Rund 9.400 Beschäftigte im Ausstand - Durch Post-Streik sind bereits drei Millionen Briefe liegengeblieben

Sa 21.01.23 | 13:50 Uhr
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Symbolbild: Streik bei der Deutschen Post in Niedersachsen am 20.01.2023 (Quelle: IMAGO/Martin Dziadek)
Audio: rbb 88.8 | 21.01.2023 | Peter Klinke | Bild: IMAGO/Martin Dziadek

Brief- und Paketzusteller sind für Samstag aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Zuvor hatte es schon in Brief- und Paketzentren Warnstreiks gegeben, rund 9.400 Beschäftigte machten mit. Millionen Sendungen wurden nicht befördert.

Der Warnstreik bei der Deutsche Post ist am Samstag fortgesetzt worden - mit spürbaren Folgen: Am Samstag seien rund drei Millionen Briefe liegengeblieben, teilte der Konzern mit. Das entspreche etwa sechs Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge. Bei den Paketen seien etwa eine Million Sendungen betroffen und damit ungefähr 15 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge.

"Da die Beteiligung an den Streiks in den einzelnen Regionen und Standorten unterschiedlich hoch ausfällt, werden sich diese auch entsprechend unterschiedlich auswirken", führte das Unternehmen aus. Zum Teil könnten Briefe und Pakete "erst mit einigen Tagen Verzögerung" ausgeliefert werden. Zusätzlich zu den Warnstreiks sorgten "in einigen Regionen die durch den Wintereinbruch schwierigen Witterungsverhältnisse" für Einschränkungen.

Rund 9.400 Beschäftigte folgten Streikaufruf

Nach Angaben der Post folgten am Samstag etwa 9.400 Beschäftigte dem Streikaufruf, "etwas mehr als ein Drittel der aktuell heute anwesenden Beschäftigten".

Die Warnstreiks hatten am Donnerstagnachmittag begonnen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zunächst den Schwerpunkt auf die Brief- und Paketzentren gelegt. Für Samstag sind die Zusteller bundesweit aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Verdi will die Streiks "als deutliches Zeichen in Richtung Arbeitgeber" verstanden wissen. Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie nicht bereit seien, die Reallohnverluste der 160.000 Tarifbeschäftigten auszugleichen.

Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter. Die Post hat angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.

Sendung: rbb 88.8, 21.01.23, 15:00 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    @ von Essen, im Ansatz haben sie ja nicht ganz Unrecht. Aber ob der hochgelobte Westen die Wirtschaft des 'Duisburger Parkplatzes' aufgefangen oder erst einmal ganz zerteppert hat um die eigenen Pfründe zu sichern und mögliche Kokurrenz zu zerschlagen, sei eigentlich nicht mehr zu diskutieren. 30 Jahre nach der Wende gibt's da genug Literatur über die Arbeit der Treuhand. Nicht nur aus den linken Verlagen. Also bitte nicht so hochnäsig.

  2. 36.

    Also wer trotz Bürgergeld noch so einen Job macht, soll dafür auch Anständig bezahlt werden. Das Personal ist auch sicher nicht schuld an Verspätungen und all den anderen Problemen bei der Zustellung. Unmögliche Vorgaben die nicht erfüllbar sind, dürften wohl eher das Problem sein. Speziell wir in Berlin kennen doch das Problem.
    Es zieht sich durch alle Verwaltungen und die Pflege. Zuwenig Personal? Na dann ändern wir halt die Vorgaben und alles ist toll.

  3. 35.

    Sie tun so, als wären diese Briefe ohne den Streik ausgeliefert worden? ROTFL.

  4. 34.

    Sie wissen sicher schon, das Gebührenerhöhungen rein gar nichts mit den Lohnforderungen seitens der Beschäftigten bei der Post zu tun haben, oder?
    Das Verdi hier nun 15% mehr an Lohn ansetzen tut hat zur Begründung: Erst einmal geht Verdi mit diesen Forderung an das Unternehmen in Verhandlung. Dann setzen sich alle Beteiligten zusammen. Später kommt es dann zu einer Einigung, die etwas niedriger ausfallen dürfte als von der Gewerkschaft gefordert. War schon immer so. Aber letztendlich gab es eine Lohnerhöhung. Und nur das zählt.

  5. 33.

    Die Post hat 2022 schlappe 2 Milliarden Euro Gewinn eingefahren. Da dürften lächerliche 15% mehr kein Problem sein, auch wenn dann die reichen Großaktionäre wieder das flennen anfangen.

  6. 32.

    Auch wenn sie das Thema verfehlt haben antworte ich gerne: Aktionäre einer AG haben eine gewisse Erwartungshaltung wenn sie ihr Geld in ein Unternehmen stecken. Soweit ich weiß zahlt die DP AG aber auch ganz gute Gehälter im Vergleich zu Pin und anderen. Es wird allerdings für sehr viele Arbeitgeber zunehmend schwerer gegen Bürgergeld (+Miete, +sonstige Nebenkosten) zu konkurrieren ... Was (konkret) haben sie daran nicht verstanden ?!

  7. 31.

    Also Freunde von mir bekommen schon so unregelmäßig die Post zugestellt. Was aber NICHT an dem Zusteller liegt, sondern an dem Konzern, der das Pensum vor gibt. Bin mal gespannt, wie und ob die wahlunterlagen pünktlich ankommen und nicht wieder noch mal gewählt werden muss

  8. 30.

    @ ja Günther, mir auch. Aber logisches denken und Mathematik sind ein Ausweg.

  9. 29.

    So sehr Sie sich auch in Ihren Träumen einen Sozialismus wünschen - es wird nichts mehr werden.
    Bitte realisieren Sie einfach, dass dieser ach so tolle Staat Pleite war, die westliche Wirtschaft mit erheblichen Aufwand diese Marode Gegend - die eigentlich nur zum Parkplatz für Duisburg taugt, auffangen musste.

  10. 28.

    So sehr Sie sich auch in Ihren Träumen einen Sozialismus wünschen - es wird nichts mehr werden.
    Bitte realisieren Sie einfach, dass dieser ach so tolle Staat Pleite war, die westliche Wirtschaft mit erheblichen Aufwand diese Marode Gegend - die eigentlich nur zum Parkplatz für Duisburg taugt, auffangen musste.

  11. 26.

    @ Björn, Sie haben bestimmt genug. Geld und höchstwahrscheinlich auch Ahnung. Sonst wüssten Sie ja nicht, wieviel bei den Zustellern 'sehr gut' ist. Na dann lassen Sie mal hören. Vielleicht sattele ich ja um.

  12. 25.

    Liebe / lieber Lana,

    was haben die Streiks und das was seit über mindestens 3 Jahrzehnten der Vorstand der Deutschen Post AG abzieht bezüglich Personal Abbau mit dem Bürgergeld oder ehemals Hartz4 zu tun... richtig nämlich nichts....
    Wie schon einige hier geschrieben haben ist das größte Problem der gesamte Vorstand und die Aktionäre die jedes Jahr immer mehr Dividenden haben wollen. Natürlich ist jeder Streik egal in welcher Branche nicht schön aber sehr nützlich um die Forderung zu erhalten

  13. 24.

    Was ist das für eine Gewerkschaft, dermaßen hohe Forderungen zu stellen? Selbst wenn die Hälfte genehmigt wird, sind es am Ende wir, die die Kosten als Porto und/oder Zustellgegühren zahlen müssen.

  14. 23.

    Ich auch.Wenn ich das jeden Tag sehe wie sich die Postzusteller mit ihren Fahrrädern abquälen bei Wind und Wetter und die Pakete durch die Gegend geschleppt werden,kann ich nur Mitgefühl haben.Und das für ein Scheiss Lohn..Also bitte kein Frust.Sie sind Dienstleister die gerecht entlohnt werden sollten

  15. 22.

    Ich wurde heute beliefert. :-)

  16. 21.

    Solidarität mit den Streikenden!

  17. 20.

    Wenn der Lohn "sehr gut" sein soll, dann will ich gar nicht wissen, was Mitarbeiter bei VW oder Mercedes oder Porsche verdienen. Dann müsste das ja "super duper mega bombastisch sein".

    Unser Bote ist immer freundlich und motiviert und immer korrekt. Als ich mit gebrochenem Bein zuhause lag, hat er immer geduldig gewartet bis ich an der Tür war, außerdem kommt er ohne zu meckern immer hoch, trägt auch noch Wasserkästen mit rein, wenn wir gerade in der Einfahrt stehen, nimmt unsere Briefe und Päckchen mit - ohne zu fluchen - einfach als Selbstverständlichkeit. Ihm würde ich 200 % gönnen. Will nur sagen, es gibt auch super Personal.

  18. 19.

    Streik zählt als höhere Gewalt, also dann Pech gehabt oder das Wahlamt berücksichtigt das oder man bringt es persönlich vorbei.

  19. 18.

    aber nur wenn die liegen geblieben Briefe auch (verzögert) zugestellt werden. In meinem Fall, vor einigen Wochen, wurden sie das nicht (Wie viele bekommen wir auch nur noch selten Post). Mit dem Vermerk "unbekannt verzogen" zurück an dem Absender war die Krönung. In dem Fall meine Hausbank, die mich daraufhin aus Sicherheitsgründen erstmal gesperrt hat. So sieht's aus, also lasst sie streiken bis sie schwarz werden ... sie tun es seit Monaten. Ach so Personalmangel ?! das Arbeitsverhinderungsgesetz (Bürgergeld) gibt ihnen zusätzlich Rückenwind - wobei das auf alle Bereiche zutrifft ...

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