ich kenne einige Menschen z.B. mit deutlichen Essstörungen und/oder Depressionen recht gut. Sie nehmen teils seit Jahren Beratungs- und/oder Behandlungsangebote wahr (offene Treffen, Gruppentherapie, Einzeltherapie, ambulant, stationär...) - machen dabei jedoch teils nur langsame Fortschritte. (Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele.) - Aufgewendet werden erstmal öffentliche Mittel (Krankenkassen, Steuern), was auch gut so ist. Wer es sich leisten kann, zahlt aber irgendwann privat: Z.B. wenn die KK nicht mehr will und/oder die Therapie oder der Therapeut nicht passt. -- Statt zu kürzen sollte man weit mutiger schauen, wie man das System grundlegend verbessern kann: für bessere Prävention, und um mehr Menschen schneller und effektiver zu helfen.

  16. 1.

    Es ist aus sozial- sowie aus gesundheitspolitischer Perspektive eine Farce, dass viele Projekte jährlich um die eigene Existenz bangen müssen.
    Diese Projekte, aber auch Frauenhäuser und weitere elementare Beratungsstellen müssen dauerhaft finanziell und ausreichend personell unterstützt werden!
    Ich wünsche mir ein ernst gemeintes nachhaltiges Finanzierungskonzept des aktuellen Senats, denn eine lebenwerte Stadt braucht Hilfsangebote für vulnerable Gruppen (z.B. Kinder und Jugendliche).

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