Neue Kostenverteilung - Strompreise für Brandenburger sinken wohl kommendes Jahr

Mi 09.10.24 | 09:10 Uhr
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Am frühen Morgen des 08.10.2024 leuchtet der Himmel über Windenergieanlagen vom Windpark "Odervorland" im östlichen Brandenburg. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 10.10.2024 | Nachrichten | Bild: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul

Seit Jahren steigen die Strompreise, die Rechnung ist alljährlich ein großer Posten im Haushalt. Doch für Menschen auf dem Land gibt es gute Nachrichten: 2025 könnten die Preise sinken.

Die Strompreise könnten für Menschen in Brandenburg im kommenden Jahr sinken. Grund ist eine neue Kostenverteilung des Stromnetz-Ausbaus, die die Bundesnetzagentur vorschreibt. Die Entgelte für die Privatkunden und Unternehmen sollen geringer ausfallen, um die finanziellen Lasten des milliardenschweren Umbaus der Energienetze fairer zu verteilen.

Denn in ländlichen Regionen werden die Energienetze stärker ausgebaut, weil dort viel Ökostrom-Erzeugung möglich ist. In Brandenburg sind das zum Beispiel Windenergie durch Windräder und die Solarenergie durch Photovoltaik-Anlagen. Allerdings wird nur ein Teil des Stroms vor Ort gebraucht, der andere Teil fließt Richtung Süden, um Großstädte oder Industriezentren zu versorgen.

2025 zehn bis 20 Prozent Ersparnis bei Stromkosten

Wegen der neuen Kostenverteilung könnten Kundinnen und Kunden in der Region profitieren. Die in Brandenburg tätige E.DIS Netz GmbH reduziert die Entgelte um 20 Prozent. Bei der ebenfalls in Ostdeutschland aktiven Mitnetz mbH aus Cottbus wird es zehn Prozent günstiger.

Der Energiekonzern Eon teilte auf Anfrage mit, dass seine Verteilnetz-Töchter alle Netzentgelte teilweise deutlich absenken. Diese Firmen decken etwa 700.000 Kilometer Stromleitungen ab und damit circa ein Drittel des gesamten deutschen Verteilnetzes. Netzentgelte werden von Gas- und Stromlieferanten als eine Art Gebühr an die Netzbetreiber gezahlt und an die Verbraucher weitergeleitet. Auch die Kosten für den Stromnetzausbau werden auf die Netzentgelte umgelegt.

Bundesnetzagentur: Vergünstigungen sollen bei Kunden ankommen

Für den Ausbau der Netze müssen dünn besiedelte Regionen mit vielen Windrädern und Photovoltaik-Anlagen bislang mehr zahlen als Regionen mit relativ wenigen Windrädern und wenigen Solaranlagen - obwohl diese Regionen von dem Stromzufluss profitierten. "Wir wollen faire Netzentgelte für die Menschen und Unternehmen, die in Regionen mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren leben beziehungsweise wirtschaften", begründet Netzagentur-Chef Klaus Müller das neue Regelwerk, das nun erstmals Anwendung findet.

Behördenchef Müller zeigt sich zufrieden mit der Entgeltentwicklung. "In vielen ländlichen Regionen Nord- und Ostdeutschlands und auch in Bayern lagen die Netzentgelte in der Vergangenheit zum Teil deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt", sagt er. "Es ist uns gelungen, dass diese Menschen bei den Netzentgelten deutlich entlastet werden."

Der Behördenpräsident fordert die Stromlieferanten auf, diese Vorteile zügig an den Endkunden weiterzugeben. "Kundinnen und Kunden sollten darauf achten, dass die Vergünstigungen bei ihnen ankommen oder ihren Lieferanten wechseln."

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.10.2024, 11:30 Uhr

51 Kommentare

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  1. 51.

    Ich glaub es noch nicht! Es ,,könnte'' preiswerter werden. Was soll diese Vera....e? Wir haben die höchsten Stromkosten in Europa!

  2. 50.

    "Ich würde es gut finden, wenn wir den Markt in Deutschland soweit öffnen, dass die Bürger sich auch für Strom aus Atomkraftwerken aus Nachbarländern entscheiden können."
    Können Sie doch, aber dann müssen Sie sich den dort abholen, da Stom immer den kürzesten Weg vom Erzeuger zum Verbraucher nimmt. Oder Sie bauen sich Ihr eigenes Übertragsungs- und Verteilnetz auf.

  3. 49.

    Von unseren Nachbarländern haben nicht nur Frankreich Atomkraftwerke, sondern auch Schweden, Niederlande und die Tschechische Republik. Ich würde es gut finden, wenn wir den Markt in Deutschland soweit öffnen, dass die Bürger sich auch für Strom aus Atomkraftwerken aus Nachbarländern entscheiden können. Das sehen die meisten Unternehmen in Deutschland sicher genauso, da Ökostrom sehr teuer ist und in der Menge ebenso begrenzt ist. Nach meiner Meinung ist Strom aus Atomkraftwerken umwelt- und klimafreundlich. Es ist nur eine Frage, wie man das macht. Mit Strom aus Atomkraftwerken können wir auch E-Autos kostengünstig betreiben. Ich denke deshalb, dass wir in ca. 20 Jahren wieder eine Diskussion haben, den Strom aus Atomkraftwerken erneut zu nutzen. Andere Länder haben uns dann vorgemacht, dass das sehr gut machbar ist.

  4. 48.

    "Grund ist eine neue Kostenverteilung des Stromnetz-Ausbaus, die die Bundesnetzagentur vorschreibt."
    Wenn einige weniger Kosten zu tragen haben, dann haben andere mehr Kosten zu tragen. Warum wird das nicht erwähnt?
    In Berlin wird die Umlage eher etwas steigen.

  5. 47.

    Achtung, nur wer einen dynamischen Tarif hat, wird sofort profitieren. Alle in laufenden Verträgen werden wahrscheinlich sehr lange darauf warten dürfen.

  6. 46.

    Wer so was schreibt, hat offensichtlich nichts verstanden. Es geht hier um die Netzentgelte, nicht um Strompreise. Die sind deutlich gesunken, und wer einen dynamischen Stromtarif nutzt, sieht das und profitiert auch davon. Dass jetzt die Netzentgelte gesenkt werden, hat mit dem Strompreis also nichts zu tun. Und dass Atomkraft alles andere als billig ist, sieht man ja in Frankreich, da wurde der Preis für Atomstrom um 67% angehoben und der Betreiber musste verstaatlicht werden.

  7. 45.

    Nö, ich muß die überhöhten Kosten nicht zahlen. Da muß sich die Kommune was einfallen lassen! Wir sind hier von Windrädern ,,umzingelt'' und bezahlen die höchste Strompreise!

  8. 44.

    Fragen Sie doch mal die hiesige Insustrie oder schauen an der EEX nach. Guten Morgen Sie Rekordtief

  9. 43.

    Ich muss da widersprechen , Stadtwerke sind Kommunal Unternehmen und diese tun etwas für die Kommune.
    Berliner halt.

  10. 41.

    Stromtrassen , momentan von Nord nach Süd.
    Über solche Kommentare kann ich allerdings nicht lachen.

  11. 40.

    Unter Berücksichtigung aller dieser Probleme (meine Ausführung war leider lückenhaft)ist Atomkraft weder kurz noch langfristig billig oder kostengünstig und eher ein Fass ohne Boden. @Rentner sollte somit erkennen können, dass Atomstrom unbezahlbar ist. Mit allem dru und dran ab 1,50€ aufwärts.

  12. 39.

    Genau. Und bei Loriot gibt ja schon die Bauanweisung dazu

    "Wir bauen ein Atomkraftwerk"

    damit Opa Hoppenstedt auch weiterhin seinen Plattenspieler mit preußischen Märschen bespielen kann.

    Sauber und umweltfreundlich.

  13. 38.

    Was für ein Humbug! Wenn die Stadtwerke, wie in Uckermark, zu hohe Stromkosten anbieten, wird gewechselt! Man muß nicht alles mitmachen!

  14. 37.

    Kann ich ihnen nicht zustimmen.
    Viele halten den Stadtwerken die Treue.
    Warum wohl ? Gut ihre Gemeinde scheint ihnen schnurz zu sein , mir nicht.

  15. 36.

    Trassen-Entgelte gibt es bei der Bahn. Aber lachen Sie ruhig weiter.

  16. 35.

    Die größte Angst vor Veränderungen hatten Sie hier vor der Wahl befürchtet, mehrfach die alten Verhältnisse der erfolglosen letzten 30 Jahre des Rankings im Vergleich der BL und das Festschreiben aller gescheiterten Großprojekte geäußert. Nun bleibt alles wie es ist? Nicht ganz... es wird noch schlimmer...werden.

  17. 34.

    "Wann kommt der preisgünstige Strom aus Atomkraftwerken endlich zurück?"

    Da wir keine AKWs mehr haben und also Energiekonzerne diese neu bauen sehr teuer müßten - nie wieder. Oder in so ferner Zukunft, dass selbst viele Nicht-Rentner es nicht mehr erleben werden.

  18. 32.

    Der Strompreise ist schon auf rekord tief. Vielleicht mal wechseln.

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