Museen in Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz bekommt ab 2026 mehr Geld
Die Berliner Museumsinsel ist das wohl bekannteste Prunkstück der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, aber nur eines. Damit die Stiftung ihre Sammlungen besser präsentieren kann, bekommt sie nun mehr Geld von Bund und Ländern.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird ab 2026 stärker gefördert. Darauf einigten sich Vertreter der Bundesregierung und der Landesregierungen Anfang des neuen Jahres, wie die Kultursstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Freitag mitteilte. Bund und Länder werden ihre jährlichen Beiträge zur Finanzierung der SPK ab 2026 um insgesamt zwölf Millionen Euro erhöhen, wovon der Bund neun Millionen bezahlt.
In den vergangenen Jahren sei deutlich geworden, dass die SPK ihr Potenzial nicht ausschöpfen könne und mit ihren herausragenden Sammlungen noch erfolgreicher ein breites Publikum hierzulande und weltweit ansprechen könnte, heißt es in einer Mitteilung der Staatsministerin für Kultur und Medien. Dafür sei mehr Geld nötig. Das bislang noch gültige Finanzierungsabkommen, stamme aus dem Jahr 1996 und sei seitdem nicht angepasst worden.
Baukosten übernimmt der Bund komplett
Bund und Länder hatten Mitte Dezember 2024 eine neue Finanzierung der Stiftung beschlossen. Wie bisher trägt der Bund 75 Prozent der Betriebsausgaben, die Länder 25 Prozent. Die Baukosten übernimmt der Bund allein. Ausgaben, die über den jährlichen Sockelbetrag hinausgehen, trägt der Bund ebenfalls zu 75 Prozent, auf Länderseite kommt allein das Land Berlin dafür auf. Das Abkommen tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.
In einem zweiten Schritt soll nun eine Strukturreform der von Bund und Ländern getragenen Stiftung erfolgen. Roth wirbt dafür, das Ende des Jahres in den Bundestag eingebrachte entsprechende Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden.
Museumsinsel als Kern der Stiftung
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Sitz in Berlin wurde 1957 gegründet, um die Kulturgüter des ehemaligen Landes Preußen zu bewahren und zu pflegen. Sie ist eine der größten Kultureinrichtungen weltweit, mit 25 Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten. Sie umfasst in Berlin fünf Haupteinrichtungen: Staatliche Museen zu Berlin, Staatsbibliothek, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Ibero-Amerikanisches Institut und Staatliches Institut für Musikforschung.
Bei Besuchern beliebt sind vor allem die Sehenswürdigkeiten der Museumsinsel, unter anderem das Alte Museum mit seiner antiken Kunst, die Alte Nationalgalerie mit ihren Kunstwerken des 19. Jahrhunderts, einschließlich Werken von Caspar David Friedrich und französischen Impressionisten oder das Bode-Museum mit Skulpturen und byzantinischer Kunst. Das Pergamonmuseum wird die nächsten Jahre aufwändig saniert. Die Museumsinsel wurde 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Besonders beliebt ist die jährliche Lange Nacht der Museen. Die Stiftung hat rund 2.100 Beschäftigte.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.01.2025, 17 Uhr