Widerstand gegen Tunnelpläne - 100 Aktivisten protestieren gegen Bauarbeiten an Sinti-und Roma-Denkmal

Sa 28.09.24 | 20:00 Uhr
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Blick am frühen Morgen auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin. (Quelle: dpa/Joerg Carstensen)
Video: rbb24 Abendschau | 28.09.2024 | Nachrichten | Bild: dpa

Auf dem Potsdamer Platz in Berlin haben am Samstagabend rund 100 Menschen gegen geplante Bauarbeiten am Sinti- und Roma-Denkmal in Tiergarten protestiert.

Das teilte die Polizei mit. Die Teilnehmenden kritisieren, dass durch den geplanten Bau der neuen S-Bahnlinie 21 das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas nachhaltig beschädigt und verändert wird. "Warum wurde keine andere Route gewählt?", fragt die Demo-Organisatorin Isidora Randjelovic im Gespräch mit dem rbb.

Vorwurf der Diskriminierung durch Auswahl der Strecke direkt unterm Denkmal

15 Bau-Varianten standen ursprünglich zur Auswahl. Berlin entschied sich für eine Trasse, die unter dem Denkmal durchführen soll. Die geplanten Bauarbeiten würden den Gedenkort zerstören, sagt Randjelovic. "Das ist Diskriminierung."

Der Senat beteuert hingegen, dass das Denkmal als solches baulich nicht beeinträchtigt werde. Die baubedingten Auswirkungen auf die Umgebung sollen so gering wie technisch möglich ausfallen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.09.2024, 19 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Zitat aus dem Artikel: "Die geplanten Bauarbeiten würden den Gedenkort zerstören, sagt Randjelovic. "Das ist Diskriminierung."

    Sorry, aber wenn selbst der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma deutlich "grünes Licht" für das Bauprojekt signalisiert hat, scheint bei dieser Interessenvertretung unter der Demo-Organisatorin Isidora Randjelovic eine gewisse Anspruchshaltung auf ein 'diskriminiert sein' die Hauptrolle zu spielen.

  2. 6.

    Da ist eine Menge an Unwissen bei der Organisatoren. Hier mal ein Bericht dazu.

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/streit-um-s-bahn-tunnel-unter-sinti-roma-mahnmal-in-berlin-100.html

  3. 5.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Beschädigung wie der Herr befürchtet eintreten wird. Da wird sensibel für gesorgt, damit alles gut bleibt. Diese Unterstellung finde ich überzogen. Und schon garnicht wird das Andenken an Sinti Roma durch die Baumaßnahme gar evt. In Abrede gestellt oder gezogen. Da wird m.E. drauf geachtet wie es sich gehört.

  4. 4.

    Wenn die S Bahn gebraucht wird, dann
    Wird sie gebaut. Und das Denkmal danach wieder hergerichtet.
    Wenn einer was anderes will, bitte schön seit Wochen lese ich das wir langsam kein Geld mehr haben.
    Also was soll das Gerede.

  5. 3.

    Kommt darauf an, wie tief die Tunneloberkante unter der Erde liegen wird und es sich bei den Bäumen um Pfahl- oder Flachwurzler handelt.
    Auf Bunkeranlagen wachsen auch Bäume. Alle Bäume, insbesondere Stadtbäume, haben eine begrenzte Lebensdauer, fallen irgendwann um oder müssen aus Sicherheitsgründen fallen. In Baumschulen gibt es soviele neue, dass sie verkauft werden. Die Stadt wächst, der ÖPNV soll funktionieren und Autos von der Straße bringen, es gibt Demos gegen Autobahnen und jetzt diese. Etwas Kompromissbereitschaft wäre angesagt.

  6. 2.

    Da scheint sich die Organisatorin des Protestes nicht hinreichend informiert zu haben. Das "ND" meldete am 1.12.2020:
    "Die neue Variante sei eine gute Grundlage für die weiteren Gespräche, erklärte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose. »Berlin braucht die S21 und ich bin sehr froh, dass die Deutsche Bahn mit der jetzt vorgelegten Variante eine Perspektive aufgezeigt hat, die gleichermaßen den maximalen Schutz des Denkmals mit einer realisierbaren Trassenführung verbindet«, sagte Rose."

  7. 1.

    "sollen so gering wie technisch möglich ausfallen" Offenbar ist geplant, die das Denkmal umgebenden hohen Bäume zu fällen. Wenn dort danach ein Betontunnel durchführt, werden da keine hohen Bäume mehr wachsen. Diese sind jedoch Teil des Denkmals.

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