"Wirtschaftliche Gründe" -
Die Merlin Entertainments Gruppe schließt am 13. Dezember zwei ihrer Attraktionen in Berlin: das "Sealife Berlin" und das "Little Big City Berlin". Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die das Unternehmen vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Zunächst berichtete darüber die "B.Z.".
Hintergrund der Entscheidungen seien wirtschaftliche Gründe: Die Miniaturwelt "Little Big City" am Alexanderplatz sowie das in der Nähe gelegene Aquarium "Sealife" sprächen "das gewünschte Zielpublikum nicht mehr ausreichend an", teilte das Unternehmen mit. Dies gelte erst recht nach dem Verlust des benachbarten Aquadoms, der im Dezember 2022 explodiert war. "Wir sehen hier auch perspektivisch kein realistisches Potenzial, den Betrieb dieser beiden Attraktionen mit Merlin Entertainments’ längerfristigen Wachstumsstrategie zu vereinbaren", heißt es in der Mitteilung weiter.
Unabhängig von der dauerhaften Schließung bleibt das Sealife wegen Betonarbeiten derzeit bis einschließlich 25.11. geschlossen.
Nahezu 60 Beschäftigte von den Schließungen betroffen
Die beiden Standortschließungen seien nach Beratungen mit dem Wirtschaftsausschuss und mit dem Betriebsrat der Madame Tussauds Deutschland GmbH getroffen worden. Das Wachsfigurenkabinett gehört ebenfalls zur Merlin Gruppe. Nach eigenen Angaben sind von den Schließungen 19 Beschäftigte bei "Little Big City" sowie 37 Beschäftigte bei "Sealife" betroffen. Mit ihnen werde nun über Versetzungen an andere Merlin-Standorte beraten.
Die etwa 3.000 Meerestiere aus "Sealife" würden umziehen und weiterhin "auf höchstem Niveau versorgt". Künftige Heimat der Tiere könnten demnach andere "Sealife"-Standorte in aller Welt sein oder auch externe Einrichtungen, so die Merlin-Gruppe. Nicht von den Schließungen betroffen sind die Berliner Merlin-Angebote "Madame Tussauds", das "Berlin Dungeon" und das "Legoland Discover Centre".
Geborstener Aquadom hatte Sealife in Mitleidenschaft gezogen
Der 16 Meter hohe Aquarium "Aquadom" war am 16. Dezember 2022 plötzlich geborsten. Die Wassermassen mitsamt den Fischen verteilten sich in die Umgebung der dortigen Hotellobby und erreichten auch das Sealife-Aquarium. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe des Unglücksorts, wird allerdings nicht von denselben Eigentümern betrieben.
Der Besucher-Shop im Ausgangsbereich der Ausstellung wurde durch das Wasser vollständig zerstört. Die 31 Wasserbecken mit den rund 3.000 Tieren aber blieben verschont. Im Gegensatz zum "Aquadom", bei dem fast alle der 1.500 Fische starben, kam im Sealife keines der Tiere zu Schaden.
Sendung: rbb24 Abendschau, 18.11.2024, 19:30 Uhr