Köpenicker bleiben ungeschlagen - Blitzstart beschert Union Berlin Heimsieg gegen wechselhafte Hoffenheimer
Union Berlin bleibt in der Saison 2024/25 weiter ungeschlagen. Mit einem furiosen Start ziehen die Köpenicker ihr Spiel gegen lange schläfrige und oft chaotische Hoffenheimer früh an sich. Am Ende gewinnen sie es verdient mit 2:1.
Mit einem Blitzstart haben die Fußballer des 1. FC Union Berlin am Samstagnachmittag den Grundstein für ihren 2:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim gelegt. Tom Rothe und Woo-yeong Jeong sorgten mit zwei frühen Toren dafür, dass die Gastgeber ihre Partie vor 22.000 Fans im Stadion an der Alten Försterei bereits fest im Griff hatten, ehe sie überhaupt richtig begonnen hatte. Der am Ende stehende Erfolg sorgt dafür, dass die Mannschaft von Trainer Bo Svensson nach fünf Saisonspielen in Bundesliga und DFB-Pokal weiterhin ungeschlagen ist.
Union dominiert zum Start
Diesen Status als einer von fünf noch Niederlagen-losen Bundesligisten galt es am Samstag bei bestem Berliner Fußballwetter zu verteidigen. Ungleich grauer und rauer war bereits vor der Partie die Stimmung bei den Gästen aus Hoffenheim, die mit bereits zwei Niederlagen und neun Gegentoren aus den ersten drei Spielen nach Köpenick gereist waren. Die dortige Partie war dann gerade einmal fünf Minuten alt, da hatte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo bereits ihre Saisontore zehn und elf kassiert.
Bei einer Ecke des 1. FC Union in der vierten Minute prallte der Ball im Hoffenheimer Strafraum in der Manier einer Flipperkugel von verschiedenen Körperteilen verschiedener Profis ab, ehe er auf dem Fuß von Unions Tom Rothe landete. Der zeigte sich am Rande des Fünfmeterraums reaktionsschnell und traf per Volley zum 1:0. Der Jubel auf dem Rasen und den Rängen in Köpenick war riesig – und kaum verebbt, als Woo-yeong Jeong ihn in noch höhere Höhen trieb.
Nach einem Ballgewinn des insgesamt sehr starken Rothe auf der linken Außenbahn und einer Hereingabe von Benedict Hollerbach landete der Ball im Strafraum bei Jeong. Dessen Täuschung ließ seinen Gegenspieler alt aussehen und verschaffte dem Koreaner genügend Platz um unhaltbar zum 2:0 abzuschließen (6.). Die großen Hoffenheimer Defensivprobleme waren am Samstag unmittelbar unübersehbar, Unions starke Form ebenfalls.
Halbzeitpause belebt Hoffenheim
Und beides blieb auch in der Folge klar erkennbar. Immer wieder spielte Union sich an und in den Hoffenheimer Strafraum – wo es angesichts der dortigen defensiven Unordnung ein ums andere Mal gefährlich wurde. Jordan (17.), Jeong (22.), Hollerbach (35.) – sie alle hatten teils sehr gute Möglichkeiten, die Köpenicker Führung noch zu erhöhen. Hoffenheim fand hingegen über weite Strecken offensiv kaum bis gar nicht statt – bis zur 43. Minute. Da verzeichneten die Gäste in Person von Tim Drexler ihren ersten Torschuss. Kurz darauf ging es in die Kabinen.
Jordan kam kurz darauf aus dieser nicht mehr auf den Platz zurück. Nachdem er kurz vor der Pause Glück gehabt hatte, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, brachte Union-Trainer Svensson an seiner Stelle Tim Skarke ins Spiel. Anschließend sah Svensson von seiner Seitenlinie, dass die Hoffenheimer sich im Vergleich zur ersten Halbzeit klar steigerten.
Stürmer Marius Bülter prüfte Unions Rönnow (49.) und blieb auch in der Folge ein Sinsheimer Aktivposten. Als es gerade den Anschein machte, dass Union die Spielkontrolle wieder vollends übernehmen würde, war er es, der zum 1:2-Anschlusstreffer aus Gästesicht traf. Nach schönem Tänzchen mit Janik Haberer an der Strafraumgrenze schloss Bülter stramm in die kurze linke Ecke ab (67.).
Union bringt Sieg über die Zeit
Bo Svensson hatte augenscheinlich genug gesehen und wechselte nicht nur Haberer, sondern auch den starken Jeong aus. Er brachte Christopher Trimmel, Laszlo Benes und mit ihnen – so die Hoffnung – zusätzliche defensive Stabilität. Aber Hoffenheim blieb stark, wechselte offensiv und investierte nun viel. Union hingegen beschränkte sich in der zweiten Halbzeit zusehends auf das Verteidigen des eigenen Tores und Vorsprungs.
Nicht taktisch, sondern verletzungsbedingt war in der 76. Minute die Auswechslung des überzeugenden Rothe, der nach einem Hoffenheimer Foul gestützt vom Feld humpelte und durch Leopold Querfeld ersetzte wurde (76.). Wieder mehr Grund zur Freude gab es für Unions Akteure und ihre Fans eine gute Viertelstunde später: Mit seinem Schlusspfiff besiegelte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck den 2:1-Heimsieg der Berliner und damit auch die dritte Hoffenheimer Niederlage in Serie.
Die Stimmen zum Spiel
Bo Svensson (Union Berlin): "Ich fand, dass wir die erste Halbzeit insgesamt dominiert haben, nicht nur die ersten zehn Minuten. Die zweite Halbzeit war dann schwer. Teilweise lag es am Gegner. Bei ein paar Sachen lag es auch an uns. Das muss man auch akzeptieren, wenn es Bundesliga heißt. Es geht trotzdem darum, die Sachen gut zu analysieren."
Benedict Hollerbach (Union Berlin): "Wir hatten einen klaren Matchplan und den haben wir wirklich sehr gut umgesetzt. Und es ist meistens so, dass die Mannschaften, die hier zu uns kommen, am Anfang ein bisschen nervös sind. Einfach wegen dieser Wucht der Fans und des Stadions. Und das haben wir einfach knallhart ausgenutzt."
Pellegrino Matarazzo (TSG Hoffenheim): "Es waren zwei sehr einfache, ärgerliche Gegentore. Und sich davon zu erholen ist schwer. Wir haben versucht, immer kompakter zu stehen und Union weniger Raum zu geben. Auch in Konteraktionen gefährlicher zu werden. Aber das hat nur bedingt funktioniert, weil am Ende brauchst du Tiefgang für so eine Art des Fußballspiels."
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Sendung: rbb24 Inforadio, 21.09.2024, 15:30 Uhr
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