Ergebnis der Abstimmung - Verdi-Mitglieder stimmen für unbefristeten Streik bei der Post
Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit mit der Deutschen Post: In einer Urabstimmung sprechen sich 85,9 Prozent ihrer Mitglieder für einen unbefristeten Streik aus, sollten auch weitere Gespräche scheitern. Die sollen schon Freitag folgen.
Bei der Deutschen Post gehen die Tarif-Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Verdi nach einem klaren Streik-Votum weiter. In einer Urabstimmung lehnten 85,9 Prozent der Befragten das letzte Tarifangebot der Post ab und votierten für einen unbefristeten Streik, wie Verdi am Donnerstag mitteilte. Damit sei das Quorum von 75 Prozent deutlich übertroffen worden.
Die Gewerkschaft will die Verhandlungen, die sie im Februar für gescheitert erklärt und abgebrochen hatte, dennoch wiederaufnehmen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Damit komme man der Forderung der Deutschen Post nach, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Das soll bereits am Freitag geschehen.
Verdi: Arbeitgeber sollten Votum "sehr ernst nehmen"
Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld für die Briefträger, Paketboten und anderen Beschäftigten im Konzernbereich Post Paket Deutschland. Das Management lehnt das als wirtschaftlich nicht machbar ab und bietet deutlich weniger.
"Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden", sagte Kocsis, "das Ergebnis der Urabstimmung zeigt die Entschlossenheit unserer Mitglieder, für ein gutes Tarifergebnis zu kämpfen." Die Arbeitgeber seien gut beraten, das Votum sehr ernst zu nehmen.
Die Post-Beschäftigten haben in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Warnstreiks eingelegt, um Bewegung in die Tarifverhandlungen zu bringen - zuletzt kurz vor der Wiederholungswahl in Berlin im Februar.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.03.2023, 14:20 Uhr