Berlinerer Energie - BEW kündigt Milliarden-Pläne fürs Fernwärmenetz der Hauptstadt an

Mi 02.04.25 | 18:54 Uhr
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Christian Feuerherd, Vorsitzender der Geschäftsführung der BEW am 02.04.2025 während der Bilanz-Pressekonferenz im Heizkraftwerk Berlin-Mitte. (Quelle: dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow)
dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow
BEW kündigt Milliarden-Pläne fürs Fernwärmenetz der Hauptstadt an

BEW kündigt Milliarden-Pläne fürs Fernwärmenetz der Hauptstadt an

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Video: rbb24 Abendschau | 02.04.2025 | Martin Küper | Bild: dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow

Für die Umrüstung hin zur klimaneutralen Wärmeversorgung des Fernwärmenetzes will die landeseigene Berliner Energie und Wärme GmbH (BEW) bis 2030 rund 3,3 Milliarden Euro investieren. Die Summe solle zu einem großen Teil über Kredite finanziert werden, sagte BEW-Chef Christian Feuerherd am Mittwoch.

Eine hohe Eigenkapitalquote von rund 50 Prozent sorge für gute Konditionen am Fremdkapitalmarkt. Ein Drittel der Summe sei bereits über eine Brückenfinanzierung durch mehrere Banken sichergestellt, so Feuerherd.

Heizkraftwerke werden nach und nach umgerüstet

Derzeit läuft etwa die Umstellung des Heizkraftwerks Reuter West von Kohle auf erneuerbare Heizstoffe. Dort soll unter anderem eine Abwasser-Großwärmepumpe oder eine Dampfturbine, die mit Abwärme aus der Abfallverbrennung betrieben wird, die Kohle ablösen. Nach und nach sollen auch die übrigen acht großen Heizkraftwerke entsprechend umgerüstet werden.

Berlin hatte das mehr als 2.000 Kilometer lange Fernwärmenetz zum Mai vergangenen Jahres vom Energiekonzern Vattenfall übernommen. Es versorgt rund 700.000 Wohnungen in der Hauptstadt mit Fernwärme. Ziel des Senats ist es, das Netz bis 2045 vollständig klimaneutral
umzubauen. Für Vattenfall stand die Trennung fossiler Energieerzeugung im Fokus.

Dekarbonisierungsfahrplan im nächsten Jahr

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) kündigte für die Fernwärme einen konkreten Fahrplan für die Dekarbonisierung noch im laufenden Jahr an. Dabei baue der Senat auf bestehenden Plänen des früheren Eigentümers Vattenfall auf, betonte sie. Es gehe um die Aktualisierung und Weiterentwicklung.

Giffey betonte, es sei richtig gewesen, das Netz wieder in die öffentliche Hand zu überführen. Das sei wichtig für die Daseinsvorsorge in Berlin und für das Bemühen um den klimaneutralen
Umbau.

Die BEW machte im ersten Jahr ihres Bestehens einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro. Das waren rund 190 Millionen Euro weniger als bei Vattenfall im Jahr davor. Der Rückgang liegt dem Unternehmen zufolge an sinkenden Wärmepreisen und geringeren Absatzmengen aufgrund von höheren Temperaturen. Auch die Strompreise lagen unter denen des Jahres 2023. Unterm Strich machte die BEW einen Gewinn von rund 15,8 Millionen Euro. Vattenfall hatte 2023 noch einen Überschuss von 65 Millionen Euro erzielt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.04.2025, 19:30 Uhr

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34 Kommentare

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  1. 34.

    Energie wurde schon immer und wird immer subventioniert.
    Fossile Energie wurde Jahrzehnte lang gigantisch subventioniert, weil die Folgen für die Umwelt auf die Gemeinschaft umgelegt wurden und den Betreibern nur Schritt für Schritt und immer nach dem Schaden Verbesserungen abgerungen wurden, die sie dann auch Einpreisen durften. Mindestens die Entwicklung solcher Technologien wurde und wird stark subventioniert.
    Rauchgasentschwefelung als man feststellte dass der Wald wegen des sauren Regens stirbt.
    Korrekte CO2 Bepreisung wird ja seit Jahrzehnten diskutiert und ganz langsam eingeführt. Solange war es billig Kohle zu verbrennen, weil wir alle die Schäden bezahlen dürfen.
    CCS wird ohne Förderung kaum umsetzbar werden.
    Das kann man eigentlich nur ignorieren wenn man fossile Energie und deren Folgen nicht als Problem anerkennt.

  2. 33.

    Sie werfen hier mit gefühltem Wissen um sich und ignorieren dabei, dass diverse Wärmeversorger immer noch nicht auf Ihr "Wissen" reagieren und solche Anlagen einfach bauen und betreiben.
    Ganz ehrlich ich würde denen und führenden Maschinenbauern wie MAN oder Siemens mehr zutrauen als einem anonymen "Experten" in einem öffentlich rechtlichen Forum welches wenig Anspruch an Technik oder Wissenschaft erhebt.
    Wenn Sie über das Segment Fernwärme reden, reicht Ihr Wissen über Einfamilienhaustechnik und ein wissenschaftlich angehauchter Nickname offensichtlich nicht aus.

  3. 32.

    Sie weichen aus. Es ging konkret um die Frage, warum Sie das GEG aus der Zeit vor Habeck ignorieren. Antares hat am Donnerstag, 03.04.2025, 16:19 Uhr Ihr Motive sicherlich zutreffend beschrieben, so dass Sie jetzt Ihren nächsten Zug beim Taubenschach machen.

  4. 31.

    Und damit sind die Wärmepumpen wirtschaftlich, dass heutzutage die 55°C Vorlauftemperatur über weite Strecken des Jahres ausreichend sind. Schon vor Monaten habe Sie auf die üblichen Heizkurven aufmerksam gemacht. Fernwärme ist ein anderes System, bei dem Sie nicht verstehen können, dass dort auf einem kW Strom drei kW Fernwärme CO2-arm erzeugt werden. Sie werfen wie gewohnt einiges durcheinander.

  5. 30.

    "Sie unterschlagen, dass ..laut GEG gefördert worden sind. Warum?" Das ist ja das Übel, die "Energiewende" produziert eine hochgradig subventionierte Scheinblüte. Das fängt ja schon beim Strom für die Wärmepumpe an, der ebenfalls noch mal gesondert subventioniert wird, neben den bereits stark subventionierten Beschaffungs- und Installationskosten für die Wärmepumpe.

  6. 29.

    Naja, 90 Grad Vorlauf, das ist wohl eine Heizung älteren Datums. Aber auch schon weit niedrigere Vorlauftemperaturen (VLs) führen zum Stromfresser bei den Wärmepumpen. Allgemein wird argumentiert, bei 55 Grad VL ist die wirtschaftliche Grenze. Und diese 55 Grad jedenfalls sind viel zu wenig für Fernwärme. Das war doch das Argument.

  7. 28.

    Das auch kein "physiker" wie er behauptet sondern ein Klimawandelleugner der hier permanent den Unsinn von EIKE und dem Klimawandelleugner Ganteför zum Besten gibt.

  8. 27.

    90°C Vorlauftemperatur? Haben Sie noch eine Schwerkraftheizung ohne Umwälzpumpe? Die waren selbst in der DDR überholt.

  9. 26.

    "Wärmepumpen funktionieren auch im Bestand.". Sischer dat. Fragt sich nur, wie gut. Kann ja jeder EfH Besitzer selbst ausprobieren. Einfach die bisherige Vorlauftemperatur einer vorhandenen Öl oder Gasheizung, i.d.R. so um die 90 Grad Celsius, so sind Heizkörper und Brenner bisher ausgelegt und aufeinander abgestimmt, auf Wärmepumpenlevel von 35 Grad Celsius im Winter bei Minusgraden herunterdrehen und schauen, ob die Wohnung noch warm wird.

  10. 25.

    Klimaneutral hat nichts mir Wasserstoff im besonderen zu tun.
    Meinen 25 Liter V8 bekomme ich klimaneutral in dem ich Geld an eine Umweltorganisation spende oder irgendwo Bäume pflanze.
    Klimaneutral hat eben nichts mit weniger CO2 oder so zu tun. Der Begriff ist da etwas irreführend.

  11. 24.

    Wärmepumpen funktionieren auch im Bestand. Der Realität halten die vielen Falschbehauptungen des Herrn Ganteför schon lange nicht mehr stand, auch wenn Sie die noch oft wiederholen. Sie haben, wie schon vor Monaten dargelegt, zudem keine Ahnung von der Heizkurve, sondern tun weiterhin so, als ob zum Heizen von Wohnungen ständig hohe Vorlauftemperaturen erforderlich seien.

  12. 23.

    Das Heizkraftwerk Reuter West wird dann ohne Erdgas betrieben? Welchen Anteil hätte dann die Abwasser-Großwärmepumpe an der gesamten Wärmeerzeugung dort?
    Welche Auswirkungen haben denn die Umbauten mittelfristig auf den Preis?
    Mir wird aus dem Artikel nicht wirklich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis klar.

  13. 22.

    Da irren Sie. Ein Haupthindernis für den Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden ist die erforderliche Vorlauftemperatur im Heizungssystem. Wärmepumpen funktionieren mit einer Vorlauftemperatur von 35°C um rund 14% Prozent effizienter als bei 55°C. Oberhalb von 55°C ist der Betrieb in der Regel weniger sinnvoll. Bei dem hier vorliegenden Fall sind für die Versorgung der Fernwärme aber wesentlich mehr als 55°C erforderlich. Für den Wärmetransport wird heißes Wasser mit einer Temperatur von 70°C bis 130°C eingesetzt, das unter Druck zur Abnahmestelle in den Gebäuden gelangt und abgekühlt wieder zurückfließt.

  14. 21.

    Sie irren wie so oft auch beim GEG, sah dass doch bereits in der Fassung von 2020, also vor Habeck, eine Förderung beim Ausbau von Wärmenetzen vor und führte die ausdrücklich auch als Möglichkeit an, die Anforderungen des DEG für Neubauten zu erfüllen.

  15. 20.

    Sie unterschlagen, dass schon vor Habeck Errichtung oder Erweiterung Wärmenetze laut GEG gefördert worden sind. Warum?

  16. 19.

    Sie unterschlagen weiterhin geflissentlich, dass mit den Hochtemperatur-Wärmepumpen aus einem KW Strom drei KW Wärme erzeugt werden können. Auch deshalb setzen immer mehr Städte diese ein. Sie unterschlagen zudem, dass seit zwanzig Jahren Müll nicht mehr unbehandelt deponiert werden darf. Schon der gesunde Menschenverstand gebietet die Nutzung der Abwärme anstelle die sinnlos in die Umgebung abzugeben.

  17. 18.

    Dann brauchen wir ja nicht mehr Trennen, also alles in eine Tonne. Spart nebenbei noch Geld, keine getrennte Abholung und die teuren Recyclinganlagen braucht man dann auch nicht mehr.

  18. 17.

    Das Habeck GEG sieht ja vor, dass neben der WP insbesondere in Neubauten die Fernwärme das Mittel der Wahl ist. Nur, da sollte man auch sagen, dass die Müllverbrennung, mit der Vattenfall und jetzt das Land Berlin die Fernwärme erzeugt, niemals "klimaneutral" sein kann. Das wäre unbezahlbar. Niemand in der Welt heizt "klimaneutral" seine Gebäude mit Grünem Wasserstoff.

  19. 16.

    Ist Ihnen schon aufgefallen, dass immer mehr Wärmepumpenhersteller "Hochtemperatur" - WPs anbieten? Sie wollen auch Geschäfte mit Bestandsbauten-Kunden machen. Denn die kriegen bei den üblichen und noch bezahlbaren Niedrigtemperatur Luft-Wasser WPs zwischen 30 und 50 °C die Stube sonst nicht warm. Hochtemperatur-WP's sind teurer und "können" auch höhere Temperaturen. Was aber manchmal nicht so deutlich gesagt wird, der themodynamische Hebefaktor geht mit höherer Vorlauftemperatur in den Keller. Hier im RBB Text wird die Lösung in der Form eines kaskadierten Systems aus "unter anderem" einer Abwasser-Großwärmepumpe "oder" eine Dampfturbine, die mit Abwärme aus der Abfallverbrennung betrieben wird, angedeutet, um dem Mangel einer Hochtemperatur-WP zu umgehen. Denn eines ist doch klar, Fernwärme braucht hohe Vorlauftemperaturen.

  20. 15.

    Hieraus wird wieder ein Paradebeispiel für die Privatisierung von Gewinnen und Vergesellschaftung von Kosten: Das Land Berlin übernimmt das Strom- und Fernwärmenetz von Vattenfall, der Steuerzahler kommt für die Investitionen in das Leitbild klimaneutrale Stadt Berlin auf und bei der nächsten zyklischen Wirtschaftskrise wird die BEW dann für ein Taschengeld an private Investoren verscherbelt. Man kennt es ja bereits von der BEWAG.