Sparprogramm des Senats - Berliner Kulturbranche protestiert mit Konzert gegen geplante Kürzungen
Etwa 130 Millionen Euro will der Berliner Senat im kommenden Jahr im Kulturbereich sparen – ein Schritt, der auf heftige Kritik stößt. Am Dienstagabend protestiert die Kunstszene mit Musik und Tanz, Szenen und Lesungen gegen die geplanten Kürzungen.
In Berlin gibt es am Dienstag einen Protest gegen geplante millionenschwere Kürzungen im Kulturbereich. Im Haus der Berliner Festspiele in Wilmersdorf findet am Abend (19:30 Uhr) das Protestkonzert "Berlin ist Kultur" statt.
Radioeins und Radio 3 vom rbb zeigen das Konzert als Videostream live ab 19:30 Uhr auf ihren Webseiten. Im rbb-Fernsehen wird das Konzert zeitversetzt ab 22 Uhr übertragen.
Musik, Tanz, Szenen und Lesungen auf dem Programm
Die drohenden Kürzungen des Senats gefährden nach Befürchtung der Organisatoren die Vielfalt des Lebens in der Stadt. Sie würden alle vom Land finanzierten Kultureinrichtungen in der Stadt treffen – von Oper und Schauspiel über Konzerthäuser, Musikschulen und Museen bis hin zu Bibliotheken, Ateliers und der Clubszene.
An dem Protestkonzert beteiligen sich unter anderem das Berliner Ensemble, die Deutsche Oper, der Rundfunkchor und das Grips-Theater. Auf dem Programm stehen Musik und Tanz, Szenen und Lesungen.
130 Millionen fallen im Kulturbereich weg
Erst in der vergangenen Woche hatte die Kulturszene am Brandenburger Tor gegen die Sparpläne demonstriert, deren genaues Ausmaß damals noch unklar war. Inzwischen steht weitgehend fest, dass bei der Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro wegfallen sollen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Bei Bühnen, Orchestern, Museen oder der Clubszene hatte dies Empörung ausgelöst.
Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, kündigte als Konsequenz bereits an, sein Haus müsse in den nächsten beiden Spielzeiten mindestens fünf Produktionen streichen.
Sendung: rbb24 Inforadio 19.11.2024, 7:20 Uhr