Aufarbeitung der NS-Diktatur - Ermittlungen gegen mutmaßlichen SS-Wachmann aus KZ Ravensbrück

Mi 09.11.22 | 17:36 Uhr
Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück
Bild: imago stock&people

Die Staatsanwaltschaft Coburg ermittelt gegen einen Mann, der mutmaßlich im Konzentrationslager Ravensbrück (Landkreis Oberhavel) als Wachmann gearbeitet haben soll. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Neuruppin gegenüber dem rbb.

Demnach hatten die Neuruppiner Beamten den Fall an ihre Coburger Kollegen übergeben, weil der in Coburg lebende Verdächtige wegen seines hohen Alters nicht mehr transportfähig ist.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Beihilfe zum Mord

Der inzwischen 98 Jahre alte Mann sei jedoch bedingt verhandlungsfähig. Er soll zwischen 1943 und 1945 in dem KZ als Mitglied der SS Dienst geschoben haben. Nun wird gegen ihn wegen Beihilfe zum Mord ermittelt.

Der Verdächtige war unter 21, als er mutmaßlich im Ravensbrücker Lager arbeitete. Daher wird gegen ihn eventuell Jugendstrafrecht angewendet. Die Ermittlungen dauern noch an. Zuerst hatte die Tageszeitung "taz" über den Fall berichtet. Im Konzentrationslager Ravensbrück starben zwischen 1939 und 1945 rund 140.000 Menschen.

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