Vorläufige Zahlen für 2023 - Dieses Jahr mehr als 34.000 Polizisten im Einsatz gegen "Letzte Generation"
Die Blockade-Aktionen der "Letzten Generation" beschäftigen immer mehr Einsatzkräfte: Bis zum 4. Oktober sind fast 284.000 Einsatzstunden von Polizisten erfasst worden - mehr als für das gesamte vergangene Jahr.
Die Blockade-Aktionen der "Letzten Generation" haben in Berlin in diesem Jahr bislang weit über 30.000 Polizistinnen und Polizisten beschäftigt. Das teilte die Berliner Innenverwaltung in ihrer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus mit.
Bis zum 4. Oktober wurden demnach bei den Klebe-Aktionen 34.269 Polizeikräfte eingesetzt. Dabei seien 283.792 Einsatzstunden erfasst worden.
Das sind bereits deutlich mehr als für das gesamte Jahr 2022: Laut Innenverwaltung sind im vergangenen Jahr 251.714 Einsatzkräftestunden im Zusammenhang mit den Aktivisten der "Letzten Generation" aufgelaufen. Eine Aufschlüsselung nach Anzahl der Einsatzkräfte sei für 2022 dagegen nicht möglich, hieß es.
Die Blockade-Aktionen der "Letzten Generation" erfasst die Berliner Polizei demnach seit dem 24. Januar 2022 gesondert.
Innenverwaltung: Dieses Jahr bisher mindestens 132 Rettungswagen aufgehalten
Bis zum 4. Oktober dieses Jahres seien zudem 1.104 tatverdächtige Personen ermittelt worden. Davon waren 588 Personen Mehrfachtäterinnen oder -täter. Strafanzeigen gab es wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, gemeinschädlichen Sachbeschädigung sowie des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
Durch die Straßenblockaden der Klima-Aktivisten seien in dem Zeitraum 132 Einsatzfahrzeuge der Berliner Feuerwehr aufgehalten worden, hieß es weiter. Für die Polizei gebe es dazu keine statistische Erhebung. Die vollständige Räumung einer Blockade dauert laut einer Auflistung über die Einsatzzeiten im Durchschnitt rund zwei Stunden.
Am Samstag erst hatten Klima-Demonstrierende in Berlin Teile der Straße des 17. Juni blockiert und sich festgeklebt. Die Polizei sprach von 600 Teilnehmern, die "Letzte Generation" von 1.400. Gegen 14 Uhr räumte die Polizei die Straße. Sie war bereits vor der angekündigten Aktion vor Ort und konnte mehrere Demonstrierende zügig von der Straße tragen. Dann hielten sich die Beamten vorübergehend zurück: Sie werteten die Aktion als zulässige Versammlung, wie es nach einiger Zeit in einer Lautsprecherdurchsage hieß.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Diese Einsatzstunden sind in der Statistik noch nicht vermerkt.
Auch am Montag ist es zu vereinzelten Blockaden gekommen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.10.2023, 11:40 Uhr