Hertha-Geschäftsführer Bobic zur "One Love"-Debatte -
Herthas Geschäftsführer Sport Fredi Bobic glaubt, dass die Debatte um die vom Fußball-Weltverband FIFA verbotene "One Love"-Kapitänsbinde in Deutschland ein größeres Thema ist, als in anderen Ländern. "In den USA, wo ich gerade bin, ist das nicht so", sagte Bobic in einem Interview mit der Münchner "tz".
"Die Spieler sind wegen des Sports da, nicht wegen der Politik"
"Ich hätte gerne gesehen, wie die FIFA reagiert, wenn alle Verbände zusammenhalten. Sie wollen sich jetzt halt auf Fußball konzentrieren. Da muss man dann auch die Spieler verstehen", so der 51-Jährige. "Eins ist aber auch klar: Was die FIFA macht, ist einfach nur peinlich."
Die Forderungen an DFB-Kapitän Manuel Neuer, trotz des Verbots und angedrohter sportlicher Konsequenzen wie der Gelben Karte mit der Binde aufzulaufen, sind aus seiner Sicht überzogen. "Von außen ist es einfach, den Sportlern zu sagen, was sie zu machen haben. Die Spieler sind wegen des Sports da, nicht wegen der Politik", sagte er.
Den Protest der iranischen Nationalspieler, die beim 2:6 gegen England ein politisches Zeichen setzten und während der Hymne demonstrativ schwiegen, könne man nicht mit der "One Love"-Aktion vergleichen, urteilte Bobic. "Die Iraner verbünden sich mit ihrem Volk, ihnen geht es darum, was in ihrer Heimat passiert - und nicht in Katar."
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2022, 12:15 Uhr