Energie Cottbus - Viel Applaus für Heimkehrer Engelhardt
Bei Energie Cottbus wird seit Freitagmittag wieder trainiert. Die kurze Weihnachtspause endete mit einem Paukenschlag: Torjäger Erik Engelhardt ist wieder zurück an seiner alten Wirkungsstätte. Von Andreas Friebel
Der Heimkehrer war so etwas wie der Superstar in einer Mannschaft, die Wert darauf legt, dass es keine Stars gibt. Etwa 100 Fans hatten sich an diesem Freitag, den 3. Januar 2025, zum Trainingsauftakt von Fußball-Drittligist Energie Cottbus im Eliaspark eingefunden. Deutlich mehr, als sonst üblich. Und als die Mannschaft mit Neuzugang Erik Engelhardt am Platz ankam, gab es viel Applaus.
Der Rückkehrer musste Autogramme schreiben und zeigte sich erfreut: "Es ist wie nach Haus zu kommen, echt super." Engelhardt, der auch von seinen Teamkollegen sehr freundlich aufgenommen wurde, wirkte erleichtert über den Schritt zurück nach Cottbus. Dort, wo er bereits in der Saison 2021/22 spielte, in der ihm stolze 19 Treffer und 14 Torvorlagen in 34 Partien gelangen.
Trotzdem bremste der 26-Jährige die Euphorie um seine Person etwas. "Egal, ob ich in der Startelf stehe oder nicht. Jetzt zählt nur der Verein. Dass wir den größtmöglichen Erfolg haben und da stelle ich mich hinten an. Ich will einfach nur Spaß und eine erfolgreiche Zeit haben."
Engelhardt dürfte nicht der letzte Neuzugang sein
Eine schöne Zeit war ihm in Osnabrück zuletzt nicht vergönnt. Drei Trainer hat er seit dem Sommer und dem Abstieg des VfL aus der 2. Bundesliga erlebt. Wirklich unterstützt fühlte sich Engelhardt nicht mehr. Schon im August hatte Energie die Fühler nach ihm ausgestreckt. Trotzdem blieb Engelhardt in Niedersachsen und verlängerte seinen Vertrag.
Nach Trainerwechsel Nummer drei sah der Stürmer für sich aber keine Perspektive mehr. Und als Claus-Dieter Wollitz im alten Jahr zum Hörer griff, ging es recht schnell: "Es ergab sich dann die Möglichkeit, ihn zu holen. Denn wir haben auf der Stürmerposition Nachholbedarf. Und sind dankbar, dass es geklappt hat."
In erster Linie gilt der Dank dem Präsidium um Sebastian Lemke, dass die sechsstellige Ablöse gestemmt hat. Weil die Zuschauereinnahmen weit über der Kalkulation liegen, wurde der Transfer möglich, mit dem Cottbus seine Ambitionen auf einen Aufstiegsplatz untermauert. "Mit Sicherheit ist der Anblick der Tabelle sehr schön. Und wenn wir den noch eine Weile halten können, wäre das auch schön für uns und auch für die Fans und Sponsoren", so Lemke.
Auch Abgänge sind möglich
Laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" überweist Cottbus zunächst 150.000 Euro nach Osnabrück. Im Aufstiegsfall würde eine Nachzahlung fällig werden. Laut "Tag24" soll das Transfervolumen bei bis zu 450.000 Euro liegen. "Kein Kommentar", sagt Sebastian Lemke dazu: "Wir haben mit dem VfL vereinbart, keine Ablösesummen zu nennen."
Der Transfer von Erik Engelhardt ist möglicherweise aber nicht der letzte in der Winterpause. Erik Tallig trainiert seit einigen Wochen in der Lausitz mit. Der Chemnitzer ist ohne Verein. Trainer Claus-Dieter Wollitz geht davon aus, dass "in den nächsten Stunden" auch mit dem Offensivspieler eine Einigung erzielt wird: "Wir sind dabei, eine Lösung bis Sommer zu finden." Tallig hat in 122 Drittliga-Einsätzen zwölf Tore erzielt.
Außerdem ist davon auszugehen, dass auch noch Spieler den FC Energie verlassen. Paul Milde ist so ein Kandidat. Er hat in dieser Saison noch keine einzige Minute gespielt.
Testspiele gegen Zwickau und Braunschweig
Das erste von zwei Testspielen werden die Cottbuser in der nächsten Woche gegen Zwickau bestreiten. Außerdem steht noch ein Freundschaftsspiel bei Zweitligist Braunschweig an, bevor die dritte Liga am 18. Januar mit einem Auswärtsspiel in Bielefeld für Energie weitergeht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.01.2025, 16:15 Uhr