Berlin-Wahl - Landeswahlleitung schickt falschen Andreas Otto ins Abgeordnetenhaus

Mo 18.10.21 | 17:55 Uhr
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Portrait: Andreas Otto (Die Grünen). Sprecher für Baupolitik Berlin-Brandenburg. (Quelle: Barbara Dietl / Grüne Fraktion Berlin)
Bild: Barbara Dietl / Grüne Fraktion Berlin

Bei der Berliner Wahl zum Abgeordnetenhaus ist es zu einer weiteren Panne gekommen: Einem Politiker aus Reinickendorf wurde fälschlich ein Mandat im Landesparlament zugesprochen. Zuvor war es zu einer Namensverwechslung gekommen: Zur Wahl angetreten waren zwei Männer mit dem Namen Andreas Otto.

Während der 59-jährige Otto für die Grünen in Pankow antrat, dort mehr als 41 Prozent der Stimmen ergatterte und in das Abgeordnetenhaus gewählt wurde, war sein 54-jähriger Namensvetter für die FDP in Reinickendorf angetreten und kam dort auf 5,3 Prozent. Die Einladung für das Abgeordnetenhaus erhielt Andreas Otto aus Reinickendorf.

Dem Grünen Andreas Otto vergeht das Lachen

Sein Pankower Namensvetter bestätigte auf rbb|24-Anfrage die Verwechslung: "Das ist letztlich einfach ein Benachrichtigungsfehler. Darüber kann man lachen, allerdings ist es im Kontext der vielen Wahlpannen doch wieder ernst", so der Grünen-Politiker.

Er gehe davon aus, dass er für die konstituierende Sitzung des Abgeordnetenhauses am 4. November noch die Benachrichtigung erhalte. Von der Landeswahlleitung habe er noch nichts vernommen, weder eine Entschuldigung für den Fehler noch das Versprechen einer Korrektur seien bislang bei ihm eingetroffen. "Ich bekomme bestimmt noch einen Brief", so der Pankower Otto.

Andreas Otto (FDP) zieht in die BVV

Der Reinickendorfer Otto soll schon am Freitag die offizielle Bestätigung unterschrieben von Landeswahlleiterin Petra Michaelis erhalten haben, wie die "B.Z." berichtete. Der habe dies am Freitagabend mit Erstaunen registriert. Der FDP-Politiker habe neben seiner Kandidatur für das Abgeordnetenhaus auch für die Reinickendorfer Bezirksparlament kandidiert - und den Einzug in die Bezirksverordnetenversammlung geschafft.

19 Kommentare

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  1. 19.

    Naja. Solange das Abgeordnetenhaus nicht auch noch schläft und den Reinickendorfer Otto statt dem Pankower Otto wählen lässt, ist ja am Ende alles in Ordnung.

  2. 18.

    Ganz meiner Meinung. Es werden Diskussionen angeheizt, die wir nicht brauchen und die denjenigen, die unser System tagtäglich und bei jeder passenden Gelegenheit angreifen, Munition liefern. Schon die Überschrift ist ein reißerischer Aufmacher im "Bild-Stil".
    Außerdem ist die (erneute) Schuldzuweisung im letzten Absatz m.E. unangebracht. Wenn "Der Reinickendorfer Otto" eine von der Landeswahlleiterin unterschriebene Bestätigung erhalten hat, ist das doch in Ordnung. Nun stelle man sich vor ein Angestellter hätte unterschrieben.
    Ohne sie in Schutz nehmen zu wollen: Wer selber eine tägliche Unterschriftsmappe mit Dutzenden Schreiben hat kann auch nicht jedes einzelne detailliert prüfen, bis zum ordnungsgemäßen Versand. Dafür gibt es (meist gut bezahlte) Mitarbeiter. Dort scheint ein Problem zu liegen, dass schon bei der erforderlichen Logistik für die Wahllokale, einschl. deren Arbeit, auffiel. Ein(e) Chef(in) kann viel ausbaden, aber nicht alles.

  3. 17.

    Mit solchen Beiträgen werden Diskussionen angeheizt, die wir nicht brauchen und die denjenigen, die unser System tagtäglich und bei jeder passenden Gelegenheit angreifen, Munition liefern. Schon die Überschrift ist ein reißerischer Aufmacher, für meine Begriffe realitätsfern.
    Außerdem ist die erneute Schuldzuweisung an Frau Michaelis deplatziert. Wenn "Der Reinickendorfer Otto" eine von der Landeswahlleiterin Petra Michaelis unterschrieben Bestätigung erhalten hat, ist das doch in Ordnung. Nun stelle man sich vor ein Anderer hätte unterschrieben.
    Ohne sie in Schutz nehmen zu wollen: ich habe selber eine tägliche Unterschriftsmappe mit Dutzenden Schreiben. Ich kann auch nicht jedes einzelne detailliert prüfen, bis zum ordnungsgemäßen Versand. Dafür gibt es (meist gut bezahlte) Angestellte. Dort scheint ein Problem zu liegen, dass schon bei der Arbeit in den Wahllokalen, einschl. der erforderlichen Logistik, auffiel. Ein Chef kann viel ausbaden, aber nicht alles.

  4. 16.

    "Brandenburg hat Platz, liebe Berliner."
    Aber sonst gehts noch? Die Grundstückspreise "im Speckgürtel" gehen jetzt schon durch die Decke und auch die Mieten steigen.

  5. 15.

    Als ob dies ein Alleinstellungsmerkmal von Rot-Rot-Grün wäre...

  6. 14.

    Richtig!!! Ich kann deshalb den Bericht auch nicht ganz verstehen ("...die offizielle Bestätigung unterschrieben von Landeswahlleiterin Petra Michaelis erhalten haben..."). Na selbstverständlich von ihr unterschrieben, von wem denn sonst?

  7. 13.

    Richtig!!! Ich kann deshalb den Bericht auch nicht ganz verstehen ("...die offizielle Bestätigung unterschrieben von Landeswahlleiterin Petra Michaelis erhalten haben..."). Na selbstverständlich von ihr unterschrieben, von wem denn sonst?
    Wer selber schon mal eine Unterschriftsmappe mit 100 Schreiben vorgelegt bekommen hat weiß, dass man nicht jedes einzelne akribisch prüfen kann. Dafür hat man seine Leute.

  8. 12.

    RRG bedeutet Chaos. Wer das bedenkt, der stellt fest, dass es noch recht geordnet zugeht in Berlin. Die nächste Legislatur wird Berlin dem Chaos sicher weiter annähern. Brandenburg hat Platz, liebe Berliner.

  9. 11.

    Falsch. Dank cDU und sPD wurde der ÖD kaputt gespart. So ist das halt wenn man nur noch dritte Wahl hat.

  10. 10.

    Ich sehe das wie der Grüne Andreas Otto: Normalerweise würde man sich dafür nicht interessieren, kleine Fehler passieren halt und es ist ja zum Glück noch aufgeflogen. Das sollte zwar nicht passieren, und man sollte Maßnahmen ergreifen, damit das künftig nicht mehr passieren kann, aber es würde kein großes Fass aufgemacht. Aber diese Wahl ist anders. Langsam wäre es ja einfacher aufzuzählen, was ordentlich funktioniert hat, anstatt immer die Pannen zu nennen. Es sind einfach viel zu viele Pannen.
    Und das, was mich hier besonders stört: Wir leben in einer Zeit, in der Verschwörungstheoretiker, aktuell bspw. Corona-Leugner/Querdenker und Reichsbürger, so präsent auftreten wie lange nicht mehr. Denen gibt man doch jetzt nur unnötig Munition, um zu behaupten, wir lebten in einer Scheindemokratie etc. Dieses Öl hätte man nicht ins Feuer gießen dürfen!

  11. 9.

    Was soll denn Ihr Einwand mit dem Datenschutz an der Stelle? "Datenschutz" heißt, dass Unbefugten kein Zugang zu personenbezogenen Daten gewährt wird. Wenn eine Behörde aber personenbezogene Daten wie Namen, Adressen und Parteizugehörigkeit braucht, um seiner Funktion nachzukommen, ist es klar, dass sie diese auch nutzen können (sofern ihnen die Daten von der Personen selbst zu diesem Zweck mitgeteilt wurden).

  12. 8.

    Eigentlich witzig und bei der absoluten Namensgleichheit irgendwie nachvollziehbar, aber bei den vielen Pannen ist das dann doch der berühmte Tropfen.

  13. 7.

    Mit dem strengen Datenschutz in Berlin und Deutschland, sollten solche Pannen gar nicht möglich sein, passieren komischer Weise jedoch immer wieder.

  14. 6.

    Was kommt denn noch alles ans Licht? Was war das für eine Wahl?
    Kann man das alles nur noch mit Pannen rechtfertigen?
    Man könnte glauben da steckt mehr dahinter.

  15. 5.

    Nun ja... Rot-Rot-Grün halt und wenn man das richtige Parteibuch hat wird man in Abteilungen befördert.

  16. 4.

    Da stellt sich mir die Frage, ob eventuell auch der falsche Michael Müller seinerzeit ins Amt kam :-D Oder der Kohl oder oder…. Meine Güte, ist das ein Gestümper bei dieser Wahl

  17. 3.

    Da fehlen einem einfach die Worte. Arbeiten in der Berliner Verwaltung nur noch Versager. Es wird Zeit, dass im öffentlichen Dienst Kündigungen wieder leichter werden

  18. 1.

    "Ich bekomme bestimmt noch einen Brief"

    Er glaubt offenbar an gleich mehrere Pantheons voller Götter.

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