Bürgermeisterwahlen - Die etwas kleinere Wahl am Sonntag in Brandenburg

Sa 21.09.24 | 07:08 Uhr
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Symbolbild: Die Stimmzettel für die Auszählung der Stimmen zur Bürgermeisterwahl. (Quelle: dpa/Jacob Schröter)
Bild: dpa/Jacob Schröter

Zwei statt ein Stimmzettel: In sieben Brandenburger Gemeinden und Städten werden nicht nur Landtagsabgeordnete gewählt, sondern auch gleich die hauptamtlichen Bürgermeister. An einigen dieser Orten wurde die Wahl vorgezogen.

An sieben Orten in Brandenburg können Tausende Bürgerinnen und Bürger am Sonntag gleich an mehreren Wahlen teilnehmen: Neben der Landtagswahl finden dort auch Bürgermeisterwahlen statt. Gewählt werden sieben hauptamtliche Bürgermeister in Städten und Gemeinden zwischen dem Norden der Uckermark und der Niederlausitz.

Bürgermeister werden in Brandenburg direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt – und nicht von den Stadtverordneten oder Gemeindevertretern. Hauptamtliche Bürgermeister werden alle acht Jahre gewählt, ehrenamtliche Bürgermeister in amtsangehörigen Gemeinden alle fünf Jahre.

Stichwahlen würden am 13. Oktober stattfinden

Ein Kandidat oder eine Kandidatin muss die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten. Mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigen müssen dabei für den Wahlsieger stimmen, damit die Wahl gültig ist. Wenn beides am ersten Wahltermin nicht passiert, gibt es eine Stichwahl zwischen den zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen. Diese findet laut Kommunalwahlgesetz frühestens am zweiten, spätestens am fünften Sonntag nach der Wahl statt. Die möglichen Stichwahlen sollen diesmal am 13. Oktober stattfinden.

Für alle Wahlberechtigten besteht die Möglichkeit der Briefwahl. Wahlbriefe müssen rechtzeitig an die angegebene Stelle abgesendet werden, sodass sie dort spätestens am Wahltag um 18 Uhr eingehen. Den Brief kann man auch vor Ort abgegeben werden.

Tauche (Oder-Spree)

In Tauche hätte eigentlich bis 2029 keine Bürgermeisterwahl stattfinden sollen. Denn erst 2021 setzte sich Stephanie Erdmann (parteilos) mit 56 Prozent der Stimmen klar gegen drei weitere Bewerber durch. Doch im vergangenen Januar wurde sie auf eigenen Wunsch überraschend aus dem Amt entlassen.

Nun wollen zwei Männer Bürgermeister der amtsfreien Gemeinde im Südwesten von Oder-Spree werden: Karsten Radlow und Torsten Voigt (beide parteilos). Da es nur zwei Kandidaten gibt, wird es hier nur unwahrscheinlich zu einer Stichwahl kommen – was aber trotzdem passieren kann, wenn am Sonntag keiner von beiden von mindestens 15 Prozent der etwa 3.200 Wahlberechtigen gewählt wird.

Außerdem wird am Sonntag im Ortsteil Trebatsch ein neuer Ortsbeirat gewählt. Auf dem Wahlzettel stehen drei Kandidaten.

Werneuchen (Märkisch-Oderland)

Bisheriger Amtsinhaber Frank Kulicke (Unabhängige Wählergruppe Werneuchen) tritt nicht erneut an. Seine Amtszeit endete nach einer turbulenten Phase, als er am 9. Juni abgewählt wurde. Mehr als 4.100 Menschen aus Werneuchen stimmten gegen ihn. Kulicke war unter anderem aufgrund gestiegener Wasser- und Abwasserpreise in die Kritik geraten.

Doch Kulicke will es nochmal versuchen und will wieder Bürgermeister der Kleinstadt werden. Zur Wahl stehen auch Lars Hübner (AfD) und Alexander Horn (Linke), die bereits 2019 kandidiert hatten. Dazu treten diesmal die Parteilosen Julia Hänsel, Astrid Hildebrand und Frank Juckel an.

Müncheberg (Märkisch-Oderland)

In der amtsfreien Kleinstadt östlich von Berlin stellt sich die bisherige Bürgermeisterin Uta Barkusky (Linke) nicht zur Wahl. Sie hatte die Stadt mit ihren 7.100 Einwohnern seit 2008 regiert.

Bei der vergangenen Wahl 2016 erhielt Barkusky 60 Prozent der Stimmen. Ihren Posten wollen nun die zwei Kandidaten Jörg Dießl (SPD) und Fritz-Georg Streichert (WG BvM) übernehmen.

Kremmen (Oberhavel)

In Kremmen wird die Bürgermeisterwahl ebenfalls am 22. September abgehalten. Der amtierende Bürgermeister, Sebastian Busse (CDU), dessen Amtszeit im März 2025 endet, tritt erneut an. Er wurde 2016 zum ersten Mal gewählt. Gegen ihn treten diesmal Michael Stemmler von der AfD und Stefanie Gebauer für "Freie Wähler Ortsteile Kremmen" an.

Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz)

Die Wahl in Schwarzheide dürfte wenige Überraschungen bereithalten: In der 5.600-Einwohner-Stadt im Süden Brandenburgs gibt es einen einzigen Kandidaten. Die Bürgerinnen und Bürger können dort lediglich mit Ja oder Nein für oder gegen den bisherigen Bürgermeister Christoph Schmidt (parteilos) abstimmen.

Der Bürgermeister von Schwarzheide ist seit 16 Jahren in Amt und will es weitere acht Jahre bleiben. Bei der Wahl im Jahr 2016 bekam er etwa 80 Prozent der Stimmen.

Boitzenburger Land (Uckermark)

Die amtsfreie Gemeinde südwestlich von Prenzlau (Uckermark) wählt ebenfalls am Sonntag ihren hauptamtlichen Bürgermeister. Im Jahr 2016 wurde Frank Zimmermann (Parteilos) mit 71 Prozent der Stimmen gewählt.

Der parteilose Bürgermeister der 3.000-Einwohner-Gemeinde tritt diesmal gegen vier weitere Kandidaten an: Christian Letz (AfD), Andreas Dreikorn, Ines Markgraf und Timo Mende (alle parteilos).

Schöneiche bei Berlin (Oder-Spree)

Seit 2017 ist Ralf Steinbrück von der SPD Bürgermeister von Schöneiche bei Berlin (13.100 Einwohner). Im Dezember 2016 setzte er sich bei der Stichwahl nur knapp mit 52 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Ingo Röll durch.

Beide Männer stehen erneut zur Wahl – das Duell bei der Stichwahl könnte sich also wiederholen. Außerdem kandidieren Martha Herzog (Linke), Martin Berlin (Schöneicher Liste) und Melanie Sellin (Zusammen für Schöneiche).

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.09.2024, 8:30 Uhr

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2 Kommentare

  1. 2.

    „ Werneuchen (Märkisch-Oderland)“. Euer Ernst? Als Rundfunk Berlin Brandenburg solltet Ihr schon mehr über Euer Sendegebiet wissen.

  2. 1.

    Werneuchen liegt im Barnim

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