250-Kilo-Blindgänger - Rund 1.300 Cottbuser müssen für Bombenentschärfung evakuiert werden
Am Bahnhof in Cottbus ist erneut eine Weltkriegsbombe gefunden werden. Am Freitag soll sie entschärft werden. Das hat Folgen für rund 1.300 Anwohner, eine Schule - und den Bahnverkehr.
- 500-Meter-Sperrkreis ab 8 Uhr rund um Fundort am ICE-Instandhaltungswerk
- 1.260 Cottbuser müssen Wohnungen verlassen
- Bahn- und Busverkehr unterbrochen
Eine auf dem Bahnwerk-Gelände in Cottbus gefundene Bombe soll Freitagvormittag entschärft werden. Das teilte die Stadt am Donnerstag mit. Der Kampfmittelräumdienst werde versuchen, den Zünder auszubauen und unschädlich zu machen, hieß es.
Bei dem Fund handelt es sich um eine etwa 250-Kilo-Fliegerbombe deutscher Bauart mit russischem Zünder. Sie ist laut Stadt am Mittwoch bei der Munitionssuche sowie Bauarbeiten auf dem Bahngelände gefunden worden. Einen ähnlichen Fund gab es am neuen ICE-Instandhaltungswerk bereits im Juli 2024.
Kein Unterricht in Bauhausschule - Zugverkehr unterbrochen
Für die Entschärfung am Freitag müssen rund 1.260 Cottbuser ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Der Sperrkreis ist rund 500 Meter groß und wird ab 8 Uhr eingerichtet. Demnach sind die Vetschauer Straße und die Sachsendorfer Straße sowie Teile der Karl-Liebknecht-Straße und des Mittleren Ringes gesperrt.
"Betroffen davon sind das Bahngelände und als größere Einrichtung die Bauhausschule", teilte die Stadt bereits am Mittwoch mit. In der Schule werde wegen der Entschärfung kein Unterricht stattfinden. Das Gelände der Medizinischen Universität Lausitz Carl-Thiem ist vom Sperrkreis nicht betroffen.
Der Zugverkehr wird während der Entschärfung unterbrochen. Ab 9 Uhr fahren in beide Richtungen keine Züge mehr, teilten die Deutsche Bahn und die Stadt mit. Betroffen sind die Linien RE2, RE10, RE13, RE18, RB43, RB49 und RB93. Nach Angaben der Stadt kommt es auch im Busverkehr zu Einschränkungen.
Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn ist der Fernverkehr dagegen nicht beeinträchtigt. Zur Zeit der Entschärfung fahren demnach ohnehin keine Fernzüge über Cottbus. Der Güterverkehr werde weiträumig umgeleitet.
Auch das Empfangsgebäude des Cottbuser Bahnhofs und der östliche Teil sollen laut der Bahn nicht von der Sperrung betroffen sein. "Es werden also Züge [der Deutschen Bahn, d. Red.] nach Forst (Lausitz) oder Frankfurt/Oder fahren können." Für den RE2 bestehe sowieso Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Cottbus und Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz).
Für die Zeit der Evakuierung wird eine Notunterkunft eingerichtet. Dafür stehe die Turnhalle der Wilhelm-Nevoigt-Grundschule in der Clara-Zetkin-Straße zur Verfügung, heißt es von der Stadt. "Nutzerinnen und Nutzer dieser Notbleibe sollten sich mit notwendigen Medikamenten sowie Nahrung und Getränken selbst versorgen."
Für Fragen, Hinweise und die Koordinierung von Hilfen stehe das Sicherheitszentrum unter der Telefonnummer 0355 612 3456 zur Verfügung. Die Nummer ist bis Donnerstagabend, 19 Uhr, geschaltet.
Sendung: rbb24, 22.11.2024, 16:00 Uhr