Bundestagswahl 2025 - Landeswahlleiter rät zu Stimmabgabe im Wahllokal
Der Trend ging bei den letzten Wahlen zur Briefwahl - für die anstehende Bundestagswahl ist das nach Ansicht des Berliner Wahlleiters aber eher nicht zu empfehlen. Durch die kurzen Fristen könnte die Post nicht rechtzeitig ankommen.
Der Berliner Landeswahlleiter Stephan Bröchler wünscht sich für die Bundestagswahl 2025 möglichst viele Wähler, die ihre Stimme am Wahltag im Wahllokal abgeben. "Ich würde mir wünschen, dass viele die Möglichkeit der Urnenwahl nutzen", sagte Bröchler dem rbb.
Wer Briefwahl machen wolle, solle möglichst sofort die Briefwahl beantragen, sobald die Wahlbenachrichtigung da sei, so Bröchler. Theoretisch kann man den Wahlschein bereits beantragen, seit der Termin der Bundestagswahl feststeht, das ändert aber nichts an der kurzfristigen Versendung der Unterlagen im Februar. Im Übrigen sei man gut auf die Wahl vorbereitet, so Bröchler.
Wenig Zeit für Briefwähler
Als sinnvolle Alternative sieht Bröchler die Möglichkeit, als Briefwähler mit den Unterlagen in eine der bezirklichen Briefwahlstellen zu gehen und dort zu wählen: Solche Briefwahlstellen gibt es in allen zwölf Berliner Bezirken, häufig direkt im Bezirksamt.
Der Landeswahlleiter befürchtet, dass es bei der Briefwahl diesmal zeitlich eng werden könnte. Das Versenden der Wahlbenachrichtigungen für die vorgezogene Bundestagswahl beginnt am 13. Januar. Die Briefwahlunterlagen samt des Stimmzettels werden aber erst ab dem 10. Februar verschickt und müssen bis zum Wahltag am 23. Februar zurückgeschickt sein.
Der Trend geht zur Briefwahl
Kommen die Unterlagen zu spät an, wird die Stimme nicht mitgezählt. Wie viele Stimmen bei vergangenen Wahlen auf diese Weise verloren gingen, ist nicht bekannt. "Ich hätte ein großes Interesse daran, dass wir diese Daten erheben. Das ging bisher aus Personalgründen nicht", sagte der Landeswahlleiter.
Für den Briefwahlzeitraum von nur zwei Wochen werde sichergestellt, dass jede Briefwahlstimme gezählt werden könne. Die Briefwahlstellen sollen ab dem 10. Februar geöffnet sein. "Wir sind mit den Bezirken im Gespräch über die Öffnungszeiten", sagte Bröchler. Er würde sich wünschen, dass es diesmal möglichst weniger Briefwähler gebe als zuletzt. "Aber wir haben einen Trend, der sich durchzieht durch die Wahlen im Land Berlin und auf Bundesebene, dass der Anteil an Briefwählern zunimmt und sich eher Richtung 50 Prozent entwickelt."
Viele Bewerbungen eingegangen
Die Vorbereitung der vorgezogene Neuwahl sieht Bröchler derweil auf einen guten Weg. "Wir sind sehr gut im Plan", sagte Bröchler am Freitagmorgen auf radioeins. Mittlerweile haben sich auch genügend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer bei den Bezirken beworben. "Das ist wirklich hervorragend, dass wir Anfang Januar so gut dastehen", so der Landeswahlleiter. Die Bewerbungen werden aktuell gesichtet. Im Dezember wurden noch über 30.000 Wahlhelfer gesucht.
Er sei auch zuversichtlich, dass genug Stimmzettel und Briefunterlagen zur Verfügung stehen und die Wahl trotz der knappen Zeitbemessung organisiert ablaufen werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.01.2025, 07:42 Uhr