Zweite Fußball-Bundesliga - Anfällige Hertha verpasst Heimsieg gegen Ulm

Sa 23.11.24 | 16:33 Uhr
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Berlins Ibrahim Maza trifft zum 1:0. (Bild: IMAGO / Matthias Koch)
Audio: ARD Sportschau | Guido Ringel | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Hertha BSC hat gegen Aufsteiger SSV Ulm den ersehnten Heimsieg verpasst. Zweimal führte die Elf von Christian Fiél, zweimal glich der Gast aus. Der genesene Hoffnungsträger Fabian Reese verfolgte das 2:2 nur von der Tribüne.

  • Hertha bleibt im siebten Heimspiel der Saison zum fünften Mal sieglos
  • Maza trifft wuchtig aus 25 Metern zum 1:0
  • Hertha zeigt sich defensiv zu anfällig gegen den Vorletzten
  • Marten Winkler verletzt sich nach 30 Minuten am rechten Oberschenkel

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat auch gegen Kellerkind SSV Ulm 1846 keinen Heimsieg feiern können. Ibrahim Mazas Distanzschuss (6.) konterte der Aufsteiger noch vor der Pause durch Semir Telalovic (38.). Derry Scherhant (51.) brachte Hertha zwar wieder in Front, doch Krattenmacher (59.) besorgte für Ulm den nicht unverdienten Ausgleich gegen schlampig verteidigende Herthaner.

Der Spielverlauf

Hertha begann abwartend gegen tief stehende Gäste, die die Räume im Mittelfeld zustellten. Der Wachmacher kam in der sechsten Minute: Ibrahim Maza hämmerte aus 25 Metern mittig aufs Tor, dem Ulmer Keeper Niclas Thiede misslang die Faustabwehr: 1:0 für Hertha. Die Berliner kamen im Anschluss zu weiteren Schusschancen gegen nun höher verteidigende Gäste, die mit zunehmender Dauer offensiv mutiger agierten. Der glücklose Winkler musste in der 31. Minute mit einer Verletzung am Oberschenkel ausgewechselt werden. Unglücklich fiel aus Hertha-Sicht der Ausgleich: Kevin Sessa blockte im Strafraum einen Schuss des SSV, den Abpraller verwertete in der 38. Minute Semir Telalovic freistehend zum 1:1.

Hertha kam gut aus der Pause: Dardai verzog nur knapp nach schönem Zusammenspiel mit Maza und Florian Niederlechner (46.). Fünf Minuten später machte es Derry Scherhant besser, der per Nachschuss zum 2:1 traf. Der auffällige Maza hatte zuvor wuchtig abgezogen. Doch Ulm schlug abermals zurück, weil sich Hertha defensiv allzu anfällig zeigte: Maurice Krattenmacher spazierte gefühlte Ewigkeiten durch die Herthaner Hälfte und vollendete per Flachschuss zum erneuten Ausgleich (59.). Hertha drängte danach wütend auf die erneute Führung, aber es fehlte die Präzision im Abschluss. In der 79. Minute bewahrte Ernst die Hertha vor dem Rückstand, parierte stark im Eins-gegen-Eins gegen Alexander Kahvic. Hertha rannte nochmals an, Cuisance traf zum vermeintlichen 3:2, aber der Treffer zählte wegen eines Foulspiels des Torschützen nicht, so blieb es am Ende beim Remis.

Spieler des Tages

Er war an beiden Hertha-Toren beteiligt, häufig anspielbar und setzte im letzten Drittel seine Mitspieler mit sehenswerten Pässen in Szene: Ibrahim Maza. Was der 18-Jährige technisch auf dem Fußballplatz veranstaltet, würden selbst Menschen, die mit Fußball gar nichts anfangen können, als außergewöhnlich erachten. Gegen Ulm bestach Maza durch Effektivität und Torgefährlichkeit. Sein wuchtiger Schuss zum 1:0 war zwar haltbar, aber trotzdem muss man den Ball in dieser Geschwindigkeit erstmal aufs Tor bringen. So mancher Mitspieler hätte das Leder aus ähnlicher Lage wohl übers Marathon-Tor des Olympiastadions gedroschen. Beim 2:1 zwang Maza den gegnerischen Keeper zur Parade, Scherhant vollendete für ihn.

Dass der Deutsch-Algerier eines der begehrtesten Talente hierzulande ist, ist unbestritten. Sollte Maza seine Torgefährlichkeit auch zukünftig unter Beweis stellen, dann könnte er der klammen Hertha schon bald einen enormen Geldregen bescheren. Sein Vertrag läuft noch bis Mitte 2027.

Marten Winkler muss verletzt vom Platz. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)Schmerzverzerrtes Gesicht: Marten Winkler musste zur 30. Minute verletzt ausgewechselt werden. (imago/Jan Huebner)

Was war da los?

Es war das Gesprächsthema der Woche: Spielt Fabian Reese oder spielt er nicht? Christian Fiél entschied, Herthas genesenen Hoffnungsträger nicht in den Kader für das Spiel gegen Ulm zu berufen. Erst vergangenen Dienstag war Reese wieder in Mannschaftstraining der Hertha eingestiegen. Ein Einsatz wäre noch zu früh gekommen, zumal man wohl kein Risiko eingehen wollte. Dass Hertha den offensiven Schienenspieler durchaus gebrauchen könnte, zeigte das Spiel gegen den Aufsteiger abermals, wobei Reese-Ersatz Derry Scherhant eine gute Partie machte. Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) könnte Reese sein Comeback beim Auswärtsauftritt in Magdeburg feiern.

Trotz der Genesung Reeses hat Herthas lange Verletzung erneut Zuwachs bekommen. Marten Winkler verletzte sich in der 30. Minute derart schwer am Oberschenkel, dass zwei Hertha-Betreuer es nur unter größter Anstrengung bewerkstelligen konnten, den Mittelfeldspieler zur Bank zu geleiten. Später musste sich Winkler mit dick bandagiertem Oberschenkel auf eine Trage legen. Eine Diagnose steht zwar noch aus, dass Winkler mindestens einige Wochen fehlen dürfte, ist zu befürchten.

Zählbares

  • erstmals seit über 24 Jahren kam es zwischen Hertha BSC und dem SSV Ulm wieder zu einem Pflichtspiel, in der Bundesliga-Saison 1999/00 gewann Hertha damals mit 0:1 (Torschütze: Marco Rehmer).
  • mit satten 119 Stundenkilometern hämmerte Ibrahim Maza den Ball zum 1:0 in die Ulmer Maschen
  • das Durchschnittsalter beider Teams lag unter 25 Jahren. (24,1 bei Hertha und 24,7 bei Ulm)

Stimmen zum Spiel

Christian Fiél (Trainer Hertha BSC): "Wir sind sehr unzufrieden. Wir haben heute nicht gut verteidigt, zu oft die falsche Entscheidung getroffen, dann das direkte Duell verloren. Wenn du zu viele einfache Fehler machst, dann wird es schwierig."

Thomas Wörle (Trainer SSV Ulm 1846): "Ich habe einen sehr mutigen und couragierten Auftritt von uns gesehen. Es war alles drin. Wir waren sogar in der Lage, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden."

Michael Cuisance (Hertha BSC): "Das 2:2 fühlt sich wie eine Niederlage an, wir haben heute zwei Punkte verloren, das ist schwer zu verdauen. Insgesamt war es ein schlechtes Spiel von uns und leider auch vom Schiedsrichter."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbbUM6, 23.11.2024, 18 Uhr

17 Kommentare

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  1. 16.

    Nickdiebstahl... gääähn....
    Schade nur, dass die alte Dame nicht in die Spur kommt...
    Aber die Saison ist noch nicht vorbei!
    Eisern Berlin

  2. 15.

    Super Wochenende.
    Hertha nicht gewonnen.

  3. 14.

    Achja, das ist einfach dem Schiri die Schuld zu geben.
    Was anderes fällt ihnen nicht ein ?
    Egal, nur schade das Ulm nicht gewonnen hat.

  4. 13.

    Die den Kohl nicht fetter machen würde.

    Der Trainer ist nicht das Problem, ich selbst bin Dardai Fan, der hat nur noch nicht den richtigen Hebel gefunden um aus dieser guten Truppe ein Siegerteam zu machen. Bis zum ersten Tor war alles gut, wie so oft wird dann nicht genauso weitergemacht. Die Truppe macht dann nur noch das notwendigste und es geht die Kompaktheit verloren.
    Wenn er das abstellen kann, dann kann es weit gehen mit dem Team, wenn nicht, dann ist Dardai bald wieder zurück.
    Ha Ho He

  5. 12.

    Mir fällt auf, dass der Hertha-Trainer nach jedem vermurksten Spiel immer dieselben Plattitüden raushaut. Wenn er weiß, woran es lag (bzw. liegt), warum setzt er dann nicht alles daran, diese Schwachstellen endlich zu beseitigen? Ich bin (wie einige hier) auch der Meinung, dass Hertha mit Pal Dardai nicht schlechter dastehen würde. Man wäre aber um mind. 500.000 € reicher...

  6. 11.

    Hertha war nicht grottenschlecht ( haben SIE das Spiel gesehen, Rene?)und der Schiri war auch nicht schuld, Siggi. Immer dieses schwarz/ weiß Denken hier. Unentschieden wohl gerecht, hätten beide Mannschaften auch gewinnen können. Unterhaltsames Spiel. Egal, weiter geht's.
    HAHOHE

  7. 10.

    Räusper … für Union Berlin lief es ja auch eher bescheiden.
    Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift, neuerdings werden aber solche Dinge im Keller der DFL geklärt. (Zwinker-Zwinker-Lach-Smiley)
    Gebrauchtes Wochenende für beide Berliner Vereine.

  8. 9.

    Schneller Treffer zum 1:0, danach verpasst Hertha BSC nachzulegen. Ein Abwehrfehler führt zum Ausgleich. Eine schöne Kombination führt zum 2:1, wieder verpasst es Hertha, den entscheidenden dritten Treffer zu machen. Irgendwie ist es logisch, dass Hertha den Ausgleich kassiert. Cuisance und Dardai müssen das dritte Tor machen. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Nicht mehr und nicht weniger. Elfmeter hin oder her, die Abwehr ist das große Problem der Hertha.

  9. 8.

    Die Abwehrleistung ist unterirdisch. Beide Gegentreffer waren Geschenke. Im Mittelfeld denken und spielen sie zu offensiv. Da entstehen zu viele Räume wo der Gegner keinen Druck bekommt. Das geht jetzt schon seit Jahren so. Mit Demme haben sie in dem Bereich sicherer gestanden und ich hoffe das die verletzten es endlich schaffen Konstanz zu entwickeln. Ansonsten wird das eine sehr launische Saison. Ich bleibe optimistisch Ha Ho He

  10. 7.

    Langweilig. Wie immer, der Schiedsrichter. Gäääähn.....

  11. 6.

    Sie haben wohl ein anderes Spiel gesehen...

    Hertha war grottenschlecht und kann glücklich sein überhaupt einen Punkt mitgenommen zu haben, aber bei blinden wie ihnen sind ja immer die Schiris Schuld...

  12. 5.

    Und wieder ein grottenschlechter Schiri. 3 Elfmeter nicht gegeben, unterschiedliche Maßstäbe hier und da. Wie immer ohne Konsequenzen.

  13. 4.

    Wenn nicht endlich in der Abwehr qualitativ nachrüstet wird wird man weiterhin im Mittelfeld rumdümpeln. Denn wieder hat einmal das amateurhafte Abwehrverhalten Punkte gekostet.

  14. 3.

    Die Überraschung des Tages ist Elversberg auf 3. Over.

  15. 2.

    Enttäuschend Hertha nur Mittelmaß in der zweiten Liga mit Tendenz nach unten. 7 Heimspiele, 4 Niederlagen, zwei glückliche Siege durch Platzverweise und gegen den Drittletzten der zweiten Liga nur Unentschieden. So kann Hertha nicht aufsteigen. Der Teure Trainer hat wenig erreicht. Pal Dardai hätte das auch erreicht. Der Präsident sagte niemand will Mittelmaß in der zweiten Liga. Ich auch nicht!!

  16. 1.

    Oh, der Aufsteiger führt 1 : 0

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