Berlin-Moabit - Bezirksparlament Mitte will "Trostfrauen"-Statue erhalten

Do 19.09.24 | 21:19 Uhr
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18.09.2024, Berlin: Denkmal Mahnmal Gedenkstätte zur Erinnerung an Zwangsprostituierte aus Korea vs Japan Friedensstatue. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)
Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Berlin-Mitte will, dass die Friedensstatue "Ari" an ihrem jetzigen Standort im Ortsteil Moabit bleibt. Am Donnerstagabend stimmte das Bezirksparlament für einen Einwohner-Antrag, für den mehr als 3.000 Bürger unterschrieben hatten. Auch ein zweiter ähnlicher Antrag auf Initiative der Linken, SPD und Grünen wurde angenommen.

Vor dem Bezirksparlament hatten mehrere Personen lautstark für den Erhalt der Statue demonstriert. Mit dem Beschluss steigt der Druck auf Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (B90/Die Grünen). Sie will die Statue abbauen, da es keine rechtssichere Möglichkeit für eine Verlängerung der Genehmigung gebe. Dabei blieb sie auch bei ihrer Rede am Donnerstagabend in der BVV.

Statue erinnert an Zwangsprostitution in Korea und China

Nataly Han vom "Korea Verband" hat trotz Rückendeckung von der BVV wenig Hoffnung, dass die Bezirksbürgermeisterin sich noch umstimmen lässt: "Es ist wirklich enttäuschend, dass das alles nichts nutzt", sagte sie dem rbb. Ein Gesprächsangebot von Remlinger will sie trotzdem annehmen, wie sie sagte.

Seit vier Jahren steht die Friedensstatue "Ari" auf dem Unionplatz in Berlin-Moabit. Sie erinnert an die Militär-"Trostfrauen" – ein beschönigender Begriff für Frauen vor allem aus Korea und China, die von der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg zur Prostitution gezwungen wurden. Bis zu 200.000 Frauen wurden in sogenannte Troststationen verschleppt und dort teils mehrmals am Tag vergewaltigt, viele von ihnen waren minderjährig.

Sendung: rbb24 Spätausgabe, 19.09.2024, 21:45 Uhr

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2 Kommentare

  1. 2.

    Die Ursache des Streits liegt aber nicht in der Vergangenheit, sondern an der aktuellen Spannung im ostasiatischen Raum.

    Nordkorea schießt Raketen über Japan, Japaner hassen die Chinesen, Südkoreaner hassen alle Nachbarländer, die Chinesen und Russen machen was sie wollen, die Taiwanern sowieso in der defensive usw usf.

    Wenn jetzt die Südkoreaner diese Statue hinstellt ist das nur ein Ausdruck der aktuellen Spannung, weil sie Japaner seit ein paar Jahren nicht leiden können aus verschiedenen politischen und ökonomischen Gründen.

    Es ist vergleichbar wenn ehemalige griechische oder polnische Regierung immer noch auf Anlehnung auf Nazi-Deutschland auf Geschehnisse von damals herumreiten, worüber die aktuelle Generation nur noch Schulter zucken können. Das ist in Japan auch nicht anders ("Ja, das ist 80 Jahre her, gut zu wissen, aber was habe ich denn damit zu tun").

  2. 1.

    Wie wäre es mit der Reinickendorfer Festwiese und alle Kulturen und Nationen stellen dort Ihre Denkmäler auf. Egal ob es unsere oder deren Geschichte ist.

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