Stichproben-Kontrolle - Viele Berliner Lokale halten sich nicht an Mehrwegpflicht

Mo 08.04.24 | 17:09 Uhr
  58
Symbolbild:Eine Frau isst Burger und Pommes aus Einwegverpackungen auf einer Bank.(Quelle:picture alliance/dpa/C.Klose)
picture alliance/dpa/C.Klose
Video: rbb24 Super.Markt | 08.04.2024 | Bild: picture alliance/dpa/C.Klose

Viele Gastrobetriebe in Berlin halten sich offenbar nicht an die Pflicht, Mehrwegbehälter für Speisen und Getränke anzubieten oder auf diese hinzuweisen. Das ergeben Recherchen der Verbraucherzentrale und des rbb. Dabei ist die Gesetzeslage eindeutig.

Gaststätten- und Imbissbetreibende in Berlin ignorieren offenbar häufig die bundesweite Pflicht, Mehrweggeschirr anzubieten. Das zeigt eine stichprobenartige Untersuchung der Verbraucherzentrale Berlin und des rbb-Verbrauchermagazins Super.Markt.

Fotomontage: Waschlätter-Verpackungen vor Wäscheleine (Bild: Colourbox / rbb)
Colourbox / rbb

Programmhinweis

Super.Markt zum Thema Mehrweg läuft am Montagabend um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen.

Dabei wurden im Januar und Februar dieses Jahres 60 Stichproben in ganz Berlin gemacht. Nur 15 Prozent der kontrollierten Betriebe boten Mehrweggeschirr an.

Kaum Hinweisschilder, wenige Kontrollen

Noch schlechter war das Ergebnis bei der vorgeschriebenen Hinweispflicht. 90 Prozent der Lokale und Imbisse hatten kein Schild, um auf das Mehrwegangebot hinzuweisen.

Dabei fehlt es offenbar auch an Kontrollen. Der Bezirk Mitte etwa bestätigte dem rbb, dass er 2023 nur 59 Betriebe kontrolliert habe. Der Grund dafür sei Personalmangel.

Gesetzeslage in Deutschland und EU

Seit 2023 besteht für Caterer, Lieferdienste und Restaurants in Deutschland eine Pflicht, Mehrwegbehälter oder Einwegalternativen [bundesregierung.de] für Speisen und Getränke anzubieten. Eine Ausnahme besteht für kleinere Betriebe wie etwa Imbisse mit maximal fünf Beschäftigten sowie weniger als 80 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dort sollen Kunden aber unter anderem die Möglichkeit bekommen, eigens mitgebrachte Gefäße füllen lassen zu können.

In der EU gilt seit Mitte 2021 außerdem ein Verbot, Wegwerfprodukte aus Plastik herzustellen oder damit zu handeln. Am deutlichsten äußert sich das etwa bei Strohhalmen, für die vielerorts bereits Papieralternativen genutzt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2024, 12:20 Uhr

58 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 58.

    Zum einen ist Selbständigkeit kein Vergnügen mehr. Vor lauter Vorschriften kann man gar nicht mehr arbeiten. Das wird kaum deutlich.
    Es gibt viele Bereiche, wo man auch vernünftiges Geschirr anbieten könnte. Aber nicht immer passt es. Zum mitnehmen aber ungeeignet. Ob jetzt Plastik Mehrweg lecker ist? Naja. Schuld ist auch der ganze Hygienewahn. Da ist es eben mit Einweg am sichersten. Welch Wunder

  2. 56.

    Zum Einen kann ich kochen. Und ich bilde mir ein, gar nicht mal so schlecht. Allerdings Han ich nicht immer Lust dazu und denke auch nicht, dass ich es so gut hinbekomme, wie Inder, Italiener, Mexikaner und und und ihre heimischen Gerichte servieren.
    Zu der Frage, die gestellt hatte :
    Es würde mich interessieren, welcher Lieferdienst die Mehrwegverpackung wieder abholt. Wenn ich auf die nächste Lieferung des gleichen Anbieters warten müsste, würde das mit dem extra Zimmer eintreten.Verstanden?

  3. 55.

    Was die Frau vom Verbraucherschutz fordert, hatten wir schonmal: es hieß SERO - kurz für SEkundär-ROhstoffe. ;)

  4. 54.

    "Tausende Jahre vor uns, hat es doch auch bestens funktioniert…!
    Ob das evtl. daran lag, dass man damal noch kein Plastik kannte? :-))))

  5. 53.

    Ja, am besten, Sie suchen einen Psychologen auf oder stellen Sie sich einfach mal vor, Sie wären ein Mensch mit Behinderungen, der das Trinkgefäß nicht selbst halten kann, sich die Plörre ins Gesicht kippen oder sich verschlucken und ersticken würde. Und wenn es Ihnen an Vorstellungskraft fehlt, fragen Sie doch mal einen Menschen mit spastischer Lähmung.

  6. 52.

    Problem ist, dass genau deswegen unser Planet in einem solch desolaten Zustand ist - weil niemand Lust hat, auf irgend etwas zu verzichten - Bequemlichkeit steht über Allem. Schade, dass viele es noch immer nicht verstanden haben...

  7. 51.

    Ich konnte keine Frage finden. Sie haben lediglich mitgeteilt, was Sie interessiert.

    Kontext lesen ist aber nicht so Ihr Ding, oder? Also neben dem nicht kochen können.

  8. 50.

    Dann versuchen Sie doch einmal, außerhalb einer Pauschalreise die Welt zu erkunden. Sie werden sich wundern, auf was für eine Umweltverschmutzung sie teilweise stoßen.

    Nachbarn in den USA haben zu jeder Mahlzeit Pappteller verwandt, weil sie zu faul waren, richtiges Geschirr zu nutzen. Trotz Geschirrspüler.

  9. 49.

    Ja stimmt dass es andere Länder einen Quark interessiert,gerade in Mittelmeerländer. Aber da haben Leute wie Sie bestimmt Spass beim Strandspaziergang im Plastik Müll zu waten und zu schwimmen. Schön dass dies mit den anderen Ländern hier angeführt wird und als lobenswert hervorgehoben wird. Ist schon krass wie die meisten Kommentare hier für Plastikabfall stimmen der Bequemlichkeit zu liebe und Umweltschutz verachten.

  10. 48.

    Letztes Wochenende in Senftenberg beim Kaufland ein vitanamesischer Imbiss: stapelweise Behälter aus einem Material dass wie Styropor aussah. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es umweltfreundlich bzw Mehrweg war. Ich habe mich gewundert,da ich dachte die Vorräte dieser Behälter müssten aufgebraucht sein?

  11. 46.

    Sehr arrogant.Ich hoffe Sie kommen nicht mal in diese Gelegenheit. Es gibt Situationen wo ein Trinkhalm gebraucht wird . Krankheiten im Mund,Behinderte usw.

  12. 45.

    Immer diese Arroganz, schon mal gehört das Leute die einen Schlaganfall hatten mit ein Strohalm das trinken vereinfachen. Da ein Glas teilweise nicht mehr angehoben werden kann. Aber an den Minderheiten denkt keiner.

  13. 43.

    Hier ist das Gesetz auch unpraktisch für alle Beteiligten. Mehrweg ist nicht immer sinnvoll. Bisweilen entsteht mehr Müll und Energieverschwendung, als wenn man die Verpackung einfach in den gelben Sack steckt. Aber unserem Gesetzgeber fällt ja immer was Neues ein, koste es, was es wolle.

  14. 42.

    Ihnen scheint es ja nie zu gelingen, wenn man Ihre Kommentare liest ...
    Sie sollten selbst mal versuchen nachzudenken - würde Ihrem Image nicht schaden.
    Wahrscheinlich wären Sie einer derjenigen, die sich sofort darüber aufregen, wenn die Verordnungen zur Lebensmittelhygiene, zum Jugendschutz, zum Infektionsschutz und zu Preisangaben nicht eingehalten werden.
    Betrieben, die die Mehrwegpflicht nicht einhalten, sollte die Konzession entzogen werden!

  15. 41.

    Da kann ich nur zustimmen. Weiß ich, ob die Mehrwegbehältnisse gründlich gereinigt wurden, bei welchem Kunden das Geschirr vorher war? Dann doch lieber Einweggeschirr, das natürlich vorschriftsmäßig recycelt werden sollte. Noch besser : eigene Behälter!

  16. 40.

    Frag' mich auch schon ganz besorgt, wozu es Strohhalme braucht außer als Einstreu in der Tierhaltung. Wenn ich nicht ohne diese Dinger trinken kann, sollte ich vielleicht mal einen Arzt aufsuchen.

  17. 39.

    Alle meckern über immer neue Vorschriften. Schon mal an die eigene Nase gefasst? Wenn nicht Hinz und Kunz ihren Müll fallen lassen würden, wo sie gerade stehen, sondern mit gesundem Menschenverstand und Respekt vor Umwelt, Natur uns Mitmenschen ihren Müll ordentlich entsorgen würden, bräuchte es auch keine neuen Vorschriften.
    Von alleine will doch kaum einer noch Verantwortung übernehmen - und wenn (fff zB) , werden sie belächelt, abgekanzelt und für unwissend erklärt...

Nächster Artikel