Sparprogramm des Senats - Berliner Kulturbranche protestiert mit Konzert gegen geplante Kürzungen

Di 19.11.24 | 10:13 Uhr
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Symbolbild:Die Tänzer Edvaldo Ernesto (l) und Zaratiana Randrianantenaina bei dem Stück "rauschen" von Sasha Waltz in Berlin.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Stache)
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Audio: rbb24 Inforadio | 19.11.2024 | Tatiana Brasching | Bild: picture alliance/dpa/S.Stache

Etwa 130 Millionen Euro will der Berliner Senat im kommenden Jahr im Kulturbereich sparen – ein Schritt, der auf heftige Kritik stößt. Am Dienstagabend protestiert die Kunstszene mit Musik und Tanz, Szenen und Lesungen gegen die geplanten Kürzungen.

In Berlin gibt es am Dienstag einen Protest gegen geplante millionenschwere Kürzungen im Kulturbereich. Im Haus der Berliner Festspiele in Wilmersdorf findet am Abend (19:30 Uhr) das Protestkonzert "Berlin ist Kultur" statt.

Radioeins und Radio 3 vom rbb zeigen das Konzert als Videostream live ab 19:30 Uhr auf ihren Webseiten. Im rbb-Fernsehen wird das Konzert zeitversetzt ab 22 Uhr übertragen.

Musik, Tanz, Szenen und Lesungen auf dem Programm

Die drohenden Kürzungen des Senats gefährden nach Befürchtung der Organisatoren die Vielfalt des Lebens in der Stadt. Sie würden alle vom Land finanzierten Kultureinrichtungen in der Stadt treffen – von Oper und Schauspiel über Konzerthäuser, Musikschulen und Museen bis hin zu Bibliotheken, Ateliers und der Clubszene.

An dem Protestkonzert beteiligen sich unter anderem das Berliner Ensemble, die Deutsche Oper, der Rundfunkchor und das Grips-Theater. Auf dem Programm stehen Musik und Tanz, Szenen und Lesungen.

130 Millionen fallen im Kulturbereich weg

Erst in der vergangenen Woche hatte die Kulturszene am Brandenburger Tor gegen die Sparpläne demonstriert, deren genaues Ausmaß damals noch unklar war. Inzwischen steht weitgehend fest, dass bei der Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro wegfallen sollen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Bei Bühnen, Orchestern, Museen oder der Clubszene hatte dies Empörung ausgelöst.

Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, kündigte als Konsequenz bereits an, sein Haus müsse in den nächsten beiden Spielzeiten mindestens fünf Produktionen streichen.

Sendung: rbb24 Inforadio 19.11.2024, 7:20 Uhr

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4 Kommentare

  1. 4.

    Hallo auch da draussen,
    ich bin auf der Suche nach einem Posten wo die Einsparungen auf KEINE heftige Kritik stoßen.
    Gibt es eventuell gar mindestens Einen wo man applaudieren würde?

  2. 3.

    Die Kultur in dieser Stadt ist so und so nur noch für eine links grüne Eliten Klientel genießbar, von daher kann weg.

  3. 1.

    Ja, liebe Kunst-/Kultuschaffende, das von dem Berlin lebt...., wird nun "!abgeblasen". Vor allem hätte ich mir gewünscht, was denn konkret an Bibliotheken und Museen noch eingespart werden soll. Sorry, denn nur das kann ich wirklich beurteilen. Aber man fragt sich, was Berlin seinen Touris künftig anbieten will? Wenn nicht Theateraufführungen, Konzerte mit Künstlern aus aller Welt - besonders herausragende Ausstellungen oder Festivals der Film- oder Tanzkunst, Satiere/Kabarett? Sollen die Touris etwa auch in den Parks an den beliebten Bierflaschen hängen? Ich frage nur mal so.
    Ich plädiere dafür, dass auch in der Politik leistungsabhängige Gehälter eingeführt werden. Wie in der Wirtschaft. Für diese gestrige Fehlleistung, wobei einige SPD-Politiker dem Vernehmen nach sogar "zufrieden nach Hause gingen" hätten etliche Geldsummen zurück in den Haushalt gegeben werden müssen.

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