Hip-Hop-Historie von Hertha BSC - Alte Dame, junge Baller

So 05.01.25 | 16:16 Uhr | Von Anton Fahl
  43
Fabian Reese (li.) und Ski Aggu (Quelle: @TheIconLeague auf Instagram)
Bild: @TheIconLeague auf Instagram

Trotz anhaltender sportlicher Misere ist Hertha BSC beliebter denn je. Was eng damit zusammenhängt, dass der Verein tief in der Hip-Hop-Szene verwurzelt ist. Gespräche mit Berliner Originalen geben Aufschluss. Von Anton Fahl

Das kulturelle Erbe der "Alten Dame" ist in sicheren Händen. "Erst Frank Zander, dann Die Atzen, jetzt Ski Aggu", sagt der Musiker Frauenarzt im Gespräch mit dem rbb.

"Die Atzen", das sind zwei Berliner Originale aus Tempelhof: Manny Marc und Frauenarzt. Pioniere des "Techno-Rap", wie sie das Genre, das sie seit knapp zwei Jahrzehnten prägen, selbst bezeichnen. Seit mindestens genauso vielen Dekaden sind sie mit Hertha BSC verbunden. Als Fans – und als Inspirationsquelle für das Liedgut der Ostkurve.

Als Hertha BSC am 14. März 2009 auf Bayer 04 Leverkusen trifft und durch ein Tor von Andriy Voronin mit 1:0 gewinnt, hallt es durch das Olympiastadion: "Hey, das geht ab, wir holen die Meisterschaft!" – angelehnt an einen Party-Hit der Atzen. Zu dieser Zeit, lange bevor die ganz großen Geldkoffer in Berlin landen, wird Hertha von Lucien Favre trainiert und ist mit Spielern wie Jaroslav Drobný, Arne Friedrich, Pál Dárdai, Raffael und Marko Pantelić Spitzenreiter der 1. Fußball-Bundesliga.

Atzen in der Ostkurve: "Hat sich wie ein Ritterschlag angefühlt"

Die Ostkurve freut sich an jenem sonnigen Samstag über bekannte Besucher: Die Atzen sind zu Gast. "Wir haben gesagt: Wenn wir das machen, dann machen wir das nicht unten im Stadion, sondern mit den Jungs, die das umgedichtet haben, in der Ostkurve", erinnert sich Frauenarzt. "Das war einer der krassesten Momente überhaupt, die wir erlebt haben. Das hat sich wie ein Ritterschlag angefühlt und das hätte ich mir, gerade als Ur-Berliner, nie vorstellen können", ergänzt Manny Marc. "Das ist mit nichts zu vergleichen, mit keinem Auftritt und keiner Award-Nominierung."

Seitdem sind mehr als 15 Jahre vergangen, die Herthaner drei Mal aus der Bundesliga ab- und nur zwei Mal aufgestiegen, aktuell also ein mittelmäßiger Zweitligist – und dennoch scheint Hertha BSC, das "Berliner Sorgenkind", beliebter und cooler denn je zu sein. Die Mitglieder- und Zuschauerzahlen steigen munter und rekordverdächtig weiter, die Trikot- und Merchandise-Nachfrage ist höher als je zuvor. Der Verein setzt vermehrt auf Spieler aus der eigenen Akademie und strahlt wieder eine Bodenständigkeit aus, die bereits verloren schien. Ganz im Sinne des "Berliner Wegs", den Hertha-Präsident Kay Bernstein ausrief – vor seinem plötzlichen Tod und zusammen mit der sportlichen Führung der "Alten Dame".

Die Atzen im Olympiastadion. (Quelle: STOKED Documentaries)Die Atzen im Olympiastadion. | Bild: STOKED Documentaries

Hauptstadtrocker als aussterbende Art - die Jugend hört Hip-Hop

Die positive Entwicklung der Außenwahrnehmung des Hauptstadtklubs ist das Produkt vieler Faktoren – und eines dieser Elemente, wenn auch das vielleicht am schwersten messbare, ist seine Verwurzelung in der Berliner Hip-Hop-Szene.

"Der Verein hat verstanden, dass er wieder die Sprache der Kurve sprechen und mit diesen Leuten kommunizieren muss", meint Niko Backspin, der seit über 20 Jahren als Musikjournalist und seit rund einem Jahr als Verantwortlicher einer Marketing-Agentur in Hamburg tätig ist, die unter anderem mit verschiedenen Fußballvereinen zusammenarbeitet. "Die Generation, die jetzt maßgeblich die Fußballkultur in den Kurven und Vereinen prägt, ist mit Hip-Hop groß geworden. Das sind keine Rocker. Die haben alle Deutschrap oder US-Rap gehört – und das hat sie eben auch zu dem gemacht, was sie heute sind. Diese Coolness strömt vermehrt in die Stadien, was dazu führt, dass auch ein Verein wie Hertha BSC wieder eine Coolness erfährt, die er über viele Jahre nicht hatte."

Harris (mi.) neben Kevin-Prince Boateng (li.) und Ronaldinho. (Quelle: UCOH / Babu von der Ropp)
Fußball trifft Rap: Harris (mi.) neben Kevin-Prince Boateng (li.) und Ronaldinho. | Bild: UCOH / Babu von der Ropp

Ein Punkt, den der Rapper und DJ Harris unterstreicht. "Als Herthaner kann ich sagen, dass Hertha eigentlich immer uncool war. Du warst nicht cool, wenn du gesagt hast, du bist Hertha-Fan. Selbst in Zeiten, in denen dieser Vorstadtverein [namentlich der 1. FC Union; Anm.d.Red.] noch nicht im Kommen war", meint der 47-jährige Berliner.

In den frühen Nullerjahren firmiert Harris mit Sido als "Deine Lieblings Rapper". Das Duo releast 2005 ein Album, das konsequenterweise den Titel "Dein Lieblings Album" trägt - und das unter dem, ja doch, legendären Label "Aggro Berlin" erscheint. Ganz abgesehen davon schreibt Harris im Laufe seiner künstlerischen Karriere mehrere Songs über Hertha, einen davon unter anderem mit Frank Zander ("Hertha lebt!", 2020).

Im Jahr 2011 gründet er, gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Babu von der Ropp, den Fanclub "United Colors of Hertha (UCOH)", der sich für Toleranz, gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art einsetzt. Auch als Reaktion auf Anfeindungen, die sich im Rahmen von Herthas Heimspielen gegen Harris selbst richteten. "Ich habe es Ende der Neunziger so wahrgenommen, dass Hertha gerne mal als Nazi-Verein abgestempelt wurde. Außerdem ist Hertha einer der ganz wenigen europäischen Hauptstadtvereine, die immer mittelmäßig waren – das ist der nächste uncoole Faktor."

Harris im Olympiastadion (Quelle: UCOH / KLEIDERMACHENBEUTE)
Harris im Olympiastadion. | Bild: UCOH / KLEIDERMACHENBEUTE

Hertha BSC besinnt sich auf seine Werte

Doch inzwischen seien die Leute wieder stolz darauf, Hertha-Fans zu sein, beobachtet Niko Backspin. Und das, obwohl nach wie vor eine Diskrepanz zwischen ausbleibendem sportlichem Erfolg und zunehmender Popularität klafft. "Es ist scheißegal, in welcher Liga du spielst. Die Mischung aus sportlichem Misserfolg, Zuschauer-Rekorden, ein paar coolen Leuten, die wieder mit Stolz das Trikot tragen, und einem Gesamtgefühl von 'Ey, das ist immer noch meine Stadt' sorgt dafür, dass dieser Verein wieder eine Dynamik bekommt. Das ist das Fundament, von dem aus Hertha hoffentlich wieder aufsteigt – wahrscheinlich nicht in diesem, vielleicht aber im nächsten oder in drei bis fünf Jahren."

Dafür seien "die DNA und Werte des Vereins" von entscheidender Bedeutung. "Die großen Vereine – egal ob Köln, HSV oder Hertha – haben gerade ein schönes Momentum", findet Niko Backspin. "In einer Fußballwelt, in der wir wissen, dass Hertha mittelfristig nichts mit Meisterschaft oder Champions League zu tun haben wird, scheint ein Konsolidierungskurs stattzufinden, der diesem Verein die Möglichkeit gibt, sich wieder auf seinen Wertekompass zu besinnen. Gerade in einer Welt, in der individuelle Spieler größer werden können als der Klub, musst du dich wieder auf den Klub besinnen."

Hertha-Trikots am Späti und auf dem Splash-Festival

Und ganz offensichtlich besinnen sich auch viele der aktuell prägenden Berliner Musikerinnen und Musiker auf ihren Verein: Die "Alte Dame". So haben unter anderem Ski Aggu, Symba, Pashanim, RapK, BHZ, Sampagne oder Paula Hartmann in der jüngeren Vergangenheit auf die oder andere Art ihre Vorliebe und Sympathie für Hertha BSC zum Ausdruck gebracht.

Die Liste der Shoutouts und Referenzen ist lang. Nach wie vor, knapp 20 Jahre seit dem Cameo der beiden damaligen Hertha-Spieler "Zecke" Neuendorf und Malik Fathi in Bushidos Musikvideo zu "Sonnenbank Flavour" (2006). Die Anzeichen verdichten sich: Berlin ist Hip-Hop, Hertha ist Berlin. Alte Dame, junge Baller. Luvre47, einst mit den Ultras für Hertha BSC in der Republik unterwegs, tourt nun im blau-weißen Trikot durch das Land und zeigt dem Verein in seinen Lyrics besonders viel Liebe. "Wenn er nicht Rapper geworden wäre, würde er weiter in der Kurve stehen", meint Hip-Hop-Fachmann Niko Backspin.

Im Sommer 2018 posieren Luciano und Harris mit Hertha-Merch am Späti, fünf Jahre später präsentiert $oho Bani auf dem Splash-Festival das neue Heimtrikot und wird kurz darauf auch ganz offiziell als Markenbotschafter vorgestellt. Im Januar 2024, unmittelbar nach Bernsteins Tod, widmet Deoz dem Präsidenten einen eigenen Song.

Auch Kiezkosmetik ist Hip-Hop

"Es gab ja auch schon vor 15 Jahren Berliner Rapper wie Silla, Frauenarzt oder Harris, die Songs über Hertha gemacht haben. Sie waren Fans in einer Zeit, in der es uncool war, Hertha-Fan zu sein. Die neue Generation gibt Hertha auf einmal eine gewisse Coolness", sagt Niko Backspin.

Harris nimmt eine ähnliche Entwicklung wahr. "Die Jugendlichen hören vor allem Hip-Hop. Wenn man auf den Bolzplatz geht, läuft da eher kein Westbam oder Sven Väth, sondern viel Deutschrap", so der Musiker. "Es gibt zum Glück immer mehr Local Heroes, deren Musik unterstützt wird. Wir hatten früher ja noch das Problem, dass wir gar nicht richtig verstanden haben, was die Amis uns in ihren Texten erzählen wollten."

Auch jenseits der Stadien und Streamingportale nimmt die Präsenz des Berliner Vereins immer weiter zu. Straßenlaternen und Tempo-30-Schilder werden mit Aufklebern übersät, blau-weiße Graffiti und Malereien verzieren Autobahnzufahrten und Stromkästen. Völlig richtig, diese Form der Kiezkosmetik ist nicht immer im Sinne der Ordnungshüter. Doch auch das ist Hip-Hop.

Hertha ist sportlich am Boden. Union ist sportlich die Nummer eins der Stadt. Kulturell ist Hertha aber die Nummer eins. Die Verwurzelung des Vereins in der Stadt hat eine ganz andere Basis.

Niko Backspin, Musikjournalist und Hip-Hop-Experte

"Es geht um die Attitüde, die genauso in der Art und Weise, wie Fans die Städte mit Stickern versehen, drinsteckt", meint Niko Backspin. "In Hamburg haben wir herrliche Spielchen, gerade in den Grenzgebieten zwischen den beiden Fanlagern [des Hamburger SV und FC St. Pauli; Anm.d.Red.], wo gefühlt alle zwei Tage die Farben der Stromkästen wechseln", so der Musikjournalist und Fußballfan weiter. "Außerdem sieht man, wenn man mit dem Auto in Städte wie Berlin oder Rostock fährt, wie Graffiti die Zufahrten dominieren. Daran sieht man, dass die Fankultur mehr Hip-Hop geworden ist, als das noch vor 20 Jahren der Fall war."

Nichtsdestotrotz sind die sportlichen Kräfteverhältnisse – in dieser Hinsicht ist die Vergleichbarkeit von Berlin und Hamburg geradezu frappierend – für den Moment klar verteilt. Nur Form und Phrasenschwein zuliebe sei allerdings der Nachsatz formuliert: Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft.

Jedenfalls bilanziert Niko Backspin: "Hertha ist sportlich am Boden. Rein sportlich ist inzwischen natürlich Union die Nummer eins der Stadt. Der andere Punkt ist aber, und der greift: Kulturell ist Hertha die Nummer eins. Die Verwurzelung des Vereins in der Stadt hat eine ganz andere Basis." Diese Verbindung sei organisch und über mehrere Jahrzehnte hinweg gewachsen – völlig losgelöst von sportlichem Erfolg oder eben: Misserfolg.

Hertha-Graffiti in Berlin-Wilmersdorf. (Quelle: rbb / Anton Fahl)Hertha-Graffiti in Berlin-Wilmersdorf. | Bild: rbb / Anton Fahl

Harris über neue Union-Fans: "Die sind rumgelaufen wie 'ne Pommes rot-weiß"

Ein Umstand, den Harris, frei nach Berliner Schnauze, folgendermaßen zusammenfasst: "Es ist allgemein Teil der Berliner Mentalität, alles, was offensichtlich kommerziell erfolgreich ist, scheiße zu finden. Das spielt Hertha jetzt in die Karten. Viele Zugezogene sind zum Vorstadtverein gegangen, weil die auf einmal in der Champions League gespielt haben, und sind dann rumgelaufen wie 'ne Pommes rot-weiß", sagt der Rapper und Hertha-Fan.

"Das kriegen alle Fußballfans in Deutschland mit, nicht nur Herthaner, und das hilft unserem Ansehen", so Harris weiter. "Und dass dann noch junge Musiker zu dem Verein stehen und sagen 'Das ist unser Verein', ist etwas Krasses. Damit haben sie auf jeden Fall einen großen Anteil daran, dass die Kids dieser Stadt, die nun mal die Zukunft sind, wieder ins Boot geholt wurden und dass Hertha so cool ist wie nie zuvor."

Unser Herz schlägt für Hertha und das wird immer so sein. Die Einzigen, die unsere Songs umdichten dürfen, sind die Fans von Hertha BSC.

Manny Marc, Berliner Musiker

Aus der Ostkurve klingt das anno 2024/25 so: "Denn du bist der Sport-Club uns'rer Stadt, egal ob Liga zwei oder Europacup. Wir sind dabei, wie du auch spielst, alles gewinnst oder ständig verlierst" – was wiederum auf der Melodie des Atzen-Songs "Atzin" basiert. Womit sich der vielzitierte Kreis wieder einmal schließt.

Frauenarzt beweist Textsicherheit und stimmt das Lied an, während sein Partner in Crime, Manny Marc, zu Protokoll gibt: "Das ist eine Ehre für uns. Wenn die Ostkurve unsere Songs umdichtet, kriegen wir Gänsehaut. Wir hoffen, dass Hertha schnell wieder in die erste Liga kommt. Es ist aber egal, was passiert: Unser Herz schlägt für Hertha und das wird immer so sein. Die Einzigen, die unsere Songs umdichten dürfen, sind die Fans von Hertha BSC."

Die Kommentarfunktion wurde am 06.01.2025 um 11:52 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

Beitrag von Anton Fahl

43 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 43.

    Hertha seit 1892
    Lassen wir mir mal die Nachkrigszeit und das geteilte Berlin
    ( geteilte Deutschland ) weg!
    Hertha ist ein Verein für alle Berliner
    Und zu vergessen in der eingemauerten Stadt ( West- Berlin), hatte es Hertha besonders schwer und musste stets behaupten um Anwerkennung in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland.
    Ein Umland hatte Hertha damals garnicht
    Und nicht vergessen : die Wurzeln liegen im Wedding und nicht im Westend

  2. 42.

    …und obwohl es im rbb24-Artikel um Hertha geht, setzt Köpenick zur Gegenrede an… Wer betreibt hier Selbstinszenierung?
    Hertha war immer Berlin. Ganz Berlin. Schon zu Zeiten, als es gar kein geteiltes Berlin gab.
    Dass es in Berlin auch andere Vereine gab und gibt, ist doch trotzdem selbstverständlich, Tennis Borussia, Blau-Weiß 90, Tasmania, Türkiyemspor und, und, und. Die Stadt ist groß genug für alle.

  3. 41.

    Dynamoland <3

  4. 40.

    Satiere oder Comedy? ;-)

  5. 39.

    Hertha ist der einzig wahre Berliner Verein. Die Attraktivität kommt auch hier in Potsdam an, es gibt es nur Hertha :) Überall Aufkleber und Graffiti. Berlin ist da noch eine andere Welt, aber wie viel mehr Leute auch im Alltag mit Hertha Klamotten rumlaufen.. Überall.. Friseur.. Bäcker.. etc.

  6. 38.

    Schon grotesk & etwas arrogant, wie Hertha-Fans stets versuchen, ihren Club als den wahren Hauptstadtclub zu verkaufen, indem sie Union als „Vorstadtverein“ diffamieren. Keines der Stadien liegt meines Wissens in der Innenstadt. Und wenn man am Bhf. Olympiastadion aussteigt, fühlt man sich wie im dunklen Brandenburger Wald. Union hat mehr Mitglieder & die bessere Stimmung auf den Rängen. Letztlich ist die Stadt in Sachen Fußball aber geteilt. Ich habe auf beiden Seiten gelebt & wohne nahe der ehemaligen Grenze. Der Westen ist mehrheitlich blau-weiß. Der Osten (und das Umland) ist v. a. rot-weiß. Alles andere ist Selbstinszenierung.
    Und natürlich ist Herthas jüngste Symbiose mit dem deutschen Hiphop ein geschickter Image-Schachzug, weil es überregional die Jugend anspricht & vor Vergreisung bewahren soll. Aber macht euch mal nix vor: Letztlich geht es hierbei wie immer auch nur um die Kohlen und zwar auf beiden Seiten – der des Vereins genauso wie auch bei den Musikern.

  7. 37.

    Seit 50 Jahren im Stadion an der Alten Försterei, immer in Mitte gewohnt. Vorstadtverein ? Lächerlich, wir haben uns nur vom Stasi - und später vom Fascho-Verein abgegrenzt. Aber das will ja heute auch keiner mehr glauben. Hertha war ok, aber spätestens nach den Böllern beim ersten Derby in Liga 1 sind sie durch

  8. 36.

    Schon grotesk & etwas arrogant, wie Hertha-Fans stets versuchen, ihren Club als den wahren Hauptstadtclub zu verkaufen, indem sie Union als „Vorstadtverein“ diffamieren. Keines der Stadien liegt meines Wissens in der Innenstadt. Und wenn man am Bhf. Olympiastadion aussteigt, fühlt man sich wie im dunklen Brandenburger Wald. Union hat mehr Mitglieder & die bessere Stimmung auf den Rängen. Letztlich ist die Stadt in Sachen Fußball aber geteilt. Ich habe auf beiden Seiten gelebt & wohne nahe der ehemaligen Grenze. Der Westen ist mehrheitlich blau-weiß. Der Osten (und das Umland) ist v. a. rot-weiß. Alles andere ist Selbstinszenierung.
    Und natürlich ist Herthas jüngste Symbiose mit dem deutschen Hiphop ein geschickter Image-Schachzug, weil es überregional die Jugend anspricht & vor Vergreisung bewahren soll. Aber macht euch mal nix vor: Letztlich geht es hierbei wie immer auch nur um die Kohlen und zwar auf beiden Seiten – der des Vereins genauso wie auch bei den Musikern.

  9. 35.

    Mega diese Entwicklung. Wäre auch für eine neue Hymne, der letzte Versuch liegt länger zurück und inzwischen könnte sich eine andere Mehrheit finden. Die jetzige ist schon eher unmodern.

  10. 34.

    Zitat: "Die Dame hat den Outfitlook der dreckigen Stadt für sich entdeckt (Homepage), muss man nicht mögen, passt aber zur Stadt Berlin, wie sie sich grade präsentiert. Union ist da (ästhetisch) nicht so kreativ."

    Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass der FCU es nicht für nötig hält, sich einer bestimmten kulturellen Strömung, wie bspw. der Hip Hop- oder Graffiti Szene, anzudienen, um irgendwie cool zu wirken, Willifriedrich. ;)

    Ansonsten das, was Sie schrieben: Rivalität gerne, aber (bitte) keine Feindschaft.

  11. 33.

    Die meisten Kiddies in dieser Stadt sind eh Bayern, Dortmund, City, Paris, Real Madrid oder Liverpool Fans.
    DIe Arroganz dieser Rapper ist unerträglich.

  12. 32.

    Über diesen permanent von Herthas Coolness fabulierenden Musikjournalisten und Marketing-Agenturler Niko Backspin - sein richtiger Name ist ihm wohl zu schnöde -, muss ich schon ein wenig schmunzeln. Die Hertha soll also ganz klar vorm FCU die kulturelle Nr.1 in Berlin sein, weil sich eine Handvoll Rapper für die Charlottenburger ausgesprochen bzw. -gerapt/-trällert haben. Nee, is klar. Und Harris, der als Mensch ja durchaus sympathisch sein mag, haut über den FCU ein ödes Klischee nach dem an deren raus - Vorstadtverein, überwiegend Erfolgsfans, Pommes rot-weiß etc.. Au weia.

    Sorry, aber Hertha BSC war noch nie cool und sexy und wird es auch mit Ski Aggu und Co. nicht werden. Daran wird auch dieser Beitrag von A. Fahl, der HBSC zu einem nahezu Popkultur Phänomen hochzuschreiben versucht, nichts ändern.

  13. 31.

    Danke für diesen Kommentar. Zu Hertha gehen viele Ostberliner und Brandenburger. Seit uralten Zeiten ist die Dame das Aushängeschild für Berlin (z.T. West). Im geteilten Berlin hielt Union die Fahne hoch für antiBFC - Fussball UND pflegte ein gutes Verhältnis zu Herthafans, man war sich einig.
    Sportlich haben die Köpenicker die Dame abgehängt. Weil sie es gut machen und im Westend der Größenwahn regierte. Die jetzige Rivalität ist in einer Großstadt normal und im sportlichen gut. Solange daraus nicht irgendwie „Feindschaft“ wird. was da Musik für eine Rolle spielt? Auf jeden Fall eine untergeordnete! Die Dame hat den Outfitlook der dreckigen Stadt für sich entdeckt (Homepage), muss man nicht mögen, passt aber zur Stadt Berlin, wie sie sich grade präsentiert. Union ist da (ästhetisch) nicht so kreativ. Aber wie gesagt: Alles Gedöhns, entscheidend is „aufm Platz“.

  14. 30.

    Ok, sorry ;-) Auf jeden Fall haben wir vor der Wende immer Hertha als Verein für die ganze Stadt angesehen. Also West natürlich.

  15. 29.

    Diese Rapper haben wenig Ahnung von der Stadt Berlin und unterschätzen die hohe Einwohnerzahl. Berlin war schon immer Stadt der Zugezogenen. Ohne Freikarten sowie 25.000 Gästefans ist das Oly nie ausverkauft.

  16. 28.

    Ich weiß nicht, wo „Guben“ liegt, falls das ein Ort ist. Aber mindestens kulturell offensichtlich ganz weit weg.

  17. 27.

    Auch im Ostteil war Hertha Berlin. Das erste Spiel nach der Maueröffnung war der beste Beleg dafür.

  18. 26.

    Hertha war nie Westend. Hertha war immer Berlin, Diese Bezeichnungen der Ortslagen gibt es erst seitdem Hertha und Uniion gemeinsam in der 1. Liga waren. Im Westteil war Hertha immer schon Berlin.

  19. 24.

    Hier in Köpenick ist alles mit rot-weißen Stickern voll; auch nicht toll. Zu den sonstigen Kommentaren hier: Hertha ist Westend und Union ist Köpenick. Und beide sind selbstverständlich Berlin.

Nächster Artikel