Günstiger und bedarfsgenauer - Elbe-Elster-Kreis setzt nun auch Notfallkrankenwagen ein

Fr 03.01.25 | 11:32 Uhr
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Symbolbild: Ein Rettungswagen auf einer Straße. (Quelle: dpa/Marcel Ibold)
dpa/Marcel Ibold
Audio: Antenne Brandenburg | 02.01.2025 | Christofer Hameister | Bild: dpa/Marcel Ibold

Im Elbe-Elster-Kreis sind seit dem Jahreswechsel auch Notfallkrankenwagen unterwegs. Die neuen Krankenwagen kommen immer dann zum Einsatz, wenn es nicht um lebensgefährliche Fälle geht - beispielsweise bei einem unkomplizierten Sturz, bei dem nur eine Wunde versorgt werden muss.

In der Regel sind zwei Rettungssanitäter an Bord. Sie können Patienten auch ins Krankenhaus bringen. Dadurch stehen währenddessen andere Einsatzfahrzeuge für wirklich lebensgefährliche Notfälle zur Verfügung.

Günstiger und passgenauer

"Ein durchschnittlicher Rettungseinsatz dauert vielleicht 80, 90 Minuten", erläuterte Sebastian Weiss, der Chef des Eigenbetriebs Rettungsdienst: "In dieser Zeit ist er natürlich in diesem Einsatz gebunden und nicht verfügbar für wirklich lebenskritische Situationen und Reanimationsereignisse oder Schlaganfälle." Mit den neuen Notfallkrankenwagen sollen die Fahrzeuge bedarfsgenauer eingesetzt werden.

Das hat laut Weiss auch finanzielle Hintergründe. Perspektivisch solle das System günstiger werden. "Ein Rettungswagen ist per se teurer als ein Notfallkrankenwagen", so Weiss. Bisher sei auch zu weniger schweren Fällen ein Rettungswagen ausgerückt.

Notfallkrankenwagen sind bereits in Cottbus und im Barnim unterwegs. Technisch sind sie laut Weiss genauso ausgestattet wie Rettungswagen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.01.2025, 16.10 Uhr

Anmerkung der Redaktion: In einer ursprünglichen Version dieser Meldung konnte der Eindruck entstehen, dass mitunter auch (Not-)Ärzte auf den Notfallkrankenwagen mitfahren. Das ist in der Regel nicht der Fall. Wir haben das präzisiert.

26 Kommentare

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  1. 26.

    Ich finde die Aussage "etwas bessere Ersthelfer" echt vermessen! Rettungssanitäter lernen im Zeitraum ihrer Qualifizierung die wichtigsten Krankheitsbilder und während ihrer Arbeit kommt jede Menge Erfahrung dazu. Insbesondere, da viele als zweites Besatzungsmitglied auf dem RTW fahren.

  2. 25.

    Früher haben die Leitstellen selber entschieden, wann ein RTW rausrückt. Wenn ich die Anweisung von den Leitstellenchefs heute höre, alles was über 112 kommt, fliegt raus, brauch ich mich nicht wundern. Was ist mit 116/117 in der ländlichen Region, gibt es sie noch????????

  3. 24.

    Moin zusammen, es geht doch gar nicht um besser oder schlechter, solange die Leitstellen nicht in der Lage sind zu unterscheiden wird immer ein RTW mit ALS Gelb zu den Halsschmerzen fahren. Und ob RS oder NotSan alle sind nur die Entschuldigung für eine die verfehlte Gesundheitspolitik.

  4. 23.

    Ja du kannst bezweifeln was du willst ..es gibt Rettungssanitäter die haben mehr auf der Tasche als ein NFS mit 3 Jahren Ausbildung

  5. 22.

    Ein Rettungssanitäter hat nur eine Ausbildungszeit von etwa 3 Monaten. Ein Notfallsanitäter 3 Jahre. Ob ein Rettungssanitäter somit die Tragweite eines Notfallbildes einschätzen kann, möchte ich bezweifeln. Ich habe hierzu schon negative Erfahrung sammeln dürfen. Die Rettungssanitäter haben die Situation falsch eingeschätzt und den Patienten zu Hause gelassen, was einem Notfallsanitäter hoffentlich nicht passiert wäre. Der Patient war dann 4 Wochen im Krankenhaus und wurde verzögert behandelt. Sparen setzt hier auch die Qualität herab. Die Ausrüstung eines Rettungswagen, wie beschrieben, bringt hierbei ebenso nichts, da ein Rettungssanitäter nicht ansatzweise die Maßnahmen ergreifen darf wie ein Notfallsanitäter.

  6. 21.

    Ich kann mich noch recht gut daran erinnern das es in der DDR dafür früher die „Schnelle Medizinische Hilfe“ gab.
    Hatte als Telefonnummer übrigens die 115 - diese Nummer ist ja heute für das Besetztzeichen bei Behörden reserviert…
    Über die SMH lief meiner Erinnerung nach auch der „normale“ Rettungsdienst (macht heute ja die Feuerwehr mehr oder weniger sinnvoll mit). Hab da übrigens auch mal den sogenannten „Storchenwagen“ für einen speziellen Fall.

  7. 20.

    Ich finde es ust der völlig falsche Ansatz ein neues "Rettungsmittel" zu schaffen.
    Es sollte das Problem behoben werden, wegen Grippe,Rückenschmerzen die seit 4 Wochen bestehen oder ähnlichen die 112 zu rufen - die dann ein Wagen schicken (müssen!!).

    Wer wegen solchen harmlosen Dingen ein RTW ruft muss die vollen Kosten übernehmen!

  8. 19.

    Dann geht Berlin in der Ausstattung der Fahrzeuge über die Norm hinaus, zum Beispiel beim EKG.

  9. 18.

    Vielen lieben Dank Herr Kollege. Endlich erklärt das mal jemand vernünftig und auch fachlich richtig. N-KTW gab es immer schon. Besonders Rettungssantiäter, können das erlernte dann auch mal gebrauchen. Rettungsdienst hat leider keine lobby.

  10. 17.

    Irgendwie verstehe ich das nicht, das ist doch schon immer so gewesen oder wie? Was ist denn jetzt daran anders als vorher? Das sind doch schon lange "nur" Sanitäter bzw. etwas bessere Ersthelfer drin und kein Arzt oder habe ich da was falsch verstanden?

  11. 16.

    Ich sage nur Danke.

  12. 15.

    Auch auf dem Rettungswagen fährt kein Notarzt mit. Dafür gibt es gesonderte Fahrzeuge. (NEF) Dementsprechend macht die Aussage " Dadurch stehen währenddessen Einsatzfahrzeuge mit Ärzten für wirklich lebensgefährliche Notfälle zur Verfügung. " Keinen Sinn.

  13. 12.

    "...wenn es nicht um lebensgefährliche Fälle geht"
    Meiner Meinung nach ist das aber der falsche Ansatz. Die 112 sollte gerade eben den lebensbedrohlichen Fällen vorbehalten werden. Anstatt sich selbst zu helfen, wird hier wieder das Bild des günstigen Taxiunternehmens "Rettungsdienst" vermittelt. Wie wäre es denn, wenn man stattdessen die 116 117, den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, mit nichtärztlichem Personal ausstattet, ähnlich dem Hausnotruf?

  14. 11.

    Auf keinem "Krankenwagen" in der gesamten Bundesrepublik sitzt ein Arzt, außer er wird zufällig damit befördert. Diese "Krankenwagen" heißen Notfall-Krankentransportwagen und dienen dem Zweck, niederschwellige Einsätze zu übernehmen, die im Normalfall von einem Rettungstransportwagen(RTW) durchgeführt werden müssen, damit dieser wieder Kapazitäten für seine eigentliche Aufgabe hat. Wenn ein Arzt beteiligt sein soll, muss ein Notarzteinsatzfahrzeug beteiligt sein. Das kommt aber nur bei einem Bruchteil der Notfälle zum Einsatz. Reißerische Überschrift, um eine alltägliche Tatsache darzustellen. Der Großteil des deutschen Rettungsdienstes wird durch Nichtärzte besetzt. Machen Sie ihre Arbeit richtig, wenn man schon ungefragt dafür bezahlen muss. Jede KI hätte einen präzisieren Artikel verfasst. In diesem Stil würde ich das nicht einmal einem Kind erklären.

  15. 10.

    Dann wird der Einsatz ganz normal abgearbeitet und ein Notarzt nachgefordert wie es ein normaler RTW auch tun würde. Das bedeutet ja nicht das da schlechte Sanis drauf sitzen.

  16. 9.

    Warum stimmt das nicht? In Berlin sind unsere RTW-B genauso ausgestattet wie ein RTW-C. Denn es unterscheidet sich nur im Personal. Im dauerhaft besetzten RTW-B also NKTW fehlt bei uns nur das Beatmungsgerät sonst ist alles gleich. Da der RTW-B auch als FR zu kritischen Notfällen fährt mit NEF. Da wäre es nicht sonderlich gut wenn du keine Ausstattung hast.

  17. 8.

    Kurze Nachfrage,was ist,wenn sich beim Eintreffen dieses Wagens,der Vorfall doch als Notfall herausstellt? Hier einmal ein Dankeschön an alle Notfallsanitäter.

  18. 7.

    Liebe Redaktion, bei dem Artikel sträuben sich mir als Notfallsanitäter die Haare! Wenn mann solche Artikel verfasst, sollte mann auch über die bisherige Struktur recherchiert haben. In Ostdeutschland gibt es seit der Wende 5 verschiedene Fahrzeuge in der Regelrettung.
    Wobei ein NAW ( Notarzt Wagen) meist nur noch in Großstädten eingesetzt wird, dieses Fahrzeug ist ein Notarzt besetzter Rettungswagen mit Zusatzausstattung, das Personal besteht aus Na, NFS, RS. Ein ITW kommt nur für Verlegungen zum Einsatz. Ein NEF ist ein Zubringer des NAs zur Einsatzstelle, besetzt mit Na und NFS. Er kommt immer zusammen mit einem RTW zum Einsatz. Dieser ist mit NFS und RS besetzt. Ein KTW würde bisher mit zwei RS besetzt und im Regelfall für nicht Notfalleinsätze eingesetzt. Ich finde die angesprochene Idee in EE gut. Es ist aber leider sehr viel umfangreicher wie in dem Artikel dargestellt.

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