"Trauermarsch" in Berlin - Rund 2.500 Kulturschaffende demonstrieren gegen Haushaltskürzungen

Fr 29.11.24 | 17:49 Uhr
  10
Berlin Sold Out Demo gegen die Sparmaßnahmen in der Kultur am 29.11.2024.(Quelle: rbb/Julia S. Fischer)
Bild: rbb/Julia S. Fischer

Gegen die angekündigten Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt haben am Freitag rund 2.500 Menschen demonstriert. Angemeldet waren laut Polizei 200 Teilnehmer.

In einem sogenannten "Trauermarsch" zogen die Teilnehmer am Nachmittag vom Neptunbrunnen am Roten Rathaus bis zum Brandenburger Tor - vorbei an den großen Museen der Stadt. Aufgerufen zu dem Protest hatten der Berufsverband Bildender Künstler Berlin (BKK) und das Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen.

Der Kultur werden 12 Prozent des Budgets gestrichen

Die Initiative hatte die Teilnehmer dazu aufgerufen, schwarze Kleidung zu tragen - als Symbol der Trauer um die Kunst und Kultur, die durch die geplanten Kürzungen massiv bedroht sei.

Die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin hatten in der vergangenen Woche ein Drei-Milliarden-Sparprogramm für den Landeshaushalt 2025 vorgestellt. Im Kulturbereich sollen rund 130 Millionen Euro Ausgaben wegfallen, das sind etwa 12 Prozent ihres Budgets. Bereits seit Wochen warnen Häuser vor Insolvenzen, Einschränkungen im Spielbetrieb und dem Verlust von Arbeitsplätzen und gehen gegen die geplanten Kürzungen auf die Straße.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.11.2024, 19:30 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Man kann nun auch nicht alles fördern, ein klein Wenig Marktwirtschaft sollte auch bei der Kultur vorhanden sein. Was nur einen sehr geringen Zuspruch hat, muss nich wirklich weiter bestehen.

  2. 9.

    Die Kulturschaffenden sollen ja sogar noch durch flankieremde Maßnahmen zurückgesetzt werden.
    Nich ohne Grund hat sich die Kultur am Porsdamer Platz in einer Resoltion für eine bessere Errichbarkeit durch die Straßenbahn ausgesprochen.Aber auch das interessiert die Berliner Politik nicht

  3. 8.

    Die Politik vergisst das gerade Kultur ein Sprachrohr und Volkspädagik ist.Es ist Ihr eigenes Schwert im Fleisch womit Sie sich beschneidet.Als Kulturschaffende hoffte ich mit Regierungswechsel auf neue Umverteilung.Schade um Ihre Wähler...Wir Künstler sind Multiplikatoren auch Hinter den Kullissen.Wie der Jocker im Pallast.Soe haben Ihr Portmornai verloren.

    Kaspar zum Kaiser Kaiser zum Kaspat

  4. 7.

    1) Ein Großteil der Filmförderungen wird bei wirtschaftlichem Erfolg des Films wieder zurückbezahlt.
    2) Der Bedarf der Produktion (Material, Personal, Dienstleister) wird lokal gedenkt und trägt zur Wirtschaft der gesamten Region bei.
    3) Die Darstellung von Berlin ist Tourismuswerbung!

  5. 6.

    Ganz so einfach ist es wohl nicht.
    Ohne Subventionen wären viele Eintrittskarten für Normalverdiener unerschwinglich.
    Das Gleiche gilt für Unterricht an Musikschulen.
    Möglichst vielen Menschen Zugang zu Kultur zu ermöglichen, war bislang Konsens in der Bundesrepublik.

  6. 5.

    Keine Frage: die Streichungen kommen überstürzt und teilweise auch unüberlegt. Etwa wenn es um die Sanierung der Komischen Oper geht, wo ein Baustopp kurzfristig etwas einspart, aber langfristig viel höhere Kosten entstehen. Insgesamt aber jammert die Berliner Kulturszene auf hohem Niveau. Ich habe früher selbst im Kulturmanagement gearbeitet. Da wird so viel Geld für Selbstverwirklichungsprojekte ausgegeben, die nur die Macher und ein sehr kleines Publikum erfreuen, aber für den sich der Rest der Gesellschaft null interessiert (was wiederum als Arroganz der breiten Masse interpretiert wird). Auch überkommene Geschäftsmodelle lechzen jetzt nach Staatskohle (etwa Clubs, die früher gut verdient haben). Es wird vergessen, dass es sehr viele tolle erfolgreiche Kulturprojekte und -betriebe in Berlin gibt, die keine oder nur sehr geringe Zuschüsse bekommen. Über die wir dann hier nicht geredet, die erwirtschaften ihren Umsatz nämlich selbst.

  7. 4.

    Die Berliner Kultur ist attraktiv. Das kann man aber nur verstehen, wenn man sich mit Kultur und Kunst beschäftigt. Es muss auch nicht alles jedem gefallen. Wenn alle Menschen den gleichen Geschmack hätten wäre das Leben langweilig.

  8. 3.

    Warum subventioniert Berlin Hollywoodfilme?

  9. 2.

    Sie scheinen sich noch nie mit dem Thema beschäftigt zu haben! Wollen sie für eine Theaterkarte das 2-3fache ausgeben? Im Museum 20€ Eintritt zahlen, für eine Konzertkarte 200€? Abgesehen davon, dass dann keiner mehr käme und sich die Preisspirale nur immer höher schrauben würde….
    Soll Kultur nur noch was für die Superreichen sein?
    Kultur wurde schon immer subventioniert… im Mittelalter von der Kirche, im Barock von den Fürsten und heutzutage vom Staat -gehen sie hin, solange es noch geht!

  10. 1.

    Macht die Kultur so attraktiv dass die Besucher sie finanzieren und nicht der Staat!

Nächster Artikel