Trotz Silvester-Havarie -
Rund 500 Wasserrohrbrüche beschäftigen die Berliner Wasserbetriebe im Schnitt pro Jahr. "Das ist ein historisch niedriger Stand", sagte Stephan Natz, Sprecher des Unternehmens. Zur Zeit der Wiedervereinigung in den Jahren 1989 und 1990 wären es noch dreimal so viele gewesen.
Allerdings dürften nur wenige Brüche so spektakulär gewesen sein wie der jüngste Fall am Silvesterabend.
Leitungen im Schnitt 58 Jahre alt
Eine wichtige Hauptleitung für Trinkwasser, die vom Wasserwerk Tegel bis in die Innenstadt führt, war unter der Seestraße geborsten. Die Wassermassen drangen schnell an die Oberfläche und überfluteten die Straße. Der Straßenbahnverkehr war unterbrochen. Hunderttausende Haushalte in mehreren Bezirken waren für rund eine Stunde ohne Wasser.
Rückschlüsse auf den Zustand des Berliner Wassernetzes lassen sich aus dem Vorfall aber nicht ziehen, wie der Sprecher sagte. Die Haupt-und Versorgungsleitungen des rund 19.000 Kilometer langen Netzes sind den Wasserbetrieben zufolge im Schnitt rund 58 Jahre alt. Angelegt sind die Rohre für eine Lebensdauer von um die 100 Jahre.
Bei dem betroffenen Rohr habe es sich um eine 97 Jahre alte Leitung aus sogenanntem Grauguss gehandelt. Grauguss gelte zwar als robust, aber auch als anfällig für Bewegungen, so Natz. Auf der vielbefahrenen Seestraße könnten die Erschütterungen über die Jahre zur Materialermüdung geführt haben.
Offen ist nun, in welchem Umfang das Rohr auf der Seestraße saniert wird. Eine Entscheidung wird am Nachmittag erwartet. Davon ist auch abhängig, wie lange etwa der Straßenbahnverkehr gesperrt ist.
Sendung: rbb24, 02.01.2025, 18:00 Uhr