1:0-Heimsieg - Union gewinnt von Protesten überschattetes Spiel gegen Wolfsburg

Sa 10.02.24 | 18:10 Uhr
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Die Unioner jubeln nach dem 1:0 von Danilo Doekhi (Bild: IMAGO / HMB-Media)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2024 | Jakob Rüger | Bild: IMAGO / HMB-Media

Der 1. FC Union Berlin hat sich einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Gegen den VfL Wolfsburg gewannen die Eisernen mit 1:0. Überschattet wurde die Partie von Tennisballwürfen beider Fanlager, das Spiel stand kurz vor dem Abbruch.

  • Fans beider Lager provozieren durch Tennisballwürfe und Proteste
  • Spiel stand kurz vor Abbruch
  • Danilho Doekhi stellt Bundesligarekord auf
  • 1. FC Union mit 21 Punkten weiterhin auf Platz 15

Der 1. FC Union hat durch einen 1:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gemacht. Umjubelter Mann des Tages war Danilo Doekhi, der in der 21. Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Ecke per Kopf zum Siegtreffer verwertete. Überschattet wurde die Partie von zahlreichen Unterbrechungen aufgrund von Tennnisballwürfen und Protesten gegen den Investorendeal der Deutsche Fußball Liga (DFL).

Bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank nach zuvor drei Spielen Sperre musste Union-Trainer Nenad Bjelica auf der rechten Seite erneut umstellen. Weil Josip Juranovic verletzt und Christopher Trimmel und Janik Haberer gesperrt fehlten, durfte sich mit Alex Kral der nächste zentrale Mittelfeldspieler auf der Außenbahn versuchen. Ex-Unioner Kevin Behrens, erst vor 13 Tagen zu den Wölfen gewechselt, wurde vor dem Anpfiff unter Applaus des eisernen Anhangs offiziell verabschiedet.

Lange Unterbrechung durch Tennisballwürfe

Die Gäste bestimmten zunächst die Anfangsphase im Stadion An der Alten Försterei: Unions Keeper Frederik Rönnow hielt stark gegen einen ersten Schuss von VfL-Stürmer Jonas Wind aus kurzer Distanz (6. Minute). Auf der Gegenseite schoss Kevin Volland aus aussichtsreicher Position am Kasten vorbei (8.).

Eine Schrecksekunde folgte in der elften Minute: Lovro Majer und Andras Schäfer stießen in einem Zweikampf mit den Köpfen zusammen, beide trugen jeweils eine Platzwunde davon, konnten nach einer längeren Pause aber weitermachen. Anschließend belauerten sich beide Teams im Mittelfeld, die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen – beide Mannschaften waren bemüht, keine Fehler zu machen.

Unions erste Drangphase wurde in der 29. Minute von den Protesten des eisernen Anhangs gegen den Investoren-Einstieg unterbrochen – eine weitere, minutenlange Pause war die Folge. Weil die Tennisballwürfe auch danach nicht aufhörten, bat Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die Teams schließlich in die Kabinen. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits ein Spielabbruch diskutiert.

Doekhi trifft freistehend per Kopf

Nach einer fast 30-minütigen Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt. Und Wolfsburg hatte gleich eine Riesenchance: Kevin Behrens legte im Sechzehnmeterraum den Ball auf Wind ab, doch Rönnow macht das kurze Eck zu und parierte den Schuss aus kurzer Distanz stark mit dem Kopf (40.).

Kurze Zeit später gab es erneut Tennisballwürfe, diesmal durch den Wolfsburger Anhang. Unions Pressesprecher Christian Arbeit machte per Durchsage die Fans darauf aufmerksam, dass das Spiel bei weiteren Störungen abgebrochen werden muss.

In der Nachspielzeit hatte Benedict Hollerbach (45.+11) zunächst die beste Chance für die Eisernen, zielte aber aus aussichtsreicher Position zu ungenau. Unions Spiel nahm nun Fahrt auf, eine Ecke von Kevin Volland verwertete Danilho Doekhi freistehend per Kopf zum umjubelten 1:0 in der 21. Minute der Nachspielzeit. Es war der späteste Treffer in einer ersten Hälfte in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

Rönnow verhindert Wolfsburgs Ausgleich

Union kam gut aus der Kabine. Lucas Tousart hatte gleich die Möglichkeit zum 2:0, schoss aber aus acht Metern über das Tor (46.). Im Anschluss entwickelte sich eine offene Partie mit Vorteilen für Wolfsburg: Majer hatte die große Chance zum Ausgleich, zielte aber nach einer sehenswerten Kombination knapp am Kasten von Rönnow vorbei (54.).

Union war in der Folgezeit um Stabilität bemüht, brachte mit Aissa Laidouni und Brenden Aaronsen neue Offensivkräfte, doch die Entlastung fehlte weiterhin. Der VfL war das spielerisch bessere Team und legte sich die Eisernen zurecht. Wind prüfte erneut Rönnow mit einem Kopfball (64.), den der dänische Schlussmann artistisch um den Pfosten lenkte.

Wolfsburg drückte in der Folge weiter mit goßem Willen auf den Ausgleich, aber Unions Abwehr hielt dem großen Druck des Gegners stand, so dass am Ende der vierte Heimsieg in Folge in der Fußball-Bundesliga gefeiert werden konnte.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.02.2024, 15:30 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Das Stunden der Miete kostet dem Steuerzahler keinen Cent. Erst wenn Hertha als zuverlässiger Hauptmieter, der man in den letzten Jahrzehnten war, ausfallen würde, wird es teuer für das Land Berlin.

  2. 29.

    Eine Erhöhung des läppischen Mitgliedsbeitrag von 7€/Monat, eine anderweitige Rettungsaktion oder der ehrliche Gang in die Regio wären zum Beispiel möglich gewesen.

    Vor 10 Jahren aber haben sich mind. 75% der Mitglieder "ihres" ehemaligen e.V. von der Powerpoint-Präsentation locken lassen, den Hals scheinbar nicht voll genug bekommen und nun ist man halt ein Private-Equity-Franchise und lässt sich außerdem noch die Miete vom Steuerzahler Stunden.

    Stets der Wahrheit verpflichtet!


  3. 28.

    Schon klar. Finanzielle Abhängigkeiten kann es bei Union nicht geben, da fällt die Kohle ja direkt vom Himmel. Ich werde mir das finanzielle Gebaren "Ihres" Vorbildclubs in den nächsten Jahren mit Interesse ansehen. Natürlich wurde bei Hertha bis vor ca. zwei Jahren entsetzlich viel Geld verbrannt, aber die dafür Verantwortlichen sind längst entsorgt. Die von diesen hinterlassenen Geldsorgen drücken leider weiterhin, und somit war ein neuer Investor alternativlos. Dieser mischt sich sportlich nicht ein und hat dafür gesorgt, dass Hertha zumindest in der 2. Liga spielen kann. An einem Derby bin ich auch nicht mehr besonders interessiert, unabhängig von der Liga. Sowas könnte ein sportliches Highlight in der Stadt sein, aber leider ist, wie man sieht, zu viel Gift im Spiel.

  4. 27.

    Obwohl es ernsthafte und existentielle Probleme auf dem Planeten gibt, danke ich dem hybriden Fan für:
    "Ruft doch mal zum Boykott des Bezahlfernseh auf, von denen die Investoren entwachsen." (Originalzitat).
    Damit bestätigt er, zwar sicher ungewollt, meine These, dass der Profizirkus "Fußball" in den Ligen 1/2 und 3 NICHT auf die Stadionbesucher angewiesen ist und damit die Existenz aller dieser Vereine nicht von den Fans abhängt.
    "Es kann keinen "sauberen" Fussball im "dreckigen" System geben"

  5. 26.

    Gute Idee und würden viele auch gerne machen, es scheitert bei vielen aber daran, dass die meisten Vereine im Süden bzw. Westen der Republik zu Hause sind und Stadien vielfach keine so große Kapazität haben um alle Fans unterzubringen. Bestes Beispiel ist union berlin. Tolles Stadion, aber viel zu klein für die Nachfrage an Tickets.

  6. 25.

    Niemals wird es für mich ein Derby gegen ein wettbewerbsverzerrendes Private-Equity-Franchise geben, egal in welcher Liga.

  7. 24.

    Ich freue mich, dass Union das Siegen auf dem Platz irgendwie wiedergefunden hat. 3 Punkte sind 3 Punkte gegen den Abstieg, nur das zählt! Meinen Glückwunsch an Union!
    Persönlich lehne ich zuviel Kommerz beim Fußball ab, deshalb habe ich obwohl gerne Fußball schaue, kein Abo sondern nur FREE TV. Man müsste ~ 80€ mtl. für alles investieren, ohne mich. Zumal es S*Y-Ticket für ein Spiel nicht mehr gibt. Englische Zustände mit den Anstoßzeiten brauche ich nicht, aber die DFL ist a. d. Weg dahin.

  8. 23.

    Habe ich, und das sogar im nächsten Satz.
    Und bei den Protesten geht es um einen Investoreneinstieg bei der DFL. Hertha hat sich seine Investoren dank der eigenen Mitglieder mit der Zustimmung zur GmbH eingeladen.
    Eisernes HaHoHe

  9. 21.

    Wenn Du das Wort Kampf nur mit WK Ii verbindest, solltest du mal nachschlagen.

    Als Kampf (von althochdeutsch kampel „Zank“) wird eine Auseinandersetzung zweier oder mehrerer rivalisierender Parteien bezeichnet, deren Ziel es ist, einen Vorteil zu erreichen oder für das Gegenüber einen Nachteil herbeizuführen. Die angreifende Seite wird in der Regel als Aggressor bezeichnet. Ein Kampf kann u. a. mittels gewaltsamer Handlungen, in Form von ausgetragenen Kontroversen, als wirtschaftliche Konkurrenz, als sportlicher Wettbewerb oder in virtueller Form in Computerspielen geführt werden. Oft hilft eine Strategie dabei, einen Vorteil zu gewinnen.

    Alles klar?

  10. 19.

    Eben, hat mit Fussball nicht viel zu tun. Nur Verständnis dafür erwarten ist ein bisschen viel verlangt.

    Kampf-Sieg-Rhetorik gehört übrigens in's Geschichtsbuch WK II, aber nicht auf einen Fussballrasen. Auch wenn die Worte oft nur noch phrasenhaft verwendet werden, kann man gelegentlich die Inhalte reflektieren. Anderswo gipfelten die derzeit die Plätze dominierenden Tenniseinlagen in Portraits mit Fadenkreuzen. Also etwas verbale Abrüstung bitte. Die Deeskalation vom Schiri war gut, Hut ab vor soviel Geduld.

  11. 18.

    5. Sendeversuch!
    "Zu den Protesten: ich finde sie gut, aber diese Art ist falsch."
    Korrekt!
    Der "Ticker-Journalist" in Augsburg sieht das anders:
    Zitat:
    "Nun ist es soweit, die Partie muss unterbrochen werden, weil Gegenstände aus dem Augsburger Block aufs Spielfeld fliegen. Es sind ausnahmsweise keine Tennisbälle, da kam unter anderem ein Klappstuhl geflogen. Interessant."
    I N T E R E S S A N T!
    Offensichtlich passt meine Kritik zum KLAPPSTUHL-Wurf hier nicht hinein. Also beim nächsten Spiel Klappstühle mitbringen!

  12. 17.

    Ich meine nicht den Kampf, der ist selbstverständlich.Ich meine die Unterstützung der Ultras, die nicht bedingungslos ist.So wie bei uns früher. Meine Meinung.

  13. 16.

    5. Sendeversuch!
    "Zu den Protesten: ich finde sie gut, aber diese Art ist falsch."
    Korrekt!
    Der "Ticker-Journalist" in Augsburg sieht das anders:
    Zitat:
    "Nun ist es soweit, die Partie muss unterbrochen werden, weil Gegenstände aus dem Augsburger Block aufs Spielfeld fliegen. Es sind ausnahmsweise keine Tennisbälle, da kam unter anderem ein Klappstuhl geflogen. Interessant."
    I N T E R E S S A N T!
    Offensichtlich passt meine Kritik zum KLAPPSTUHL-Wurf hier nicht hinein. Also beim nächsten Spiel Klappstühle mitbringen!

  14. 15.

    Das ist eben Abstiegskampf pur
    Da gibt es nur Punkte und keinen Schönheitspreis.

    Muss man eben verstehen. Purer Kampf


  15. 14.

    Nein,
    die Chance ist noch da, dass Hertha nächtes Jahr 1. Bundesliga spielt, wäre auch für unsere Stadt mehr als gut.
    Deswegen drücke ich Hertha die Daumen.
    Keine Derby`s in der 2.Bundesliga bitte!
    Hatten wir schon, muß aber nicht sein.

  16. 12.

    Sieg ist Sieg.Aber mit Fussball hat das nichts mehr zu tun. Sorry.

  17. 10.

    Die Werbung für Gebrauchtroboter an der Bande ist super. Soviel Humor hätte ich Union gar nicht zugetraut. Bei den Ultrarobotern wäre nochmal die Funktionstauglichkeit zu prüfen.

  18. 8.

    Hast Du daran gezweifelt?
    Egel wie * gewonnen ist gewonnen, 3 Punkte und wir nähern uns peu a peu den sicheren Tabellenrängen

  19. 7.

    Union tut alles dafür, das es nächstes Jahr kein Stadtderby gibt.

  20. 6.

    Geil, einfach geil. Wieder Union. Gekämpft bis zur letzten Minute und gewonnen. Wenn der Abstieg verhindert wird, sollten wir Rönnow als Ersten dafür danken.
    Zu den Protesten: ich finde sie gut, aber diese Art ist falsch. Ich möchte mal die Werfer sehen, wenn ich mich vor deren Autos klebe! Genauso sinnfrei und fatal für die Idee. Ruft doch mal zum Boykott des Bezahlfernseh auf, von denen die Investoren entwachsen.
    Eisernes HaHoHe

  21. 5.

    Die Hersteller von Tennisbällen und Schokoladentalern freuen sich. Das Jahr 2024 bringt neue Umsatzrekorde.

  22. 2.

    Gekonnt verlieren oder glücklich gewinnen, mal sehen was es wird.
    Eine 2. Liga Tauglichkeit haben sie allemal.

  23. 1.

    träumen erlaubt..........
    also, zumindest, die Sonne scheint seit 15.31 h in Köpenick :-)
    U.N.V.E.U.

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