Interview | Juristin Christina Clemm - "Die Gewalt gegen Frauen nimmt eher zu - die Zahl der Verurteilungen sinkt"

Mo 04.09.23 | 15:55 Uhr | Von Ulf Morling
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Symbolbild: Gewalt gegen Frauen - gestellte Szene. (Bild: dpa/ Fabian Sommer)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.09.2023 | Ulf Morling/Christina Clemm | Bild: dpa/ Fabian Sommer

Seit knapp 30 Jahren vertritt Anwältin Christina Clemm Frauen, die Opfer von Gewalt durch Männer wurden. In ihrem neuen Buch zieht sie aus ihrem beruflichen Alltag eine ernüchternde Bilanz: "So gut wie nichts" habe sich verbessert.

rbb|24: Frau Clemm, warum heißt Ihr Buch "Gegen Frauenhass?" Kann man bei allen Gewalttaten gegen Frauen den Hass auf sie als Motiv unterstellen?

Christina Clemm: Ja, es gibt immer Frauenverachtung, auf der diese Taten beruhen. Das Problem ist, dass man die Taten bei geschlechtsbezogener Gewalt immer privatisiert und individualisiert. Es wird oftmals nicht angesehen, welche gesellschaftlichen Strukturen dahinterstecken.

In den seltensten Fällen geschehen diese Taten plötzlich. Bei der Gewalt gegen Frauen wird das aber immer so dargestellt und die lange eingeübte häusliche Gewalt und tiefsitzende Frauenverachtung außer Acht gelassen. Das ist fatal, denn so verkennt man letztlich auch die Möglichkeit, grundsätzlich etwas daran zu ändern.

Christina Clemm, Fachanwältin für Familien- und Strafrecht
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Zur Person - Rechtsanwältin Christina Clemm

Christina Clemm wurde 1967 geboren. Die studierte Juristin arbeitet seit mehr als 25 Jahren in Berlin als Fachanwältin für Familien- und Strafrecht. Sie ist Mitglied der Expertenkommission zur Reform des Sexualstrafrechts des Bundesjustizministeriums, zudem ist sie Sachverständige in öffentlichen Anhörungen im Bundestag, so im März 2021 zum Thema "Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern". 2020 erschien ihr Buch "AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt". Im Jahr 2023 erschien ihr Buch "Gegen Frauenhass".

Erleben Sie diese "Frauenverachtung" auch im Gerichtssaal?

Die meisten Täter würden sagen: Wir hassen Frauen gar nicht, wir lieben sie doch! Aber ich erlebe zum Beispiel unglaublich viele Vorurteile. Da sind beispielsweise Prozessbeteiligte, die Frauen vorwerfen, dass sie eher lügen, Vorteil von falschen Anzeigen hätten oder bestimmten Vergewaltigungsmythen folgen. Auch das Verhalten vor Gericht gegenüber Anwältinnen ist oft von sexistischem Verhalten geprägt.

Am Anfang Ihres Buches schildern Sie eine exemplarische Beziehung. Lisa M. und ihr Mann Mirko lieben sich über Jahre scheinbar innig. Dennoch endet die Beziehung mit Tod der Partnerin. Was geschah zwischen den beiden?

Ich habe dieses Beispiel aus vielen Einzelfällen gebildet, um die Privatsphäre meiner Mandantinnen zu schützen. Bei Lisa M. fing alles in der Jugend an. Sie wird angegrapscht, ihr Vater ist ab und zu gewalttätig gegen ihre Mutter. Sie studiert und lernt ihren späteren Mann Mirko kennen.

Typisch für diese Art von Beziehungen ist, dass sie sehr schnell sehr eng werden. Der spätere Täter schafft es, sie immer mehr zu isolieren: Sie trifft weniger Freundinnen, weil er angeblich immer so gern mit ihr zusammen ist. Er kritisiert ihre Freundinnen und will immer wieder ihren Standort vom Handy geschickt bekommen aus vermeintlicher Fürsorge.

Unmerklich ist sie immer mehr in der Beziehung gefangen. Irgendwann kommt der erste Schlag. Er bereut, sie verzeiht ihm, sie bekommen Kinder und die Schläge werden immer häufiger, bis sie sich doch trennt und dann von ihm getötet wird.

Der Täter wird wegen einer Affekttat sehr milde bestraft, und was besonders bitter ist, finde ich, dass am Ende auch noch die Kinder bei ihm aufwachsen. Diese Fälle gibt es, immer wieder.

Sie beschreiben auch Frauen, die trotz Misshandlungen in der Partnerschaft aus dem Frauenhaus wieder zu ihrem gewalttätigen Partner zurückgehen.

Wenn Frauen in meiner Kanzlei vor mir sitzen, höre ich häufig, dass sie jetzt fest entschlossen seien, sich zu trennen. Ich sage ihnen dann: "Vor mir müssen Sie sich nicht schämen. Wissen Sie, viele, viele Frauen gehen wieder zurück - und auch das ist in Ordnung!"

Warum ist das so? Von außen betrachtet wirkt es für viele ja unverständlich.

Ein Grund für das Zurückgehen ist, dass nicht genügend staatliche Hilfe da ist: Es gibt zwar die Möglichkeit, in einer akuten Situation in ein Frauenhaus zu gehen, wenn es nicht überfüllt ist. Aber das ist keine Lösung auf Dauer. Dann gibt es keinen Kitaplatz mehr, keinen Schulplatz und keine Arbeit.

Die Frauen müssen alles neu aufbauen, aber wie sollen sie das denn schaffen? Das ist eine so schlechte Situation, dass die Frauen den schlagenden Ehemann, der sich vermeintlich geändert hat, eher in Kauf nehmen als ihre Sicherheit.

Der Partner oder Ex-Partner ist statistisch gesehen leider der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau.

Christina Clemm

Sie schreiben in ihrem Buch: "Der gefährlichste Ort für eine Frau ist immer noch ihr eigenes Zuhause." Ist das nicht übertrieben?

Nein, das ist wissenschaftlich und statistisch immer wieder untermauert worden. Der Partner oder Ex-Partner ist statistisch gesehen leider der gefährlichste Mensch im Leben einer Frau.

Die sprichwörtliche Gewalt hinter der verschlossenen Tür. Wie ließe sich das verhindern?

Oft wird vorwurfsvoll gesagt: Die Frauen müssen ihr Schweigen über die Gewalt in ihrer Beziehung brechen. Das stimmt! Zuallererst müsste aber das gesamte Umfeld das Schweigen brechen. Nachbarn hören Schreie in der Wohnung nebenan. Freunde sehen blaue Flecken. Doch alle schämen sich, einen Verdacht in den Raum zu stellen, der vielleicht unbegründet ist. Wir müssen mehr aufeinander achten und uns dafür zuständig fühlen, dass die anderen keine Gewalt erleben müssen.

Infobox: Hilfe und Beratung

Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration und Antidiskriminierung fasst auf ihrer Internetseite [berlin.de] die wichtigsten Hilfsangebote wie Frauenhäuser, Beratungsstellen und Zufluchtswohnungen zusammen.

Auch in Brandenburg gibt es ein engmaschiges Hilfsangebot. In jedem Landkreis gibt es mindestens ein Frauenhaus. Einen Überblick über Anlaufstellen gibt das Brandenburger Familienministerium auf der Internetseite [service.brandenburg.de]. Grundsätzliche Informationen für Opfer häuslicher Gewalt fasst das Ministerium auf seiner eigenen Internetseite [msgiv.brandenburg.de] zusammen.

"Dass es im patriarchalen System kein nachhaltiges staatliches Interesse gibt, geschlechtsbezogene Gewalt gegen Frauen zu verhindern, überrascht kaum." Wie meinen Sie das?

Männer sind privilegiert in dieser Gesellschaft. Sie müssten selbst dafür eintreten, eine andere Gesellschaft zu erkämpfen, in der wir anders und gleichberechtigt zusammenleben.

Sie schreiben in ihrem Buch dann auch: "Im Kern ändert sich, was geschlechtsbezogene Gewalt anbelangt, so gut wie nichts." Ist das nicht übertrieben bei verschärften Gesetzen und der breiten Berichterstattung in den Medien?

Wenn wir die Verurteilungsquoten und die Dunkelfeldforschung ansehen, verändert sich, was geschlechtsbezogene Gewalt angeht, im Kern tatsächlich nichts. Es gibt eher eine Zunahme der Gewalt und eine Abnahme der Verurteilungen. Auch im Gericht ist ein riesiger gesamtgesellschaftlicher Backlash spürbar.

Inwiefern?

Wir haben viele weibliche Richterinnen, wir haben eine weibliche Außenministerin und wir müssen natürlich unsere Partner nicht fragen, ob wir arbeiten gehen dürfen. Es ist also einerseits eine ganze Menge geschehen, strukturell aber hat es sich noch nicht so sehr geändert. Zunehmend wird behauptet, Frauen hätten doch schon alles erreicht, nun sei es auch mal gut. Ich nenne es gern eine "renitente Männlichkeit".

Im Gerichtssaal habe ich neulich zum Beispiel erlebt, dass ein Verteidiger rügte, dass meine Mandantin über ihre mutmaßliche Vergewaltigung zuerst geschwiegen hatte, weil sie sich schämte. Der Anwalt des Angeklagten sagte dann, dass er heutzutage so ein Verhalten nicht mehr verstehen könne. Im Lebenslauf einer Frau gehöre es doch zum guten Ton, auch einmal vergewaltigt worden zu sein. Solche Äußerungen werden sprechbarer, würde ich sagen.

Ist es für sie als Nebenanklagevertreterin nicht frustrierend, wenn Sie sagen, dass die Erfolge in der Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen quasi kaum zu sehen sind?

Ich weigere mich, frustriert zu sein. Immer wieder gibt es ja auch angemessene Gerichtsverfahren, Richterinnen und Staatsanwälte, die sehr gut ausgebildet sind und respektvoll mit allen Verfahrensbeteiligten umgehen.

Ich habe Mandantinnen die, egal wie ihre Verfahren ausgehen, diese Gerichtsverfahren sehr gut überstehen und ein besseres Leben anfangen können. Ich denke, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen, die Gewalt, im Übrigen auch Rassismus und sonstige Menschenverachtung zu minimieren und letztlich das Patriarchat abzuschaffen. Weil wir dann auf einen Weg kommen könnten, der ein besseres Leben für alle sichert.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview mit Christina Clemm führte Ulf Morling.

Sendung: rbb24 Inforadio, Vis-à-Vis, 04.09.2023, 13:25 Uhr

Beitrag von Ulf Morling

40 Kommentare

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  1. 40.

    Jetzt soll ich Ihnen belegen, dass Gewalt in autoritären Erziehungen zumindest häufiger vorkommt als in anti-autoritären Erziehungen? Ist das tatsächlich Ihr Ernst?!? Erklären Sie doch lieber, wie Sie jungen Menschen an der Nasenspitze ansehen, wie diese erzogen worden sind. Und eine vernachlässigte Erziehungsarbeit ist auch nicht gleichzusetzen mit einer anti-autoritären Erziehung. Darin, dass Ihre rechtsextreme Haltung Ihre Wahrnehmung trüben könnte, möchte ich Ihnen nicht widersprechen. Es erscheint mir naheliegend, dass Sie da recht haben könnten.

  2. 38.

    Nur das WissenschaftlerInnen für gewöhnlich gelernt haben zwischen statistischen Fakten und "eigener Erfahrung" zu unterscheiden. Nennt sich wissenschaftliches Arbeiten.

    Wenn dann behauptet wird Feststellungen müssten nicht wissenschaftlich bewiesen werden, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Schaffen wir diese "Wissenschaft" einfach ab, Einbildung ist ja auch ne "Bildung".

    Es geht hier kicht um "vermeintlich schlecht" erzogen Kinder, sondern um Männer, die ihre Frauen schlagen,vergewaltigen oder töten, und da ist die Ursachenstatistik sehr sehr deutlich, dass autoritäre gewaltaffine Erziehung mit eine Hauptursache ist. Gewalt in der Erziehung setzt sich leider viel zu oft in den Generationen, sowohl in der Beziehung als auch Erziehung, fort.

  3. 37.

    Nun ja, anscheinend leben Sie in der Bullerbü-Blase und nicht im dicken B. Aber egal, Sie haben recht und ick Wahrnehmungsstörung. Kann ich wunderbar mit leben.
    Mögen Sie nie den Kontakt mit den antiautoritären „Prinzen“ o. der „Prinzessinnen“ haben, es könnte ein Weltbild zerstören.

  4. 36.

    Woher nehmen Sie die Annahme das ich behaupte, dass antiautoritäre" Erziehung die Gewalt akzeptiert? Wenn Sie mir hier antworten, "....Ihnen geht es doch nur darum andere zu diskreditieren.“.., dann ist das Maß Ihrer Vermutung -Behauptung weit überschritten. Auf dieser Niveau - Basis diskutiere ich nicht. Jeder hat seinen eigenen Bildungs-Horizont der Denkweise. Ansichten anderer kann man akzeptieren, keiner muss danach leben.
    Stay well.

  5. 35.

    Diese Gesellschaft ist und war immer gewalttätig, nicht nur gegen Frauen.

    Daher auch die große Russlandliebe bei vielen Deutschen.

    Hier kann man nur auf kleine Schritte setzen und sich als Mann ändern oder bewusst anders leben.

    Ich hatte ein sehr netten Vater und probiere als Vater meiner fünf Kinder auch als gewaltfreies Vorbild zu dienen für eine neue Welt.

    Toxische Männlichkeit führt früher oder später immer zum Untergang der Zivilgesellschaft, man kann es in Russland wunderbar beobachten.

  6. 34.

    Brigitte hat absolut recht mit dem, was sie schreibt. „Ihnen geht es doch nur darum andere zu diskreditieren“ - völliger Blödsinn!
    Sie fragen nach seriösen Quellen? Solche Feststellungen müssen nicht wissenschaftlich belegt sein., denn auch Wissenschaftler können zu konträren Ansichten gelangen.
    Ich habe auch den Eindruck, dass Kinder, vor allem Jungen, immer häufiger ungewollt/unbewusst zu kleinen Despoten erzogen werden: Ach lass ihn/sie doch -es sind doch Kinder. Ansagen/Verbote? Fehlanzeige.
    Die ersten Probleme zeigen sich dann in der Kita, in der Schule geht es weiter und als Jugendliche entwickeln die sich dann zu kleinen Machos, Incels, Stalkern, die glauben, sie hätten ein Recht, Mädchen/Frauen zu beherrschen.

  7. 33.

    "...aber auch in der eigenen Verantwortung liegt, sich aus toxischen Umgebungen, wie gewaltvollen Beziehungen, selbst zu entfernen und dabei keinen falschen Wünschen und Träumen nachzuhängen, die sich nicht erfüllen werden. Die wenigsten ermordeten oder schwer misshandelten Frauen haben dies als erstmalige Gewalt erlebt."

    Welch ekelhafte Täter Opfer Umkehr. Nicht wenige Frauen werden bei der oder nach der Trennung getötet.

    Ergänzend: Teilweise mit den Kindern. Wird dann gern bei entsprechenden Fällen verharmlosend "erweiterter Suizid" genannt.

  8. 32.

    Schön wenn "Ansichten" Fakten ersetzen. Sind dann "alternative" oder "gefühlte" Fakten....

  9. 31.

    Besser können Sie Ihre Einstellung "ich hab meine Meinung, Fakten interessieren mich nicht!" nicht zusammenfassen.

    Willkommen im postfaktischen Zeitalter, Argumente braucht man nicht mehr...

  10. 30.

    Dazu passend die Schelte für Alleinerziehende von unserem Herrn Finanzminister...Aber er wurde ja mal wieder nur missverstanden...

  11. 28.

    Können Sie Ihre Behauptungen mit irgendeiner seriösen Quelle belegen?

    Letzten Endes sagen alle mir bekannten Studien, dass sich Gewalt größtenteils auf autoritäre gewalttätige Erziehung zurückführen lässt.

    Ich kenne niemanden der der in der "antiautoritären" Erziehung auch Gewalt akzeptiert nach dem Motto "ja is ok wenn du andere Kinder schlägst mach weiter für dich gelten keine Regeln"....Ihnen geht es doch nur darum andere zu diskreditieren...

  12. 27.

    Bitte unbedingt anschauen, aktuell abrufbar: https://www.arte.tv/de/videos/110260-000-A/brainwashed-sexismus-im-kino/ Beantwortet so manche hier gestellte Frage und darüber hinaus!

  13. 26.

    ...Kindesunterhalt. Damit können die gewalttätigen Männer ihre (Ex)Partnerin weiter in Abhängigkeit halten.
    An diesen Machtspielchen ziehen sich viele hoch.
    - Auffällig ist auch, wie selten angezeigte Stalking-Fälle zu Urteilen führen: nicht etwa, weil die Männer zu Unrecht beschuldigt worden sind, sondern weil Stalking scheinbar immer noch als Kavaliersdelikt angesehen wird.
    Klar, man kann es bei der Polizei anzeigen- und die StA stellt es dann postwendend ein (da Aussage gegen Aussage)- alles selbst erlebt.
    Es muß erst was passieren, bevor der vielzitierte Rechtsstaat tätig wird. Und dann sind alle "überrascht" von der Tat.
    Lebt die Frau noch, kriegt der Täter manchmal 2 Jahre auf Bewährung. Manche Täter mißverstehen das als Aufforderung zu einer weiteren, schlimmeren Tat; manche ~ machen einfach in derselben Intensität weiter.
    Solange Täterschutz hier mehr zählt als Opferschutz, haben wir noch einen weiten Weg vor uns...

  14. 25.

    Das Problem sind nicht nur fehlende Plätze im Frauenhaus- wenn die Frau mit dem gewalttätigen Mistkerl Kinder hat, dann hat der natürlich auch ein Umgangsrecht, welches ihm weder Gericht noch Jugendamt streitig machen wird.
    Damit hat der Mann immer "einen Fuß in der Tür", weil er über die Kinder automatisch auch Kontakt zur Mutter hat!
    Die Frau hingegen hat nicht nur ihr soziales Umfeld verloren (falls sie der Täter nicht schon komplett isoliert hatte), sondern muß auch befürchten, daß ihr das JA die Kinder entzieht und ins Heim steckt, weil die Kinder die Gewalt gegen ihre Mutter miterlebt haben. Da gibt's genügend Beispiele- leider...
    All das sind für viele Frauen Gründe, sich NICHT zu trennen, sondern zu bleiben und auf Besserung zu hoffen.
    - Oder die Tatsache, das den Frauen nicht geglaubt wird.
    - Oder die verschlechterte finanzielle Situation nach der Trennung. Viele Männer drücken sich ja nicht nur vor dem Trennungs-/ nachehelichen Unterhalt, sondern auch vor dem

  15. 24.

    "(Gewaltfreie) Kommunikation wird in der Schule überhaupt nicht gelehrt."

    Widerspruch!
    Es gibt das Fach Soziales Lernen / Soziales Training (meist 1 Stunde in der Woche)
    Dies beinhaltet u.a. Training zur Entscheidungs- und Problemlösefähigkeiten, üben von Kommunikationsfertigkeiten, das Erlernen von Formen des sozialen Miteinanders und Beziehungsgestalten.
    Sicherlich wird auch an jeder Schule tagtäglich durch Lehrer/Erzieher ein Konflikt "gelöst" bzw. besprochen, wie man diesen OHNE jegliche Gewalt lösen kann.

  16. 23.

    Ein wesentliches Argument mehr für das BGE – Bedingungsloses Grundeinkommen für ALLE. Damit ist jede frei, ein eigenes Leben mit eigenem Beruf aufzubauen statt vom Manne abhängig zu sein.
    Auch nach solch einer Katastrophe.

  17. 22.

    Liebe Userin, lieber User mit dem o.g.Namen.Diesen Teil, "...Wir als Eltern müssen zusehen, dass unsere männlichen Kinder so nicht aufwachsen und ihnen beibringen, wie sie mit ihrer Wut, ihren Aggressionen und mit all ihren anderen Defiziten, die sie zu Tätern werden lässt, umgehen..."
    halte ich für schwierig.
    Wut & Angst, Freude & Trauer, Scharm und Schuld sowie der Ekel gehören zu unseren Gefühlen. In jeder Situation erleben wir dies in unterschiedliche Ausprägung und Intensität.
    Sie als Defizit hinzustellen verneint uns als Menschen.Wir lernen als Mensch, wie wir mit den o.g. Gefühlen umgehen, und unserem sozialen Umfeld mitteilen, signalisieren, wie es uns geht, am Hauptbahnhof anders als zu Hause. Die andere Person erhält die Chance sich auf die Gefühle einzustellen und mir dieses mitzuteilen, wie sie das wahrnimmt. Dazu gehört auch den anderen den Raum zu geben die Situation zu verlassen. Sowohl die eine Seite, wie auch die andere.

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