Wie Baumgart zu Union Berlin - Diese Spieler kehrten als Trainer zu ihren Vereinen zurück

Fr 03.01.25 | 09:45 Uhr
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Jürgen Klopp, Steffen Baumgart, Zinedine Zidane (Quelle: IMAGO / Team 2, Matthias Koch, Pressinphoto)
Collage: rbb | Bild: IMAGO / Team 2, Matthias Koch, Pressinphoto

Steffen Baumgart trug zwei Jahre das Trikot von Union Berlin. Nach seiner Spieler-Karriere wurde er Trainer und kehrt nun auch in dieser Rolle zu Union zurück. Ein bewährtes Konzept, das funktionieren kann. Aber nicht muss.

Bei seiner Vorstellung als neuer Union-Trainer gab Steffen Baumgart selbst zu, dass er der Idee, Union Berlin zu trainieren, wo er einst spielte, in den letzten Jahren eher skeptisch gegenüber stand. Erst mit der Entscheidung für den Posten habe er die vielen Vorteile gesehen.

Baumgart lebt in Köpenick. Sein Herz hängt an Union, seit er von 2002 bis 2004 für Union auflief. Vom Spieler zum Trainer. National und international gingen den Schritt schon einige prominente Andere, und so lief es für sie.

Zinedine Zidane (Real Madrid)

Bereits seine Zeit als Spieler bei den "Königlichen" war von Erfolgen geprägt. 2016 ließ Zidane die Real-Herzen dann höher schlagen und kehrte als Trainer zurück. Als einziger Fußballtrainer jemals gewann er dreimal hintereinander die Champions League und wurde 2017 als FIFA-Welttrainer des Jahres ausgezeichnet.

2018 trat Zidane überraschend zurück, da er der Meinung war, dass die Mannschaft eine "neue Ansprache" benötige. 2019 wagte er einen zweiten Versuch als Real-Trainer - "nur" eine Meisterschaft und keine Erfolge in der Champions League ließen die Zusammenarbeit aber nicht über 2021 hinausgehen.

Pep Guardiola (FC Barcelona)

In der U16 des FC Barcelona begonnen, spielte Pep Guardiola knapp zehn Jahre für die A-Mannschaft der Katalanen, bevor es ihn ins italienische Brescia zog. Nur ein Jahr nach seinem Karriereende als Spieler begann er dann als Trainer bei der 2. Mannschaft des FC Barcelona.

Was folgte waren vier Jahre als Trainer der 1. Mannschaft, in denen er zweimal die Champions League, dreimal die spanische Meisterschaft, zweimal die Copa del Rey und dreimal den spanischen Supercup gewann. Es passte einfach alles.

Pep Guardiola und Lionel Messi (Quelle: IMAGO / ABACAPRESS)
Pep Guardiola und Lionel Messi 2010 im Camp Nou | Bild: IMAGO / ABACAPRESS

Niko Kovac (Bayern München)

Nach dem DFB-Pokal-Sieg mit Eintracht Frankfurt - und dem gewonnenen Finale gegen Bayern München - nahm der FC Bayern im Sommer 2018 Niko Kovac unter Vertrag. Der junge Trainer kehrte damit an die Wirkungsstätte zurück, wo er zwischen 2001 und 2004 als Spieler tätig war.

Bei den Bayern folgte Kovac auf Jupp Heynckes, doch seine Zeit beim Rekordmeister verlief nicht wie gewünscht. Im November 2019 wurde er wieder entlassen, obwohl wenige Monate zuvor das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gefeiert werden konnte. Einige Spieler und Verantwortliche wie Karl-Heinz Rummenigge hatten Kovac wohl extrem kritisch gesehen. Bei seiner Entlassung standen die Münchner nach zehn Spieltagen mit 18 Punkten auf dem vierten Platz der Bundesliga.

Pal Dardai (Hertha BSC)

373 Einsätze für Hertha BSC gehen auf das Konto von Pal Dardai. Das macht ihn zum Rekordspieler des Klubs. Schon während seiner letzten Jahre als Spieler machte er im Nachwuchsbereich erste Trainer-Erfahrungen. Erstmals übernahm er Hertha dann 2015 als Cheftrainer. In dieser Zeit führte er den Verein zweimal in die Europa-League-Qualifikation.

Das Engagement endete 2019, aber schon 2021 war Dardai zurück. Nach weniger als einem Jahr musste er erneut weichen - Tayfun Korkut übernahm. Seine dritte Periode als Cheftrainer begann dann im April 2023, als Dardai die Mannschaft von Sandro Schwarz übernahm und vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahren sollte. Das gelang nicht, der Ungar blieb trotzdem noch eine Saison. Für die zweite Saison in der 2. Liga wurde dann Cristian Fiel engagiert.

Diego Simeone (Atletico Madrid)

Atletico Madrid und Diego Simeone: Das geht nur zusammen. So fühlt es sich zumindest an. Der Grund dafür: Simeone steht bereits seit 2011 an der Seitenlinie des spanischen Klubs - und fällt dort auf. Mit seiner impulsiven Art, aber auch mit Erfolgen: Zweimal spanischer Meister, zweimal Europa-League-Sieger, einmal Pokalsieger.

Als Spieler stand er zweimal bei Atletico unter Vertrag bevor er seine Karriere in seiner argentinischen Heimat beendete und als Trainer zurück nach Madrid kehrte. Sein aktueller Vertrag bei Atletico läuft bis 2027.

Diego Simeone im Spiel gegen den FC Barcelona (Quelle: IMAGO / Pressinphoto)Diego Simeone im Spiel gegen den FC Barcelona im Dezember 2024

Nuri Sahin (Borussia Dortmund)

Steffen Baumgart ist nicht der einzige aktuell aktive Bundesliga-Trainer, der bereits als Spieler für seinen Verein am Ball war. In Dortmund steht Nuri Sahin seit einem halben Jahr an der Seitenlinie. Als Spieler trug er zwischen 2001 und 2018 - neben Stationen bei Top-Vereinen wie Real Madrid und Liverpool - immer wieder das BVB-Trikot.

Seine Zeit als Trainer bei Borussia Dortmund verlief bisher allerdings durchwachsen. In der Bundesliga beendete dert BVB die Hinrunde auf Platz sechs und mit einem Abstand von elf Punkten auf die Tabellenspitze. Im DFB-Pokal war bereits in der 2. Runde gegen Wolfsburg Schluss. Auf Kurs liegt die Mannschaft von Nuri Sahin aber in der Champions League - nach sechs Partien erspielte Dortmund hier zwölf Punkte und steht vor dem Einzug in die K.o.-Phase.

Jürgen Klopp (Mainz 05)

Keine klassische Rückkehr erlebte Jürgen Klopp in Mainz - nach elf Jahren als Spieler beim FSV ging es 2001 auf einmal ganz schnell: Abwehrspieler Klopp wurde zum Interimstrainer. Drei Tage zuvor hatte er noch im Spiel gegen Greuther Fürth auf dem Platz gestanden. Unter Interimstrainer Klopp gewann die Mannschaft sechs der folgenden sieben Spiele und konnte den Abstieg in die 3. Liga verhindern. Klopp wurde vom Interims- zum Cheftrainer.

Aufstieg in die Bundesliga, UEFA-Pokal-Qualifikation über die Fair-Play-Wertung, Abstieg in die 2. Liga: Die Mainzer Jahre unter Klopp waren abwechslungsreich. Im April 2008 kündigte er dann an, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sollte Mainz den Aufstieg verpassen. So geschah es. Und der damals 41-Jährige wechselte zu Borussia Dortmund.

Sendung: rbb24, 02.01.2024, 21:45 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    ....aber Baumgarts Herzensverein bleibt der HSV...oder doch Rostock?

  2. 2.

    Patrick Sander fällt mir aus der Region noch dazu ein!

  3. 1.

    Super Aussichten.

    Beeindruckend, daß Trainer, die schon als Spieler für den Verein gespielt haben, in 5 von 7 Fällen Titel abräumen.

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