Berlin-Kreuzberg - Wenn Fastfood-Müll zum Problem wird

Fr 15.11.24 | 06:04 Uhr
  45
Verpackungsmüll auf einer Straße im Kreuzberger Bergmannkiez. (Quelle: rbb/Everwien)
rbb/Everwien
Video: rbb24 | 15.11.2024 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: rbb/Everwien

Fastfood geht einher mit Verpackungsmüll, der dann oft in der Gegend herumliegt. Das zeigt sich vor allem in den touristischen Gegenden Berlins. Im Bergmannkiez in Kreuzberg können sie gerade ein Lied davon singen. Von Andrea Everwien

Rund um die Kreuzberger Bergmannstraße stolpert man seit einiger Zeit vermehrt über Kaffeebecher, Burger-Schalen, Papierservietten jeder Art. Immer wieder fallen auch rot-weiße Verpackungen mit dem gleichen Schriftzug ins Auge: "Munchies" – ein neuer Fastfood-Anbieter im Kiez.

Der Laden bietet klassisches US-amerikanisches Fastfood, gemischt mit ein bisschen Texas-Feeling: Birria, Tacos und Burger, alles "halal", also dem islamischen Reinheitsgebot entsprechend. Dazu gibt es Pommes, hier "fries" genannt. Das "Munchies" ist Thema bei Influencern auf Youtube und auch durch TikTok mittlerweile international bekannt.

Die Nachfrage ist entsprechend. Bis zu 1.000 Menschen wollen täglich "Munchies"-Essen haben, sagen die Geschäftsinhaber dem rbb. Es sei ein Riesenproblem, den Andrang zu bewältigen - der Verkaufsraum sei nur 26 Quadratmeter groß.

Lange Schlangen und viel Müll

Die Schlangen vor dem Laden sind also lang, Autos parken in zweiter Reihe, die Gäste setzen sich mit dem Essen auf die Stufen umliegender Hauseingänge, die nahegelegenen Spielplätze und die Parklets der verkehrsberuhigten Bergmannstraße. Nicht alle nutzen für ihren Müll dann die dafür vorgesehenen Mülleimer, wie Passanten und Anwohner berichten.

Viele in der Nachbarschaft ärgern sich deshalb. "Jeder hat seine Tüte. Darin ist noch alle mögliche Verpackung, Flaschen und ich habe auch beobachtet, wie einfach die Flaschen dann so ins Gebüsch geworfen werden", sagt Valerie Bussmann, die am Chamissoplatz wohnt. Andere sprechen von Verlotterung, auch auf dem Portal nebenan.de ist der Müll seit längerem Gesprächsthema und sorgt für erregte Debatten.

"Munchies" fühlt sich bedroht

Der Ärger hat auch das "Munchies" erreicht. Inzwischen werde das Geschäft mit seinen Mitarbeitern bedroht von Menschen, die ihnen Müllbeutel in den Laden werfen und rund ums Geschäft Fäkalien verschmieren würden, erzählt der Geschäftsführer im Gespräch.

Dabei sei man sich des Problems bewusst: Man habe bereits Verpackungen reduziert, außerdem stünden vor der Tür drei Mülltonnen mit dem Hinweis an die Gäste, die Verpackungen dort zu entsorgen und helfen, die Umgebung sauber zu halten, erklärt das Management. "Wir sammeln jeden Tag Müll auf", sagt ein Mitarbeiter. "Und nachdem wir hier geschlossen haben, gehen nochmal zwei Mitarbeiter im ganzen Bergmannkiez herum. Die sammeln dann auch noch mal Sachen auf."

Das zuständige Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bestätigt, "Munchies" erfülle seine Pflichten zur Reinhaltung im öffentlichen Raum. "Dem Betreiber kann (…) das Fehlverhalten der Kund*innen/Passant*innen zumindest in der weiteren Umgebung des Ladens nicht zugerechnet werden", heißt es in einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage des rbb.

Verpackungsverordnung erfasst das Problem nicht

Mehrweg scheint in diesem Fall auch keine Option zu sein. Zwar gilt seit dem 1. Januar 2023 die neue europäische Verpackungsverordnung, nach der Anbieter, die Speisen in Einwegbehältnissen oder Getränke in Einwegbechern anbieten, zusätzlich auch Mehrwegoptionen vorhalten müssen. Diese Regelung gilt aber nur für Restaurants, deren Gastraum 80qm hat, trifft auf das Munchies also nicht zu.

Es gebe nicht ausreichend Platz in dem kleinen Laden, um Mehrweggefäße hygienisch einwandfrei zu säubern, erklärt der Geschäftsführer. Deshalb sei auch ein freiwilliges Angebot nicht zu leisten.

Zuletzt entscheiden ohnehin die Kund:innen, ob sie lieber Einweg oder Mehrweg wollen – so sieht es die Verpackungsverordnung vor. Im touristisch geprägten Bergmannkiez mit viel Laufkundschaft wäre Mehrweg also möglicherweise ohnehin keine Lösung.

"Littering" – ein stadtweites Problem?

Was sich im Kreuzberger Bergmannkiez abbildet, scheint auch in anderen Teilen der Stadt ein Thema zu sein. Das "Littern" von Verpackungen habe in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen, erklärt die BSR auf Anfrage. Vor allem seit der Corona-Pandemie habe sich die Situation verschärft, weil seitdem wesentlich mehr Essen to-go angeboten werde.

Wie viel Verpackungsmüll die Teams der BSR genau von der Straße räumen, ist nicht bekannt: Kaffeebecher, Menüschalen und Pizzakartons würden zusammen mit Laubresten als normaler Straßenkehricht verbucht und nicht gesondert erfasst, so die Auskunft der BSR.

BSR: Es gibt genug Mülleimer

Mehr Müllbehälter würden die Situation nicht verbessern, erklärt die BSR. Konkret sind etwa in Sichtweite des "Munchies" drei der stadtweit 27.000 öffentlichen Mülleimer installiert. Weitere finden sich an den nächsten Straßenecken im Kiez. In den Parklets auf der Bergmannstraße hängen offene BSR-Müllbeutel, auf dem Spielplatz stehen gußeiserne Mülltonnen.

Einige Menschen würden die vielen öffentlichen Abfallbehälter ignorieren und ließen ihren Müll an Ort und Stelle liegen, schreibt die BSR: "Dieses Verhalten ist häufig der eigenen Bequemlichkeit geschuldet – und auch ein Zeichen mangelnden Respekts für den öffentlichen Raum sowie für unsere Reinigungskräfte."

Bezirk reagiert mit mehr Kontrollen

Der Bezirk kennt die Beschwerden der Anwohner:innen im Bergmannkiez. Die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes seien angewiesen, im Rahmen ihrer Kapazitäten vermehrt Parkverstöße zu ahnden und das sogenannte "Littering" – das unachtsame Wegwerfen von Müll – vermehrt zu ahnden, erklärt der Bezirk schriftlich. Das entsprechende Verwarnungsgeld betrage 55 Euro.

Einem steigenden Müllaufkommen könne allerdings nicht mit immer mehr Mülleimern begegnet werden, so der Bezirk. Vielmehr brauche es Strategien, um Müll zu vermeiden und zu reduzieren.

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

45 Kommentare

  1. 45.

    "Nun gut, ich hatte diese Wortwahl definitiv auf den vorliegenden Müllartikel gemünzt"

    Das habe ich mir fast schon gedacht und wenn Sie es in Anführungszeichen gesetzt hätten, mit ein paar Worten mehr dazu, hätte ich es wahrscheinlich sogar witzig gefunden ;-). Danke für Ihre ausführliche Rückantwort.

  2. 44.

    Na, da rbb24.de gleich das passende, aber bei weitem noch nicht das schlimmste Bild publiziert. Manchmal möchte man meinen, die Stadt mit dem Beinamen - Dreckspatz - Dreckstadt zu betiteln, wo wir doch nun schon als Partystadt gehandelt werden. Warum nicht-Lebensfreude, aber sie vergeht, wenn man überall mit Dreck, Müll o.Schmierereiem konfrontiert wird. Mir wäre zwar der Titel Stadt der Parks oder Stadt der Weltkunst lieber, klingt aber nicht so toll. Wenn das so weiter geht, werden wir bald ungefragt zur Ratten-Stadt werden - Kann man so viel Unvernuft dulden? Haben wir noch etw. Verstand? Oder ist es bald Müll ? Bitte sofort 1 EUR-Jobs einführen und saubermachen - sauberhalten sehr vieler Orte in dieser Stadt. Es kann doch nicht sein, dass nur wenige der U-Bahn-Stationen wirkl. sauber sind. Saubere Orte eindeutig in der Unterzahl sind? Oder der Blick unter Brücken, auf die S-Bahn-Gleise? Wohin soll das noch führen? Müllvermeidung/Dreckvermeidung ab sofort!

  3. 43.

    Aber die Verpackungssteuer wie in Tübingen will die CDU ja nicht haben, wie gestern hier zu lesen war, wahrscheinlich aus Ideologie, weils was Grünes ist. Nicht mal die Linke ("Daher ist die Mehrweg-Angebotspflicht im To-Go-Bereich aus unserer Sicht der bessere Weg"; ja danke, sieht man ja hier, wie super das klappt). Die AfD ja sowieso nicht, die kann man für Umweltfragen eh vergessen.

  4. 42.

    Nun gut, ich hatte diese Wortwahl definitiv auf den vorliegenden Müllartikel gemünzt. Natürlich ist weder die englische noch irgendeine andere Sprache Müll. Verhunzt man jedoch eine Sprache unnötig durch eine andere, dann kann dabei schon mal etwas herauskommen, das ich als Müll bezeichnen würde. Im Sinne von "kann weg". Die meisten Anglizismen haben wir doch, weil sich damit kurz und knapp etwas ausdrücken lässt, was sonst lang umschrieben werden müsste. Oder möchte man nur nicht suchen?

  5. 40.

    Verwahrlost die Gesellschaft da wie in Neukölln? Da soll es ja auch Probleme geben wie man hier lesen konnte.

  6. 39.

    "Plastik und Styroporverpackungen sollten generell verboten werden"
    Kunststofffolie hält den Inhalt hygienisch, Styropor hält warm bzw kalt. Es gibt keine anderen Materialien mit diesen Qualitäten, davon abgesehen machen die genausoviel Müll, teilweise sogar mehr.

  7. 38.

    Richtige Enscheidung!
    Dem Osten unterstellen wir ja die Kids in Schule und Krippe bereits staatlich genordet zu haben, und jetzt in den labilen Zeiten sollen Erzieher/Lehrer die Kids sozialisieren und gesellschaftstauglich machen?
    Und wenn selbst Kleinkinder schon mit nem Handy ausgestattet werden, zeigt das schon die Hilflosigkeit der Eltern von Anfang an, eventuell weil bereits selber so "erwachsen" geworden.

  8. 37.

    Genau so, wie Sie es jetzt formuliert haben, hätten Sie es doch auch schon beim ersten Mal machen können. Warum schreiben Sie etwas erst so abwertend bzw. abfällig und ohne Erklärung dazu?

  9. 36.

    Das gilt auch für Barcelona. Es gibt jede Menge Mülleimer und die werden täglich entleert. Das gab es früher auch in Berlin. An jeder Ecke war einer. Tja so ist es, wenn gespart wird.

  10. 35.

    Ich bin auch für höhere Strafen. Die Verhältnismäßigkeit lässt sich sicherlich über potentielle Umweltverschmutzung (irgendwann wird alles zu mikroplastik, also hat man die nächsten 1000 Jahr was davon), Gesundheitsgefährdung (die Ratten fressen die Reste) und der Kostenaufwand zum aufsammeln des Mülls. Könnte man easy sagen 100€ pro Teil Müll und wenn das ein ganzer Sack ist, dann ist man mal 1000€ los.
    Pfandsystem wäre auch gut, 25 Cent pro Verpackung, Abgabe in allen Imbissen. Da würde nichts mehr auf der Straße liegen.

  11. 34.

    Deswegen ist es aber noch lange kein "sprachlicher Müll", wie Sie es bezeichnet haben. Wenn ich so etwas lese, frage ich mich immer, was das soll. Schreiben Sie doch einfach, dass Sie ein solches Wort stört und dass Sie keine Anglizismen mögen. Warum diese in meinen Augen völlig überzogene Wortwahl?

  12. 33.

    Nein nein nein, völlig falscher Weg.
    Besonders Friedrichshain-Kreuzberg macht es schon richtig mit seiner "die wenigsten Müllbehälter pro Kopf in der Stadt"-Strategie.
    Auch kommen so Bergmannkiez und Ähnliche auch international wieder ins Gespräch und locken (Müll-) Touristen aus alle Welt an.
    Und bzgl. Anwohner, wenn man in einem Disney-Land leben will, nur zu.
    Ihr habt mit euren Bezirkswahlen auch schon sehr viel (blödsinniges, experimentelles) bewirken können, weiter so!!!

  13. 32.

    Das Problem liegt bei den Menschen. Schlechte Gewohnheiten, mangelnde Kultur und Missachtung des Gemeinwohls sind eine Epidemie der heutigen Zeit.

  14. 31.

    Plastik und Styroporverpackungen sollten generell verboten werden. Zudem sollte es deutlich teurer sein wenn man Essen To-Go bestellt. Fastfood Geschäfte sollten verpflichtet werden in einem bestimmten Radius um ihr Geschäft sauber zu machen. Mehr Kontrollen und deutlich höhere Strafen bei Verstößen. Mehr Aufklärung für Kinder und Jugendliche, dass man Müll nicht einfach achtlos in der Umwelt entsorgt.

  15. 30.

    Genau das! Hier wird aus der deutschen Hauptstadt berichtet, warum kann man nicht einfach bei "Vermüllung" bleiben??
    Hier ist einfach kein Anglizismus nötig - ein einfaches deutsches Wort tut's auch!!

  16. 29.

    "Witzig." Ich habe als Lehrerin meinen Job gekündigt. Am besten lernen Kinder, im Guten wie im Schlechten, durch Vorbilder. Das sind zuallerst die Eltern. Die Ursachen sind doch vielfältig und Lösungen gibt es auch, nur sind die nicht immer attraktiv. Am wenigsten Müll hat man, wenn man ihn vermeidet. Wo das Problem existiert, sollten sich alle, die die Verpackungen etc. in Umlauf bringen, zusammen setzen und gemeinsam Lösungen finden. Schließlich verdienen sie daran. Und wenn sie, ähnlich wie Hausgemeinschaften, die "große Hausordnung" praktizieren und abwechselnd den Kiez reinigen. Vielleicht schärft das auch ihr eigenes Bewusstsein dafür, wieviel Müll sie täglich mit ihrem Business "rauswerfen". Das Bewusstsein für Müll und die korrekte Entsorgung hat für mich, da lehne ich mich weit aus dem Fenster, auch kulturelle Hintergründe. In Touri- und Partyzonen ist es auch das "Freiheitsgefühl". Hilft nichts, es muss teuer sein und Verursacher müssen selbst ein positives Statement setzen.

  17. 28.

    Ich hoffe, Deine/Ihre Meinung ist Ironie!
    Wo wir gerade beim Spaß sind: stellt Euch vor, Ihr müsst Euren Kindern morgen 7 € mitgeben, weil die Klasse gesammelt zum Döner-, Mc.-o.s. Laden marschiert und das richtige Entsorgen der Verpackung übt! Oder nächste Woche Gemeinschaftsrauchen auf dem Schulhof. "Nein, Jonas, Du hast die Kippe nicht richtig ausgedrückt. Zünd sie nochmal an! Du willst es doch sicherlich später richtig können, falls Du Mal damit anfangen solltest."
    Oder wer von "das System" soll das machen? Auch Schuld der "Ampel"?

  18. 27.

    Was hier wieder alles zu lesen ist… erstaunlich.
    Und was alles früher besser war…. Die Kippen die keiner auf die Straße geworfen hat.
    Irgendwie scheinen manche eine merkwürdige Erinnerung zu haben.
    Egal am besten ist aber der Vorschlag mit den richtig hohen Strafen …. Wie in Singapur.
    Dann dürften die „Blockwarte“ ein neues Betätigungsfeld haben… aber dazu wird es nicht kommen, denn anders als in Singapur müssen Strafen verhältnismäßig sein.
    Aber solche unwichtigen Details werden gerne ignoriert wenn es darum geht den anderen mal richtig zu zeigen wie man sich gefälligst zu verhalten hat.

  19. 26.

    "Schule ist nicht mal mehr ergänzend. Es wird mittlerweile nahezu alles bei den Eltern abgeladen." = HÄHH?
    Ich produziere Kind(er) will mich dann aber nur mit denen befassen, wenn es mir passt.
    Richtig, auch Sie haben aus der Schule Nichts mitbekommen (oder nicht aufgepasst), und die Erzeuger haben mich lediglich zum Geburtstad und zu Weihnacht beschenkt, mehr war da nicht.

  20. 25.

    Sicherlich ist hier jeder einzelne Bürger gefragt für mehr Sauberkeit in der Stadt zu sorgen.Es muß aber auch möglich sein mit geeigneten Maßnahmen für Besserung zu sorgen.Dafür wurden ja auch unsere Volksvertreter gewählt.Leider hat die Bürgermeisterin von Mitte gestern in der Abendschau auch nur palavert und sehr blass zu diesem Thema ausgesehen.Det Moderator auch,der nicht in der Lage war mal scharf nachzuhaken.Sehr schade

  21. 24.

    Wir waren im Sommer, von der Warschauer aus an der East Side Gallery spazieren. Was für ein Dreck! Es gibt genug Mülleimer, aber alles wird einfach weggeschmissen und, das ist das fragwürdigste, dazwischen auch noch auf dem Boden/Rasen gesessen. Das ist nicht Cool, das ist eklig! Ist es vielleicht eine Idee den Touries beim Einchecken ein Merkblatt für Sauberkeit zu überreichen? Funktioniert in anderen Städten/Ländern auch, bsp. Singapur, Dubai, Neuseeland etc.
    Was mich beim Thema "HALAL" immer wieder verwundert ist, in den Ländern wo Halal allgegenwärtig ist, ist es pikobello sauber! Aber bei uns wird es auf die Straße und aus fahrenden Autos geworfen, wo bleibt da der so viel geforderte RESPEKT? Das ist nun mal keine Einbahnstraße.

  22. 23.

    Betonung liegt auf FLUTEN, denn klar war seit Erhard‘s Wirtschaftswunder mit Gastarbeitern auch eine neue Restaurantkultur von Ost (Döner) bis West (McDoof) geschaffen worden. Dennoch ist festzustellen, dass v.a. In den letzten 10/15 Jahren gefühlt, sich der Bestand an Fastfood-Ausgaben vervielfacht hat. Und Plastik-, Papp- und Ökogeschirr wird einfach mal in den „großen Mülleimer“ - unsere Straßen und Parks - allerortens entsorgt. Und von jung bis alt, von hiesigen bis zugezogenen Bürgern eben.

  23. 22.

    ""Littering" allerdings ist sprachlicher Müll und sollte vom rbb entsorgt werden!"

    Littering ist Englisch und steht für Vermüllung. Wollen Sie jetzt damit aussagen, dass die englische Sprache "sprachlicher Müll" ist? Es gibt viele Anglizismen und zum Glück ist Sprache wandelbar und nicht starr. Aber ein einziges anglizistisches Wort scheint Sie ja schon so zu stören, dass Sie es als "sprachlichen Müll" bezeichnen. Es gibt übrigens auch diverse deutsche Wörter, die ins Englische übernommen wurden. Können Sie im Internet nachlesen, ist sehr interessant.

  24. 21.

    Schule ist nicht mal mehr ergänzend. Es wird mittlerweile nahezu alles bei den Eltern abgeladen. Eigentlich kann ich meinen eigentlichen Job kündigen. Für diese Entwicklung kann man den meisten Mitarbeitern dort aber nicht die Schuld geben, sondern dem miserablen System.

  25. 20.

    Wenn Berlin eines nicht fehlt, dann Mülleimer. Aber mal ein Beispiel, erst kürzlich wieder gesehen: Da wird das Paket gleich direkt an der Paketbox geöffnet und die Riesenpappe im Mülleimer nebenan entsorgt. Der ist dann halt voll. Das merkt der Mensch aber nicht, der das auch einfach in der großen Tonne zuhause hätte entsorgen können.

  26. 19.

    Selbst wenn er in der Tonne landen würde ist es immer noch ein Ökologisches Problem. Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) hat sich gegen eine Verpackungssteuer ausgesprochen. So bleibt das Aufsammeln und Entsorgen an der Allgemeinheit kleben.

    Das Ziel muss sein Einwegverpackungen zu vermeiden!

  27. 18.

    Sehr schöne Idee. Leider müssten dafür Gesetze geändert werden und dieser Senat ist nicht gerade sehr schnell und kommt ohne Hinweise irgendwie auch nicht zurecht. Dies ist mein Gefühl. Ich hoffe sehr, dass die Vermögen der Stadt unter Strafe gestellt wird. Sehr gerne so hoch wie ihn Singapur..

  28. 17.

    Bei solch drakonischen Maßnahmen à la Singapur bin ich skeptisch. Wenn ich bedenke, welch brutale Wut Bürger*innen teilweise gepackt hat, als es für eine Weile zur Pflicht wurde (in einer weltweiten Pandemie mit einem noch unzureichend erforschten Erreger!), in bestimmten öffentlichen Kontexten Masken zu tragen... das wird doch gleich wieder eine ressentimentgeladene Gegenbewegung auf den Plan rufen, die von "DDR 2.0" sprechen wird, und sich im Widerstand gegen eine herbeifantasierte "Ökodiktatur" sieht. Ich glaube, wir müssen einsehen, dass wir einen gewissen, leider recht großen, Teil der Bevölkerung haben, der kaum bereit ist, irgendwelche Zugeständnisse in Sachen zivilisiertes Benehmen zu machen, um ein angenehmeres Zusammenleben mitzugestalten: "unterm Strich zähl ich" :-/

  29. 16.

    Die Reihenfolge passt nicht ganz zusammen. Dönerstände hat Berlin seit den 80er Jahren, Amerikanische Fast-Food-Ketten seit den 70ern, und Imbissstände noch viel länger.

  30. 15.

    Die Influencer*innen könnten an der Stelle doch ihre Reichweite nutzen und nicht nur Werbung für irgendwelche Fastfoodläden machen, sondern auch für die Sauberhaltung und entsprechende Müllentsorgung.

    Wobei Müllvermeidung der richtige Weg ist!
    Was mich nervt, ist, dass immer andere für die Müllbeseitigung sorgen, aber nicht diejenigen, die ihn verursachen bzw. hinterlassen. Erziehung zur Verantwortung!
    Da helfen Strafen, die selten eingefordert werden, nicht.

  31. 14.

    Das weg werfen scheint modern geworden zu sein. Mir fällt auf, das nach dem Einkauf im Supermarkt viele Raucher erst einmal eine durchziehen und dann die Kippe einfach fallen lassen. Früher wurde der Aschenbecher im Auto genutzt. Es hilft nur eins gegen diese Wegwerfmentalitaet. Konsequent hohe Bußgelder wie in Singapur

  32. 13.

    An das Touristenmärchen glaube ich nicht. In der Stadt ist das genaue Gegenteil zu beobachten. Sie versuchen ihren Abfall zu trennen - was auf Bahnhöfen quasi nicht mehr möglich ist - und und noch in die letzte Ecke bereits überquellender Mülleimer/Tonnen zu quetschen. Diese Sorgfalt kenne ich auch aus diversen Ecken Europas und der Welt.
    Die "Touristen" kommen höchstens aus dem Nachbarkiez.
    Und das Phänomen gibt es schon lange. Früher sprach ich ab und an junge Leute darauf an. Die meisten waren vollkommen verdattert, perplex. Es war ihnen vollkommen selbstverständlich, dass ihnen ihr Dreck hinterhergeräumt wird. Das Problem scheint also schon Zuhause zu wachsen.
    Die 500$-Idee finde ich gut. Aber auch durchsetzen! Das hat in vielen anderen Regionen auch geklappt.

  33. 11.

    Die Kontrollen und Strafen sind einfach lächerlich. Wie immer gibt es in der Welt Lösungen, Beispiel Singapur. Man müsste in Berlin nur endlich mal machen.
    Wer auf frischer Tat ertappt wird, zahlt eine deftige Strafe oder darf sofort unter Aufsicht eine halbe Stunde den Müll im Kiez wegräumen.

  34. 10.

    Ich kenne die Gegend nicht. Aber ich habe in anderen Ecken der Stadt viel zu wenige Mülleimer gesehen. Von den wenigen waren etliche übervoll.
    Zum Vergleich: In Kroatien ist es pieksauber, allerdings findet man dort auf den ersten Blick jede Menge Mülleimer, die mehr oder weniger am laufenden Band entsorgt werden.

  35. 9.

    Das Problem sind die Menschen, die rücksichtslos ihren Müll überall hinterlassen.

  36. 8.

    Müll ist schon lange überall ein Problem. Keine Regierung war bisher gewillt mit nachhaltigen Konzepten dagegen vorzugehen. Selbstverantwortung funktioniert oft nicht. Regeln werden missachtet, wenn sie nicht hart genug sind und durchgesetzt werden. Alle Beteiligten, also Hersteller, Verkäufer und Nutzer müssen an allen Kosten der Müllbeseitigung beteiligt werden.
    Zu einem besseren Konzept gehört auch eine Neuausrichtung der völlig überregulierten Hygieneregeln.

  37. 7.

    Kausalität oder Korrelation? Nur weil der Bergmannkiez bei Touristen beliebt ist, müssen die nicht die Hauptverantwprtlichen für den Dreck auf den Straßen sein. Die "Berliner" gehen mit schlechtem Beispiel voran. Man erinnere sich an den Bericht über eine verwahrloste Grünfläche mit chillenden Einheimischen. Das Essen lassen die sich liefern. Die Reste muss die BSR einsammeln. Eine "Demo" im Park ist ein Fest für Flaschensammler, nur sind noch genügend Verpackungen pfandfrei.

  38. 6.

    Zwar war Berlin nie eine picobello saubere Stadt, aber seit die Stadt mit Fastfood-Ketten, Imbissbuden, Döner-und Spätiläden geflutet wird und der Senat die vielen überflüssigen Startups der nervenden E-Bike-Lieferszene toleriert, ist es in allen 12 Bezirken und des gesamte ÖPNV saumäßig dreckig geworden.
    Freunde sagten mir, sie kommen nicht mehr gern nach Berlin, weil die Stadt jeden Reiz der 90ziger und nuller Jahre verloren hat und nur noch Kälte und Fremdheit versprühe.

  39. 5.

    Das Problem liegt an der Verwahrlosung der Gesellschaft. Und solange dies nur eine Ordnungswidrigkeit ist und 55.- Euro kostet,wenn man erwischt wird, wird sich überhaupt nichts ändern. Wenn man Sperrmüll hat und erst einen Termin in 6 Wochen zur Abholung bekommt und dafür wenigstens 50.- Euro bezahlen muss, stellen die Leute weiterhin in der Stadt ab.

  40. 4.

    Falsch nicht der Müll sondern die Menschen dort sind zum Teil das Problem ! Ja so ist es eben - dürft ihr gerne veröffentlichen. Der Müll landet nicht von alleine auf der Straße!

  41. 3.

    Ein bedrückender Artikel - leider scheint es trotz großer politischer Thematisierung beim Einzelnen oft an einfachsten Überlegungen zu mangeln. Bequemlichkeit...
    "Littering" allerdings ist sprachlicher Müll und sollte vom rbb entsorgt werden!

  42. 2.

    In den USA wird überall angeschrieben, dass es 500$ Strafe gibt bei illegalem entsorgen von Müll. Könnte hier auch geschehen indem man Schilder an Laternen und Verkehrsschilder anbringt mit dem Hinweis auf 500€ Strafe und dies auch konsequent und ohne Diskussion umsetzt. Das wird sich dann genauso in sozialen Medien verbreiten wie
    dieser To Go Burger Laden….

  43. 1.

    Das Müllproblem gibt es in der ganzen Stadt egal wo man hingeht. Das gleiche gilt auch für Zigaretten Kippen obwohl Mülleimer aufgestellt sind werden sie überall hingeschmissen. Da bringen auch keine erhöhten Bußgeld Kataloge was nach dem Motto so wir haben was getan. Das gleiche gilt auch für Hunde Hinterlassenschaften. Es sollte Aufklärung an Schulen in den Medien und Hausverwaltungen geben. Und bitte keine Verbote aussprechen,sondern eine Anordnung erteilen. Die Kippen sowie Müll werden auch noch schön von den Laubbläsern zusammen in den Blätterhaufen oder ins Gebüsch gepustet macht alles viel Sinn. Aufklärung was das für unser Grundwasser bedeutet wäre angebracht.

Nächster Artikel