Weitere Streiks abgewendet - So sieht die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst aus

So 23.04.23 | 11:52 Uhr
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Symbolbild: Streik der Gewerkschaft Verdi (Quelle: dpa/Christoph Hardt)
Video: rbb24 Abendschau | 23.04.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Christoph Hardt

Aufatmen im öffentlichen Dienst: Das monatelange Ringen um mehr Geld für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten ist beendet. Unbefristete Streiks sind damit keine Option mehr - allerdings dauern in anderen Bereichen die Tarifkonflikte noch an.

  • Tarifstreit für rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist beendet
  • Gewerkschaftsmitglieder müssen Kompromiss noch zustimmen - Verdi-Chef Werneke ist optimistisch
  • 3.000 Euro-Paket soll Verbraucher- und Energiepreise abfedern
  • Gesamtkosten des Bundes belaufen sich auf 4,95 Milliarden Euro
  • kommunale Arbeitgeberverände gehen von 17 Milliarden Euro Belastung aus
  • weitere Warnstreiks bei der Bahn und an Flughäfen sind möglich

Unbefristete Streiks bei Müllabfuhren, Pflegediensten oder Schwimmbädern - mit der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst ist ein solches Szenario auch für Verbraucherinnen und Verbraucher vom Tisch.

Nach monatelangem Ringen übernahmen die Tarifparteien von Bund, Kommunen und Gewerkschaften am späten Samstagabend in den Kernpunkten den vergangene Woche veröffentlichten Schlichterspruch. Der Tarifstreit für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im
öffentlichen Dienst ist damit beendet. Zwar müssen noch die Gewerkschaftsmitglieder über den Kompromiss endgültig abstimmen. Verdi-Chef Frank Werneke äußerte sich aber überzeugt, die Mitglieder für die Vereinbarung gewinnen zu können.

Entlastung Verbraucher- und Energiepreisen

Mit der größten Tariferhöhung seit Jahrzehnten im öffentlichen Dienst wird für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bund und Kommunen der drastische Anstieg der Verbraucher- und Energiepreise abgefedert. Zunächst sollen steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 3.000 Euro die Auswirkungen der Inflation für die Beschäftigten von Bund und Kommunen dämpfen. Die ersten 1.240 Euro daraus gibt es bereits im Juni. Ab Juli und bis Februar 2024 sollen dann monatlich jeweils 220 Euro fließen.

Verdi-Chef Werneke lobt Tarifsteigerung

Ab März 2024 erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laut Vereinbarung dann als weiteres Plus einen Sockelbetrag von monatlich 200 Euro brutto sowie eine anschließende Erhöhung von 5,5 Prozent - mindestens aber 340 Euro brutto mehr. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 24 Monate.

"Das ist die größte Tarifsteigerung in der Nachkriegsgeschichte im öffentlichen Dienst", sagte Verdi-Chef Werneke im Anschluss an die Gespräche.

Tarifeinigung belastet Kommunen

Die Gesamtkosten des Abschlusses belaufen sich allein für den Bund für die vereinbarte Laufzeit auf rund 4,95 Milliarden Euro. Die Kommunen gehen gar von einem Vielfachen dieser Belastung aus. Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Karin Welge, sprach vom "teuersten Tarifabschluss aller Zeiten", der die ohnehin schon klammen Städte und Gemeinden rund 17 Milliarden Euro kosten werde.

Warnstreiks in einigen Branchen noch möglich

Verdi hatte in den vergangenen Monaten mit unzähligen Warnstreiks regelmäßig Stadtverwaltungen, öffentliche Bäder, Müllabfuhren oder Krankenhäuser lahmgelegt. Gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft - die nach wie vor mit 50 Eisenbahnunternehmen im Tarifkonflikt steht - gab es Ende März einen großangelegten
bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor. Auf der Schiene und auch an Flughäfen sind weiterhin Warnstreiks und damit Behinderungen der Fahrgäste möglich, da es hier um andere Branchen geht.

Der erzielte Tarifabschluss gilt für sehr viele Berufszweige - unter anderem für Frauen und Männer, die als Erzieher, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Kranken- und Altenpfleger, Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeiter, Förster oder Ärzte arbeiten. Es geht um das Einkommen von über 2,4 Millionen Tarifbeschäftigten der kommunalen Arbeitgeber und 134.000 des Bundes.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 23.04.2022, 19:30 Uhr

76 Kommentare

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  1. 75.

    Wenn die Löhne nicht steigen, steigen auch die Renten nicht
    Wie soll man sonst Rentenerhöhung bezahlen
    Von was glauben Sie wird die Rente bezahlt
    Leider sind die steuerfreien Zahlungen nicht relevant, erst die Lohnerhöhungen ab März 2024
    Eigentlich solltet ihr Rentner froh über jede Lohnerhöhung sein

  2. 73.

    Ich bin mit den Tarifverträgen aber nicht zu Frieden.
    Erst einmal werden die 3000€ in Raten Ausbezahlt.
    Das Geld was man vom Staat sowie so man bekommt.
    Zweitens in diesen Jahr gehen wir lehr aus.
    Der Tarifvertrag ist eine Frechheit.

  3. 72.

    Wir Rentner haben leider nichts von solchen Zahlungen. Da es Abgabenfreie Zahlungen sind gehen sie nicht in die Rentenformel ein. Wenn das zur Normalität wird und andere Abschlüsse das nachmachen.
    Dann ist das Fazit, eine Renten Senkung und das von einer sozialen Partei. Für den Unternehmer das beste, denn er spart die Beiträge zur Rentenversicherung.

  4. 71.

    Sie scheinen unsere föderale Ordnung und die daraus resultierenden Zuständigkeiten wohl nicht zu kennen.
    LFA ist der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern. Letztere sind für die finanzielle Ausstattung der Kommunen zuständig und hierzu gibt es in jedem Bundesland bis auf die Stadtstaaten jeweils eigene Gesetze zum kommunalen Finanzausgleich. In mehreren Bundesländern waren diese nicht verfassungsgemäß und wurden dementsprechend geändert, wobei in manchen Fällen auch jetzt noch die Frage besteht, ob diese mit den Landesverfassungen übereinstimmen.

  5. 70.

    Warum regen sich eigentlich alle auf, wenn es Gehaltserhöhungen im öD gibt? Bei den Metallern, in der Chemieindustrie, bei Handel, Banken und Versicherungen etc. regt sich niemand auf, wenn die mehr Geld bekommen. Die Leistungen des öD nehmen aber alle gern in Anspruch, kostengünstig natürlich. Dass der Tarifabschluss letztendlich ungenügend für die Mitarbeiter des öD ist, hinterfragen die Wenigsten.

  6. 69.

    Ich frage mich wie einige hier der Meinung sein können, dass aus dem ÖD niemand großartig abwandert. Ich arbeite in einer Berliner Behörde und Ende letzten Jahres sind drei Leute nur aus unserem Standort in die freie Wirtschaft gewechselt. Letzten Monat wieder einer. Waren alles Beamte und wechseln zu großen Kanzleien, weil viel besser bezahlt und vor allem umfangreiche bezahlte Fortbildungen zum Steuerberater und Co. Alles junge Leute Ende Zwanzig. Work/Life noch nicht so wichtig ohne Kinder.

  7. 68.

    Sie und Kämmerer? Kennen Sie den Unterschied zwischen Bund-Länderfinanzausgleich und kommunalen Finanzausgleich nicht? Für die finanzielle Ausstattung der Kommunen sind die Länder und nicht der Bund zuständig. Ach ja ich vergaß dass ST als letztes Bundesland ein Coronasonfervermögen auf Pump gegründet hat und Ausgaben finanziert, die nicht den Grundsätzen der Aufhebung der Schuldenbremse entsprechend.

  8. 67.

    lt. Aussage von Marcel Fratzscher(Präsident DIW) bedeutet der Abschluss zum Ende der Laufzeit einen Kaufkraftverlust von 6 % für die Löhne im ÖD. Noch Fragen ?

  9. 66.

    Na da bin mal gespannt .. wie es im September bei den Verhandlungen für den TVL aussieht…

  10. 65.

    "5,2 Prozent mehr Geld ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024, dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro netto. Dieses Tarifergebnis hat die IG Metall mit Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie durchgesetzt."
    Die Arbeiter in der klimaschädlichen Automobilindustrie freuen sich und Verdi feiert sein ungenügendes Ergebnis....

  11. 64.

    Man darf gespannt sein, ob das Ergebnis auch auf die Pensionäre übertragen wird. Auf ihre Energiekostenpauschale warten diebischen zumheutigen Tag.

  12. 63.

    Wer zahlt wieder für die Lohnerhöhungen der Verbraucher. Eine Kette ohne Ende.

  13. 62.

    Lincoln, labern Sie nicht so einen Unsinn.

    Haben Sie überhaupt von Haushaltsrecht Ahnung? Sieht anscheinend nicht so aus. Bernhard hat durchaus Recht.

    Rekordausgaben stehen Rekordeinnahmen gegenüber.

    Ihre Ausführung über den LFA ist Unsinn.

  14. 61.

    Als Kämmerer einer Gemeinde in Sachsen Anhalt habe ich tagtäglich mit der Materie zutun.

    Ihre Behauptung mit dem gesetzeswidrige LFA ist Unsinn. Egal was im GG steht. In Deutschland gilt der Grundsatz der Spezialgesetze.

    Gegen welches Gesetz genau verstoßen einige Bundesländer angeblich?

    Fakt ist, dass den Rekordeinnahmen auch Rekordausgaben gegenüberstehen

    Kein Bundesland erhöht die Zuwendungen für Kommunen.

  15. 60.

    1. An die Rentner… Sie müssten deutlich höhere Lohnerhöhungen fordern, richtet sich ihre Rentenerhöhung auch an der durchschnittlichen Lohnentwicklung.

    2. An die Steuerzahler (außerhalb des ÖD)… klingt komisch, aber auch die Mitarbeitenden im ÖD zahlen Steuern, ob Tarifbeschäftigte oder Beamte.

    3. An alle… Immer das gleiche. Geht es um den ÖD, dann soll der funktionieren, schnell und unbürokratisch sein. Kaum geht es um die Bezahlung, darf es aber bitte nichts kosten.

  16. 59.

    3. Verhandlungsrunde TV-L ist am 7./8.12.2023, vorher wird es kein Ergebnis geben. Die üblichen Spielchen werden auch dort wieder ablaufen.
    Same procedure as every 2 years.

  17. 58.

    Hinsichtlich der von Ihnen montierten Steuerausfälle empfehle ich Ihnen im Monatsbericht des BMF für März den Artikel über die Steuereinnahmen und die konjunkturelle Entwicklung zu lesen!
    Es ist doch schizophren zu klagen, dass nach einem Rekordsteuerjahr der Bürger zum Inflationsausgleich steuerlich entlastet wird und gleichzeitig Landessteuern auf Grund verfehlter Länderpolitik einbrechen!

  18. 57.

    Zudem wie wäre es, wenn Sie sich einmal mit dem Thema des kommunalen Finanzausgleichs beschäftigen würden? Hier haben viele Länder in den vergangenen Jahren ein verfassungswidrigen Finanzausgleich gehabt, zudem sind die Länder qua GG verpflichtet für eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Kommunen zu sorgen, damit diese ihre Aufgaben erfüllen können!
    Also erst mit den Grundlagen beschäftigen, wer und wie die Kommunen finanziell ausstattet!

  19. 56.

    Wie definieren Sie den Finanzierungssaldo? Bereinigte Einnahmen - Bereinigte Ausgaben = Finanzierungssaldo. Kassenstatistik nach den Regeln von Destatis scheinen wohl nicht Ihre Stärke zu sein, oder nehmen Sie die Finanziellen Transaktionen mit in Ihre Berechnung. Zu die Finanziellen Transaktionen gehören sowohl die Bruttokreditaufnahme, als auch die Tilgung!
    Lesen Sie die methodischen Hinweise von Destatis in den Fachserien!

  20. 55.

    Dieser Tarifabschluss gilt für TVöD, da sind viele Angestellte der Kommunen, so z.B. auch die Mitarbeiter der Bürgerämter in Berlin nicht dabei. Da wird erst ab September 2023 verhandelt..

  21. 54.

    Das liegt an der Struktur des TVÖD für die Kommunen und an der Eingruppierung der dort Beschäftigten, meistens Mittler Dienst oder untere Gruppierung des gehobenen Dienstes!

  22. 53.

    Nun und genau das führt dazu, dass IT-Projekte aus dem Ruder laufen und im Extremfall nicht funktionieren. Im ÖD gibt es in bestimmten Bereichen Anforderungen die Programm von der Stange, das für Industrie bestimmt ist nur durch umfangreiche Änderungen den rechtlichen Vorschriften angepasst werden kann. Zudem fehlt es an der Schnittstelle an Mitarbeitern die sowohl die fachliche Seite kennen, aber auch mit IT-Kräften zusammenarbeiten können. Externe verstehen die Probleme im ÖD fast garnicht.

  23. 52.

    Ich habe noch nicht alle Kommentare gelesen, möchte aber anmerken, bevor wieder alle über den öffentlichen Dienst, insbesondere die Bürgerämter schimpfen, dort wird nach TV-L bezahlt, d.h. der Tarifabschluss gilt nicht für die dortigen Mitarbeiter, dort wird erst ab 9.23 verhandelt.

  24. 51.

    Kameralistik ist nicht Ihre Stärke?

    Sie unterschlagen nur, dass es auch zu Rekordausgaben gekommen ist. Ebenso gab es viele Steuerausfälle

    Sie sollten nicht nur die Rosinen rauspicken

    Dieser Abschluss bedeutet, dass viele Kommunen Stellen nicht nachbesetzen, freiwillige Ausgaben kürzen oder streichen, Bauvorhaben auf Eis legen und ggf die Grundsteuer erhöhen.

    Die Folgen werden Mitarbeiter und Bürger zu spüren und zu bezahlen haben.

  25. 50.

    Die Rentenerhöhung beträgt im Durchschnitt ca. 70,00 € und dass bei gleicher Kostenbelastung wie Beamte, usw.
    Das ist übrigens das 2. Jahr in Folge, in dem die Rente an Kaufgraft verliert.

  26. 48.

    Warum kostet der Tarifabschluss die Kommunen nur das 3,5-fache der Bundeskosten, obwohl dort 17x soviel Beschäftigte arbeiten(2.400.000 zu 134.000 Beschäftigte und 17 zu 5 Mrd.€)?

  27. 47.

    Hmmm .... ich kenne keinen Rentner dem 3000 steuerfrei plus 200 mindesterhöhung versprochen wurden .... diese Fakten sollten man nicht unterschlagen.

  28. 46.

    Im ÖD arbeiten beiweitem nicht nur Beamte, wie man bei den Streiks gesehen hat
    Beamte dürfen nicht Streiken

  29. 45.

    Ach Sie brauchen meine Belehrung nicht? Aber zeigen mir durch Ihre Antwort dass Sie denjenigen unterstützen die im Grunde die Gesetze so kompliziert gemacht haben und dadurch Ausnahmen für Klientel herbeiführen wollten!

  30. 44.

    Die Programmierer werden zu 4stelligen Tagessätzen eingekauft, aber den eigenen Leuten mehr zu geben oder die Stellen höherwertiger auszuschreiben ist nicht drin: "Dafür haben wir kein Geld!"
    Finde den Fehler.

  31. 43.

    Daher beauftragt man Unternehmen aus der freien Wirtschaft die Entwicklung durchzuführen. Einem nach Tarif bezahltem "Programmierer:innen- und außen" kann man das eh nicht zutrauen. Übrigens wäre das Ziel der Digitalisierung die Vollautomatisierung der Prozesse. Dann braucht man die Flotte der Sesselfurzer nicht mehr.

  32. 42.

    Genau darüber konnte man kürzlich auf inforadio einiges hören. Diese Leute gehen lieber zu Google u s w. Genau dort kenne ich jemanden.

  33. 41.

    Aber ... mit diesem Tarifvertrag wage ich zu bezweifeln, dass er ausreichend Programmierer/-innen oder Informatiker/-innen dazu bewegt, im öD anzufangen und die Digitalisierung dynamisch voranzutreiben (wie etwa in Estland). Diese Menschen bekommen in der Privatwirtschaft das Doppelte oder Dreifache ... was ich ihnen gönne; es ist halt nur schlecht für den öffentlichen Dienst und auch gesamtgesellschaftlich nicht gut: Denn die Arbeit wird sich künftig auf weniger Leute verteilen müssen und da kann die Digitalisierung bzw. kluge Organisation bei Büroberufen wie in Teilen des öD zu weniger Petsonaleinsatz führen - unter demografischen Aspekten mE wünschenswert.

  34. 40.

    Aus der freien Wirtschaft in den öffentlichen Dienst.....gesicherter Arbeitsplatz, gesichertes Einkommen und für junge Leute äußerst unattraktive Arbeitszeiten.
    Schichtdienst, Feiertage Wochenende.....für viele junge Leute Gift.
    Sehe ich bei uns bei den Öffis.

  35. 39.

    Der Gesetzgeber ist der Kopf vom Staatapparat. Ich brauche ihre Belehrung nicht; ich kenne die Praxis als Bürger.Es ist aber ein Jammer, dass die CDU nach der nächsten Wahlsieg viele Gesetze zumindest stark verändert. Wenn sich dann von kommunaler Seite Beschwerden kommen kümmerts kaum. Noch was: Fachkräfte aus der Wirtschaft wandern vielfach aus. Behördenkräfte wohl kaum.

  36. 38.

    Die Arbeitsplatzsicherheit gibt es nicht mehr nur im öD. Junge Menschen können sich aussuchen, wo und wie sie arbeiten möchten und zu welcher Bezahlung. Da die Nachfrage nach Nachwuchskräften enorm ist, stellt sich mE schon die Frage, ob der öD mit diesem Tarifabschluss konkurrenzfähig ist. Womit auch Ihre andere Frage beantwortet ist: Schauen Sie sich einfach die anderen Tarifabschlüsse an, bei denen man eine Lohnerhöhung vereinbart hat, die in die Bemessungsgrundlage für Folge-Tarifabschlüsse eingeht (was bei den gestückelten 3000 Euro nach meiner Wahrnehmung nicht der Fall ist). Im Übrigen wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass das Arbeiten im öD völlig unattraktiv sei. Für Angehörige der Boomer-Jahrgänge war er wegen der Gefahr der Arbeitslosigkeit in den 1980er und 1990er sogar sehr attraktiv. Aber Boomer war gestern. Und es geht um die Attraktivität für die jungen Leute. Personaleinsparen ginge im öD vor allem dann, wenn die Digitalisierung voranschreiten würde. Aber ...

  37. 37.

    Wer ist produktiv? Wie wäre es, wenn Sie einmal ein Zeitlang bei einer Behörde arbeiten würden? Sie scheinen wohl der Ansicht zu sein, dass dort nichts geleistet wird. Leider muss ich Ihnen da widersprechen, wenn Sie sich mal die Gesetze anschauen, dann wüssten Sie wer für die langsame Bearbeitung verantwortlich ist: nämlich der Gesetzgeber, mit manchen den Lobbyisten geschuldeten Regeln, die wohl für Sie den wertschaffenden Teil der Arbeitnehmer darstellen!

  38. 36.

    Da muss ich Ihnen mal meine Meinung sagen: Produktiv arbeitende, werteschaffende Bürger im eher Niedriglohnbereich haben eher eine Einkommensverbesserung verdient. Meinen Sie etwa, dass der Amtsschimmel nun weniger Probleme bereitet als bisher ? Sehen Sie sich mal so einige Bearbeitungszeiten für tägliche Dinge an. Es kann nicht sein, dass man sich am Sprechtag einen Termin für eine Banalität holen muss. Ein guter Staats- und Regierungsapparat ist ein sparsam wirtschaftender Apparat. Den haben wir leider nicht.

  39. 35.

    Die gibt es nicht,
    Die sind Alle im ÖD.
    Weil da besser bezahlt wird. LOL

  40. 34.

    … nicht alle MA im Öffentlichen Dienst sind Beamte , also erstmal Quatsch was du da von dir gibst. Übrigens sind Beamten genauso steuerpflichtig wie alle anderen AN.

  41. 33.

    Viel Ahnung von Kameralistik haben Sie nicht. Den Rekordsteuereinnahmen stehen auch Rekordausgaben und massive Steuerausfälle gegenüber. Aber das will ja niemand sehen.

    Viele Kommunen werden jetzt freiwillige Ausgaben kürzen oder streichen und die Grundsteuer deutlich erhöhen. Letztlich werden Mitarbeiter und Bürger die Zeche für diese Mehrausgaben zahlen.

  42. 32.

    Super, damit sollte man Leben können...mehr als genug... und wenn nicht.... ist ein freies Land... in der freien Wirtschaft wird auch gesucht!

  43. 31.

    Es gibt keine Nullrunde. Dieser Abschluss ist realistisch und für beide Seiten akzeptabel

  44. 29.

    Knappe kommunale Haushalte? Schauen Sie doch bei Destatis nach, nach deren Kassenstatistik hat kommunale Gesamthaushalt mit einem positiven Finanzierungssaldo abgeschlossen. Zudem sind die Länder in der Pflicht über den horizontalen kommunalen Finanzausgleich die Kommunen mit entsprechenden Geldern auszustatten. Leider in der Vergangenheit in verschiedenen Ländern verfassungswidrige Finanzausgleiche gegeben die nur unzureichend nachgebessert wurden!

  45. 28.

    Nun dieser sogenannte Inflationsausgleich soll steuerfrei sein, aber was ist mit den Sozialabgaben? Anscheinend müssen diesen gezahlt werden, was wiederum bedeutet, dass bei einigen Kollegen die Grenze zwischen Pflichtversicherung und Freiwilliger Versicherung mit all dem Papierkrieg überschritten wird.

  46. 27.

    Der monatliche Inflationsausgleich ist faktisch die Gehaltserhöhung für dieses Jahr. Wird nur so genannt, um die Abzüge zu vermeiden. Er kommt der Bruttoerhöhung um €400 gleich. Die vermeintliche Nullrunde ist nur pro forma.

    Die Erhöhung ist schon die höchste und die teuerste in der Geschichte der Bundesrepublik. Mehr zu fordern ist Realitätsleugnung angesichts der knappen kommunalen Haushalte. Man muss auch über den eigenen Tellerrand schauen und auch die Gegenseite verstehen.

    Der Abschluss ist gar nicht so schlecht: die unteren Gruppen , die es wirklich brauchen, bekommen bis zu 16% Erhöhung diurch den €340 Mindestbetrag,

  47. 26.

    Hier ging es um angestellte Beschäftigte und nicht um verbeamtete, die, wie sie sicherlich auch wissen zudem kein Streikrecht besitzen.
    Die verbeamtet Beschäftigten bekommen zudem erst später und oftmals auch nicht in voller Höhe die Tarifabschlüsse nachgereicht, von daher können sie ruhig durchatmen und ihren Blutdruck erst einmal wieder in den Normalbereich fahren.

  48. 25.

    Ich bin seit 2015 im öD tätig, seitdem erfolgten alle zwei Jahre Tariferhöhungen. Ich bin sehr zufrieden, ich habe Gleitzeit, Arbeitszeiten 6-20 Uhr, man kann sich seine Arbeitszeit selbst einteilen, es gibt HO an 1-3 Tage/Woche, am Wochenende wird nicht gearbeitet. Man bekommt sein Gehalt pünktlich ausgezahlt. Es gibt Vergünstigungen: Jobticket, Gesundheitsangebote, bezahlte Seminare. Ich war seit 1985 bis 2010 im Einzelhandel tätig, mit festen Arbeitszeit + Wo.ende + Niedriglohn - nie wieder.

  49. 24.

    Das Gejammer der Beamten im öD hier kann ja keiner ertragen! Wer zahlt denn das Ganze? Derjenige, der Steuern zahlt und bei dem nicht brutto fast netto ist! Der Abschluß liegt weit über dem, was wir uns als Staat eigentlich leisten können...

  50. 23.

    demnächst werden die nicht Staatsbedienstete Streiken die fordern 1.000,-€ monatlich plus Insolvenz Ausgleich um deren Kosten zu decken, dem Bürger werden also weitere Kosten auferlegt. Ansonsten können sich freuen nur Öffentlicher Dienst und Beamte

  51. 22.

    Dieser Abschluss ist ein Witz, die Laufzeit zu lang, die Prämien helfen in der Rentenberechnung mal wieder nicht und die Erhöhungen lindern die Preisentwicklung marginal.
    Da hat finden die Arbeitgebenden mal wieder vor Lachen nicht in den Schlaf.

  52. 21.

    Absolute Frechheit die 3000 als Lohnerhöhung für dieses Jahr aufzuteilen.

  53. 20.

    Die Arbeitnehmer würden sicherlich als Alternative auch gern Ihre Rentenerhöhung nehmen.
    2022: West + 5,35% / Ost + 6,12%
    2023: West + 4,39% / Ost + 5,86%
    10% über 2 Jahre.
    Wenn ich den Kompromiss richtig verstanden habe, werden die 3.000€ bis Februar 2024 aufgeteilt.
    Erst dann kommt die eigentliche Lohnerhöhung.
    Und Renter sind dann wieder im Juni 2024 dran?

  54. 19.

    Das glaube ich gern den da muss man Leistung zeigen sonst gibts kein Geld.

  55. 18.

    Jeden seine Meinung ....
    Aber warum bist du bei den Öffis hängen geblieben ?
    So klicke mich dann zu diesem Thema raus !

  56. 17.

    Immerhin eine Null-Runde ... Rentner würden sich darüber sehr freuen.

  57. 16.

    Warum arbeiten so viele Leute im ÖD, wenn es sich dort so schlecht aushalten lässt und sie in der freien Wirtschaft doch so viel mehr verdienen könnten? Zeigen Sie mir mal einen Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft, der solche Lohnerhöhungen erhält und bei Weitem nicht einen so sicheren Arbeitsplatz hat.

  58. 15.

    Inflation 2022: 7,9%
    Inflation 2023: 6,0% (Prognose)
    Meine mathematischen Kenntnisse sagen mir, dass sich bis Ende des Jahres also eine Gesamt-Inflation von 14,4% aufgetürmt haben wird.
    Ich weiß zwar nicht, was netto 2024 bei den Leuten im unteren Lohnsegment ankommt, aber ich glaube, von Inflationsausgleich kann hier keine Rede sein.
    Die Politik könnte solche Abschlüsse ja mit einer deutlichen Senkung von Steuern und Sozialabgaben im unteren Lohnsegment unterstützen.
    Dann würden auch noch Menschen profitieren, die ohne Tarifbindung arbeiten.

  59. 14.

    Ohne ihre Lohngruppe zu kennen, die sicherlich höher ist bei ihrer Aussage, kann ich nur sagen, das in den letzten 10 Jahren mehr als ein Drittel unserer Belegschaft in die Freie Wirtschaft gewechselt hat. Da man noch immer Kontakt hält weiß ich, das es kein einziger bereut hat.

  60. 13.

    Für uns Rentner wurden die Lebensmittel auch teurer. Und andere Dinge. Ich wäre froh, wenn ich wenigstens 100€ mehr bekomme würde. Noch nicht mal das bekomme ich. Und betteln beim Amt. Nee, so wurde ich nicht erzogen. Mal sehen ob der Kommentar veröffentlicht wird

  61. 12.

    Die Inflationsausgleichsprämie scheint erfunden worden zu sein, um diese Karte im öD bei den Tarifverhandlungen ziehen zu können. Brutto für netto klingt gut, ist es aber nicht. Und irgendein Volkswirt in der Bundesregierung wird sich gesagt haben, mit einer einmaligen, nicht verstetigten Gehaltserhöhung werde die Lohn-Preis-Spirale gebrochen und der Fehler, den Willy Brandt mit dem Tarifabschluss Anfang der 1970er Jahre machte, nicht wiederholt. Nur: damals gab es keine demografisch bedingte Personalkrise. Und so ist dieses Ergebnis heute schlecht, weil die Politik wieder einmal den öD gering schätzt, ihn nicht konkurrenzfähig macht - und wegen der Folgen wird die Presse, vor allem die mit den Großbuchstaben, leichtes Spiel haben eine vermeintliche Schlechtleistung des öD, die aber vor allem auf schlechte Löhne und zu wenig Investitionen zurückzuführen ist, zu skandalisieren. Verdi darf sich schämen.

  62. 11.

    Ich bin schon heute gespannt, wie meine Rentenerhöhung nächstes Jahr ausfällt! Vielleicht bekommen die Rentner auch einen Inflationausgleich von 3000€.Träumen darf noch.

  63. 10.

    Viel Spaß beim Wechsel in die freie Markwirtschaft.
    Ich kenne keinen in meiner Lohngruppe, der in die freie Markwirtschaft gewechselt ist !
    Ich bin bei Öffis dabei seid 1995 !

  64. 8.

    Gut das ich im Jahr 2022 nach 30 Jahren diese Gewerkschaft gekündigt habe. Seit Jahren nur reale Lohnverluste.

  65. 7.

    Der Abschluss ist ein Schlag ins Gesicht der Angestellten im öffentlichen Dienst. Wieder mal eine Null-Runde... Und dafür will Verdi sich feiern lassen? Ich wechsel in die freie Wirtschaft, da werde ich wenigstens nicht von Hinz und Kunz für die Misswirtschaft der Regierung verantwortlich gemacht und kann mein Gehalt selbst verhandeln. Wieder eine unbesetzt Stelle im Amt und der Bürger wartet noch länger auf einen Termin. Sorry aber mein Gehalt reicht einfach nicht mehr aus.

  66. 6.

    Das Inflationsausgleich zu nennen ist Schöngerede. Wenn man die Inflationsraten der letzten Jahre und die dazugehörigen Lohnerhöhungen gegenüber stellt, wird man merken das Verdi das noch nie geschafft hat.
    Im Vergleich zur Metallbranche, fällt der öffentliche Dienst bei der Bezahlung immer weiter nach hinten.

  67. 5.

    ...und was wird mit all den Mitarbeitern in kommunalen Krankenhäusern die in sog. Haustarife ausgegliedert sind ? Wieder Applaus ?

  68. 4.

    Ein ziemlich schlechter Deal. Die erste tatsächliche Erhöhung im Frühjahr 2024. Bis dahin wird die "Einmalzahlung" zum Inflationsausgleich als Bestandteil des Tarifvertrags verkauft. Hier werden die Mitarbeiter des öD völlig über den Tisch gezogen. Fachkräftemangel wohin man schaut, und das ist der Deal?
    Ich hoffe die verdi lehnt ab und es wird gestreikt. Die 500€ rückwirkend ab 1/2023 + die Einmalzahlung SOFORT. Alles andere ist nicht zufriedenstellend.

  69. 3.

    Ich kann die Argumentation mit der schlechten Haushaltslage nach den Rekordsteuereinnahmen im vergangenen Jahr nicht nachvollziehen. Das Ergebnis der Kernhaushalte wurde im vergangenen Jahr wie in den Jahren zuvor durch erhebliche Verschiebungen von Mitteln in Sondervermögen verschlechtert. Man sollte hier den Gesamthaushalt (Kern+ Sondervermögen) als Basis auch in der Berichterstattung der Presse als Grundlage nennen.

  70. 2.

    Ein guter Abschluss? Also bei einer Laufzeit von 24 Monaten kommt dabei, wenn man rechnen kann, ein Reallohnverlust raus. Ich verstehe jeden im öffentlichen DIenst, der damit nicht zufrieden ist.

  71. 1.

    In meinen Augen ein guter Abschluss, auch wenn die lineare Erhöhung der Tabellenlöhne erst im März 2024 erfolgt
    Das wir die Forderung der Gewerkschaften nicht ganz bekommen, war schon klar
    Gewerkschaften müssen halt hoch einsteigen, um den Leuten zu helfen

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