Berlin-Neukölln - Die Weiße Siedlung geht in die Offensive

Fr 21.02.25 | 16:02 Uhr
  90
Ein von außen erkennbarer Brandschaden an einem Gebäude in der Weißen Siedlung in Berlin-Neukölln.(Quelle:privat)
privat
Weiße Siedlung

Weiße Siedlung

Weiße Siedlung Weiße Siedlung2 Min
  • ardplayer-core@6.3.11#[Y]3550812
  • build (release) 2023-01-25T15:53:43.028Z
  • plugin-hls@bundled
  • plugin-html-audio@bundled
  • plugin-html-video@bundled
  • plugin-dash-video@bundled
  • addon-bottomsheet-dom@bundled
  • mediasession@bundled
  • pip@bundled
  • dynamic-buttons@bundled
  • [addon-360@1.1.7#[Y]885ddaa]
  • [addon-breaking-news@1.3.1#[Y]b5f2fb0]
  • [addon-modal-controls@1.1.6#[Y]f452ee1]
  • addon-sleep-timer@1.1.7#[Y]481b113
  • [addon-variant-selector@0.1.3#[Y]6be2336]
  • addon-playlist@1.1.5#[Y]191ea3c
  • [addon-sprungmarken@2.2.14#[Y]945575e]
  • [addon-empfehlungen@2.2.8#[Y]33b74de]
  • addon-subtitle@2.2.10#[Y]89353a2
  • [addon-airplay@2.2.5#[Y]923ebc6]
  • [addon-chromecast@2.2.7#[Y]27dd781]
  • [addon-download@2.2.1#[Y]2d10ab1]
  • addon-info@2.2.3#[Y]5cea471
  • [addon-preview-vtt@2.2.4#[Y]cf7ce92]
  • [addon-sharing@2.2.8#[Y]dbd6afb]
  • [addon-agf@2.2.5#[Y]3a93308]
  • [addon-agf-delegate@0.1.4#[Y]8148473]
  • [addon-test-rq@2.2.2#[Y]8bb4915]
  • [addon-ati-delegate@0.1.3#[Y]b9c70b3]
  • [addon-atipixel-smarttag@2.2.4#[Y]7d07e22]
  • addon-sand@1.6.7#[Y]6fa0535
Video: rbb|24 | 21.02.2025 | Grit Lieder | Bild: privat

Die Weiße Siedlung in Berlin-Neukölln kämpft seit Jahren mit unhaltbaren Zuständen. Defekte Aufzüge, Schimmel, eine abgebrannte Wohnung wird zum Taubenhort. Nun planen Anwohner eine Klage gegen den Eigentümer - die angeschlagene Adler-Group.

In der Weißen Siedlung in Berlin-Neukölln erreicht ein langer Streit eine neue Eskalationsstufe. Die "Kiez-Initiative Weiße Siedlung" - ein Zusammenschluss von Mieter:innen - wehrt sich gegen die jahrelange Vernachlässigung ihrer Wohnanlage und ruft zu einer Protestkundgebung auf. Sie soll der Auftakt einer koordinierten Klage gegen den Eigentümer der Anlage, den Immobilienkonzern "Adler Group", sein.

"Weil Adler seit Monaten nicht auf unsere Mängelanzeigen reagiert, beginnen wir jetzt mit unserem Haus, koordiniert Klagen einzureichen", heißt es in einer Erklärung der Initiative. Die Klage wollen mehrere Mietparteien aus dem Haus in der Sonnenallee 279 erheben. Diese hatten bereits im Oktober letzten Jahres Mängelanzeigen an den Konzern geschickt und darin eine Beseitigung der Mängel im Haus gefordert.

Wasserrohrbruch im Keller der Wohnanlage
Wasserrohrbruch im Keller eines Wohnhauses in der Weißen Siedlung | Bild: privat

Vorwürfe: Defekte Fahrstühle, Schimmelbefall, Sicherheitsprobleme

Die Mieter beschreiben den Zustand ihrer Siedlung als dramatisch: Sie beklagen etwa Schimmelbefall in ihren Wohnungen, vermüllte Außenanlagen, Rohrbrüche im Keller und Sicherheitsprobleme – regelmäßig würden auch Menschen in die Häuser eindringen und in den Treppenhäusern schlafen.

Auch Aufzüge würden teils wochenlang ausfallen und oft nur provisorisch repariert – ein Problem vor allem für ältere und eingeschränkte Menschen in der vielgeschossigen Wohnanlage. Gökhan wohnt seit 1998 in der Siedlung. Sein Vater ist krank und kann nur liegend transportiert werden. "Im Sommer war es so, dass sein Zustand sich rapide verschlechtert hat und wir dringend ins Krankenhaus mussten. Da musste die Feuerwehr anrücken und hier über's Treppenhaus Papa raustransportieren."

"Als ob einem die Siedlung völlig egal geworden ist."

Pavithra ist in der Weißen Siedlung aufgewachsen und wohnt seit ungefähr 20 Jahren hier. Bald will sie ausziehen, erzählt sie. "Wenn man mich das vor circa zehn Jahren gefragt hätte, hätte ich gesagt: eine sehr schöne Siedlung – sehr familiäre Atmosphäre. Aber in den letzten fünf Jahren hat es sich drastisch verschlechtert. Als ob einem die Siedlung völlig egal geworden ist."

In einem weiteren Haus der Siedlung - in der Aronsstraße 73 - steht seit über drei Jahren eine Wohnung ausgebrannt leer. Die Sache beschäftigte bereits ein Berliner Gericht, gegen Adler wurde ein Zwangsgeld verhängt, doch passiert ist bislang nichts. Stattdessen verwandelt sich die Wohnung mit zerschlagenen Fenstern in eine Brutstätte für Tauben. Anwohner bezeichnen das als akute Gesundheitsgefahr.

Nach Angaben der Kiez-Initiative unterzeichneten bereits im Frühjahr 2024 mehr als 1.000 Bewohner einen Brandbrief an die Adler-Group, in dem die Mängel kritisiert wurden. Adler habe aber, so die Initiative, jeglichen Dialog verweigert.

Stadtentwicklungsstadtradt spricht von Sanierungsrückstau

Jochen Biedermann von den Grünen - Stadtentwicklungs-Stadtrat von Neukölln, sieht in der Weißen Siedlung einen massiven Sanierungs- und Instandhaltungsstau, der seit Jahren nicht angegangen werde. "Wir haben Gebäude aus den 80er Jahren, wir haben Aufzüge, die sind über 40 Jahre alt – da wird es immer schwieriger, die instandzuhalten. Da brauchen wir Entscheidungen, da müssen neue Aufzüge rein", so Biedermann. Doch genau das sehe er bei der Adler Group nicht in ausreichendem Umfang. Die aktuelle Praxis führe dazu, dass Reparaturen zwar durchgeführt würden, aber oft nach wenigen Tagen erneut Probleme aufträten.

Für Biedermann liegt das Grundproblem bereits in der Privatisierung der Weißen Siedlung im Jahr 2006. Damals wurden die vormals öffentlichen Sozialwohnungen an private Investoren verkauft – eine Entscheidung, die sich aus seiner Sicht langfristig negativ auf deren Zustand ausgewirkt hat.

"Eigentum verpflichtet ganz klar. Man muss dann auch bereit und in der Lage sein, so viel Geld zu investieren, dass hier ein vernünftiges Leben möglich ist", betont Biedermann. Dass Adler nicht mehr Mittel für die dringend nötigen Sanierungen bereitstellt, kritisiert er scharf: "Das, was die Adler hier insgesamt bereit ist zu investieren, passt nicht zum Zustand der Siedlung."

Adler verweist auf eigene Maßnahmen

Auf rbb-Anfrage verteidigt die Adler Group ihr Vorgehen und verweist darauf, dass Mängel regelmäßig erfasst und priorisiert würden. Es könne jedoch in einigen Fällen zu Verzögerungen kommen, insbesondere wenn externe Firmen oder Ersatzteile benötigt würden.

Adler verweist auf Maßnahmen, die in den vergangenen Monaten durchgeführt worden seien: "Dazu zählen unter anderem die Erweiterung der Einsatzzeiten des Wachschutzes, Erneuerung von Aufzügen sowie Reparaturen an Spielplätzen und, wo nötig, an den Hauseingangstüren", schreibt das Unternehmen. Service-Mitarbeiter seien regelmäßig vor Ort erreichbar und stünden für Fragen zur Verfügung, um Mängel in den einzelnen Wohnungen zu bearbeiten. "Einmal wöchentlich wird die allgemeine Hausmeistersprechstunde auch von unseren Property Managern begleitet", so eine Sprecherin des Unternehmens.

Berliner Mieterverein bemängelt zögerliches Handeln von Adler

Der Berliner Mieterverein sieht in der Weißen Siedlung ein Beispiel für die systematische Vernachlässigung von Wohnraum durch Großvermieter. Als besonders kritisch bewertet der Verein die zögerliche Reaktion von Adler auf die Beschwerden seiner Mieter.

Auf einen Brandbrief der Kiez-Initiative aus dem April 2024 antwortete das Unternehmen erst im Oktober 2024, nachdem dieser per Gerichtsvollzieher zugestellt wurde. Zwar kündigte Adler demnach Maßnahmen wie neue Schranken gegen illegales Parken, einen Sicherheitsdienst und den Austausch von Fahrstühlen an. Viele Mängel seien jedoch entweder nicht thematisiert oder auf die Mieter selbst zurückgeführt worden, so der Mieterverein. Die Initiative wertete die Antwort deshalb als unzureichend.

Neben juristischen Schritten betont der Mieterverein die Bedeutung kollektiver Organisation unter den Anwohnenden. Mieter seien auf solidarische Strukturen angewiesen, um gegen schwer erreichbare und untätige Vermieter vorzugehen. Positiv hingegen äußert sich der Mieterverein zum Bezirk Neukölln: Dieser zeige sich sehr engagiert, jedoch sollte die Bauaufsicht noch konsequenter bei Mängeln eingreifen.

Schimmelbefall in einem Badezimmer in der Weißen Siedlung
Schimmelbefall im Badezimmer einer Wohnung | Bild: privat

Adler steckt mitten in der Restrukturierung - und verkauft fleißig Immobilien

Die Adler Group befindet sich derzeit mitten in einer umfassenden Restrukturierung. Nach jahrelangen finanziellen Verlusten und hoher Verschuldung verkauft der Konzern signifikante Teile seiner Immobilien, um sich finanziell zu stabilisieren. Wie das Unternehmen im vergangenen Dezember mitteilte, verbleiben nach mehreren Verkäufen rund 18.000 Wohnungen in seinem Portfolio - fast ausschließlich in Berlin. Aber auch hier wurden bereits Immobilien verkauft - unter anderem das Quartier "Wasserstadt" in Mitte (2023) sowie ein Wohnblock mit 72 Wohnungen in Wilmersdorf (2025).

Ob auch die Weiße Siedlung in Neukölln verkauft werden soll - zum Beispiel im Rahmen einer Rekommunalisierung - ist unklar. Eine Anfrage an die Adler Group hierzu blieb unbeantwortet, und auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilte auf rbb-Anfrage mit, dass dem Land Berlin dazu weder ein Angebot noch sonstige Hinweise vorliegen.

Adlers finanzielle Lage bleibt angespannt

Wie aus Daten des Online-Dienstes North Data hervorgeht, verzeichnete die Adler-Group 2023 einen Verlust von 1,66 Milliarden Euro, was den negativen Trend aus den Vorjahren fortsetzt (-1,56 Mrd. in 2022, -1,18 Mrd. in 2021). 2019 machte das Unternehmen demnach noch einen Gewinn von 601,9 Mio. Euro.

Trotz steigender Mieten – die Durchschnittsmiete aller Adler-Wohnungen liegt nun bei 7,71 Euro pro Quadratmeter – sind die Nettoeinnahmen aus der Vermietung gesunken: von 159,97 Millionen Euro (Drittes Quartal 2023) auf 155,09 Millionen Euro (Drittes Quartal 2024). Das geht aus dem dritten Quartalsbericht 2024 hervor. Das Unternehmen führt das auf die Immobilienverkäufe zurück.

Gleichzeitig hat Adler die Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung laut Quartalsbericht um rund 15 Prozent reduziert – von 39,1 Millionen Euro (Drittes Quartal 2023) auf 33,2 Millionen Euro (Drittes Quartal 2024). Die Frage, inwieweit die schleppende Instandhaltung in der Weißen Siedlung in Zusammenhang mit den Restrukturierungsplänen des Unternehmens stehen, ließ Adler unbeantwortet.

Weiße Siedlung ist kein Einzelfall

Beschwerden gegen die Adler-Group sind auch schon in anderen Teilen Berlins laut geworden. In der Rudolf-Wissell-Siedlung in Berlin-Staaken etwa kam es vor einigen Monaten zu Protesten gegen Mängel in der Wohnanlage.

Im Charlottenburger Westend plant die im letzten Jahr gegründete Initiative "Westend-Rebellen" als Reaktion auf hohe Heizkostenabrechnungen einen "Heizkostenstreik", wie die Zeitung "nd" berichtet [nd-aktuell.de]. Die Idee: Ein kollektiver Widerspruch der organisierten Mieter:innen gegen die Nebenkostenabrechnungen. Die Nachzahlungen sollen dort so lange zurückgehalten werden, bis die Mieter vollständige Einsicht in die Nebenkostenbelege bekommen.

"Deutsche Wohnen & Co." fordert politische Lösung

Die Initiative "Deutsche Wohnen & Co. Enteignen" (DWE) unterstützt die Kiez-Initiative in der Weißen Siedlung. "Die Vernachlässigung der Wohnungen durch Adler hat System", sagt eine DWE-Sprecherin auf rbb-Anfrage. "Je weniger Adler in die Instandhaltung der Wohnungen investiert, desto weniger Ausgaben hat der Konzern und desto höher sind die Profite."

Langfristig fordert die Initiative eine politische Lösung: Der Berliner Senat müsse endlich handeln und "alle nötigen Maßnahmen zur Vergesellschaftung der Wohnungsbestände in der Weißen Siedlung einleiten." Auch der Bezirk habe noch ungenutzte Mittel, um Adler stärker unter Druck zu setzen – etwa durch Ersatzvornahmen oder eine Zwangsverwaltung der Siedlung, sollte der Konzern seinen Pflichten weiterhin nicht nachkommen.

Für die Mieter der Weißen Siedlung bleibt die Zukunft ungewiss. Ein erstes klares Zeichen ihres Unmuts wollen sie am Samstag setzen, wenn sie bei der Protestkundgebung ihre Forderungen öffentlich machen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.02.2025, 13:00

Nächster Artikel

90 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 90.

    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Ihre sog. "Doppelbesteuerung" betrifft auch u.a. Rentner.

    Aber "schön" wie sie meine Argumente umschiffen. Es fallen exorbitante Gewinne an.

  2. 89.

    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Ihre sog. "Doppelbesteuerung" betrifft auch u.a. Rentner.

    Aber "schön" wie sie meine Argumente umschiffen. Es fallen exorbitante Gewinne an.

  3. 87.

    Mit welcher Begründung? Und für den Verkäufer fallen oft exorbitante Gewinne an. Darauf zielen die meisten "Investoren" ab.

    Beispiele kann ich gleich im Dutzend liefern.

  4. 86.

    "Gewinne fallen nicht an?"
    Nein, für den Käufer fallen nur Kosten an und zumindest die bereits vom Verkäufer seinerzeit bezahlte Grunderwerbsteuer müsste verrechnet werden.

  5. 85.

    Am besten gar keine Steuern bezahlen? Es ändert sich also nur der Eigentümer? Gewinne fallen nicht an?

    Aber das zeigt sehr deutlich wie private Vermieter ticken, danke schön. Noch ein Grund mehr warum Immobilien nicht in private Hände gehören.

  6. 84.

    "keine Grunderwerbsteuer gezahlt"
    Gut so, wenn man es umgehen kann. Ist eh ein Unding, wenn jedesmal Grunderwerbsteuer anfällt, nur weil sich der Eigentümer und sonst nichts ändert. Der Staat besteuert jedes Mal den gleichen Grund. Wo ist hier das Doppelbesteuerungsverbot?

  7. 83.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Adler hat die Immobilien so lange verrotten lassen, dass nun mehr Geld notwendig ist um die vernachlässigten Reparaturen durchzuführen.

    Man hat ständig Immobilien dazugekauft und behauptet man sehe ein Steigerungspotential von 17 bis 38 % bei Neuvermietungen. Das lässt sich nur durch bewußtes ignorieren von Mängeln realisieren.

    On top hat das Unternehmen bei diesen Käufen zum Teil keine Grunderwerbsteuer gezahlt, weil sie in Form von sogenannten Share Deals gestaltet wurden.

    Eine typische Heuschrecke also. Das will der Gesetzgeber aber nicht ändern. Wozu auch wenn man im Gegenzug Milliardenspenden für seine Partei bekommt?

  8. 82.

    Es ist eher erstaunlich wieviele Vermieter sich hier tummeln, die von ihren Banken falsch beraten wurden und nun mit der Brechstange versuchen das versprochene Betongold hereinzuholen, indem sie ihre Mieter ausbeuten.

  9. 81.

    Es ist jedes mal extrem spannend zu sehen, dass viele Menschen denken, sie seien (selbsternannte) Profis. Und wenn es dann wie bei so vielen schief geht, wird oft gejammert und der "starke" Staat soll es richten. Wir müssen uns endlich ehrlich machen und an die eigenen Ursachen ran. Sich frühzeitig einen Profi an die Seite zu holen, um dann das notwendige Wissen und den richtigen Gesprächspartner in allen Finanzfrauen zu haben, um sein Leben selbst in den Griff zu bekommen ist so extrem wichtig. Nur wer selbstbestimmt die richtigen Entscheidungen für den eigenen finanziellen Erfolg trifft, ist wirklich frei. Es ist nie zu spät, selbst Verantwortung zu übernehmen. Es geschieht nicht über Nacht, aber es ist an der Zeit anzufangen, es ist Zeit für Entscheidungen.

  10. 80.

    Und wieder einmal sieht man, dass das Hauptproblem darin liegt, dass der Mieter nicht rechtzeitig den Absprung ins Eigentum geschafft hat. Wir müssen an die Ursachen mit früherer, besserer Förderung ran statt uns über die Symptome steigender Preise zu beschweren. Jeder, der ins Eigentum zieht macht eine Mietwohnung frei. Also lasst die Menschen bis zum 40. Lebensjahr, bei denen es noch nicht zu spät ist, nicht im Stich und ermöglicht Ihnen den Übergang ins Eigentum. Es gibt aktuell zu viele Menschen, die den Spiegel des Scheiterns vor Augen haben, weil Sie bemerken, dass das Ergebnis falschen Entscheidungen in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass sie jetzt in der Miete stecken bleiben. Der Staat ist nicht verantwortlich für die Fehler seiner Bürger, die dann, wenn die Situation aussichtslos ist, nach dem Staat rufen.

  11. 79.

    Nicht nur die Kosten, sondern dazu noch der potenzielle Ärger mit Mietern. Wenn es zwischen Mieter und Vermieter mal nicht so pralle ist und man getrennter Wege gehen will, wird man den Mieter nur sehr schwer wieder los. Hier muss unter anderem das Mietrecht vereinheitlicht und vereinfacht werden. Auch sollte Eigentum deutlich stärker gefördert und alles in allem attraktiver gemacht werden. Mieten sollte immer nur eine temporäre Lösung sein mit dem Ziel, sich dann weiter in eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu entwickeln. Es ist nicht gut - Kein Mensch sollte Mieter bleiben müssen, ein eigenbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in den eigenen 4 Wänden ist wichtig, auch für die eigene Zufriedenheit. Im europäischen Vergleich ist unsere Eigentumsquote erschreckend gering. Unterstützt mehr Eigentum zur Selbstnutzung.

  12. 78.

    Sie dürfen in Ihrer Rechnung die Anschaffungskosten nicht unterschlagen. Die müssen auch finanziert, verzinst und zurückgezahlt werden.

  13. 77.

    Vermieten lohnt sich schlicht nicht mehr. Sieht man ja schön hier im Beispiel: Adler gibt ein Viertel der Mieteinnahmen für Instandhaltung aus und die Immobilien verrotten vollständig. Will man die Gebäude schön erhalten kommt man bei Plusminus Null raus. Zwei Prozent Rendite sind da schon das höchste der Gefühle. Da kann man das Geld auch mit deutlich weniger Risiko anlegen.

  14. 76.

    Aber Gretchen, darüber müssen jetzt alle die Wohneigentum haben herzlich lachen. Einfach nicht soviel Geld auf das eigene Konto wegnehmen, dann klappts auch mit der Instandhaltung. Kosten liegen bei 5-6 Euro. Einnahmen fast doppelt so hoch. Wenn nicht machen sie etwas falsch.

  15. 75.

    Wenn dem so ist, dann bleibt die Frage, warum hat das Land Berlin seiner Zeit mir nichts dir nichts an diese Aktiengesellschaften verkauft , es hätte die Wohnungen auch einzeln verkaufen können, mit einem Vorkaufsrecht für Mieter der jeweiliger Wohnung, gegebenfalls an andere Einzelpersonen..
    Zur der Zeit hätte sie sicher insgesamt mehr Geld kassiert, zugegeben mit einem höheren bürokratischen Aufwand.
    Dies wäre eine Schanze gewesen, die Wohnungseigentumsquote in Berlin endlich zu erhöhen!

  16. 74.

    Wer politische Rahmenbedingungen so geschaffen hat, dass nicht gebaut und damit verknappt wurde, trägt die Verantwortung für hohe Mieten. Das wird immer schlimmer werden, wenn man glaubt, diese Knappheit nur zuteilen zu können....hoffentlich erkennen die Kenntnisreichen Ursachen für das Ausnutzen der Verknappung.

  17. 73.

    Wer politische Rahmenbedingungen so geschaffen hat, dass nicht gebaut und damit verknappt wurde, trägt die Verantwortung für hohe Mieten. Das wird immer schlimmer werden, wenn man glaubt, diese Knappheit nur zuteilen zu können....hoffentlich erkennen die Kenntnisreichen Ursachen für das Ausnutzen der Verknappung.

  18. 72.

    Nun, wenn diese Nebenkosten von den Mierern monatlich entrichtet werden, dann haben diese ein Anspruch auf Erfüllung.
    Fazit, wer nicht zahlt, kann keine Leistung erwarten.
    Der Vermieter ist nicht verpflichtet die Gebühren aus eigener Tasche zu bezahlen.
    Übrigens, über die Zahlungsmoral in Sache "Nebenkosten" ist im Artikel nichts zu erfahren.

    Mietkürzungen, dürfen nur bei Kaltmiete erfolgen, gestaffelt nach Mängeln in der bewohnten Wohnung, gegebenfalls bei in Mietvertrag erwähnten Aufzug, gemeinsammer Waschmaschine, Trockner etc..

  19. 71.

    "weshalb die Gebrauchs- und Gebrauchtware Wohnung mehr als ihren Unterhalt und ihren Erhalt erlösen muss"
    Ist ganz einfach: Wenn sich das in der Wohnung gebundene Kapital nicht vermehren könnte, hätte niemand diese Wohnung gebaut. Irgendwem gehört nun mal das Haus und der erwartet Rendite für seine Geldanlage.