1953 öffnete das Notaufnahmelager in Berlin-Marienfelde für Flüchtlinge und Ausreisende aus der DDR, danach für Spätaussiedler aus Mittel- und Osteuropa. Heute sind dort 700 Asylsuchende untergebracht. Ein neuralgischer Punkt für Flucht in Berlin? Von Marcus Latton
Rückkehr an den Ort, an dem die Freiheit begann: Franziska Schulte blickt über das Gelände des ehemaligen Notaufnahmelagers Marienfelde. Schmucklose, dreistöckige Wohnhäuser, an denen stellenweise der Putz abbröckelt. 1984 lebte und spielte Schulte hier als Zwölfjährige für einige Monate. Mit ihrer in der DDR-Friedensbewegung aktiven Mutter und der jüngeren Schwester reiste sie vorher aus Berlin-Treptow aus und nach Westberlin ein.
"Meine Mutter war den ganzen Tag unterwegs, um dieses Ankommen abzusichern", sagt die heute 50-Jährige. Geld beschaffen, Krankenversicherung beantragen, sich bei Ämtern registrieren: Ein gewaltiger bürokratischer Akt. "Man muss sich vorstellen, dass man hier sein Leben ganz neu aufbauen musste. Wir Kinder waren in dieser Zeit uns selbst überlassen und mussten klarkommen", erinnert sich Schulte.
Erinnerungsstätte für Tausende Fluchtgeschichten
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Am 14. April 1953 weihte Bundespräsident Theodor Heuss in West-Berlin in der amerikanischen Besatzungszone eine zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin ein: das Notaufnahmelager Marienfelde. Ostdeutsche, die im Westen bleiben wollten, durchliefen hier ein für sie vorgeschriebenes Aufnahmeverfahren.
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Sehr eng wurde es bald in den 15 Blocks der Einrichtung, denn die Zahl der Flüchtlinge stieg in diesen Jahren rasant. Neben den Räumen für die Geflüchteten wurden dort auch Büros eingerichtet für viele beteiligte Behörden und Dienststellen, die vorher über die Stadt verteilt gelegen hatten. Bewohner, die schließlich die Aufenthaltserlaubnis erhalten hatten, wurden in die Bundesländer ausgeflogen, nur ein kleiner Teil der Aufgenommenen verblieb in West-Berlin.
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1953 war die Zahl der ostdeutschen Zuwanderer mit über 330.000 besonders hoch, in den Folgejahren waren es oft mehr als 200.000. Knapp drei Millionen Personen verlor die DDR auf diese Weise an die Bundesrepublik, bevor der Mauerbau vom 13. August 1961 der Abwanderung gewaltsam ein Ende setzte. Dann wurde es zunächst ruhig in Marienfelde. Aus der DDR gelangten jetzt fast nur vergleichsweise wenige Rentnerinnen und Rentner in den Westen. Die freigewordenen Kapazitäten nutzten die West-Berliner Behörden, um ab 1964 Menschen aus osteuropäischen Ländern und der Sowjetunion aufzunehmen, die aufgrund ihrer deutschen "Volkszugehörigkeit" Anspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit hatten.
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Die West-Berliner Einrichtung fungierte dann ab Mitte der 60er als Erstaufnahmestelle des Bundes für neu in Deutschland eintreffende AussiedlerInnen. Zudem war sie Landesaufnahmestelle für solche, die bereits im Bundesgebiet registriert worden waren und in Berlin ihren Wohnsitz nehmen wollten. 232 sogenannte Aussiedlerinnen und Aussiedler wurden 1964 in Marienfelde aufgenommen. In den folgenden Jahren schwankte diese Zahl zwischen rund 300 und 700 Personen. Die in Berlin eintreffenden Menschen kamen überwiegend aus Polen. Dafür hatte der Warschauer Vertrag zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen 1970 die Voraussetzungen geschaffen.
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1975 wurde das Ausreiseverfahren nach weiteren Verhandlungen mit Polen ausgedehnt. 1976 übersiedelten erstmals mehr als 800 Menschen nach West-Berlin, von 1977 bis 1980 waren es jährlich um die 1.000 Menschen. Neben ihnen und den ostdeutschen Menschen im Rentenalter waren Mitte der 1970er Jahre nur wenige Flüchtlinge und freigekaufte politische Häftlinge aus der DDR in Marienfelde anzutreffen. Aber auch in Bezug auf die Abwanderung von dort brachte das Jahr 1975 einen Wendepunkt. Anfang August unterzeichnete die DDR die Schlussakte der Konferenz von Helsinki, in der Menschenrechte festgeschrieben waren. Auf sie beriefen sich immer mehr Ausreisewillige.
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Zwar blieb die Zahl der Übersiedelnden zunächst gering: 1983 etwa kamen rund 11.300 Ostdeutsche ins Bundesgebiet, davon knapp 2.300 nach West-Berlin. Für die DDR-Führung jedoch wurde die Dynamik der Ausreisebewegung zunehmend zum Problem. Seit Anfang der 1980er Jahre zeigten die im DDR-Ministerium für Staatssicherheit gesammelten Zahlen eine Ballung hartnäckig verfolgter Ausreisebegehren. Um diese zu reduzieren, entließ die Parteiführung im Laufe des Jahres 1984 rund 35.000 Personen, die einen Antrag gestellt hatten, in den Westen. Das Durchgangsheim Marienfelde war in der Folge ungewohnt stark belegt.
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Außerdem sah man nun viel mehr jüngere, berufstätige Menschen und Familien. In den Folgejahren kamen dann wieder weniger Ostdeutsche in die Bundesrepublik, bevor die Zuwanderung 1988 anstieg und 1989/90 mit rund 344.000 bzw. 240.000 Flüchtlingen und Übersiedlern einen enormen Umfang annahm. Anfang Juli 1990 wurde das Aufnahmeverfahren für Übersiedler aus der DDR dann eingestellt. Damit verlor die Einrichtung in Marienfelde nach über 37 Jahren ihre ursprüngliche Funktion. Als Aufnahmestelle von Aussiedelnden blieb der Ort in Betrieb.
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Doch bedeutete das Jahr 1990 auch für diesen Zuzug eine Zäsur. Das Aussiedleraufnahmegesetz trat mit der Auflage in Kraft, bereits bei der Einreise in die Bundesrepublik einen Aufnahmebescheid vorzulegen. Ab 2003 sanken die Zahlen deutlich, die Marienfelder Aufnahmestelle war von da an nicht mehr ausgelastet. 2010 war die Zuwanderung schließlich so weit zurückgegangen, dass die Anlage geschlossen wurde – in der viele auch prominente DDR-Flüchtlinge einst aufgenommen wurden. Die Erinnerungsstätte erinnert an die Schicksale und an die ersten Schritte, die geflüchtete DDR-Bürger im Westen unternehmen mussten.
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Einige Monate lang lag das Gelände an der Marienfelder Allee nach der Schließung verwaist. Doch es bestand weiterhin Bedarf, schutzsuchende Menschen in Berlin aufzunehmen. Dazu gehörten 2010 vom dortigen Regime Verfolgte aus dem Irak, aus Afghanistan, Syrien und dem Nordkaukasus. Unter der Leitung des Internationalen Bundes wurden Gebäude der ehemaligen Aufnahmestelle in Marienfelde 2010 als Übergangswohnheim für Geflüchtete und Asylsuchende wiedereröffnet. Sendung: rbb24 Inforadio, 12.04.2023 | Weitere Bildergalerien | Zum Beitrag
Von 1953 bis 1993 wurden in dem Notaufnahmelager Marienfelde geflüchtete DDR-Bürger und deutsche Spätaussiedler aus Mittel- und Osteuropa untergebracht. Diese Woche besteht das Notaufnahmelager seit 70 Jahren. Mehr als 1,3 Millionen Geflüchtete haben hier zeitweise gelebt - Franziska Schulte, ihre Schwester und ihre Mutter waren drei von ihnen. Die Gedenkstätte Notaufnahmelager Marienfelde an der Marienfelder Allee möchte die Erinnerung an das Schicksal dieser Menschen wachhalten. Am Mittwoch startet eine wissenschaftliche Tagung zur Geschichte des Ortes, danach folgt ein Programmwochenende mit Zeitzeugengesprächen für ein allgemeines Publikum [stiftung-berliner-mauer.de].
Die Historie des Aufnahmelagers endet jedoch nicht mit dem Zerfall der DDR, nachdem insgesamt vier Millionen Bürgerinnen und Bürger des Landes in die Bundesrepublik flohen oder ausreisten. Seit 2010 wird das Gelände vom Internationalen Bund betreut - als Übergangswohnheim für derzeit 700 Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Türkei, Moldawien oder Iran. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Wo einst Familien aus Gera, Cottbus oder Ostberlin ihre ersten Schritte auf westdeutschen Boden setzten und auf die Zuteilung einer Wohnung warteten, leben nun Asylsuchende aus vielen verschiedenen Ländern, die ebenso auf eine Zukunft in der Bundesrepublik hoffen.
Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die über ihre Erinnerungen an das Notaufnahmelager reden, Sonderausstellungen, Führungen, eine Buchpräsentation und mehr: Es gibt ein vielfältiges Programm am Jubiläumswochenende. Der Eintritt ist kostenlos, die Erinnerungsstätte liegt in der Marienfelder Allee 66-80, 12277 Berlin.
Geflüchtete Bewohner beschäftigen sich mit der Geschichte des Ortes
Pirooz A.* flüchtete vor der Machtübernahme der Taliban von Afghanistan nach Deutschland, zusammen mit seiner Frau und den drei Kindern. Noch lebt er hier, will aber bald Arbeit und eine eigene Wohnung finden, wie er sagt. Schon bevor er von deutschen Behörden zur Unterkunft nach Marienfelde geschickt wurde, habe er sich informiert über den Ort. "Ich habe die Adresse bekommen und bei Wikipedia nachgeschaut", sagt Pirooz A. "Das Heim hat eine lange Geschichte, die mit Flucht zu tun hat." Nach seiner Ankunft besuchte er direkt die Erinnerungsstätte, die sich direkt neben dem Eingang zum Übergangswohnheim befindet, wie er erzählt.
Olivia Musić leitet für den Träger Internationaler Bund das Geflüchtetenwohnheim. Sie selbst flüchtete in den 1990er Jahren vor dem Krieg in Bosnien nach Deutschland. Musić sagt, viele der hier Untergebrachten wüssten, dass dieses Wohnheim ein besonderes sei oder wollten mehr darüber erfahren - vor allem die, die schon länger in den Wohnungen lebten. "Die kommen dann in unser Büro und wollen wissen, was das Gebäude nebenan ist", sagt Musić. "Wir veranstalten dann Führungen durchs Museum und verknüpfen so die Gegenwart und die Geschichte."
Parallelen von damals zu heute sieht auch Franziska Schulte, wie sie sagt - trotz der Unterschiede zwischen der deutschen Teilung und den heutigen Wanderungsbewegungen. "Wir hatten keine Sprachprobleme, denn wir haben ja schon Deutsch gesprochen. Das war ja schon glücklich, dass wir diese Hürden gar nicht nehmen mussten", sagt Schulte. "Und dennoch: Es war eine schwierige Zeit. Und eine Umbruchsituation."
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24.
Es ist schon seltsam wie geschochtsvergessen die Gesellschaft ist. Bis 1989/90 kamen Menschen aus der DDR, die nach dem Grundgesetz deutsche Staatsbürger waren und sind, nach Marienfelde. Das hätten die Redakteure auch der Moderatorin der Abendschau vermiiteln können. Den gleicher Ort nicht gleiches Schicksal und nicht automatisch gleiches Recht. Ich fordere von Journalisten in ihrer Arbeit Sauberkeit und Gründlichkeit, wenn es zu einem Berufsethos nicht reicht.
23.
Es verwundert mich schon dass hier von Flüchtlingen gesprochen wird. Zum mitschreiben, das waren V E R T R I E B E N E Deutsche und keine Flüchtlinge!
Um meine Bildung machen Sie sich mal keinen Kopf, die ist hervorragend. Sonst hätte ich nicht den Job, den ich mit größtem Vergnügen ausübe. Daher bitte kein Neid.
Falls Sie außer einfachen Versuchen der Beleidigung noch irgendwo Argumente finden sollten, lassen Sie es mich gerne wissen. Dann können wir ausgiebig diskutieren.
"Der These von CDU Chef Merz, seit 2015 hat es eine massive Zuwanderung von Ausländern gegeben, in dessen Folge sich die Zahl der Hartz 4 Bezieher um eine Million vergrößert hat, steht weiter unwiderlegt im Raume."
Sicher? Ihr "Herr" Merz hat auch behauptet es gäbe Flüchtlinge aus der Ukraine als "Sozialtouristen".
Es ist also nicht das erste Mal dass ihr "Herr" Merz im braunen Fahrwasser fährt.
"Dazu gehört zuerst mal die Landessprache soweit zu beherrschen, dass man sich grundlegend verständigen kann. "
Das kann man hier jeden Tag nachlesen wie einige 300% ige Deutsche die eigene Sprache verhunzen.
"Daher ist es weltweit so, dass Zuwanderer in der Regel eher einfache Tätigkeiten ausüben, die keiner großen Ausbildung bedürfen. Das geht im Übrigen auch deutschen Auswanderern so. "
Blödsinn! Aber das kommt davon wenn man seine Bildung aus dem Unterschichten TV bezieht.
"ich hab nur wenig Ausnahmen erlebt. Da erleben Andere Unterschiedliches. Ein guter Indikator, ob jemand sich durch eigene Erwerbstätigkeit selbst ernährt ist die Bürgergeld/Hartz4 Verteilung. Der These von CDU Chef Merz, seit 2015 hat es eine massive Zuwanderung von Ausländern gegeben, in dessen Folge sich die Zahl der Hartz 4 Bezieher um eine Million vergrößert hat, steht weiter unwiderlegt im Raume.
Stimme Ihnen zu. Die grundlegende Frage ist eben auch das Ankommen Wollen und der Wille zur Integration. Dazu gehört zuerst mal die Landessprache soweit zu beherrschen, dass man sich grundlegend verständigen kann. Dazu gehört aber eben auch der Wille zum selbständigen Auskommen, auch wenn es natürlich meist nicht der Traumjob ist. Das hat auch nichts mit Diskriminierung zu tun, es fehlt in der Regel schlicht die landesspezifische Ausbildung. Daher ist es weltweit so, dass Zuwanderer in der Regel eher einfache Tätigkeiten ausüben, die keiner großen Ausbildung bedürfen. Das geht im Übrigen auch deutschen Auswanderern so. Auch diese üben im Auswanderungsland mehrheitlich Tätigkeiten im Servicebereich aus, sei es Gastgewerbe, Supermarkt oder Gartenpflege. Bis auf Spitzenfachkräfte wartet man nirgends auf der Welt auf Migration, mit Ausnahme von einfachen Tätigkeiten. Es gibt viele sehr gute Beispiele (kenne selbst viele), leider aber auch das ganze Gegenteil.
Ohne Frage gab es natürlich Einzelfälle, wo DDR-Bürger in Drittländer geflohen sind. Allein schon mangels Möglichkeiten war dies aber die Ausnahme. In der Regel waren es wohl so genannte "Reisekader", also Menschen, die beruflich ins Ausland reisen durften. Gerade bei denen dürfte der wirtschaftliche Anreiz nicht ausschlaggebend gewesen sein, denn die waren im Vergleich zur restlichen Bevölkerung bereits sehr gut gestellt und privilegiert. Hungern und frieren musste in der DDR ja tatsächlich niemand und auf viele Luxusdinge kann der Mensch gut verzichten. Aber die ständige staatliche Kontrolle, Propaganda, Beeinflussung (schon ab dem Kindergarten) und von der SED gesteuerte Repressalien haben gerade die gut Ausgebildeten verschreckt. Ich glaube persönlich, es war mehr die Politik, als der Lebensstandard, der die Menschen zum Gehen veranlasst hat.
15.
Ich erlebe täglich viele junge Männer ausländischer Herkunft, die als kurierfahrer, pizzafahrer, auslieferer, Kasse Supermarkt, einen wirklich guten Job machen. Man spürt...sie machen diesen Job wirklich gern. Benehmen, Sprache, Auftreten und Gesamteindruck einfach nur gut. Die freuen sich über Anerkennung, ein freundliches Dankeschön und einen netten Gruß. Das sind die, die ich schätze. Die haben keinen Ärger, die wollen ankommen. Und das ist in diesen Jobs teils verdammt schwer. Vielleicht hab ich viele von den "Guten" kennengelernt. DDR Bürger, die in BRD ankamen ohne Kontakt Freunde, Familie, hatten es oft sehr schwer. Käme ich jetzt irgendwo im Ausland an, ohne wirkliche Sprachkenntnisse, Kontakte, eine fremde also, dazu noch deutsch, wäre das ebenfalls nicht von ohne. Es zählt wie man sich verhält, arbeitet, lernt, mit den Menschen Kontakte knüpft. Mag manch einer eine jetzt sehr abweisend Reaktion dazu äußern, ...ich hab nur wenig Ausnahmen erlebt.
14.
Der RBB Autor scheint das Grundgesetz nicht zu kennen. Auch die Bewohner des SED-Staats waren Deutsche im Sinne des Grundgesetzes. Insofern ist die Erzählung des RBB Redakteurs gewaltig schief.
Mit "Lagern" war ja nach dem Krieg auch noch reichlich Erfahrung vorhanden....
Geflüchtete unmenschlich zu behandeln und unterzubringen findet man nur bei der blau braunen Truppe. Zum Glück, wenn auch schlimm genug.
Stimme weitestgehend zu, möchte aber auch zu bedenken geben, dass nicht nur ich Ex-DDR-Bürger kenne, die sehr wohl in die ganze Welt geflohen und geströmt sind und (mitunter temporär oder dauerhaft) in der Schweiz, Österreich, Dänemark oder Australien leben und Ihren Weg gefunden/gemacht haben.
Ob und wie viele der Menschen aus der SBZ/Zone/DDR, die ab 1989/90 nach der DM verlangt haben auch Wirtschaftsflüchtlinge sind, vermag ich quantitativ nicht einzuschätzen. Dm Streben nach Zufriedenheit und innerer Ruhe sollte der Vorrang gegeben werden. Mit wenig zufrieden sein konnten auch viele der Ex-DDR-Bürger, nur das polit. System und die Unfreiheit waren einfach Schexxxxx!
9.
Wenn man die damaligen Überlebensbedingungen der "Spätaussiedler" in ihrer Heimat betrachtet, war Flucht wohl nur die einzige Möglichkeit. Die Umstellung von Führer, Volk und Vaterland zu Einigkeit und Recht und Freiheit scheint bis heute noch nicht abgeschlossen zu sein.
Ich finde es auch nicht gut, daß die GRÜNEN an der Regierung beteiligt sind.
7.
Wie der Beitrag zeigt wurden die deutschen "Brüder und Schwestern" zu Aufnahme in einem Lager untergebracht.
Heute gelangen Menschen aller Nationalitäten zum Teil unkontrolliert nach Deutschland – Tolle Verbesserung !
Wirtschaftliche Gründe....na ja ob Sie das auch so sehen wenn Ihre wirtschaftliche Grundlage durch den nicht von Ihnen verursachten Klimawandel zerstört wurde?
Das ist der entscheidende Unterschied. DDR-Bürger, die es in die westlichen Besatzungszonen geschafft haben, nicht selten unter Lebensgefahr oder zumindest unter der Gefahr, für viele Jahre hinter Gittern zu landen, waren keine Flüchtlinge im Sinne des Asylrechts sondern Deutsche im Sinne des Grundgesetzes, mit allen Rechten und Pflichten. Die Sammelunterbringung war deshalb nur erforderlich, weil erst einmal Wohnraum gefunden werden musste, aber auch weil die Ankommenden zunächst politisch durchleuchtet wurden, um das Einschleusen von Agenten und Saboteuren zu erschweren. Zudem waren die Ankommenden in aller Regel mittellos. Wer den Repressalien des DDR-Regimes entkommen wollte, konnte nur Richtung Westen entkommen, im Ostblock fanden diese Menschen keinen Schutz vor Auslieferung. DDR-Bürger sind nicht in die ganze Welt ausgeströmt, sie sind per Definition in der Heimat geblieben.