Frankfurt (Oder) - Geläut der Marienkirche wieder vollständig
In Tirol wurden sie gegossen und sind aus Innsbruck den langen Weg an die Oder gekommen. Das Geläut der Frankfurter Marienkirche ist wieder vollständig.
Die Marienkirche in Frankfurt (Oder) hat drei weitere Glocken bekommen. Damit ist das Geläut der Marienkirche im Stadtzentrum wieder vollständig. Bei den Glocken, die am Montag in die Turmhaube gehoben wurden, handelt es sich um sogenannte Uhrschlagglocken, wie der Förderverein der Kirche mitteilte.
Gekostet haben die drei neuen Glocken etwas mehr als hunderttausend Euro. Gefördert wurde das Projekt von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und von vielen Einzelspendern. "Die Kirche an sich ist Wahrzeichen Frankfurts - begonnen mit den Fenstern vor vielen Jahren war das eine Erfolgsgeschichte, wo bei allen Beteiligten viel Herzblut geflossen ist. Wir freuen uns, weil das eine austrahlende Wirkung hat", erklärte Direktor Veit Kalinke von der Sparkasse Oder-Spree.
Frankfurterinnen und Frankfurter sind sehr verbinden mit Sankt Marien
"Ich wurde in der Kirche getauft und konfirmiert. Meine Eltern haben hier geheiratet. Ich bin sehr verbunden mit der Marienkirche. Und das heute ist schon etwas ganz Besonderes", sagte die Frankfurterin Johanna Hemmerling-Walter, die die Glockenanlieferung am Montag beobachtete.
Bewegende Worte findet auch Pfarrerin Gabriele Neumann. Für sie haben Glocken auch einen Auftrag: "Für viele Menschen ist es so, dass sie sie begleiten - in dem sie den Tag strukturieren aber auch durch die Woche führen. Glocken läuten bei Trauungen, Taufen und Beerdigungen und so markieren sie auch den Lebensweg", so die Pfarrerin. So werden auch diese Glocken den Lebensweg vieler Menschen begleiten, hofft die Pfarrerin.
Im Tiroler Innsbruck gegossen
Gegossen wurden die 200 bis 400 Kilogramm schweren Glocken in Innsbruck, so der Förderverein. Jede der drei Uhrschlagglocken hat ein Hämmerchen an der Seite. Dieses Hämmerchen wird den Viertel-, Halb- und Dreiviertelstunden-Schlag übernehmen. Eine der größeren Glocken wird zur vollen Stunde schlagen. Damit wird das bisherige elektronische Uhrschlaggeläut abgelöst. Die Glocken haben aber auch einen Schlägel. Damit können sie ganz nomal geläutet werden. Jedoch werden aus statischen Gründen nie alle sieben Glocken zusammen läuten. Die vier neuen Glocken dürfen vorraussichtlich nur mit einer der vier vorhandenen Glocken zusammen geläutet werden.
Dankesglocke wird eingehangen
Die vorhandenen vier Glocken wurden bereits 2014 in die Turmhaube gehängt. Nachgewiesener Weise waren bis zum zweiten Weltkrieg sechs Glocken im Turm der Frankfurter Marienkirche. Die siebente Glocke, die am Montag mit hochgehoben wird, soll eine Dankesglocke sein. Der Dank gilt allen, die insgesamt 22 Jahre mit daran gearbeitet haben, dass das Mariengeläut nun wieder vollständig ist.
Ab 10 Uhr werden die Glocken am Montag von einem Kran in die Turmhaube gehoben. Erklingen sollen sie dann am 3. Oktober.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.07.2023, 14:10 Uhr
Mit Material von Elke Bader