Kriminalitätsstatistik - Berliner Polizei registriert weniger Fahrrad- und Ladendiebstähle

Sa 04.01.25 | 09:04 Uhr
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Ein Fahrrad ist mit Schloss gesichert (Quelle: DPA/Zacharie Scheurer)
DPA/Zacharie Scheurer
Audio: radioeins vom rbb | 05.01.2025 | Timo Mascheski | Bild: DPA/Zacharie Scheurer

Die Zahl der Fahrrad- und Ladendiebstähle ist in Berlin nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr gesunken. Zugleich nahmen Einbrüche in Keller zu. 2022 und 2023 wurden jeweils etwa 28.800 Fahrräder als gestohlen gemeldet, im laufenden Jahr waren es weniger, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel der Nachrichtenagentur DPA sagte. Die genauen Zahlen werden im Rahmen der Kriminalitätsstatistik 2024 veröffentlicht.

Vor allem die intensive Präventionsarbeit der Polizei, die auf Schutzmaßnahmen durch die Besitzer abziele, habe sich ausgezahlt, so die Polizeipräsidentin. "Wir haben wirklich sehr viel gemacht auf zahlreichen Veranstaltungen: Registrierungen von Rädern, Öffentlichkeitsarbeit, Tipps zum Diebstahlschutz."

GPS-Tracker, Alarmsysteme, besser gesicherte Keller

Der Trend bei teuren Fahrrädern, auch bei E-Bikes, immer mehr mit moderner Sicherungstechnik zu arbeiten, verstärke sich. Es gebe Alarmsysteme, die sich beim Bewegen des Rades auf dem Handy des Besitzers melden, und GPS-Sendetechnik, die den Standort auch nach einem Diebstahl anzeige. "Wenn man den Preis mancher Fahrräder heute sieht, dann lohnt sich es wirklich, ein hochwertiges Schutzsystem zu haben", meinte Slowik Meisel.

Auch die Keller in Mietshäusern müssten besser gesichert werden. Das zeigten die nicht ganz unbeträchtlichen Zahlen zu den Kellereinbrüchen. "Da reicht kein billiges Vorhängeschloss an der Kellertür, wenn dahinter ein teures Marken-Rad steht; leider sehen wir so etwas aber immer wieder", so die Polizeipräsidentin.

Bei der Aufklärung der Taten und der Verfolgung der Täter setze die Polizei ebenso wie beim Autodiebstahl auch auf eine enge und gute Zusammenarbeit insbesondere mit Brandenburg und dem Nachbarland Polen und der dortigen Polizei. "Das läuft jetzt schon über Jahre hinweg sehr eng und führt mehr und mehr zur Aufklärung von Taten, insbesondere bei Taten durch Banden", erklärte Slowik Meisel.

Weniger Ladendiebstähle zur Anzeige gebracht

Die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle war 2023 auf 39.149 gestiegen, die höchste Rate seit zehn Jahren. "Hier haben wir im Jahr 2024 an der Verbesserung der Lage gearbeitet", erklärte sie. Ein Grund könnte sein, dass viele Geschäfte auf private Wachdienste an der Tür setzten und auf technische Überwachungssysteme.

Allerdings sagt die Zahl der offiziell registrierten Ladendiebstähle nur begrenzt etwas aus. Normalerweise werden nämlich nur die Diebstähle angezeigt, bei denen der Dieb geschnappt wird. Die Aufklärungsquote dieser Taten ist daher hoch. Wird ein Ladendiebstahl aber gar nicht bemerkt, landet er auch nicht in der Statistik der Polizei. Diese Dunkelziffer dürfte höher liegen als die Zahl der bemerkten Taten.

Sendung: Radioeins vom rbb, 04.01.2025, 07:00 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Na ja, vor langer langer Zeit, da hatte ich mal meinen letzten Schlüssel fürs Schloss verloren, mein Fahrradgenommen und es nach Jause getragen. Unterwegs traf ich auf Polizei. Ja, die gingen damals teilweise noch zu Fuß!, und fragte ihn dann, warum er mich nicht angehalten hat. Er sei vom Objektschutz und solche Dinge dürfen ihn garnicht ablenken .Er hätte wenigstens die Kollegen benachrichtigen können. Aber ansonsten ist dieses lange bekannte Problem in der Realität kaum polizeilich zu bekämpfen. Vorm Insulaner Freibad gabs einen bewachten Parkplatz für 2oder 3 Groschen, der ist dann zum Lochowdamm umgezogen, wir auch. Fahrraddiebstahl war in den 70er eine regelrechte Seuche und Fahrräder worden aus der Hausradversicherung verbannt. Die Extraprämien zeigen wie groß das Problem immer noch ist.

  2. 13.

    Wie wäre es damit Fahrradfiebstähle überhaupt ernst zu nehmen? Und mehr Personal für die Bearbeitung bereitstellen?

  3. 12.

    Ja was um Himmels Willen soll die Polizei denn tun? Wenn es um de Willen einiger Kommentatoren geht 1,Großveranstaltunfen jeglicher Art lückenlos Sichern. Böllerei und Gefährder lückenlos erkennen und beobachten und und, und, und. Dasalles mit allen technischen tricks und dabei möchte jeder auch noch seine persönliche Meinungs und Datenfreiheit unter Berücksichtigung seiner Neurosen und Moralvorstellungen gewahrt wissen. Bleibt doch mal auf dem Teppich.

  4. 11.

    In einem früheren Bericht stand, daß der durchschnittliche Wert eines gestohlenen Fahrrads weit über 1000 € lag. Deshalb nehme ich mal stark an, daß meist nur versicherte abhanden gekommene Fahrräder gemeldet werden. Diese Zahl gibt keinerlei Auskunft über das tatsächliche Ausmaß dieses Problems. Andererseits: "Bolle reiste jüngst... und trotzdem hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert"

  5. 10.

    "Ein Grund könnte sein, dass viele Geschäfte auf private Wachdienste an der Tür setzten und auf technische Überwachungssysteme."

    Vielleicht einen Wachmann in den Keller setzen,so wie in den Supermärkten, mit Stuhl, Tisch und Matratze? Ansonsten rät die Oberpolizistin zur technischen Aufrüstung. – Ich bin kein technischer Fachmann, aber könnte man die Polizei nicht auch technisch aufrüsten, sodass sie die Diebe und Einbrecher schnappt? Geht das? Momentan scheinen diese ja nicht abgeschreckt zu sein, bei rund 30.000 angezeigten Fahrraddiebstählen pro Jahr. Wenn allerdings eine Bank ausgeraubt würde, 30 Millionen geklaut würden, dann wäre das Geschrei groß. Soll sich der Plebs doch selbst vor Diebstahl schützen.

  6. 9.

    Irgenwann müssen die Zahlen zurückgehen, wenn alle Räder geklaut wurden.

  7. 8.

    Wenn ich den RBB Artikel richtig gelesen habe, lag diese Senkung nicht an den Behörden , sondern an den Maßnahmen der Radfahrer.
    Sagt ja wohl allet.

  8. 7.

    Der Wasserkopf ist zu groß.
    Die Lust/Erkenntnis, Fahrraddiebstähle konsequent zu verfolgen, auch mit frischen/operativen Ideen, ist rudimentär ausgebildet.
    Die von Slowik aufgeführten Maßnahmen sind pure Papiertiger und befriedigen die zu führende Statistik. „Zahlt doch eh die Versicherung „. Lustlosigkeit wohin man sieht. Ich finde die Fahrradabstellmöglichkeiten in Berlin diesbezüglich entlarvend.

  9. 6.

    Ich zeige auch schon lange nichts mehr an, denn es bringt ja nichts. Nur wenn es sich um einen Versicherungsfall handelt.
    Ob Vandalismus, Unfallflucht bei Parkrempler, Hausfriedensbruch, Diebstahl oder Körperverletzung : Anzeigen alle für die Katz und nur unnötige Rennerei. Letztendlich muss man sich als Opfer auch noch entschuldigen und rechtfertigen.

  10. 5.

    Und wieder schafft es Slowik sich völlig lächerlich zu machen.

    "Wir haben wirklich sehr viel gemacht auf zahlreichen Veranstaltungen: Registrierungen von Rädern, Öffentlichkeitsarbeit, Tipps zum Diebstahlschutz."

    Die Aufklärungsquote liegt im einstelligen Prozentbereich!

  11. 4.

    Das kann ich nur schwer glauben. Uns wurde letztes Jahr ein Rad geklaut, Anzeige, Verfahren von Polizei dann eingestellt. War schon das 2.

  12. 3.

    Ja klar, weil kaum jemand da ist, um die Fälle aufzunehmen oder der Geschädigte keine Bock hat es zur Anzeige zu bringen, weil ja eh nichts passiert!

  13. 2.

    Kann ja sein, dass die Polizei weniger „registriert“. Heißt aber noch lange nicht, dass es real auch weniger Fahrrad- und Ladendiebstähle gibt. Wo die Bürger den Glauben an den Rechtsstaat aufgeben, bedient sich dessen auch nicht mehr.

  14. 1.

    Weniger Eigenthumsdelikte aber mehr Verkehrstote?

    Vielleicht könnten die Polizei ab jetzt neue Prioritäten setzen.

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