Regionalliga Nordost - Energie Cottbus geht mit neuem Optimismus ins Spiel gegen Chemnitz
Im dritten Anlauf hat es Energie Cottbus geschafft. Der Dreier in Rostock war der erste Sieg in der neuen Saison. Doch das Spiel hat auch gezeigt, dass die Lausitzer noch ein Stückchen entfernt von ihrer alten Form sind. Von Andreas Friebel
Die Erleichterung nach dem Auswärtssieg in Rostock war groß. Insbesondere die Art und Weise, wie er zustande kam. Nach einem 0:2-Halbzeitrückstand drehte Cottbus noch die Partie und siegte 3:2. "Es gibt nichts besseres als Siege, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Die Mannschaft war in der Halbzeitpause davon überzeugt, dass sie das Spiel noch drehen kann. Und das haben wir dann gesehen", sagt Trainer Claus-Dieter Wollitz.
"Wenn man aber kein Dreck fressen kann, kommt man da nicht raus", spielt Wollitz auf zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten an. "Wir haben nach der Pause besser kommuniziert und konnten uns auch im letzten Drittel des Spielfelds durchsetzen."
Möglich wurde das auch durch die Einwechslung von Tim Heike. Der Stürmer schoss zwei sehenswerte Treffer und hatte damit großen Anteil am ersten Saisonsieg. "Tim hat fantastische Laufwege. Die sind fast Weltklasse, auch wenn das in der Regionalliga ja nicht möglich ist. So ein Laufverhalten hat man nur, wenn man ein richtig guter Stürmer ist."
Gegner Chemnitz steckt in der Krise
Trotz der Begeisterung tritt Claus-Dieter Wollitz aber auf die Euphoriebremse. "Das Selbstwertgefühl der Spieler ist nach wie vor angekratzt. Und ich glaube, wir brauchen auch noch ein paar Wochen, bis wir wieder da sind, wo wir hinwollen." Der Sieg in Rostock ist für den Coach nur ein erster Schritt. "Wir reden viel miteinander, machen Videoschulung. Und manchmal muss ich die Jungs auch in den Arm nehmen."
Während sich die Lausitzer in die richtige Richtung bewegen, sieht der nächste Gegner (Sonntag 13 Uhr) noch kein Licht am Ende des Tunnels. Der Chemnitzer FC hat in drei Saisonspielen erst einen Punkt geholt. Besonders bitter: Bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock kassierte der CFC ein 1:6, während Energie ja gewann.
"Wenn wir in der zweiten Halbzeit nicht stabiler geworden wären, hätten wir auch drei, vier Gegentore bekommen", macht Wollitz klar. "Ich glaube aber, dass Chemnitz nicht so schlecht ist, wie sie gerade gemacht werden", schätzt der 58-Jährige die Lage bei den Sachsen ein. "Ihr erstes Spiel gegen Jena hätten sie auch gewinnen können. Und gegen Greifswald wäre ein Punkt verdient gewesen. Und schon hätten vier Punkte, wie wir auch." Im Moment ist es aber nur ein Zähle. Damit ist die Stimmung bei den Himmelblauen etwas angespannt.
Torwart-Frage noch offen
In puncto Personal gibt es für Sonntag mehrere Ausfälle. Timo Bornemann fällt nach zwei Bänderrissen im linken Knöchel weiter aus. Und auch Jonas Hildebrandt, Paul Milde und Rudolf Ndualo fehlen wie schon am Mittwoch in Rostock.
Wer am Sonntag gegen Chemnitz im Tor steht ist unterdessen offen. Beim 0:7 im DFB-Pokal gegen Paderborn war es Elias Bethke. Im Ostseestadion stand Alexander Sebald zwischen den Pfosten. Trainer Wollitz hält sich bei der Torwart-Frage zurück. "Die Entscheidung fällt spätestens am Samstag. Mehr kann ich im Moment nicht sagen."
Und auch bei der Frage nach möglichen Neuzugängen, hält sich Wollitz zurück. Bis zum Schließen der Transferliste in zwei Wochen soll au jeden Fall noch etwas passieren. "Wir brauchen in jedem Fall stabile Spieler. Solche, die kommen und sagen: Los geht's - und dann geht es aber wirklich los."
Sendung: rbb24, 18.08.2023, 18 Uhr