Mögliche Schließung - Biosphären-Mitarbeiter schreiben Brandbrief an Potsdamer Stadtverordnete

Fr 21.02.25 | 11:11 Uhr
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Symbolbild:Eine Besucherin geht über eine Seilbrücke im Tropenhaus der Biosphäre.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Kalaene)
Video: rbb24 | 21.02.2025 | Nachrichten | Bild: picture alliance/dpa/J.Kalaene

Die Mitarbeiter der Potsdamer Biosphäre haben in einem Brandbrief an die Stadtverordneten ihre Sorge über eine mögliche Schließung der Einrichtung zum Ausdruck gebracht. "Lassen Sie uns nicht im Stich!" Sie dürften es nicht zulassen, dass Potsdam einen seiner kostbarsten Schätze und ein unersetzliches Aushängeschild für die Stadt verliere, hieß es. 90 Mitarbeiter wären den Angaben zufolge direkt betroffen.

Die Biosphäre sei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein Aushängeschild für Potsdam mit jährlich rund 200.000 Besuchern. Außerdem sei das Tropenhaus mit seinen 20.000 exotischen Pflanzen und 140 Tierarten ein "unverzichtbarer Ort der Bildung und Erholung" und leiste einen Beitrag zur Umweltbildung.

Die Biosphäre wird jährlich mit rund 1,8 Millionen Euro von der Stadt subventioniert. Zuletzt benötigte die Einrichtung ein weiteres Darlehen in Höhe von einer halben Million Euro, um gerettet zu werden. Die Belegschaft bietet an, konstruktiv an einer Zukunft mitzuarbeiten. Eine Online-Petition zum Erhalt der Biosphäre hat aktuell knapp über 4.200 Unterschriften.

Hintergrund der Schließungsüberlegungen ist das massive Haushaltsdefizit in Potsdam. Die Landeshauptstadt muss bis einschließlich 2028 jährlich mindestens 50 Millionen Euro einsparen, um ihren Haushalt zu konsolidieren. Eine Entscheidung über die Zukunft der Einrichtung steht aber noch aus. Am 6. März tagt erneut die Stadtverordnetenversammlung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.02.2025, 14:30 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    „Aber die Welt ist nun mal komplexer, als sie erahnen“
    Wenn es zu komplex wird muss alles auf Anfang. Es ist sehr sehr einfach, weil die 300000 zusätzlichen Besucher Potsdams nicht gekommen sind. Jeder hätte das sehr leicht erkennen können. Jeder: Alle (!), wirklich alle die etwas davon verstehen hatten nicht nur gewarnt sondern sogar abgeraten. Bundesmittel so zu versenken hat aber Tradition.
    Über die ganzen Jahre sind 130 000 Besucher in der Biosphäre gewesen... Einschließlich subventionierter Schulklassen. Die Wahrheit sieht noch viel viel schlimmer aus.

  2. 23.

    Die Biosphäre sollte wahrscheinlich, die Potsdamer Stadthalle werden - oder das moderne Kreiskulturhaus Bornstedt ???
    Eigentlich weiß bis Heute, so richtig Niemand, was diese Biosphäre eigentlich darstellen soll.
    Vielleicht wollte man in Bornstedt, mit 20 Milliarden Fördermitteln, eine künstliche Seenlandschaft schaffen - aber sonst, wird das Nichts - ein unbekanntes Flugobjekt im 08/15 Wohngebiet ?

  3. 22.

    Millionäre sehe Ich in Potsdam eigentlich weniger bis kaum !!!
    Eher sehr viele arme Menschen - vor und im Hauptbahnhof, an den vielen Haltestellen, in den Straßenbahnen, in den Straßen, usw.
    Nicht Millionäre sind im Stadtbild zu sehen - eher sehr viele Obdachlose, viele Flüchtlinge/Asylbewerber, viele arme Arbeitsnomaden die durch die Gegend hetzen, Flaschensammler, Geringverdiener, usw.
    Viele Menschen in good old Germany, brauchen Augenscheinlich, keine Kultur mehr - es zählen nur noch, rein private Überlebensstrategien, Viele Grüße.

  4. 21.

    Geld versenken hat doch in Brandenburg, langjährige Tradition.
    Wenn Ich da an die Jahrzehntelangen Milliarden Subventionen, für Cottbus/Lausitz denke, die auch die nächsten Jahrzehnte so weiter gehen, ist die Biosphäre Potsdam, doch ein Schnäppchen und dazu noch mit toller Architektur und direkt im 5 Millionen Menschen Ballungsraum und nicht irgendwo in Jwd.

  5. 20.

    Nun, ich habe mir die Geschichte angesehen. Sie machen es sich natürlich sehr einfach, keinen Experten nennen zu müssen, indem sie einfach sagen: alle. Dem ist mit Nichten so. Expertenmeinungen divergieren naturgemäß, auch wenn Ihnen dies nicht gefällt, denn die Experten haben je ihre eigene Perspektive. Und so halten sich Warnungen und Potential die Waage. Wir können das hier aus Platzgründen nicht ausdiskutieren. Aber die Welt ist nun mal komplexer, als sie erahnen.
    Wo ich anderen Kommentierenden zustimmen würde, ist, dass es absolut versäumt wurde, das Umfeld adäquat zu entwickeln. Hier wurde stadtplanerisch komplett versagt, ein Phänomen, das die Nachbarstadt Berlin zur Genüge kennt. In Bornstedt ist ein beeindruckendes Ufo gelandet, die städtebauliche Erschließung erfolgte aber uinspiriert und banal. Man möchte dort nicht länger verweilen. Und der Flanierweg nach Sanssouci führt durch so viel Häßlichkeit, dass man lieber fährt.
    Die Biosphäre wurde nie adäquat in Szene gesetzt.

  6. 19.

    Kaufland im Norden wäre gut - ist immer voller Menschen, im Gegensatz zur Biosphäre, LG

  7. 18.

    Potsdam hat noch nicht einmal, einen Zoo oder Tierpark als Landeshauptstadt - aber eine Biosphäre zwischen Semmelhaack-Plattenbauten.
    Ein altes DDR Krankenhaus aus den 60igern - aber ne Biosphäre.

  8. 17.

    Man hätte um die Biosphäre, einen großen Tierpark, statt Wohnungen erschließen müssen (Potsdam hat in ein paar Jahren, 200 000 Menschen) und dann, hätte die Biosphäre auch irgendeinen Zweck erfüllen können.
    Aber Biosphäre mitten in einem Schlaf(Wohn) Gebiet - das wird Nie was vernünftiges.
    Biosphäre schließen, umnutzen, etc. aber Bitte, Nicht so weiter machen!

  9. 16.

    Im Nördlichen Potsdam fehlt sowieso ein Kaufland, oder ähnliches.
    Biosphäre schließen und irgendwas daraus machen - Wo wirklich auch Menschen reingehen bzw. hingehen müssen !!!
    Krankenhaus/Klinikum, Reha-Klinik, Kaufland, Schwimmhalle/Therme - im Potsdamer Norden fehlt es doch an vielen Dingen.

  10. 15.

    Geschlossen werden sollte die Biosphäre schon öfters mal. Das ist an sich nichts Neues. Der Schwerpunkt in der Werbung liegt im Bildungsbereich. Die Biosphäre bietet aber einiges mehr, als Eventlokation zum Beispiel. Kleinere Tagungen, Firmenfeste, Hochzeiten, Familienfrühstücke, u.v.m. sind dort durchaus möglich (und waren auch wirklich nicht schlecht).
    Es ist ein kleines Juwel, das erhalten werden sollte. Die 1,8 Mio ließen sich auch im Bereich Transferleistungen (siehe, inkl. Erklärungen, interaktiver Haushaltsplan Potsdam) locker einsparen.

  11. 14.

    Alle Experten hatten gewarnt. Vor dem Bau. Politiker wie Platzeck sagten aber, dass 300000 Besucher/a zusätzlich angezogen werden. Es sind nun weniger als 130000/a geworden. Von „zusätzlich“ sind wir noch viel weiter entfernt. Was soll man da noch sagen?

  12. 13.

    Das könnte ein schöner großer Supermarkt (Real, HIT) werden.

  13. 11.

    „Natürlich. Sie haben alles immer schon vorher gewusst“
    Ja. Es ist einfach. Wenn man Experten schätzt. Arrogant erscheint, wer diese ignoriert...

  14. 10.

    Ich mag aber Kunst sehr wohl. Ich mag die Erfolglosigkeit nicht. Diese Erfolglosigkeit hat so einfache Gründe, dass es mich wundert, dass dieses „Geldversenken“ entschuldigt wird...Ich mag Expertenmeinungen und erkenne auch, wenn „getroffene Hunde bellen“. Das adelt mich eher.

  15. 9.

    Es lässt sich nicht immer alles in Geld messen. Kinder sind auch ein Verlustgeschäft. Sollte man deshalb keine mehr bekommen? - wir brauchen Kultur, Erholungsorte, Lehranstalten, ... - und wenn wir es gemeinschaftlich unterstützen müssen, dann sollten wir es tun. Alles abschaffen, was keinen Gewinn erwirtschaftet, ist dumm und gefährlich.

  16. 8.

    Ich glaube, dass die was dagegen haben, aber es nicht rausrücken, denn die investieren in Werte, die als Ergebnis schwarze Zahlen zeigen und nicht in einen defekten Ofen, der in zwei Jahren wieder kalt ist.
    Tropical Islands ist auch ein Tropenhaus und von der Glienicker Brücke zum Botanischen Garten in Berlin ist es ein Katzensprung, auch mit ÖPNV. Potsdam hat Schulden. Der Bürger muss auch mit seinen Finanzen haushalten und wenn das Geld knapp ist entscheiden ob ein Kühlschrank nun wichtiger ist als ein Wintergarten.

  17. 7.

    Natürlich. Sie haben alles immer schon vorher gewusst. Kultur ist aber nun mal ein Zuschussgeschäft, das wir alle tragen, auch wenn Kultur Sie nicht interessiert. Und notorische Warnungen werden gut dafür bezahlt, notorische Warnungen zu sein. Aufmerksamkeitsökonomie. Mein Tipp: Lesen Sie Bild und ersparen sie uns solche undifferenzierten Kommentare. Danke.

  18. 6.

    Die Potsdamer haben doch genau das gewählt,kein Mitleid.

  19. 5.

    Natürlich. Sie haben alles immer schon vorher gewusst. Kultur ist aber nun mal ein Zuschussgeschäft, das wir alle tragen, auch wenn Kultur Sie nicht interessiert. Und notorische Warnungen werden gut dafür bezahlt, notorische Warnungen zu sein. Aufmerksamkeitsökonomie. Mein Tipp: Lesen Sie Bild und ersparen sie uns solche undifferenzierten Kommentare. Danke.