Neues Stadtviertel im Norden Berlins - Großer Park wird Herzstück des neuen Pankower Tors

Nach jahrelangem Gerangel steht nun fest: Auf der Brachfläche am Pankower Tor soll ein neues Stadtquartier mit rund 2.000 Wohnungen, Geschäften und einem großen Park entstehen. Investor Kurt Krieger wollte ursprünglich viel mehr Gewerbe ansiedeln.
Auf dem brachliegenden Gelände am Pankower Tor sollen rund 2.000 neue Wohnungen entstehen, davon 30 Prozent als Sozialwohnung. Dies sieht der Siegerentwurf vor [www.pankower-tor.de], der am Donnerstag von der Jury ausgewählt wurde.
Ein neuer Stadtplatz am S-Bahnhof Pankow wird als zentraler Treffpunkt die beiden bisher durch die S-Bahn-Trasse getrennten Teile Pankows verbinden. Markantes Zeichen des Quartiers soll die neue "Pankower Promenade" werden, die vom S+U-Bahnhof Pankow bis zur Prenzlauer Promenade führen soll. Der Radweg "Panke-Trail" soll an die Rad-Strecke Berlin-Kopenhagen angeschlossen werden.
Sechs Teams arbeiteten zwei Jahre lang an Entwürfen
Das Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs liegt seit Jahren brach. Seit Dezember 2020 haben sechs Teams im Rahmen eines Workshopverfahrens Entwürfe für die Erschließung des rund 40 Hektar großen Areals ausgearbeitet. Im Juni nahm die Jury zwei Entwürfe in die engere Auswahl und entschied sich nun für das Konzept des Teams von Nöfer und CKSA Architekten.
Bürger wünschten sich größeren Park
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung hat das Siegerteam vor allem Wünsche nach einem größerem, zusammenhängenden Park berücksichtigt. Zudem werden die Innenhöfe der Wohnhäuser vergrößert. Dies sagte Stadtplaner Christoph Kohl als Mitglied des Siegerteams rbb|24.
"Der Entwurf hat im Laufe des Workshopverfahrens eine besondere Metamorphose durchlaufen", erklärt die Juryvorsitzende Christa Reicher. Am Ende überzeugte er durch ein besonders robustes, städtebauliches Gerüst von dem sich die Jury einig war, dass er die größten Umsetzungschancen hat.
"Eine angemessene Geschosszahl, große Höfe, Einzelhandel, eine schöne Schule und eine gute Anbindung an die Umgebung und den Panke-Trail – das kriegt man sonst nirgendwo in Berlin", sagte Kurt Krieger. Der Betreiber verschiedener Möbelhäuser (u.a. Höffner) hatte das Gelände an der S-Bahn-Trasse vor rund einem Jahrzehnt gekauft. Er plante für das rund 40 ha große Areal zunächst viele Gewerbeflächen. Nach einem Ringen mit den Behörden um eine für alle Seiten akzeptable Lösung lobte er im Dezember 2020 den jetzt beendeten Wettbewerb aus.
Baubeginn wohl frühestens 2023
Mit einem Baubeginn ist jedoch frühestens in zwei Jahren zu rechnen - wenn alle nun folgenden regulären Schritte wie das anstehende Bebauungsplanverfahren zügig absolviert werden können. Der denkmalgeschütze Rundlokschuppen am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf war nicht Bestandteil des Wettbewerbs.
Sendung: Abendschau, 13.08.2021, 19:30 Uhr