Konzerte 2025 in Berlin und Brandenburg - Pop-Titane und Konzerte im Geheimwald

Mi 01.01.25 | 09:23 Uhr | Von Hendrik Schröder
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Archivbild: Martin Becker, Claudius Dreilich und Daniel Bätge von Karat live bei einem Konzert in der Stadthalle Krone. (Quelle: dpa/Geisler)
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Jubiläen, Newcomer und jede Menge Festivals: Berlin und Brandenburg werden 2025 ein Feuerwerk an Konzerten erleben. Verspricht Hendrik Schröder.

Beginnen wir das Konzertjahr Berlin Brandenburg 2025 im März. Und zwar am 8. März in Frankfurt (Oder). Dann spielen Karat in der Messehalle. 50 Jahre gibt es die Band mittlerweile, und das will gefeiert werden. Zwar ist von der Urbesetzung skurrilerweise quasi niemand mehr dabei, aber egal, die Lieder sind für die Ewigkeit und so lange sie noch jemand hören will, werden sie gespielt. Es ist davon auszugehen, dass das Konzert bestuhlt stattfindet.

Im Gegensatz zu den schweißtreibenden Auftritten der Band The Baboon Show. Zwei Frauen und zwei Männer aus Schweden, die gefühlt sechs Monate im Jahr auf Tour sind und jeden Abend den Laden abreißen. Zu besichtigen am 16. März in der Berliner Columbiahalle. Ein paar Tage später spielt mit Shirley Holmes im SO36 quasi das Berliner Pendant dazu. Die standen schon mit den Ärzten und den Beatsteaks auf einer Bühne, gelten aber immer noch als kleiner Geheimtipp.

Archivbild: Billie Eilish live beim Lollapalooza Festival im Olympiastadion und Olympiapark. (Quelle: dpa/Geisler)
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Billie Eilish in Berlin

Ghost treten dagegen mit Masken auf, und bei denen weiß niemand so genau, wer dahinter steckt. Im Mai werden sie mit ihrem mystischen Hardrock die Uber Arena voll machen.
Wer es etwas undergroundiger mag, der geht Ende Mai lieber in die Columbiahalle zum Desert Fest. Auch da gibt es tiefer gestimmte Gitarren und derbe Riffs von neuen Bands aus Berlin wie 24/7 Diva Heaven oder alten Recken des Schweinerock wie den schwedischen Hellacopters. Toll ist, dass das Festival gleichzeitig in den benachbarten Locations Columbiahalle und Columbia Theater stattfindet und die Besucher:innen mehrere Bühnen zur Auswahl haben.

Auch im Mai in die Uber Arena kommt Billie Eilish, die bekanntermaßen als Teenager mit im Schlafzimmer aufgenommenen Songs berühmt wurde, diverse Stilwechsel hinter sich hat und mittlerweile als eine der Aushängeschilder der "woken bubble" gilt. Wobei dafür schon reicht, dass sie sich als queer begreift und ihre Fans zum Fleischverzicht aufruft.

Archivbild: Die schwedische Hard-Rock-Band Hellacopters bei einem Live-Auftritt. (Quelle: dpa/Moe)
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Festivals in Brandenburg: 2025 raus aufs Land

Dann ist es auch schon Anfang Juni und die Open Air - und Festival Saison ist eröffnet. Jetzt verlagert sich die Action an vielen Wochenenden aus Berlin nach Brandenburg. Zum Beispiel Anfang Juni beim Zurück zu den Wurzeln Festival, welches "80 Kilometer südlich von Berlin in einem geheimen Wald bei Niedergörsdorf stattfindet". Da ist das Line Up auch egal, dahin fährt man für das Gesamtpaket. Oder man fährt zum Protzen Open Air nach Protzen. Zum Sound City Festival nach Ludwigsfelde oder tanzt tagelang zu Goa und Trance beim VooV Festival in Putlitz.

Archivbild: Alanis Morissette bei einem Live-Auftritt. (Quelle: dpa/Verdugo)
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Rein in die Stadt mit Tokio Hotel

Wer lieber in Berlin bleiben oder feiern möchte, der kann auch in diesem Jahr mehrere Monatsgehälter für Freiluftkonzerte ausgeben. Die dicken Brocken sind Bruce Springsteen am 11. Juni im Olympiastadion (Achtung, Zeit mitbringen, der "Boss" spielt immer noch fast drei Stunden, uff) und ebendort Linkin Park eine Woche später. Eine Nummer kleiner geht es auf den drei wichtigen Freiluftbühnen der Stadt zu: Alanis Morissette besingt am 17. Juni die Zitadelle in Spandau, im Juli kommt der aktuell wahrscheinlich weltweit erfolgreichste Sänger aus Nigeria Burna Boy in die Waldbühne und am 15. August feiern Tokio Hotel das 20jährige Jubiläum ihres größten und einzigen Hits "Durch den Monsun" in der Wuhlheide.

Archivbild: Agnes Obel bei einem Live-Auftritt. (Quelle: dpa/Photoshot)
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Pianoklänge und Deutschrap

Dann ist der Sommer auch schon rum und die Shows verlagern sich wieder in Hallen und Clubs. Am 13. September spielt die dänische Sängerin und Pianistin Agnes Obel mal wieder in der für leise Musik und lauschendes Sitzen schönsten Location von Berlin, im Admiralspalast. Im Oktober muss das Tempodrom ganz tapfer sein und die Solo Show von Dieter Bohlen ertragen. Das letzte Mal hatte der sogenannte Pop Titan noch die viel größere Arena am Ostbahnhof gebucht. Vielleicht reicht das nächste Mal dann auch das Huxleys. Groß genug für Deutschrapper Tom Hengst und sein Konzert am 17. Oktober ist es allemal.

Im Dezember kommen dann noch die Böhsen Onkelz für zwei Konzerte in die Uber Arena. Aber keine Angst, die ehemals rechtsradikale Band aus Hessen ist mittlerweile nicht nur längst gegen Neonazis aktiv, sondern mit ihrem weinerlichen Minderwertigkeitskomplexhardrock auch so harmlos wie eine Helene Fischer. Die spielt aber erst 2026 wieder.

Nur eine Sache noch: Was ist eigentlich mit Udo Lindenberg? Der hat überhaupt keine Auftritte geplant und ward 2024 nicht öffentlich gesehen. Hoffentlich muss man sich keine Sorgen machen.

Beitrag von Hendrik Schröder

13 Kommentare

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  1. 13.

    Robbie Williams (am 21.+22.7.2025 Waldbühne) bleibt auch unerwähnt?!

  2. 12.

    Oha...,Tokio Hotel...,ganz wichtig!...Da kann man natürlich mal richtige Kultbands wie"CYPRESS HILL" in der Waldbühne einfach vergessen...,Kein Problem...

  3. 11.

    Waren die Böhsen Onkelz genauso gesichert rechtsextrem wie heute die AfD?

  4. 10.

    Es zeigt sich wieder einmal: die Musik spielt woanders.

  5. 9.

    Es zeigt sich wieder einmal: die Musik spielt woanders.

  6. 8.

    Sugababes in Originalbesetzung fehlen noch. ;)

  7. 7.

    Da fragt man sich doch, warum der Senat die Kulturszene so übermäßig subventionieren oder fördern soll. Es scheint Geld für Eintrittspreise ist im Überfluss vorhanden. Wenn zeitgleich das Angebot stimmt ist den Konsumenten nichts zu teuer. Überhaupt ist es unsinnig sich an den Schultern des Kultursenators auszuweinen oder bei Claudi Roth. Vielleicht wäre es sinnvoller den Klassenkampf gegen Vorverkaufsmogule zu beginnen. Die Nebenkosten Umsatzsteuer (19%) oder Vorverkaufsprovisionen sollten eingeschränkt werden und den Künstlerhonoraren zugute kommen.

  8. 6.

    Meine karte für Billie Eilish hl ich mir heute! Da ist der Hammer! Ich liebe diese Frau!

  9. 5.

    Mein persönliches Konzerthighlight in 25 ist Larkin Poe am 01.11. im Tempodrom. Für mich die beste Bluesrock Band der Gegenwart.

  10. 4.

    Schön, das viel los ist in Berlin und Brandenburg. Man merkt aber schon etwas, das da mit unterschiedlichen Maßstäben über Künstler- innen gewertet wird. Glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden.

  11. 3.

    Wir freuen uns auf Bruce Springsteen im Olympiastadion. Persönlich mein 43. Konzert vom Boss.
    75 000 im herrlichen Ambiente.

  12. 2.

    Entschuldige Liebe Redaktion,
    warum nennt man 20 Jahre Tokio Hotel, aber vergisst die 25 Jahres Jubiläumsshow des BERLINERS SIDO? Der sowohl in der Wuhlheide, als auch in der Waldbühne auftrifft?
    Genauso wie die noch kleine Band Feine Sahne Fischfilet, die für ihr einziges Deutschlandkonzert in die Hauptstadt kommen?!

  13. 1.

    Ok, Bruce Springsteen und Linkin Park sind Nummern.
    Der Rest durchschnittlich in meinen Augen.
    Van Morrison war schon ewig nicht mehr in der Gegend, Dobet Gnahore muss schon 20 Jahre her sein...

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