Anklage zugelassen - Ex-Senatorin Kalayci ab Januar wegen Bestechlichkeit vor Gericht

Mo 25.11.24 | 17:57 Uhr
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Archivbild: Dilek Kalayci (SPD), damalige Gesundheitssenatorin von Berlin (Quelle: dpa/Stella Venohr)
dpa/Stella Venohr
Video: rbb24 Abendschau | 25.11.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Stella Venohr

Die frühere Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci muss sich ab 16. Januar wegen Bestechlichkeit vor Gericht verantworten. Es geht um Leistungen, die eine Agentur für ihre Hochzeit erbracht hat - und die nie abgerechnet worden sein sollen.

Die frühere Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) soll wegen des Verdachts der Bestechlichkeit vor Gericht kommen. Das Landgericht Berlin hat eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Berlin zugelassen, wie eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag auf Anfrage sagte. Der Prozess soll demnach am 16. Januar 2025 beginnen.

Hochzeitsfeier soll nicht abgerechnet worden sein

Mitangeklagt in dem Verfahren ist ein Inhaber einer Werbeagentur. Dem 58-Jährigen wirft die Anklage Bestechung vor. Das Berliner Landgericht plant laut Sprecherin zunächst zwölf Verhandlungstage bis April 2025 für den Prozess.

Nach den Ermittlungen sollen der Werbeagentur-Mann und die Politikerin im Frühjahr 2019 vereinbart haben, dass seine Agentur die Planung und Organisation der Hochzeitsfeier von Kalayci übernimmt. Die Leistungen sollen der früheren Senatorin aber laut Anklage nie in Rechnung gestellt worden sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie nicht bezahlen musste, weil sie der Agentur absehbar Aufträge aus dem Senat versprach.

Im Gegenzug ein Auftrag von der Gesundheitsverwaltung?

Die Ex-Senatorin soll keine Rechnung verlangt haben. Stattdessen soll die Firma laut Anklage nach der Hochzeit von der Gesundheitsverwaltung den Auftrag für eine Werbekampagne erhalten haben, bei der es um die Gewinnung von Nachwuchs für die Pflege ging.

Kalayci weist die gegen sie erhobenen Vorwürfe mit Nachdruck zurück. "Frau Kalayci hat auch zu keinem Zeitpunkt gegen ihre Dienstpflichten verstoßen", erklärte ihr Rechtsanwalt Robert Unger.

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7 Kommentare

  1. 7.

    Wird auch langsam mal Zeit dass die Sache vom Tisch kommt

  2. 6.

    Wer ohne Schuld ist

  3. 3.

    Ich frage mich, wie das bekannt geworden ist. Die fehlende Rechnung für die Hochzeit liegt in ihrem privaten Bereich. Muss wohl aus dem engeren Kreis der Senatorin oder der Werbeagentur durchgestochen worden sein.

  4. 2.

    Glaube ich ihr sofort!
    Sie wäre ja schließlich die Erste, die sich bestechen hat lassen.

  5. 1.

    Hmmm....die Thematik gab's doch schonmal und verwundert ein bißchen....

    Nennt man im Volksdeutschen: " eine Hand wäscht die andere"....was daran jetzt neu?

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