Verzögerungen bei Einreise - IT-Ausfall bei der Bundespolizei beeinträchtigt zeitweise Reiseverkehr am BER

Fr 03.01.25 | 20:27 Uhr
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Ein Reisender läuft mit Koffern zum Start in die Berliner Herbstferien am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) durch die Haupthalle. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
dpa/Fabian Sommer
Audio: radioeins | 03.01.2025 | Bild: dpa/Fabian Sommer

Bundesweit ist es am Freitag in zahlreichen Flughäfen zu Problemen bei der Passkontrolle gekommen, unter anderem am BER. Die Folge waren lange Wartezeiten bei der Einreise. Gegen Abend kamen die Dinge wieder ins Lot.

Ein Technikausfall bei der Bundespolizei hatte am Freitag deutschlandweit zu Komplikationen an großen Flughäfen geführt. Über mehrere Stunden waren die automatischen Grenzkontroll-Systeme lahmgelegt. Die Folge waren teils längere Wartezeiten und Schlangen an den Passkontrollen.

Betroffen war auch der Flughafen BER in Schönefeld. Am frühen Abend hieß es dann von der Bundespolizei, inzwischen laufe am BER wieder alles normal. "Aus Sicht der Bundespolizei scheinen die Entstörungsmaßnahmen beim BKA erste Wirkungen zu zeigen", teilte der Leitungsstab der Bundespolizei in Potsdam gegen 18:30 Uhr mit.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums und der Bundespolizei gab es technische Störungen an Informationssystemen, "die das Bundeskriminalamt (BKA) für den polizeilichen Informationsverbund" betreibe. Davon betroffen seien auch die Einreisekontrollen durch die Bundespolizei.

Über den Auslöser für den IT-Ausfall bei der Bundespolizei ist bislang nichts bekannt.

Manche Kontrolltätigkeiten händisch erledigt

Am späten Nachmittag hatte ein Sprecher der Bundespolizei mitgeteilt, das für die automatische Einreise zuständige IT-System funktioniere derzeit nicht. Grenzkontrollen verzögerten sich und verschiedene Tätigkeiten müssten händisch erledigt werden. Zunächst berichtete die "Bild".

Am Nachmittag teilte dann auch der Betreiber des BER in Schönefeld mit, es komme "punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-Bereich". Eine Sprecherin der Bundespolizei Berlin-Brandenburg bestätigte, dass es eine entsprechende technische Störung gebe und in der Folge Verzögerungen bei der Einreise am BER.

Lage entspannt sich seit 18 Uhr

Betroffen waren vor allem Einreisen aus Nicht-Schengen-Staaten sowie Ausreisen in solche Länder. Ein Sprecher der Bundespolizei St. Augustin sagte, die Polizei müsse die Passkontrollen händisch durchführen. Die Polizeikräfte seien für die Kontrollen verstärkt worden. Es komme "vermehrt zu Wartezeiten und zum Rückstau". Betroffen seien alle großen Flughäfen.

Gegen 18 Uhr gaben die ersten Flughäfen - darunter der größte deutsche Flughafen in Frankfurt sowie der BER und der Airport Düsseldorf - Entwarnung. Dort liefen die Systeme und Kontrollen wieder ohne Probleme.

Teilweise lange Schlangen

In Düsseldorf kam es zu Beeinträchtigungen bei Flügen in und aus dem Nicht-Schengen-Bereich wie Türkei, Ägypten oder Katar. Auch an Check-In-Schaltern bildeten sich lange Warteschlangen. Anders war die Lage bei Flügen aus oder in Schengen-Staaten. Da dort nur stichprobenartig Kontrollen durchgeführt werden, gab es kaum Probleme.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt waren die Auswirkungen bis zum Freitagnachmittag gering. "Operativ" gebe es kaum Probleme, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, der Betrieb laufe "regulär". Nur kurzzeitig kam es zu längeren Wartezeiten.

Der Münchner Flughafen war laut einem Sprecher zumindest zwischenzeitlich von der Störung betroffen. Auswirkungen auf den Flugplan habe es zunächst aber nicht gegeben.

Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Baden-Württemberg mussten laut Bundespolizei Offenburg 450 Passagiere im Terminal warten. Zwei Maschinen konnten demnach wegen der Störung nicht abgefertigt werden. Sie sollten nach Marokko und nach Albanien abheben.

Fahndungssystem ausgefallen

Zu Problemen kam es auch an den Flughäfen Hannover und Hamburg.

In Hamburg konkretisierte die Bundespolizei, das Fahndungs- und Auskunftssystem der Polizei sei ausgefallen, so dass es bei den Grenzkontrollen am Flughafen zu Verzögerungen kam. Dort seien Anfragen über ein anderes, langsameres System erfolgt, deshalb dauere die Abfertigung etwas länger. Er betonte jedoch, es herrsche kein Chaos. Ausdrücklich nicht betroffen seien die Sicherheitsschleusen.

Die Zuständigkeit liege beim BKA. Das polizeiliche Informationssystem Inpol ist ein elektronischer Datenverbund zwischen Bund und Ländern. Es gilt als Herzstück des Informationsverbunds der Polizeien von Bund und Ländern. Alle Polizeibehörden können dort Daten einspeichern und abrufen.

Sendung: Radioeins, 03.01.2025, 17 Uhr

45 Kommentare

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  1. 44.

    Die sind doch alle geflogen...nur später und meist unter größerem (umweltrelevanten) Aufwand.
    Also kein echter Grund sich darüber zu freuen.

  2. 41.

    Ja, ich wünsche mir gute Zukunft für meine Kinder.
    Und hoffe auf viele, die sich das auch wünschen.
    Und verstehe gar nicht dass der Flugverkehr immer weiter zu nimmt. Es geht mir nicht um nicht fliegen, sondern weniger.

  3. 40.

    „ Nach Afrika und Asien komme ich nun mal nicht mit dem Zug oder dem Auto.“
    Mit dem Auto …. Das ist doch auch böse… sogar E-Autos sind böse… die brauchen einen Parkplatz.
    Sie wollen doch nicht mit ihrem SUV (wer fliegt fährt auch SUV und schubst alte Menschen die Treppe runter) die Parkplätze der Urlaubsländer blockieren.
    Ironie off

  4. 39.

    1/Nur weil Sie Menschen die nach wie vor noch gerne in den Urlaub fliegen oder Sie sich einen solchen Urlaub nicht leisten wollen oder können, müssen Sie doch nicht mit solchen platten Argumenten um die Ecken kommen. Werden Sie auf Ihre Art lustig und lassen Sie dem Rest der Welt die Freude am Fliegen. Nach Afrika und Asien komme ich nun mal nicht mit dem Zug oder dem Auto.

  5. 38.

    Germany 1 : world 130
    We are losers

  6. 37.

    Ja, gerne, bitte nennen Sie mir ein paar nachgewiesene Beispiele ohne die Formulierung "hätte" oder "könnte". Durch Wiederholungen wird es auch nicht informativer ... vielen Dank.

  7. 36.

    Über jeden Flugreisenden weniger freut sich die Umwelt.

  8. 35.

    Warum wissen Sie noch nichts von dem hybriden Krieg Putins gegen unser deutsches Volk? Wo holen Sie sich denn Ihre neuesten Informationen? Da kann ich Ihnen helfen. Schauen Sie mal in den unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendern oder in verschiedenen Presseartikel der Unabhängigen Presse, wie die zeit, Frankfurter Rundschau, SZ, Der Spiegel, Taz, Tagesspiegel usw. Bloß nicht bei den Plattformen X oder gar Telegram, da werden Sie nur belogen, Vorsicht!

  9. 34.

    Nein, ich konnte da nur keinen Zusammenhang erkennen. Ihr Kommentar hatte nichts mit dem Thema zu tun. Da Sie meine Frage mit einer beleidigenden Gegenfrage zu beantworten, würde ich Ihre Frage gern an Sie richten.

  10. 30.

    Passend zu Deinem Propaganda-Post, eine gute Neuigkeit:
    Die Behörden in Sachsen-Anhalt haben damit begonnen, einigen AfD-Mitgliedern den Waffenschein zu entziehen.!

  11. 29.

    Nur weil Sie nicht fliegen wollen oder können, gönnen Sie den anderen nicht sich andere Kulturen anzuschauen oder schlicht in den Urlaub zu fliegen.
    Die Kommentare zur unfähigen Politik sind mal wieder nur dumm. Große privatwirtschaftliche Unternehmen hatten auch schon IT-Probleme, auch eine sogenannte Partei wie die AFD.
    Genauso dumm sind die Behauptungen und Mutmaßungen zu einem hybriden Angriff, alles ohne Fakten.
    Manchmal ist er denken, dann schreiben sinnvoll.

  12. 28.

    Passend zu Deinem Propaganda-Post, gibt es eine gute Nachricht:
    Die Behörden in Sachsen-Anhalt haben damit begonnen, einigen AfD-Mitgliedern den Waffenschein zu entziehen.!

  13. 26.

    Angesichts des Verbots russischer Medien und fehlender Belege für eine signifikante russische Einflussnahme auf westliche Wahlen sowie der Zensur und Diffamierung kritischer Stimmen stehen Vertreter der Bundesregierung, des Bundestages und der Nachrichtendienste selbst in dem Verdacht, mit Desinformation einen illegitimen Einfluss auf die Bundestagswahl auszuüben. Auch viele einflussreiche Medien in Deutschland müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, aus den Erkenntnissen der Vergangenheit nichts gelernt zu haben und weiterhin Behauptungen von Politikern und Nachrichtendiensten zur russischen Einflussnahme unkritisch zu verbreiten.

    Nancy Faeser, Roderich Kiesewetter und der Politiker von Notz stellen immer wieder Behauptungen als Tatsachen dar, ohne konkrete Belege.

    Auch in den USA war das so. In seinem Abschlussbericht stellte Sonderermittler Mueller 2019 fest, dass es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 keine geheimen Absprachen zwischen Trump und Russland gab.

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