250-Kilo-Blindgänger - Rund 1.300 Cottbuser müssen für Bombenentschärfung evakuiert werden

Fr 22.11.24 | 07:48 Uhr
  5
Die gefundene Bombe liegt freigelegt auf dem Bahngelände Cottbus (Foto: KMBD)
Video: rbb24 | 21.11.2024 | Cathrin Bonhoff & Jan Gloßmann | Bild: Stadt Cottbus/KMBD

Am Bahnhof in Cottbus ist erneut eine Weltkriegsbombe gefunden werden. Am Freitag soll sie entschärft werden. Das hat Folgen für rund 1.300 Anwohner, eine Schule - und den Bahnverkehr.

  • 500-Meter-Sperrkreis ab 8 Uhr rund um Fundort am ICE-Instandhaltungswerk
  • 1.260 Cottbuser müssen Wohnungen verlassen
  • Bahn- und Busverkehr unterbrochen

Eine auf dem Bahnwerk-Gelände in Cottbus gefundene Bombe soll Freitagvormittag entschärft werden. Das teilte die Stadt am Donnerstag mit. Der Kampfmittelräumdienst werde versuchen, den Zünder auszubauen und unschädlich zu machen, hieß es.

Bei dem Fund handelt es sich um eine etwa 250-Kilo-Fliegerbombe deutscher Bauart mit russischem Zünder. Sie ist laut Stadt am Mittwoch bei der Munitionssuche sowie Bauarbeiten auf dem Bahngelände gefunden worden. Einen ähnlichen Fund gab es am neuen ICE-Instandhaltungswerk bereits im Juli 2024.

Kein Unterricht in Bauhausschule - Zugverkehr unterbrochen

Für die Entschärfung am Freitag müssen rund 1.260 Cottbuser ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Der Sperrkreis ist rund 500 Meter groß und wird ab 8 Uhr eingerichtet. Demnach sind die Vetschauer Straße und die Sachsendorfer Straße sowie Teile der Karl-Liebknecht-Straße und des Mittleren Ringes gesperrt.

"Betroffen davon sind das Bahngelände und als größere Einrichtung die Bauhausschule", teilte die Stadt bereits am Mittwoch mit. In der Schule werde wegen der Entschärfung kein Unterricht stattfinden. Das Gelände der Medizinischen Universität Lausitz Carl-Thiem ist vom Sperrkreis nicht betroffen.

Der Zugverkehr wird während der Entschärfung unterbrochen. Ab 9 Uhr fahren in beide Richtungen keine Züge mehr, teilten die Deutsche Bahn und die Stadt mit. Betroffen sind die Linien RE2, RE10, RE13, RE18, RB43, RB49 und RB93. Nach Angaben der Stadt kommt es auch im Busverkehr zu Einschränkungen.

Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn ist der Fernverkehr dagegen nicht beeinträchtigt. Zur Zeit der Entschärfung fahren demnach ohnehin keine Fernzüge über Cottbus. Der Güterverkehr werde weiträumig umgeleitet.

Auch das Empfangsgebäude des Cottbuser Bahnhofs und der östliche Teil sollen laut der Bahn nicht von der Sperrung betroffen sein. "Es werden also Züge [der Deutschen Bahn, d. Red.] nach Forst (Lausitz) oder Frankfurt/Oder fahren können." Für den RE2 bestehe sowieso Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Cottbus und Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz).

Für die Zeit der Evakuierung wird eine Notunterkunft eingerichtet. Dafür stehe die Turnhalle der Wilhelm-Nevoigt-Grundschule in der Clara-Zetkin-Straße zur Verfügung, heißt es von der Stadt. "Nutzerinnen und Nutzer dieser Notbleibe sollten sich mit notwendigen Medikamenten sowie Nahrung und Getränken selbst versorgen."

Für Fragen, Hinweise und die Koordinierung von Hilfen stehe das Sicherheitszentrum unter der Telefonnummer 0355 612 3456 zur Verfügung. Die Nummer ist bis Donnerstagabend, 19 Uhr, geschaltet.

Sendung: rbb24, 22.11.2024, 16:00 Uhr

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 5.

    Was für ein Schwachsinn... offensichtlich wird Straßenweise gesperrt. Mach wohl kaum Sinn ein Halbe haus zu räumen. Über Sinn und Unsinn kannst du dich ja beschweren aber ein bisschen nachdenken vorher würde schon helfen.

  2. 4.

    Und wie schätzen Sie persönlich den Inhalt Ihres Kommentares ein? Wollten Sie über die Bombenentschärfung reden oder suchen Sie jemanden, der Sie füttert?
    Ich bin wahrlich kein Fütterer, aber habe schon 2 Evakuierungen in 2 verschiedenen Orten miterlebt und auch schon in einer Turnhalle übernachtet. Meist geht es um die kontrollierte Organisation und Evakuierung und Unterbringung von Menschen und das betrifft beispielsweise auch Pflegeheime oder Schwerbehinderte in der Häuslichkeit, um eine Organisation, die keine Zeit für Dümmlichkeit und Langeweile lässt. Da gibt es viel zu tun.

  3. 3.

    Bisher nur Glück gehabt das so ein Teil nicht von selbst explodiert ist. Kommt aber noch wenn die Zünder durchgefault sind.
    Selbst 80 Jahre nach den Nazis könnte es noch Tote wegen diesen Verbrechern geben.
    Um jedem erwartbaren dümmlichen Kommentar vorzubeugen.....Die Alliierten sind nicht schuld!!!

  4. 2.

    500 m sind eher zu wenig. Die Absteckung des Sperrkreises ist zudem unlogisch.
    Entweder ist es ein Kreis oder was soll es sonst sein
    Die Kaserne mit dem Zoll läge im Kreis, ist aber elegant im Zick-Zack umschifft worden. Sowas von unlogisch. Hauptsache der Bürger darf wieder rennen und die Behörden-people ihren Sessel pfurzen.

  5. 1.

    500m, ist das nicht ein bisschen viel Theater?

Nächster Artikel