Berlin-Moabit - Streit um Trostfrauen-Statue spitzt sich international zu

Do 19.09.24 | 21:26 Uhr | Von Fabian Grieger und Linh Tran
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Die "Friedensstatue" steht in Moabit-Berlin; © picture alliance/dpa/Fabian Sommer
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Video: rbb24 Abendschau | 18.09.2024 | Fabian Grieger/ Linh Tran | Bild: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Der Berliner Bezirk Mitte fordert, die Statue zum Thema Zwangsprostitution koreanischer Frauen im Zweiten Weltkrieg abzubauen. Dagegen gibt es seit langem Protest. Nun drohen auch diplomatische Verstimmungen. Von Fabian Grieger und Linh Tran

Seit vier Jahren steht die Friedensstatue "Ari" auf dem Unionplatz in Berlin-Moabit. Sie erinnert an die Militär-"Trostfrauen" – ein beschönigender Begriff für Frauen vor allem aus Korea und China, die von der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg zur Prostitution gezwungen wurden. Bis zu 200.000 Frauen wurden in sogenannte Troststationen verschleppt und dort teils mehrmals am Tag vergewaltigt, viele von ihnen waren minderjährig.

Japan nimmt Einfluss auf die Erinnerungspolitik

Doch die japanische Regierung will nicht, dass mit der Statue an die Verbrechen erinnert wird. Auf Anfrage von rbb24 Recherche verweist die japanische Botschaft auf eine Vereinbarung zwischen Südkorea und Japan von 2015. Japan sagte zu, sich öffentlich für die Verbrechen an den "Trostfrauen" zu entschuldigen und 7,6 Millionen Euro an die Betroffenen zu zahlen. Im Gegenzug sollte eine "Trostfrauen"-Statue direkt vor der japanischen Botschaft in Seoul abgebaut werden. Betroffenen-Organisationen lehnten den Deal ab, das Denkmal blieb stehen.

Die japanische Regierung lässt seither kaum eine Gelegenheit aus, von deutschen Entscheidungsträgern auch den Abbau der Statue in Berlin zu fordern. Als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) im Mai dieses Jahres nach Japan reiste, ging es im Gespräch mit der Außenministerin nicht nur um die Städtepartnerschaft mit Tokio und eine Investition von Mitsubishi in Tegel, sondern auch um die "Trostfrauen"-Statue in Moabit. Im Anschluss erklärte Wegner per Pressemitteilung, die Darstellung sei "einseitig". Es müsse Veränderungen bei der Statue geben.

Im August hatte rbb24 Recherche berichtet, wie Wegner Einfluss nahm, damit ein Bildungsprojekt des Korea Verbands nicht mit Senatsgeldern gefördert wird. Dagegen will der Korea Verband nun juristisch vorgehen.

Nun soll der Korea Verband, der die Statue initiiert hat, sie wieder abbauen. Das hat der Bezirk Mitte mitgeteilt. Für Nataly Han vom Korea Verband wäre das erinnerungspolitisch ein fatales Zeichen. Lange schwiegen die betroffenen Militär-"Trostfrauen" über ihr Leid – auch wegen der drohenden Stigmatisierung in ihren Heimatländern. Die Statue entstand aus einer transnationalen Bewegung, die von den Opfern initiiert wurde. Daher sagt Nataly Han: "Die Friedenstatue stellt den Mut der Überlebenden dar. In Kriegs- oder auch in Friedenszeiten erfahren Frauen wie auch Männer sexualisierte Gewalt, aber es ist wichtig, dass die Betroffenen das Schweigen und das Tabu brechen können."

Bezirk Mitte verweist auf juristische Zwänge

Diejenige, die jetzt den Abbau durchsetzen will, hat sich noch bis zum vergangenen Jahr für den Erhalt der Statue stark gemacht: Stefanie Remlinger, grüne Bezirksbürgermeisterin des Bezirks Mitte: "Man ist als Entscheidungsträgerin manchmal in der paradoxen Lage, etwas durchsetzen zu müssen, was man selber nicht gut findet."

Dass sie dabei dem Druck des Regierenden Bürgermeisters nachgebe, weist sie zurück. "Die Äußerungen von Herrn Wegner nach seiner Japanreise waren überhaupt nicht hilfreich, weil das verständlicherweise bei den Leuten den Eindruck erweckt, hier hätte ich ein Kommando bekommen von der Senatskanzlei", sagt Remlinger. Das sei aber nicht der Fall. Vielmehr laufe gerade die Duldung für die Skulptur aus.

Die grüne Bezirksbürgermeisterin sagt, die Standzeit der Statue weiter zu verlängern – wie es die Bezirksverordnetenversammlung in mehreren Beschlüssen fordert – scheitere an juristischen Gründen. Im Bezirk Mitte dürfen Kunstwerke im öffentlichen Raum maximal zwei Jahre stehen, wenn sie nicht aus einem Wettbewerb hervorgegangen sind. Die Friedensstatue steht nun schon doppelt so lange. Schon die Duldung bis heute sei rechtswidrig.

Dabei ist die juristische Lage kompliziert. Weil es keine eindeutige Grundlage gibt, müsse man sich an der bisherigen Handhabe orientieren, argumentiert Remlinger: "Wir haben in Mitte sehr viele Anträge für Kunst im öffentlichen Straßenraum und die haben immer nur eine temporäre Genehmigung." Das Prinzip der zeitlichen Beschränkung halte sie hoch, so dass der öffentliche Raum immer wieder neuen Kunstwerken zur Verfügung stehe. Wenn die Friedensstatue länger bleibt, hat sie Sorge, dass auch weitere Kunstprojekte Ansprüche stellen könnten. "Dann würden alle sagen, sie wollen das, was die Friedensstatue bekommen hat."

Die Fachkommission für Kunst am Bau und im Stadtraum (KIST) des Bezirks Mitte hatte die Zwei-Jahres-Regel im Juni auf Anraten ihrer Vorsitzenden Remlinger in einer Sondersitzung bestätigt. Einzelne Mitglieder vermuteten dahinter eine Strategie, um den Abbau der Friedensstatue vorzubereiten. Andere widersprechen: Eine solche Regel sei fair.

Ausnahmen weichen die Regel auf

Dabei hat es auch in der Vergangenheit Ausnahmen im Bezirk Mitte gegeben. Für ein Kunstwerk, das an die im Krieg zerstörte Bethlehemskirche erinnert, erreichte ein Unterstützerkreis eine Genehmigung von zehn Jahren. Das Kunstobjekt wurde sogar öffentlich gefördert. Das Bezirksamt hat bisher keine Liste geführt, in der die Kunstwerke und ihre Genehmigungszeiten verzeichnet sind. Ob einige einst temporäre Kunstwerke unter dem Radar dauerhaft geworden sind, ist derzeit nicht ermittelbar.

Der ebenfalls grün geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kommt im Gegensatz zum Nachbarbezirk Mitte zu der Einschätzung, dass eine Verstetigung temporärer Kunst rechtlich kein Problem ist.

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf beschloss der Kunstausschuss auf Initiative der Grünen, die Friedensstatue zu übernehmen, falls Mitte sie wirklich abbaut. Doch ein Umzug ist für Nataly Han vom Korea Verband nur schwer vorstellbar. Wenige Meter von der Statue entfernt betreibt der Verband ein Museum zur Geschichte der Militärtrostfrauen: "Wir haben den Standort gewählt, weil er in der Nähe von unserem Museum ist und wenn die Statue nicht da ist, können wir nicht arbeiten. Die Statue wird ja intensiv von uns gepflegt."

Eine weitere Möglichkeit zum Erhalt der Statue wäre die Ausschreibung eines Wettbewerbs durch den Bezirk Mitte, an dem die Friedensstatue dann teilnehmen kann. Doch ein Wettbewerb wäre mit immensen Kosten verbunden und die Bezirkskassen sind knapp.

Anab Awale, Bezirksverordnete der SPD, ärgert die Argumentation der Bezirksbürgermeisterin: "Ich finde das sehr schade, dass das Bezirksamt sich hinter bürokratischen Argumenten zurückzieht und ich finde, das ist ein Indiz dafür, dass man sich dahinter versteckt, weil der politische Wille fehlt."

In der Nachbarschaft ist die Friedensstatue beliebt. Der Korea Verband hat in kurzer Zeit mehr als 3.000 Unterschriften für den Verbleib gesammelt.

Anab Awale wünscht sich, dass dieses zivilgesellschaftliche Engagement belohnt wird: "Besser kann man sich das eigentlich gar nicht wünschen in so einer Kommune. Und dann kommt jetzt von oben einfach dieses Nein, das wird jetzt abgebaut."

Internationaler Besuch im Bezirksamt

Bezirksbürgermeisterin Remlinger steht zwischen den Fronten. Mit ihrem jetzigen Vorgehen richtet sie sich gegen den BVV-Beschluss, Teile ihrer Partei und eine organisierte Unterstützer*innenschaft, die im forcierten Abbau eines feministischen Kunstwerks einen Affront sieht. Auf der anderen Seite steht der Berliner Senat und der Regierende Bürgermeister sowie die japanische Regierung, die über ihren Botschafter schon mehrfach im Bezirksamt vorstellig geworden ist. Auch ein möglicher Abbruch der Städtepartnerschaft Berlins mit Tokio soll nach Informationen von rbb24 Recherche thematisiert worden sein, für den Fall, dass die Statue bleibt. Die japanische Botschaft bestreitet das auf Anfrage.

Nach Informationen von rbb24 Recherche hat es schließlich auch ein Treffen der Bezirksbürgermeisterin mit südkoreanischen Oppositionellen gegeben, die bei einem Abbau der Statue damit drohten, sich als Abgeordnete für ein Ende der Ukraine-Hilfen aus Südkorea einzusetzen.

Anmerkung: Nach Veröffentlichung dieses Artikels meldete sich die koreanische Botschaft und dementiert den Vorgang. Sie schreibt: "Die Berichterstattung über die Drohungen der Abgeordneten bezüglich der Ukraine-Hilfe entsprechen in keiner Weise den Tatsachen". Deutschland und Korea hätten ähnliche sicherheitspolitische Interessen, die Unterstützung der Ukraine-Hilfe sei nicht in Frage gestellt worden. Die Informanten von rbb24 Recherche bleiben auf Nachfrage bei ihrer Darstellung.

Bezirksbürgermeisterin wehrt sich gegen Vorwürfe der Einflussnahme

Stefanie Remlinger reicht es jetzt mit den diplomatischen Besuchen. "Ich habe in der Vergangenheit aus Höflichkeit sowohl die eine als auch die andere Seite getroffen, habe versucht ihnen zu erläutern, dass wir nicht Außenpolitik machen als Bezirk Mitte und ich habe zuletzt auch vermehrt darauf hingewiesen, dass ich diesen Versuch der Einmischung unangemessen finde."

Sie will verhindern, dass der Eindruck entsteht, sie handele wegen des internationalen Drucks und will sowohl der Senatskanzlei als auch dem Auswärtigen Amt schreiben, dass "ich es unangemessen finde, von ausländischen Diplomaten, Parlamentariern in dieser Weise unter Druck gesetzt" zu werden. Remlinger setzt nun auf ein bundesweites, übergeordnetes, dauerhaftes Denkmal, das sexualisierte Gewalt im Allgemeinen in Kriegen thematisiert, ohne einen konkreten Fall in den Vordergrund zu stellen.

Ein erster Schritt ist gemacht, im nächsten Jahr soll es eine bundesweite Konferenz geben und eine Expertenkommission soll eingerichtet werden, um ein solches Denkmal vorzubereiten. Aktuell liegt dem Bezirk Mitte ein Antrag für ein anderes übergeordnetes Denkmal einer britischen Künstlerin vor, das in der Kunstkommission aber auch für Diskussionen [nd-aktuell.de] gesorgt hat.

Nataly Han vom Korea Verband sieht in den Plänen für ein übergeordnetes Denkmal die Gefahr, dass das Thema verwässert wird. "Viele Frauen, die selber betroffen sind, fühlen sich angesprochen und erzählen von ihrer eigenen Gewalterfahrung oder von ihren Eltern und Großeltern." Auch armenische oder jesidische Gruppen nutzen die "Ari"-Statue, um auf sexualisierte Gewalt in verschiedenen Kriegen aufmerksam zu machen.

Solange aber nimmt der Zeitdruck zu: Zum 28. September soll der Korea Verband die Statue abbauen, falls sich nicht in letzter Minute ein Kompromiss findet: Die Bezirksbürgermeisterin will nun den Korea Verband zu einem Gespräch einladen, um über die Möglichkeit eines Umzugs der Statue auf eine Privatfläche, zum Beispiel vor einer Kirche, zu sprechen. Nataly Han ist gesprächsbereit, doch sie beklagt einen falschen Ansatz: Der deutsche Staat stehle sich so aus der Verantwortung und der internationale Druck würde auf eine Privatperson abgewälzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.09.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Fabian Grieger und Linh Tran

Kommentar

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63 Kommentare

  1. 63.

    Auch die deutschen Vergewaltigungsopfer sind Opfer der Nazis, die haben den Krieg angezettelt. Und nicht wenige dieser Opfer sind Täter, da sie Hitler bedingungslos gefolgt sind und gejubelt haben wenn Nazideutschland das nächste Land überfallen hat.

    Aber so etwas blenden sie und ihresgleichen gerne aus.

  2. 62.

    Das ist unglaublich Sch****, die Statue ist im Kiez beliebt, das Thema ist wichtig und sie ist auch einfach gute Kunst! Was soll der Mist?
    Ari bleibt!
    Ein Anwohner

  3. 61.

    Sind wir hier in Südostasien? Ein Denkmal den geschändeten Berlinerinnen anno Ende WK2! Wo bleibt da der Aufschrei und die Solidarität? Mir scheint, dass mittels des Trostfrauendiskurses hier gründlich verdrängt und verschoben wird.

  4. 60.

    Das zeigt wieder einmal, dass die Marginalisierung sexualisierter Gewalt in Deutschland keine Frage des Parteibuchs ist, sondern der deutschen Verwaltungsmentalität geschuldet. Bürokratie ist heilig, Menschenwürde ist es nicht.

  5. 59.

    Dieses Denkmal verstehe ich als eine Mahnung, die allen in politischen Konflikten sexuell missbrauchten Frauen gewidmet ist. Könnte man das nicht auch auf einem Schild daneben so zum Ausdruck bringen? Es wäre im Sinne meiner fast 90jährigen Nachbarin, die das Leid ihrer von einem sowjetischen Soldaten 1945 vergewaltigen Schwester nicht vergessen kann. Es wäre auch im Sinne ukrainischer Frauen, denen heute Gewalt angetan wird.

  6. 58.

    Was hat denn Deutschland nun damit zu tun, wenn es keine Verantwortung dafür trägt ? Genau genommen, müsste man die ganze Stadt mit Denkmälern zu pflastern, für alles Böse was in der ganzen Welt passiert.

  7. 57.

    Ich finde das heutige Japan ist ein faszinierendes Land mit dem man gute Beziehungen anstreben soll - aber nicht um jeden Preis. Die Statue soll da mal schön stehen bleiben. Eine Regierung, die sich aus dem Ausland diktieren lässt, Mahnmale an die Opfer des Faschismus zu schleifen, ist eine Schande.

  8. 56.

    Abgesehen davon, dass das Vorgehen Japans auch moralisch fragwürdig ist, ist es einfach dumm: würde die Statue einfach da stehen, würde kaum jemand Notiz von ihr und ihrem Anliegen nehmen. Durch die breite öffentliche Diskussion wird beides doch erst recht bekannt.

  9. 55.

    Wenn ich an der Stelle der Japaner wäre, würde ich zu diesem Thema meine Klappe halten und diese Statue zulassen. Wenn sie den Abbau der Statue fordern, stellen sie sich zu den Verbrechern. Wenn sie die Statue zulassen, stellen sie sich gegen ihre verbrecherischen Vorfahren. Die heutigen Japaner können nichts dafür, was ihre Vorfahren vor 80 Jahren verbrochen haben. Sie können aber was dafür, wie heute mit diesen Verbrechen umgegangen wird.

  10. 53.

    Ich bin absolut dafür, die Statue im öffentlichen Raum aufzustellen und hoffe sehr, daß die Bezirksbürgermeisterin eine Lösung findet. Wir tragen keine Verantwortung für diese Ereignisse. Ich wünsche ich mir hier Solidarität mit geschändeten Menschen. Die Wünsche der japanischen Regierung interessieren mich nicht.

  11. 52.

    Hallo Dagmar, es geht hier explizit um Trostfrauen und um eine Statue. Trostfrauen waren überwiegend Koreanerinnen. Zwangsprostitution, Gewalt und Schmerz ein Leben lang, um ein Leben beraubt. Angst und lebenslanges Leiden. Und nur darum geht es hier. Um Frauen, deren Schicksale uns bewegen sollten, interessieren sollten, es gibt Biografien, die uns diese Frauen näher bringen, ich habe einige lesen können, war tief erschüttert. Was hält ein Mensch alles aus? Es geht um Sexsklavinnen und Japans Verantwortung. Es geht um Menschen, die es wert sind, von uns beachtet zu werden.

  12. 51.

    >"Sie haben die Thematik nicht mal ansatzweise verstanden oder?"
    Doch schon, mit einem grundsätzlichen Einwand. Siehe dazu mein Kommentar [toberg | Mittwoch, 18.09.2024 | 09:00 Uhr]

  13. 50.

    Hallo rbb24,,
    jetzt habe ich wieder einmal den Teil der Nazi-Vergangenheit angesprochen, die gefälligst unter den Teppich bleiben soll, und daher von ihnen nicht veröffentlcht wird,
    Natürlch, man meint, die Japaner sind gut geeignet um von der eigener Nazi- Vergangenheit abzulenken, tja,, aber auch das ist wider mal weit fefehlt.

  14. 49.

    Ja. Und ich wundere mich, über die Vehemenz, wie hier politische Entscheidungsträger bedrängt werden, sich Pro-Statue zu engagieren. Wir sind in Deutschland. Ich kenne in ganz Europa kein Denk- bzw. Mahnmal, dass an die Millionen von vergewaltigten Frauen während und nach dem 2. Welkrieg erinnert. Ein solches Denkmal ist überfällig, eines, das ALLEN betroffenen Frauen gerecht wird.

  15. 45.

    "Was hat denn Berlin oder Deutschland mit koreanischen und chinesischen "Trostfrauen" zu tun, dass ihrer unbedingt hier gedacht werden muss?"
    Weil "wir" uns überall reinhängen müssen. Dabei gäbe es im eigenen Land auch so genug zu tun!

  16. 44.

    "Die Frage ist: Wieso findet so etwas, oftmals ungestraft, in Kriegen immer und immer wieder statt? Dieses Thema bleibt aktuell, leider."
    Daran wird auch eine Statue nichts ändern.

  17. 43.

    Ob die Bezirkspolitik wohl auch so vehement auf ihre Zweijahresregel pochen würde, wenn plötzlich ein Kunstwerk von Banksy in Berlin-Mitte auftauchte?

  18. 41.

    "Was jucken mich die Japaner oder Koreaner." Sehr empathisch.

    "Viel wirbel um nichts. Ds ist bald 100 Jahre her. " Und weil es eine Minderheit gibt die so denken wie sie wird das bald nicht mehr 100 Jahre her sein.

  19. 40.

    Oh, jetzt nochmal?

  20. 39.

    Ja, das passt zu Berlin und deutscher Erinnerungskultur:
    "Remlinger setzt nun auf ein bundesweites, übergeordnetes, dauerhaftes Denkmal, das sexualisierte Gewalt im Allgemeinen in Kriegen thematisiert, ohne einen konkreten Fall in den Vordergrund zu stellen."
    Nach dem zweiten Weltkrieg vergewaltigten sowjetische Soldaten systematisch Berlinerinnen, heute wissen wir auch dass Amerikaner in Frankreich vergewaltigten; während des Jugoslawienkriegs wurden Massenvergewaltigungen mit System bekannt und so geht es bis heute weltweit zu - Ich wünsche mir dazu ein Denkmal, dass das Leid, die Wut und die Würde der Opfer zeigt. Das Trostfrauendenkmal könnte evtl. in ein Ensemble eingebunden werden. Für sich allein ist es wenig eindrucksvoll und sagt nur wenigen überhaupt irgendetwas.

  21. 38.

    "Wenns einfach nur eine koreanische Frau gewesen wäre, ist es ja trotzdem auch Kunst. Und man hätte sich diese ganzen Verstrickungen erspart. "

    Sie haben die Thematik nicht mal ansatzweise verstanden oder?

  22. 36.

    Ließ Dich mal in deise Problematik ein, dann kriegste Du vielleicht (Ich hoffe) ein Mitgefühl. Es ist nicht nur Geschichte, sondern leider sehr aktuell!

  23. 35.

    Selbst wenn Deutschland nicht Japans Verbündeter gewesen wäre... Dass das Leid und das Unrecht nicht vergessen wird finde ich schon richtig und wichtig!

  24. 34.

    Wenn das Denkmal der Trostfrau schon ein Problem sein soll, warum stehen dann Marx und Engels noch in der Landschaft rum? Warum muss man dieses gleichnamige "Forum" noch ertragen? Das muss dann auch weg.

  25. 33.

    So eine wunderschöne und harmlose Statue. Lasst sie einfach stehen, damit viele Menschen davon erfahren können.
    Darüber, was Menschen anderen antun können.

  26. 32.

    Lasst bitte diese humanistische Geste in Form einer Statue stehen, sie soll an alle weiblichen Opfer in allen Kriegen dieser Erde erinnern. Das wäre tatsächlich ein Schritt nach vorn. Zerredet nicht alles, es sind Menschen, die anderer Menschen Feinde sind.

  27. 31.

    Sorry, aber Jörg60 hat vollkommen recht und mir ist unverständlich, wie sich Ihre Meinung zusammensetzt. Natürlich hat Japan mit der Aufarbeitung ein Problem, was denn sonst. Wir haben mit unserer Vergangenheit weniger Probleme, wir stehen zu unserer düsteren Vergangenheit und unseren Vorfahren, so bitter es auch ist, wir kennen die Opfer und wir wissen was getan wurde. Gedenkstätten gibt es viele, auch im Ausland, die Zeugnis tragen über deutsche Verbrechen.
    Das Sie aber als Frau nicht sofort die Empathie aufbringen, um sich mit den Trostfrauen zu solidarisieren, ist seltsam, es ist doch das erste Gefühl, was einen beschleicht, eine Frau, die zeitlebens sexualisierter Gewalt ausgeliefert wird, muss doch sofort verstanden werden. Gewalt als Kriegswaffe, haben in allen Kriegen Millionen Frauen erleben müssen. In jedem Krieg.

  28. 30.

    Wenn die Duldung des Denkmals auch jetzt schon rechtswidrig ist, dann sollte der Bezirk das Denkmal schleunigst zu einer öffentlichen Sitzgelegenheit umdefinieren. Zwei Stühle, gut, einer ist anscheinend längerfristig besetzt, aber macht ja nichts. "Kunstwerk? Denkmal? Nee, ich sehe hier keins. Setzen Sie sich ruhig!"

  29. 29.

    Warum können wir nicht einfach der Trostfrauen gedenken und die Statue dort belassen. Es ist doch nicht unser Unvermögen, es ist das Unvermögen derer, die nicht an die Trostfrauen erinnert werden wollen. Gerade bei uns ist es möglich, offen und frei derer zu gedenken, die Opfer wurden. Das zeichnet unsere freie Gesellschaft aus, wir können mit unserer eigenen Vergangenheit frei umgehen und auch mit jeder anderen Ungerechtigkeit.
    Wer seine eigene Vergangenheit leugnen will, ist schwach und nicht bereit, aufzuarbeiten. Wer offen und selbstkritisch ist, konfrontiert sich mit der eigenen Vergangenheit und bekennt sich zu den Taten, gesteht diese ein.
    Starke Gesellschaften können das, starke Menschen auch. Was ist los mit den Japanern?

    Was wären wir für Menschen, würden wir nicht an Opfer gedenken wollen?

  30. 28.

    Was hat denn Berlin oder Deutschland mit koreanischen und chinesischen "Trostfrauen" zu tun, dass ihrer unbedingt hier gedacht werden muss?

  31. 27.

    "Seit wann hat ein Politiker sich öffentlich zu Kunst zu äußern..."
    Das Problem ist ja auch nicht die Kunst, die einfach eine asiatische Frau und einen Stuhl zeigt. Der Kunst wird ja aber ein ganzer Berg und ein Wust von Bedeutungen aufgepropft. Wer würde denn sonst vor dieser Statue stehen und spontan in Nachdenken über sexualisierte Gewalt in Kriegen versinken? Aber vielleicht entgeht mir ja etwas, das auf den Bildern nicht zu sehen ist...

  32. 26.

    Vor wie vielen Botschaften und anderen Plätzen in den Städten Europas stehehen Statuen, die an Greultaten des Nazi-Deutschlands erinnern? Vermutlich vor keiner!.
    Wer darin wahre Aufarbeitung der eigene Geschichte sieht, der müsste dies einfordern.
    Tja, warum tut man das nicht?

  33. 25.

    Der Abriss dieses Denkmals wäre eine Schande für unsere Stadt.
    Geschichtsverdrängung aus dem öffentlichen Raum, zerstört die Kultur des Dialoges und der Ausarbeitung.

  34. 24.

    " Im Anschluss erklärte Wegner per Pressemitteilung, die Darstellung sei "einseitig""

    damit ist für mich dieser Mensch ausreichend charakterisiert.
    Dieser Mann steht nicht für Werte, sondern ist auf internationalem Parkett untragbar. Seit wann hat ein Politiker sich öffentlich zu Kunst zu äußern und was wäre wohl gewesen, wenn es um ein Kunstwerk gegen andere Verbrechen gegangen wäre ? Berlin präsentiert sich erneut geschichtsvergessen und damit heuchlerisch. Zweierlei Maß, devot gegenüber den Vertuschern und Verbrechern .

  35. 23.

    Mitsubichi in Tegel, Statue in Moabit. Kai Wegner (internationaler Staatsmann) in einseitiger männlicher Ignoranz gefangen. – Ich verstehe durchaus das bürokratische Prozedere des Bezirks, nur steht jetzt das internationale und weltoffene Berlin in Zugzwang. Das Mahnmal könnte initial für 96 weitere Mahnmale gegen sexualisierte Gewalt in den restlichen Ortsteilen sein, denn diese Verbrechen sind kein Problem der Vergangenheit, sondern finden tagtäglich statt, in jedem Ortsteil, auf öffentlichen Veranstaltungen, an Arbeitsplätzen, Universitäten, in Schulen und Vereinen, im "Ehebett". Breite Aufmerksamkeit für eine breite Problematik, die durchaus für jeden der 97 Berliner Ortsteile eine eigene Sichtweise in einen örtlichen Kontext setzen ließe. Vielleicht hat Herr Joe Chialo, als Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, ein Interesse an der Ausschreibung eines internationalen Kunstwettbewerbs, der garantiert weltweite Aufmerksamkeit generiert.

  36. 22.

    Die Statue könnte doch im Museum im Eingang stehen. Ich weiß nicht wieviel Platz gebraucht wird. Wäre eine Möglichkeit.

  37. 21.

    Sexualisierte Gewalt im Krieg generell ist aber nicht hundert Jahre her. Das findet in fast jedem Krieg statt. Von daher könnte man die Statue auch als Mahnmal für alle Menschen sehen, denen so etwas in einem Krieg passiert ist. Es wird viel zu wenig über diese Gräueltaten gesprochen und ein Bewusstsein dafür geschaffen. Die Frage ist: Wieso findet so etwas, oftmals ungestraft, in Kriegen immer und immer wieder statt? Dieses Thema bleibt aktuell, leider.

  38. 20.

    Was sagen die Überlebenden und ihre Familien dazu?

  39. 19.

    Ich verstehe nicht, warum wir in der Stadt überhaupt eine Statue errichten für eine Erinnerung, mit der wir nichts zu tun haben. Die Deutschen haben nun wahrlich genug Gräueltaten begangen, derer man erinnern und mahnen kann. Es werden diplomatische Verwicklungen provoziert, die unnötig sind und unser Land in ein schlechtes Licht rücken. Die Statue gehört in das Land, das diesen Teil seiner Geschichte gerne ausblenden möchte- nämlich nach Japan!!

  40. 18.

    Ich bin absolut dafür, die Statue im öffentlichen Raum aufzustellen und hoffe sehr, daß die Bezirksbürgermeisterin eine Lösung findet. Wir tragen keine Verantwortung für diese Ereignisse. Ich wünsche ich mir hier Solidarität mit geschändeten Menschen. Die Wünsche der japanischen Regierung interessieren mich nicht.

  41. 17.

    Wenn im Bezirk Mitte Kunstwerke im öffentlichen Raum nur stehen bleiben dürfen nachdem diese aus einem Wettbewerb hervorgegangen sind, dann bitte zuerst bei den größten Kunstwerken anfangen und das dürfte meines Erachtens der Große Stern mit seinen kriegs.- und gewaltverherrlichenden Statuen sein.

  42. 16.

    Das Grundproblem scheint mir darin zu liegen, dass - hier von der Seite Japans - nicht zwischen Aktivitäten der Zivilgesellschaft und staatlichen Aktivitäten unterschieden wird. Die einzige staatliche "Aktivität" ist diejenige, den minimalen Platz, den dieses Mahnmal einnimmt, nicht für andere Zwecke zu reservieren. Mit dieser Argumentation kann jedes von Bürgern angelegte Blumenbeet am vermeintlich falschen Ort als "staatliche Aktivität" verstanden werden, die binationale Zwistigkeiten hervorrufen würde.

  43. 15.

    Das würde doch nur funktionieren, wenn der Beitrag dann auch Sieger wäre, und das darf nicht vorab feststehen, schon gar nicht zu diesem Zwecke ein Wettbewerb installiert werden – auch wenn ess in der öff. Hand ein ganz alltäglicher Vorgang ist.

    Eine weitere Möglichkeit zum Erhalt der Statue wäre die Ausschreibung eines Wettbewerbs durch den Bezirk Mitte, an dem die Friedensstatue dann teilnehmen kann. Doch ein Wettbewerb wäre mit immensen Kosten verbunden und die Bezirkskassen sind knapp.

  44. 14.

    Das kennen wir doch: Schon die Duldung bis heute sei rechtswidrig.

    Das kennen wir doch auch, eigentlich: Das Prinzip der zeitlichen Beschränkung halte sie hoch, so dass der öffentliche Raum immer wieder neuen Kunstwerken zur Verfügung stehe.

    Im Bezirk Mitte dürfen Kunstwerke im öffentlichen Raum maximal zwei Jahre stehen, wenn sie nicht aus einem Wettbewerb hervorgegangen sind. Die Friedensstatue steht nun schon doppelt so lange. Schon die Duldung bis heute sei rechtswidrig.

  45. 13.

    "Das Prinzip der zeitlichen Beschränkung halte sie hoch..."
    "Das Bezirksamt hat bisher keine Liste geführt, in der die Kunstwerke und ihre Genehmigungszeiten verzeichnet sind."
    Eins von beiden geht nur. Entweder halte ich dieses Prinzip hoch, dann brauche ich eine Liste. Oder ich habe keine Liste, weil mir dieses Prinzip in Wahrheit völlig egal ist.

  46. 12.

    “Was ist denn die "politische Aussage"?"

    Antwort: “Für Nataly Han vom Korea Verband wäre das erinnerungspolitisch ein fatales Zeichen."

  47. 11.

    .... warum haben wir dafür eine statue sitzen. Wenn ich mich recht erinnere waren wir auf der anderen Seite des Erdballs beim zweiten Weltkrieg.

    Was jucken mich die Japaner oder Koreaner.

    Klar nett darauf aufmerksam zu machen. Aber was bringt das hier in Berlin?!

    Viel wirbel um nichts. Ds ist bald 100 Jahre her.

  48. 10.

    Japan ist immer noch nicht bereit ihre Verbrechen im 2 WW aufzuarbeiten. Anders ist das nicht zu interpretieren.

  49. 9.

    >"Deutschland war Japans Verbündeter im zweiten Weltkrieg."
    Ja und? Ist trotzdem kein so enger Bezug zur Aussage dieser Denkmalkunst.
    Warum muss Kunst im öffentlichen Raum immer einen Grund nachweisen? Wenns einfach nur eine koreanische Frau gewesen wäre, ist es ja trotzdem auch Kunst. Und man hätte sich diese ganzen Verstrickungen erspart.

  50. 8.

    Das ein Zeichen für Frieden beseitigt werden soll und zum allgemeinen Streitpunkt wird, sagt schon alles.

  51. 6.

    Es ist immer problematisch, Denkmäler ohne einen regionalen historischen Bezug irgendwo anders zu installieren. Das führt unweigerlich zu politischen oder eben wenns ein Thema eines anderes Landes ist eben auch zu diplomatischen Verstimmungen. Anfangs ist die Euphorie immer groß, wenn es um Kunst im öffentlichen Raum geht. Ja sieht toll aus, stellen wir mal hin. Das warum dort wird meist nicht hinterfragt. Es betifft auch nicht die Geschichte Berlins und die Deutschlands. Die Verantwortlichen seinerzeit hätten sich auch fragen können, warum eine Gedenkstatue für koreanische "Trostfrauen" in Berlin? Solche Kriegsgeschichte betrifft immer mindestens 2 Länder.
    Wenns einfach nur als Kunstwerk die Darstellung einer koreanischen Frau ohne historische oder politische Verbindung und Deutung als Denkmal wäre, wäre keine Aufregung da.

  52. 4.

    "... hat sie Sorge, dass auch weitere Kunstprojekte Ansprüche stellen könnten."
    Wenn man diese Sorge hat, lässt man das Ganze mit den temporären Kunstprojekten vielleicht sowieso besser sein.
    In diesem Fall tritt die Kunst ja auch hinter einer politischen Aussage zurück - und warum diese politische Aussage nun wieder einmal unbedingt in Berlin getätigt werden muss, bleibt ein Geheimnis.
    Natürlich ist dieser politische Druck deswegen trotzdem nur lächerlich...

  53. 3.

    Ändert die Regelung das Kunstwerke nur 2 Jahre im Öffentlichen Raum stehen dürfen .

    Stellt die Statue auf Land dea Bezirks Mitte ab. Vorplatz des Rathaus Tiergarten.

  54. 2.

    letztlich ist es die kostengünstigste Lösung, die Statue, welche eindeutig im Kontext mit der Erinnerungsfunktion und mit dem Museum eine über den reinen Kunstzweck hinausgehende Berechtigung hat. Insbesondere da keine wirkliche Rechtsvorschrift besteht. Es entstehen keine Kosten. Erst wenn jemand dagegen klagt der auch befugt ist, müsste ein Gericht über die Verwaltungsbegründung entscheiden.

  55. 1.

    Aus welcher Verantwortung stiehlt sich denn Deutschland? Ich verstehe Frau Han nicht. Was hat diese Stadt mit den Trostfrauen zu tun?

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