"Wirtschaftliche Gründe" - "Sealife" und weitere Berliner Attraktion schließen im Dezember

Mo 18.11.24 | 19:57 Uhr
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Schüler stehen vor einem Aquarium im Sea Life Berlin. (Quelle: dpa/Joerg Carstensen)
Video: rbb24 Abendschau | 18.11.2024 | Axel Walter | Bild: dpa/Joerg Carstensen

Die Merlin Entertainments Gruppe schließt am 13. Dezember zwei ihrer Attraktionen in Berlin: das "Sealife Berlin" und das "Little Big City Berlin". Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die das Unternehmen vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Zunächst berichtete darüber die "B.Z.".

Hintergrund der Entscheidungen seien wirtschaftliche Gründe: Die Miniaturwelt "Little Big City" am Alexanderplatz sowie das in der Nähe gelegene Aquarium "Sealife" sprächen "das gewünschte Zielpublikum nicht mehr ausreichend an", teilte das Unternehmen mit. Dies gelte erst recht nach dem Verlust des benachbarten Aquadoms, der im Dezember 2022 explodiert war. "Wir sehen hier auch perspektivisch kein realistisches Potenzial, den Betrieb dieser beiden Attraktionen mit Merlin Entertainments’ längerfristigen Wachstumsstrategie zu vereinbaren", heißt es in der Mitteilung weiter.

Unabhängig von der dauerhaften Schließung bleibt das Sealife wegen Betonarbeiten derzeit bis einschließlich 25.11. geschlossen.

Nahezu 60 Beschäftigte von den Schließungen betroffen

Die beiden Standortschließungen seien nach Beratungen mit dem Wirtschaftsausschuss und mit dem Betriebsrat der Madame Tussauds Deutschland GmbH getroffen worden. Das Wachsfigurenkabinett gehört ebenfalls zur Merlin Gruppe. Nach eigenen Angaben sind von den Schließungen 19 Beschäftigte bei "Little Big City" sowie 37 Beschäftigte bei "Sealife" betroffen. Mit ihnen werde nun über Versetzungen an andere Merlin-Standorte beraten.

Die etwa 3.000 Meerestiere aus "Sealife" würden umziehen und weiterhin "auf höchstem Niveau versorgt". Künftige Heimat der Tiere könnten demnach andere "Sealife"-Standorte in aller Welt sein oder auch externe Einrichtungen, so die Merlin-Gruppe. Nicht von den Schließungen betroffen sind die Berliner Merlin-Angebote "Madame Tussauds", das "Berlin Dungeon" und das "Legoland Discover Centre".

Geborstener Aquadom hatte Sealife in Mitleidenschaft gezogen

Der 16 Meter hohe Aquarium "Aquadom" war am 16. Dezember 2022 plötzlich geborsten. Die Wassermassen mitsamt den Fischen verteilten sich in die Umgebung der dortigen Hotellobby und erreichten auch das Sealife-Aquarium. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe des Unglücksorts, wird allerdings nicht von denselben Eigentümern betrieben.

Der Besucher-Shop im Ausgangsbereich der Ausstellung wurde durch das Wasser vollständig zerstört. Die 31 Wasserbecken mit den rund 3.000 Tieren aber blieben verschont. Im Gegensatz zum "Aquadom", bei dem fast alle der 1.500 Fische starben, kam im Sealife keines der Tiere zu Schaden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.11.2024, 19:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Hallo ,auf dem Teppich bleiben.
    Noch eine Wasserwelt brauchen wir wirklich nicht.High lights für die Stadt sind schon wichtig,aber nun überall Wohnungen einzubauen ist ja auch nicht die Lösung,ja es gibt Freiplätze für Wohnungsbau,es gibt aber auch einen großen Wohnungsleerstand der einfach so hingenommen wird und keiner kümmert sich,auch in Recht guten Lagen.Besitzverhältnisse hin oder her,einfach mal enteignen,wer da Wohnung bestand vergammeln lässt .

  2. 25.

    Sealife ist in jeder Stadt überall zu klein, wo es vertreten ist. Und aus meiner Sicht auch zu teuer. Wenn man bedenkt, das man bei den meisten in 2 Minuten durch ist, wenn man nur durchgeht ohne zu schauen. Natürlich hat die Größe aber keine Aussage über die tatsächlichen Kosten. Und ich halte mich schon länger da auf, mindestens 30 Minuten bis über eine Stunde.

    Bis jetzt war ich aber deswegen auch nicht im Sealife Berlin, sondern nur in Städten wo ich gerade mal war und dann sagte, wenn ich schon mal hier bin. Allerdings bevor es für immer weg ist, überlege ich doch noch vor dem 13. da mal vorbeizuschauen.

  3. 24.

    Berlin hatte die größte Chance bei der Wiedervereinigung. Aber sie wurde vertan. Am Zoo alle Tiere die mit Wasser zu tun haben in einer großen Erlebnisswelt. Im Tierpark alle Land Tiere, das wäre es gewesen.
    Seaworld ist privat und zu klein um sich auf lange Zeit wirtschaftlich zu rechnen. Man könnte daraus ein kleines Meeresmuseum für Kinder machen.
    Aber das erfordert Geld und Flexibilität beides gibt es in dieser Stadt nicht.

  4. 22.

    "...stellt man sich langsam die Frage was zukünftig Touristen noch an dieser Stadt interessieren könnte…."
    Wer kommt denn aber nach Berlin, um Fische anzugucken? :-)

  5. 21.

    "...mit Merlin Entertainments’ längerfristigen Wachstumsstrategie zu vereinbaren."
    So ist das eben, wenn nur immer Wachstum zählt und man nie mit etwas auch mal zufrieden sein kann.
    Irgendwann muss dann logischerweise Schluss sein, denn Wachstum ist nun einmal nicht unbegrenzt...

  6. 20.

    Man, da zahlt der Staat doch gar nicht. Sinnbefreiter geht ein Kommentar echt nicht.

  7. 19.

    Völlig in Ordnung. Die MitarbeiterInnen werden bei der derzeitigen schnell neue Arbeitsplätze finden. Berlin hat ein großes, schönes Aquarium, das reicht vollkommen. Wenn man diese "Attraktionen" nicht mehr als Gedldruckmaschinen nutzen kann, müssen sie halt weg. Berlin ist auf diese unökoligischen Läden nicht angewiesen, denke ich.

  8. 17.

    Siegessäule, Brandenburger Tor, Reichstag. Vielleicht noch ein paar Museen, Theater oder Oper reicht doch für ein Wochenendbesuch. Länger würde ich es als Tourist hier auch nicht aushalten.

  9. 15.

    >"Wieder eine Attraktion weniger. Berlin verkommt immer mehr zum Dorf. Zu einer Hauptstadt gehören auch Attraktionen"
    Sicherlich. Aber eben welche, die auch viele Touristen interessieren. Solche Aquarien und Seadoms gibts in anderen Städten auf dieser Welt auch. Deswegen muss niemand nach Berlin kommen. Genauso wie für Shopping-Malls mit denselben Modeketten wie überall auf dieser Welt auch. Es fehlen Attraktionen als Alleinstellungsmerkmal. Mauer und geteilte Stadt als Besuchermagnet hat sich erledigt. Allenfalls das abgeranzte und abgetanzte Berlin wäre ein Alleinstellungsmerkmal als Partyhochburg ohne Sperrstunde und billigem Alkohol aus den tausenden Spätis. Denn so billig wie in Berlin lässt sich nirgendwo Party machen, erst recht überall im öffentlichen Bereich.

  10. 14.

    Wie wäre es, wenn Sie erst einmal den Artikel lesen. Ihr primitiver Kommentar, den Sie offenbar immer nur kopieren und einsetzen hat überhaupt gar nichts mit dem Thema zu tun.

  11. 13.

    Antwort auf "T" vom Dienstag, 19.11.2024 | 08:41 Uhr
    "Ja ja Sparmaßnahmen …. " und WAS hat das jetzt mit dem Beitrag zu tun? Manche Kommentare kann man sich auch sparen!

  12. 12.

    Genau. Dorf.
    Weil zwei nicht mehr so gut besuchte Attraktionen nicht fortgeführt werden und niemals wird es mehr Neue geben. Die Eigentümer müssen das natürlich bis zum wirtschaftlichen Ruin fortführen, damit ihr Gefühl nicht getrübt wird und sie diese Attraktionen aber auch weiterhin nicht besuchen.
    Wat is Berlin doch für ein Dorf. Nix kann man da machen - außer Blubbern in der Kommentarspalte.

  13. 11.

    Wenn ich mir Fische anschauen möchte, gehe ich ins Aquarium. Da werden sie ordentlich gehalten und behandelt. Es tut mir leid für die Beschäftigten aber ansonsten....

  14. 10.

    Antwort auf "Mo" vom Montag, 18.11.2024 | 22:55 Uhr
    "Wieder eine Attraktion weniger." Eine Attraktion ist ein Geschäft; wenn es nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, gibt es zwei Möglichkeiten: Preise rauf oder schließen. Vielleicht entsteht etwas neues...

  15. 9.

    Wem gehört denn Ihrer Meinung nach die Stadt? Die Stadt gehört in erste Linie den Bewohnern.
    Wohnungen, die sie so ablehnen sind für die Bewohner da. Solche Attraktionen, wie das Sealife aber hauptsächlich für Touristen. Und dass Berlin zum Dorf verkommt, kann ich auch nicht erkennen. Es gibt zahlreiche Kulturangebote, alleine schon drei Opernhäuser, an die hundert Theater, den Zoo und den Tierpark, 100 Kinos, Clubs und über 150 Museen........und bald an die 60 Weihnachtsmärkte..usw...für jeden was dabei. Vom Dorfcharakter ist Berlin also sehr weit entfernt......

  16. 8.

    Ja ja Sparmaßnahmen …. Unsere Politiker sollten jetzt mal gefälligst an ihre Diäten gehen und die mal senken !!!!
    Kann nicht sein das die ne Erhöhung bekommen und wir das ausbaden !!!!

  17. 7.

    Im Jahr 2024 braucht niemand mehr Attraktionen mit eingesperrten Tieren! Die Schließung des Sealife ist richtig und war längst überflüssig! Für mich sogar die good News des Tages.
    Für die Angestellten tut es mir leid und ich hoffe, dass diese schnell eine gute neue Stelle finden.
    Ansonsten bietet Berlin ausreichend viele Attraktionen (es kommen sogar immer mehr hinzu) und es ist weit weg von einem Dorf…

  18. 6.

    „Attraktion“ und „Besuchermangel“ passt aber eigentlich gar nicht zusammen!
    Und wenn man sieht was hier auf lange Zeit oder für immer geschlossen bzw. eingestellt wird stellt man sich langsam die Frage was zukünftig Touristen noch an dieser Stadt interessieren könnte….

  19. 5.

    Hauptsache meckern, auch wenn das Geschriebene nicht mal der Wahrheit entspricht.

  20. 4.

    Ich schließe mich der Frage von „Auf den Teppich bleiben“ an. Wozu das Aquarium am Ostkreuz, wenn das andere in der Stadtmitte (temporär) geschlossen wird? Gerade um Ostkreuz und in Lichtenberg gibt es so viel Nachverdichtung, in den neugebauten Häusern der sogenannten „Mediaspree“ sind wenig Gewerberäume belegt. Verstehe nicht, warum dies zulässig wird, während Kälteschutz-Optionen für wohnungslose und Frauenhausplätze fehlen. Wie heißt der Trend auf Social Media, richtig: The math is not mathing.

  21. 3.

    Antwort auf "Mo" vom Montag, 18.11.2024 | 22:55 Uhr
    "Wieder eine Attraktion weniger." Eine Attraktion ist ein Geschäft; wenn es nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, gibt es zwei Möglichkeiten: Preise rauf oder schließen. Vielleicht entsteht etwas neues...

  22. 2.

    Wieder eine Attraktion weniger. Berlin verkommt immer mehr zum Dorf. Zu einer Hauptstadt gehören auch Attraktionen, nicht nur Wohngebieten.

  23. 1.

    Na da bin ich ja froh, dass noch so ein unnützes Ding am Ostkreuz gebaut wird. Da gab es zahlreichen Protest, weil den Quatsch niemand in Berlin braucht. Wenigstens wurde die öffentliche Förderung nicht durchgewunken.
    Hier dazu auch der Beitrag des RBB
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/12/berlin-coral-world-touristenattraktion-rummelsburger-bucht.html
    Direkt einstampfen das Projekt, das Grundstück zurück an Berlin und lieber Wohnungen bauen.

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