Bundestagswahl 2025 - Landeswahlleiter rät zu Stimmabgabe im Wahllokal

Fr 03.01.25 | 13:52 Uhr
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Wahllokal in Berlin-Prenzlauer Berg (Quelle: dpa/Dittrich)
dpa/Dittrich
Audio: rbb24 Inforadio | 03.01.2025 | Berlins Landeswahlleiter Bröchler | Bild: dpa/Dittrich

Der Trend ging bei den letzten Wahlen zur Briefwahl - für die anstehende Bundestagswahl ist das nach Ansicht des Berliner Wahlleiters aber eher nicht zu empfehlen. Durch die kurzen Fristen könnte die Post nicht rechtzeitig ankommen.

Der Berliner Landeswahlleiter Stephan Bröchler wünscht sich für die Bundestagswahl 2025 möglichst viele Wähler, die ihre Stimme am Wahltag im Wahllokal abgeben. "Ich würde mir wünschen, dass viele die Möglichkeit der Urnenwahl nutzen", sagte Bröchler dem rbb.

Wer Briefwahl machen wolle, solle möglichst sofort die Briefwahl beantragen, sobald die Wahlbenachrichtigung da sei, so Bröchler. Theoretisch kann man den Wahlschein bereits beantragen, seit der Termin der Bundestagswahl feststeht, das ändert aber nichts an der kurzfristigen Versendung der Unterlagen im Februar. Im Übrigen sei man gut auf die Wahl vorbereitet, so Bröchler.

Wenig Zeit für Briefwähler

Als sinnvolle Alternative sieht Bröchler die Möglichkeit, als Briefwähler mit den Unterlagen in eine der bezirklichen Briefwahlstellen zu gehen und dort zu wählen: Solche Briefwahlstellen gibt es in allen zwölf Berliner Bezirken, häufig direkt im Bezirksamt.

Der Landeswahlleiter befürchtet, dass es bei der Briefwahl diesmal zeitlich eng werden könnte. Das Versenden der Wahlbenachrichtigungen für die vorgezogene Bundestagswahl beginnt am 13. Januar. Die Briefwahlunterlagen samt des Stimmzettels werden aber erst ab dem 10. Februar verschickt und müssen bis zum Wahltag am 23. Februar zurückgeschickt sein.

Der Trend geht zur Briefwahl

Kommen die Unterlagen zu spät an, wird die Stimme nicht mitgezählt. Wie viele Stimmen bei vergangenen Wahlen auf diese Weise verloren gingen, ist nicht bekannt. "Ich hätte ein großes Interesse daran, dass wir diese Daten erheben. Das ging bisher aus Personalgründen nicht", sagte der Landeswahlleiter.

Für den Briefwahlzeitraum von nur zwei Wochen werde sichergestellt, dass jede Briefwahlstimme gezählt werden könne. Die Briefwahlstellen sollen ab dem 10. Februar geöffnet sein. "Wir sind mit den Bezirken im Gespräch über die Öffnungszeiten", sagte Bröchler. Er würde sich wünschen, dass es diesmal möglichst weniger Briefwähler gebe als zuletzt. "Aber wir haben einen Trend, der sich durchzieht durch die Wahlen im Land Berlin und auf Bundesebene, dass der Anteil an Briefwählern zunimmt und sich eher Richtung 50 Prozent entwickelt."

Viele Bewerbungen eingegangen

Die Vorbereitung der vorgezogene Neuwahl sieht Bröchler derweil auf einen guten Weg. "Wir sind sehr gut im Plan", sagte Bröchler am Freitagmorgen auf radioeins. Mittlerweile haben sich auch genügend Wahlhelferinnen und Wahlhelfer bei den Bezirken beworben. "Das ist wirklich hervorragend, dass wir Anfang Januar so gut dastehen", so der Landeswahlleiter. Die Bewerbungen werden aktuell gesichtet. Im Dezember wurden noch über 30.000 Wahlhelfer gesucht.

Er sei auch zuversichtlich, dass genug Stimmzettel und Briefunterlagen zur Verfügung stehen und die Wahl trotz der knappen Zeitbemessung organisiert ablaufen werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.01.2025, 07:42 Uhr

51 Kommentare

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  1. 51.

    Genau: Ich finde auch: Wenn ick komme, ham alle andren zur Seite zu springen und jefäligst zu warten.

    So benehmen sich ja auch immer mehr Menschen im Alltag.

  2. 50.

    Nachdem Ende März 1930 die Große Koalition zerbrochen war und der Reichstag am 18. Juli 1930 eine Notverordnung des Reichspräsidenten aufgehoben hatte, löste dieser noch am selben Tag den Reichstag auf. Die Neuwahlen fanden am 14. September 1930 statt, also nach rund acht Wochen.

    Vor fast hundert Jahren war es in Deutschland noch möglich, so schnell reichsweite Neuwahlen (auf die nicht schon Wochen vorher zugesteuert worden war) zu organisieren. Mit der Technik, die damals zur Verfügung stand.

  3. 49.

    Ich mach es auch in Briefwahl. Und bringe den Brief dann selst zum Rathaus! Ein wohltuender Spaziergang mit meiner Stimme für die, welche für das Böllerverbot eintreten, in der Tasche! Na? Wer ? Kleiner Tip - Es ..... so ...., wen Spaniens Himmel blühen....

  4. 48.

    Nein, das ist mehr! Bis zu 120,-Euro in Berlin. In Brandenburg aber weniger.

  5. 47.

    Ich habe auf der offiziellen Seite nachgeschaut und bereits per e-mail die Briefwahlunterlagen beantragt. Laut Info sollen diese dann gleichzeitig mit meiner Wahlbenachrichtigung an mich gesendet werden. Mal schauen, ob das klappt...

  6. 46.

    Ich glaub um die 50,-Euro. Und das kannst Du behalten, trotz Grundsicherung!

  7. 44.

    Wieviel kriege ich da pro Tag? Und wird das angerechnet, kriege GS?

  8. 43.

    Manche denken eben soviel, wie zwischen Wand und Tapete paßt.

  9. 42.

    Kannst ja Scholz wählen, der findet ein Böllerverbot „irgendwie komisch“….

  10. 40.

    Ich mach wie immer Briefwahl. Wenn es nicht ankommt, bekomme ich es ja nicht mit. Mit dann auch egal. Verrenkungen um sicherzustellen, dass meine Stimme gezählt wird, mache ich nicht. Digital wäre echt gut… Aber bis dahin Briefwahl.

  11. 38.

    „ an denen Sie vor Ort wählen können (spart das Hin und Her mit der Post).“ Das ist lächerlich, ich will ja gerade nicht erst da hin müssen. Post einwerfen ist für mich leichter. Was soll der Tipp?

  12. 37.

    2.Versuch
    Erkärung:
    Früher nannte ich mich Verhaltensführerschein oder Ignoranzführerschein, weil ich Probleme mit dem Wort Führerschein habe, quasi eine Führerscheinphobie! Jetzt nenne ich mich Wahlführerschein. Entschuldigung!

  13. 36.

    Wow, Sie wählen irgendeine Partei für den Deutschen Bundestag, die dann an insgesamt 4 Tagen in den nächsten 4 Jahren Ihren Wünschen entsprechend regiert und mehr nicht? Das ist ein sehr bescheidener Wunsch. Da erwarte ich etwas mehr so von Februar respektive Neujahr 8 Uhr bis nach Weihnachten.

  14. 35.

    Ich hab noch vergessen zu schreiben, dass auch die Möglichkeiten für uns Wahlhelfer bestehen unser Wahllokal, in dem wir Wahlhelfer sind, nach Absprache (es muss immer eine bestimmte Anzahl an Wahlhelfern vor Ort sein) zu verlassen und dann in dem für mich zuständigen Wahllokal wählen zu gehen.

  15. 34.

    Es gibt für Wahlhelfer die gleichen Möglichkeiten wie für alle anderen Wähler auch. 1. Briefwahl. 2. Ich bin in dem Wahllokal Wahlhelfer in dem ich wählen gehe, dann wähle ich einfach. 3. Ich besorge mir einen Wahlschein, damit kann ich dann in jedem Wahllokal meines Wahlbezirkes wählen. Diese Variante nutzten wir persönlich meistens. In unsere Gemeinde gibt es 16 Wahllokale. Unser Wahllokal, in dem wir wählen müssen, ist die Nr. 5. Das in dem wir Wahlhelfer sind hat die Nr 13. Mit dem Wahlschein, der im Wahllokal einbehalten und nachgewiesen wird, bekommen wir dann ganz normal den Wahlzettel und wählen.

  16. 33.

    Wir haben zur Zeit eine Regierung die für den Frieden ist. Falls Sie es vergessen haben: Putin hat den Krieg begonnen und wir helfen der angegriffenen Ukraine. Die AfR und Bsw reden von Frieden und meinen Friedhofsruhe und die Ukrainer sollen sich gefälligst mit der russischen Brsatzung abfinden.

  17. 32.

    Es bedarf einen Führerschein für die einfachsten Dinge damit diese funktionieren? So kommt es einem vor, bei diesem Palava für Einfaches...
    Digitales Abstimmen ist eine Möglichkeit Leute einzusparen die eine Briefversendung für „hochkomplex“ halten.