Verdi ruft zu Warnstreik auf - Flughafen BER sagt alle Abflüge am Montag ab
Wer Montag vom Flughafen BER abfliegen möchte, muss sich nach Alternativen umsehen: Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen. Laut dem Flughafen wird es deswegen keine Abflüge geben. Auch Ankünfte fallen aus.
Hinweis: Dieser Beitrag wird nicht mehr aktualisiert. Unsere aktuellen Informationen zum Warnstreik am BER finden Sie hier.
Vom Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) werden am Montag keine Flugzeuge starten. Das teilte der Flughafen am Samstag mit. Hintergrund ist, dass die Gewerkschaft Verdi für Montag zu einem Warnstreik am BER aufgerufen hat.
Auf der Internetseite des Flughafens [ber.berlin-airport] waren Stand Sonntagabend alle der etwa 240 ursprünglich geplanten Abflüge gestrichen. Auch mehr als 70 der ebenfalls etwa 240 geplanten Ankünfte von Flugzeugen fallen demnach aus.
Ob Flugzeuge ankommen werden, entscheide die jeweilige Fluglinie, sagte ein Flughafensprecher. Die Fluggäste seien aufgerufen, sich bei den Fluggesellschaften über ihre Reisen zu informieren.
Der Ausstand der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle beginnt nach Angaben von Verdi am Montagmorgen um 3.30 Uhr und endet um Mitternacht.
Verdi droht mit weiteren Streiks
Verdi will bei Verhandlungen für die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft verhandelt seit geraumer Zeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte.
"Wir fordern den BDLS noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten", sagte Wolfgang Piep
Keine Einigkeit bei Zuschlägen und Überstunden
Am Flughafen Berlin-Brandenburg ist es der dritte große Warnstreik im laufenden Jahr. Bereits am 13. März verhinderte eine Arbeitsniederlegung sämtliche Abflüge, Hintergrund waren auch damals die Verhandlungen über Zuschläge für das Sicherheitspersonal. Bei einem Warnstreik am 25. Januar legte Verdi den gesamten gewerblichen Flugverkehr lahm. Gemeinsam mit dem Sicherheitspersonal legten damals Beschäftigte der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste die Arbeit nieder. Für diese beiden Gruppen konnten inzwischen Tarifverträge abgeschlossen werden.
Bereits am Donnerstag und Freitag bestreikte Verdi andere Flughäfen im Bundesgebiet, etwa in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn sowie am Freitag zusätzlich in Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Die Warnstreiks führten zu zahlreichen Flugausfällen. Am Baden-Airport wurde auch am Samstag noch gestreikt. An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn verlief der Betrieb am Samstag nach den beiden Warnstreiktagen wieder nahezu regulär.
Sendung: rbb24 Abendschau, 22.04.2023, 19:30 Uhr