Baukrise in Berlin - Senat hat 2023 weniger Wohnungen bauen lassen als geplant

Fr 24.05.24 | 13:12 Uhr
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Symbolbild:Neubaugebiet Friedenauer Höhe.(Quelle:picture alliance/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 24.05.2024 | Anja Dobrodinsky | Bild: picture alliance/Schoening

Von seinem Ziel, jährlich 20.000 neue Wohnungen in Berlin bauen zu lassen, ist der Senat weiterhin entfernt. Im vergangenen Jahr wurden lediglich knapp 16.000 Wohnungen fertiggestellt, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Freitag mitteilte.

Das waren knapp acht Prozent weniger neue Wohnungen als im Jahr davor. Allerdings lagen die Baufertigstellungen damit immer noch um knapp 1.000 über dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre.

In Lichtenberg wurde am meisten gebaut

Die meisten neuen Wohnungen wurde den Statistikern zufolge in den Bezirken Lichtenberg und Treptow-Köpenick gebaut. In Lichtenberg verdoppelte sich die Zahl der Neubauten auf mehr als 3.400. Die meisten neuen Wohnungen (13.443) entstanden in neu gebauten Mehrfamilienhäusern, knapp 1.000 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Rund 1.200 Wohnungen gingen als Baumaßnahme an bestehenden Gebäuden in die Statistik ein.

Der Senat setzt angesichts des dringenden Wohnungsmangels in der Hauptstadt und stark gestiegenen Mieten vor allem auf eine Ausweitung des Angebots in Form neuer Wohnungen. Pro Jahr sollen 20.000 Einheiten gebaut werden. Seit Ausrufung dieses Ziels hat die Regierung es aber bisher kein einziges Mal erreicht. Als Problem nennen Projektentwickler vor allem die hohen Baukosten sowie zeitweilige Engpässe bei Baumaterialien.

Auch das Ziel der Bundesregierung, in ganz Deutschland pro Jahr rund 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen, wird seit Jahren verfehlt. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 294.400 neue Wohnungen fertiggestellt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.05.2024, 12:34 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    @rbb Danke!

  2. 21.

    "Wer soll sich eine Wohnung für 12€/m² nicht leisten können? Wieso wird so etwas immer behauptet?"

    Weil sie Milchmädchenrechnungen mit Kaltmieten aufstellen.

  3. 19.

    "Es kann nicht alles nach Berlin kommen. " Doch, ein Blick in das GG genügt um das Gegenteil festzustellen.

  4. 18.

    In den östlichen Berliner Bezirken ist eben noch viel Platz, für Wohnungsbau und Co.
    Im Westen ist die Fläche schon zugepflastert - im Osten ist durch mehr Geschosse noch Freiraum zum Bauen da.

  5. 16.

    Ich finde es schade, wie man sich aus dieser Stadt in unter- und Mittelschicht in dieser Stadt verstoßen fühlt. Kann man nicht von Bund und Land einfach dafür sorgen, dass fast jedes Gebäude einfache Wohnungen bekommen? Die Innenstadt wie z. B. Potsdamer platz abends wie ausgestorben. Mieterschutz vs Eigenbedarf-Absichtserklärung. Die ddr hat einfach bauen lassen. Es war nicht alles schön. Aber es wurden wenigstens Wohnungen für alle mit mindeststandard gebaut. Die soziale durchmischung war da.

  6. 15.

    Nein, ich bin mir noch nicht sicher. Zumal ich schon langer mit der atlantischen Küste Frankreichs liebäugle. Dort ist auch die Natur, in weiten Teilen intakt. Ist zwar nicht Deutschland, aber was solls. Französisch wollte ich immer schon lernen.

  7. 14.

    Jo, das man schweren Herzens sein Zuhause aufgeben muss, weil es an die Substanz geht. Äußerst unschön - vorsichtig ausgedrückt.

  8. 13.

    ... zzgl. Strömlinge, GWS, Telebimmelphone, also Lebensunterhalt im weitesten Sinne. Das was dann nach Miete übrig bleibt, reicht dann zum Überleben - zu mehr nicht. Das, was das Leben lebenswert macht wird weggespart und kaputt darf auch nichts gehen. Klamotten aus der Kleidertauschbörse. Ja - erstrebenswert - latürnich. Das Leben besteht nicht nur aus Zahlen.

  9. 12.

    Wer mobil ist, sich leicht vom sozialen Netz verabschieden kann (und das ggf. auch dem Nachwuchs zumutet), wem es leicht fällt ein neues aufzubauen, wenn es nen Job dort gibt ... es gibt doch ein paar Aspekte, die so ein Vorhaben einfacher oder schwieriger machen. Aus gewissen Perspektiven macht sich so ein Vorschlag leicht. Und bekommt offenbar auch Zustimmung. Mit ein wenig Empathie kann man aber erkennen. was das ganze auch heißen kann, wenn es aus finanziellen Gründen nicht ganz freiwillig erfolgt.

  10. 11.

    Ich empfehle Dir Eisenhüttenstadt! Niedrige Mieten und schönes Umland. Kaum Nazis. Viel Zukunft.

  11. 10.

    Sachsen ist aber auch, sehr dicht besiedelt - da wäre dann vielleicht Meck-Pomm, eher eine Alternative, Viele Grüße.

  12. 9.

    Görlitz, Bautzen, Hoyerswerda und Co. sind tolle Rentner Paradiese.
    Da kann man den reichen Ost/West Rentnern beim Kaffeekränzchen zuschauen und zuhören.

  13. 7.

    Dem kann ich nur zustimmen.
    Ich kann das Wort bauen nicht mehr hören. Ich wohne im Bezirk Kichtenberg.
    Hier wird jegliche Grünfläche und viele Innenhöfe bebaut bebaut und somit versiegelt, massiv Bäume gefällt.
    Von größeren Wohneinheiten wurde der komplette Parkplatz bebaut. Wenn ich aus den Fenstern meiner Wohnung schaue, sehe ich nur noch Baukräne :(
    Hier wohnten schon vor dem Bauwahn viele Menschen, da hier alle Bauten 10-21 Geschosser sind. Die Höfe werden dann mit 8-Geschossern zugebaut.

  14. 6.

    Aber in Anbetracht der Tatsache von zu erwartenden Mieterhöhungen in den nächsten Jahre, überlege selbst ich, mir eine andere, preiswertere Stadt zu suchen. Ich find z.B. Görlitz attraktiv und sehr schön. Ist natürlich weiter weg...

  15. 5.

    Selbst mit Mindestlohn kann man sich eine 40m² Wohnung dicke Leisten. Denn bei 12€/m² sind das 480€/Monat. Bei einem Gehalt von 13,69€ (Berliner Mindestlohn) kommen bei 160 monatlichen Arbeitsstunden 2190,40€ pro Monat netto. Bei Steuerklasse 1 kommen da nach den Abzügen knapp 1600€/Monat raus.

    Wer soll sich eine Wohnung für 12€/m² nicht leisten können? Wieso wird so etwas immer behauptet?

  16. 4.

    Ich denke, gerade die Vetretung eines breiten Spektrums der Menschen durch mehrere Parteien erfordert Kompromisse, das wird ein Teil dessen ausmachen, was Sie als "Betrug" doch arg negativ benennen.

  17. 3.

    Ihr Kommentar völlig in Ordnung!
    Die Politiker denken wohl das alle die hierher ziehen 'nen Fahrrad mitbringen,ich denke weit gefehlt das werden wohl mehr oder weniger SUV's sein.
    Unsere sogenannten "Volksvertreter" können nur noch heutzutage soweit denken wie ihre eigene Notduft fällt.
    Ich wähle nie wieder die sogenannten "Volksparteien".
    Übrigens bin 67 Jahre und hab einige Wahlen mitgemacht.
    Aber die letzten 4 bis 5 Wahlen wurde immer etwas Ehrenamtlich versprochen und nie wurde dies eingehalten,das ist Wahlbetrug von den jeweiligen Parteien.

  18. 2.

    Es braucht keine neue Wohnungen! Diese Stadt ist voll.
    Es ist jetzt so viel Verkehr auf den Strassen, als aber auch im ÖPNV. Man hat kaum noch Erholungsflächen, bzw. die Infrastruktur wächst kaum bzw. gar nicht mit. Kitaplätze, Grundschulen, weiterführende Schulen in unmittelbarer Wohnortnähe. Wenn man ditt im Griff bekommen hat, kann man wieder von Zuzug / Wohnungsbau sprechen.
    Es kann nicht alles nach Berlin kommen.
    Und der Berliner Mietspiegel gehört weg vom Fenster, ne jährliche Erhöhung i.h.v. 2-3%sollte kein Problem darstellen.

  19. 1.

    Das Vorhaben ist zu klein gedacht, zum wiederholten Male. Da muss ordentlich aufgestock werden.

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