Sparmaßnahmen des Senats - Wegner verteidigt Einsparungen - auch im Kulturbereich

Mi 20.11.24 | 09:52 Uhr
  4
Archivbild:19.11.2024, Berlin: Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, äußert sich bei der Pressekonferenz zum Berliner Haushalt 2025.(Quelle:dpa/B.v.Jurtrczenka)
dpa/B.v.Jurtrczenka
Audio: rbb24 Inforadio | 20.11.2024 | Kai Wegner im Interview | Bild: dpa/B.v.Jurtrczenka

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat die Sparmaßnahmen bei den Ausgaben des Landes verteidigt und auch für den Kulturbereich als dringend nötig bezeichnet. Es seien schmerzhafte Entscheidungen und der Senat habe sich das nicht leicht gemacht, sagte Wegner am Mittwochmorgen im rbb24 Inforadio. "Wir haben einfach in den letzten Jahren in Berlin zu viel Geld ausgegeben." Selbst dieser geänderte Haushalt für 2025 sei immer noch ein Rekordhaushalt. Es gehe um die Zukunftsfähigkeit der Stadt.

Geld für landeseigene Unternehmen, damit die Kredite aufnehmen können

Bei der Kultur werde man noch mal nach "alternativen Finanzierungsformen" suchen, sagte Wegner mit Blick auf Kritik und Ankündigungen von Kultursenator Joe Chialo (CDU), der sich noch nicht mit den Kürzungen abfinden will. Wegner betonte aber zugleich, auch der Kulturbereich habe ein Rekordvolumen von rund einer Milliarde Euro im Jahr, "das gab es noch nie".

Zu den "alternativen Finanzierungsformen" erläuterte Wegner, man wolle landeseigenen Unternehmen und Einrichtungen die Möglichkeiten geben, selbst Kredite aufzunehmen, die dann nicht über das Land Berlin liefen. "Da gibt es Gespräche mit dem Finanzsenator und dem Kultursenator." Da könne man noch "mit Kreativität" zu wichtigen Entscheidungen und Entlastungen in manchen Kultureinrichtungen kommen. Ansonsten habe das die Koalition so beschlossen.

Erhöhung von Parkgebühren für Anwohner hätte "einstellige Millionenbeträge" gebracht

Eine Erhöhung der weiterhin billigen Parkgebühren für Anwohner hätte insgesamt nicht viel gebracht im Haushalt, sagte Wegner weiter. Es wäre laut Wegner um einen "einstelligen Millionenbetrag" gegangen, auch bei einer Erhöhung auf 60 Euro für zwei Jahre. Gegenwärtig liegt die Gebühr bei 20,40 Euro für zwei Jahre. In den Bereichen Verkehr und Umweltschutz habe man deutlich kürzen müssen, weil sie aufgebläht worden seien durch "viele ideologische Träume" ehemaliger Grünen-Senatorinnen.

Insgesamt will der Senat aus CDU und SPD drei Milliarden Euro im Jahr weniger ausgeben. Bei der Subventionierung der Berliner Kultur sollen rund 130 Millionen Euro wegfallen, etwa 12 Prozent der Ausgaben. Der Kulturetat für 2025 liegt dann bei rund 1,12 Milliarden Euro.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.11.2024, 7:45 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

4 Kommentare

  1. 4.

    "auch bei einer Erhöhung auf 60 Euro für zwei Jahre."
    von lächerlich auf lächerlich bleibt halt lächerlich.
    Und wenn ich richtig verstehe, werden vom momentanen Satz noch nicht mal die Verwaltungskosten ausgeglichen. Ernsthaft? Wieso dann überhaupt sowas nehmen?

  2. 2.

    Für das Parkhaus bezahlt man 60 Euro, für die Straße sind 50 Euro im Jahr schon sehr preiswert. Bei der bvg
    Ein Berlin Brandenburg Ticket für 50 Euro sonst nur noch ein sozialticket für Behinderte und sozial schwache ab 50 Jahre für 30 Euro. Ist man jünger kann man arbeiten gehen. Schüler fahren für 10 Euro. Ansonsten ein Ticket 2 std. 3 Euro und mehr nicht.

  3. 1.

    Einstellig....
    Berlin kann da locker 200 Millionen Euro per Anno rausholen ohne dass es jemandem wehtun würde.
    Klientelpolitik auf Kosten der gesamten Stadt und wieder einmal auf Kosten derjenigen, die kein Auto fahren, keinen Parkplatz benötigen. Für 10 Euro pro Jahr kann kein Parkplatz wirtschaftlich betrieben werden. Das ist blanker Sozialismus aus der Ecke CDU / CSU, wenn es um Klientelpolitik geht.
    Gut. Was haben wir gelernt? Ohne billige Parkplatzgeschenke hat die Berliner CDU nichts, was sie ihren Wählern anbieten kann. Das sollte dann auch noch einmal zu denken geben.
    Kultur kann ich notfalls selber machen. Schulen und Straßen, Umweltschutz und Klimafolgenschutz müssen jetzt ganz oben auf der Agenda stehen.

Nächster Artikel