Kriminalitätsstatistik -
Die Zahl der Fahrrad- und Ladendiebstähle ist in Berlin nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr gesunken. Zugleich nahmen Einbrüche in Keller zu. 2022 und 2023 wurden jeweils etwa 28.800 Fahrräder als gestohlen gemeldet, im laufenden Jahr waren es weniger, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel der Nachrichtenagentur DPA sagte. Die genauen Zahlen werden im Rahmen der Kriminalitätsstatistik 2024 veröffentlicht.
Vor allem die intensive Präventionsarbeit der Polizei, die auf Schutzmaßnahmen durch die Besitzer abziele, habe sich ausgezahlt, so die Polizeipräsidentin. "Wir haben wirklich sehr viel gemacht auf zahlreichen Veranstaltungen: Registrierungen von Rädern, Öffentlichkeitsarbeit, Tipps zum Diebstahlschutz."
GPS-Tracker, Alarmsysteme, besser gesicherte Keller
Der Trend bei teuren Fahrrädern, auch bei E-Bikes, immer mehr mit moderner Sicherungstechnik zu arbeiten, verstärke sich. Es gebe Alarmsysteme, die sich beim Bewegen des Rades auf dem Handy des Besitzers melden, und GPS-Sendetechnik, die den Standort auch nach einem Diebstahl anzeige. "Wenn man den Preis mancher Fahrräder heute sieht, dann lohnt sich es wirklich, ein hochwertiges Schutzsystem zu haben", meinte Slowik Meisel.
Auch die Keller in Mietshäusern müssten besser gesichert werden. Das zeigten die nicht ganz unbeträchtlichen Zahlen zu den Kellereinbrüchen. "Da reicht kein billiges Vorhängeschloss an der Kellertür, wenn dahinter ein teures Marken-Rad steht; leider sehen wir so etwas aber immer wieder", so die Polizeipräsidentin.
Bei der Aufklärung der Taten und der Verfolgung der Täter setze die Polizei ebenso wie beim Autodiebstahl auch auf eine enge und gute Zusammenarbeit insbesondere mit Brandenburg und dem Nachbarland Polen und der dortigen Polizei. "Das läuft jetzt schon über Jahre hinweg sehr eng und führt mehr und mehr zur Aufklärung von Taten, insbesondere bei Taten durch Banden", erklärte Slowik Meisel.
Weniger Ladendiebstähle zur Anzeige gebracht
Die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle war 2023 auf 39.149 gestiegen, die höchste Rate seit zehn Jahren. "Hier haben wir im Jahr 2024 an der Verbesserung der Lage gearbeitet", erklärte sie. Ein Grund könnte sein, dass viele Geschäfte auf private Wachdienste an der Tür setzten und auf technische Überwachungssysteme.
Allerdings sagt die Zahl der offiziell registrierten Ladendiebstähle nur begrenzt etwas aus. Normalerweise werden nämlich nur die Diebstähle angezeigt, bei denen der Dieb geschnappt wird. Die Aufklärungsquote dieser Taten ist daher hoch. Wird ein Ladendiebstahl aber gar nicht bemerkt, landet er auch nicht in der Statistik der Polizei. Diese Dunkelziffer dürfte höher liegen als die Zahl der bemerkten Taten.
Sendung: Radioeins vom rbb, 04.01.2025, 07:00 Uhr