3.700 Anfragen - Berliner wollten 2023 deutlich mehr Haustiere im Heim abgeben

So 24.12.23 | 10:57 Uhr
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Archivbild: Balu ist beim Weihnachtsfest der Tiere im Tierheim Berlin weihnachtlich geschmückt. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Bild: dpa/J. Carstensen

Ob Wellensittich, Meerschweinchen oder Dackel: Noch immer verschenken Menschen zu Weihnachten gedankenlos Tiere. Die Folge: Die Beschenkten geben die Tiere in Tierheimen ab. Deshalb gelten im Tierheim Berlin spezielle Regeln.

Deutlich mehr Menschen wollten dieses Jahr ihr Haustier im Berliner Tierheim abgeben als noch vergangenes Jahr. Etwa 3.700 Anfragen erreichten die Einrichtung bis Mitte Dezember (2022: insgesamt rund 3.000), teilt das Tierheim mit. "Wenn wir alle Anfragen, die bei uns ankommen, angenommen hätten, wären wir bei einem Stand von über 1.000 Hunden", sagte Tierheimleiterin Mareen Esmeier. Dazu kämen Abgabeanfragen für Katzen, Vögel, Meerschweinchen oder exotische Tiere wie Schlangen.

Durchschnittlich lebten 2023 fast 1.300 Tiere auf dem 16 Hektar großen Gelände. Allein bei den Hunden waren es im Dezember mehr als 300 Tiere. Knapp 200 weitere standen den Angaben zufolge gegen Jahresende auf der Warteliste.

Tiere nicht als Überraschung unterm Weihnachtsbaum

Ein Großteil der angenommenen Tiere kann laut Esmeier innerhalb von einigen Wochen oder Monaten vermittelt werden. "Schwierig sind die, die hängenbleiben, und die bleiben oft über Jahre hängen." Das sei vor allem bei Hunden der Fall - ein Großteil sei verhaltensauffällig. "Wenn ich mir den Rottweiler nur angeschafft habe, weil er süß und cool ist, geht der Schuss komplett nach hinten los", so die Tierheimleiterin.

Fast alle Hunde im aktuellen Bestand hätten schon mal jemanden gebissen. "Im Zweifel bleiben die Hunde bis zum Tod", sagte Esmeier. Ein Hund lebe bereits seit elf Jahren im Tierheim.

Wie auch in den vergangenen Jahren legt das Tierheim zwischen dem 20. Dezember 2023 und dem 1. Januar 2024 einen Vermittlungsstopp ein. Tiere würden nicht geshoppt, sondern adoptiert, heißt es dazu auf der Website der Einrichtung. "Daher eignen sie sich absolut nicht als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum", erklärte die Vorsitzende des Trägervereins, Eva Rönspieß.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.12.2023, 13 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Wenn ma ein Tier aus'm Tierheim adoptiert, wird das vom Tierschutzverein geprüft.
    Der illegale Tierhandel, z. B. auf ebay müsste verboten werden - Verkauf nur noch über Zuchtvereine!

  2. 14.

    Dann muss man sich ebend vorher überlegen, ob man sich ein Tier überhaupt leisten kann, bevor man sich eins anschafft und nicht nur, weil es gerade Mode ist, z. B. einen Hund zu besitzen. Die Gebühren wurden zuletzt 1999 angepasst - eine Erhöhung lange überfällig!
    Sie sollten sich dann besser keine Karnickel mehr anschaffen und auf ebay kauft mann sws keine Tiere alle aus illegaler Tiervermehrung!

  3. 12.

    Abgesehen von der hier häufig beschriebenen Dummheit der Menschen, gibt es noch einen anderen Grund, von dem ich als Tierhalterin ein Lied singen kann. Es ist die massive Gebührenerhöhung der Veterinäre. Wir hatten im laufenden Jahr 1000,- an Tierarztkosten für zwei Zwergkaninchen. Und es waren nicht mal besonders schwerwiegende Behandlungen. Es wurden soviele Kaninchen wie nie zuvor auf eBay angeboten.Es kann nicht jeder diese Kosten tragen, wenn alles andere auch so massiv teuer wird.

  4. 11.

    Die Jahre lange Mitfinanzierung der Unterhaltskosten bei Abgabe in einem Tierheim ist zwar erstrebenswert, aber nicht bis zu Ende gedacht. Dann gibt es noch mehr Bekloppte dir ihre Tiere (Sachen) auf die Straße oder Wald (stellen) . Oder noch schlimmer gleich erschlagen oder ersäufen.
    Die Menschen sind verroht und haben keine Empathie für nix mehr. Jetzt knuddel ich erstmal mein Dino Argentino, das brauche ich jetzt.

  5. 10.

    Lebe mit der Natur, Glaube an die Natur, Respektiere die Natur > Cesar Millan
    Der einzig wahre Hundeflüsterer den ich LIVE sehen und sprechen durfte. Nur er die Geschichts des Hundes von Anfang an erklärt...und alle anderen nur nach machen und das nicht mal richtig.

  6. 9.

    Fast alle Hunde im aktuellen Bestand hätten schon mal jemanden gebissen.
    Weil die Menschen es nicht begreifen Hunde zu halten bzw. zu führen und genau das sollte man eben vorher klären !

  7. 8.

    Leider werden dann noch mehr Tiere irgendwo ausgesetzt. Dann , im Interesse der Tiere, lieber ins tierheim. So schlimm wie es auch ist!

  8. 7.

    "weiterhin sollte ein Pflegegeld gezahlt werden bei Abgabe ins Tierheim"

    Gute Idee; nicht weit genug gedacht:

    Dann würde der Großteil der Tiere einfach nur noch so ausgesetzt werden.

  9. 6.

    sollte vorher geprüft werden ob er die Gegebenheiten hat für das Tier also das Umfled und ob der auch in der Lage ist zB einen Hund zu führen denn Hunde sind Rudeltiere und die sitzen nicht den ganzen Tag vom TV Gerät...weiterhin sollte ein Pflegegeld gezahlt werden bei Abgabe ins Tierheim was die Verpflegung und alles andere was das Tier braucht zu bezahlen ist für mindstens 3 Jahre....bzw so lange bis das arme Tier eine neuen Halter hat...

  10. 5.

    Mir geht es genauso...die Leute sind halt dumm dumm. Ich hatte es irgendwo mal geschrieben. Mein ganzes Leben habe ich Verantwortung für Tiere übernommen. Kein Tier kam bei mir ins Tierheim...auch wenn das Tier mal schwierig war. Ist Erziehungssache.
    Wer Tiere beim Tierheim abgibt..oder sie aussetzt, hohe Strafe. Keine Gnade

  11. 4.

    Das ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.
    Ich konsumiere, also bin ich!
    Vielleicht besteht ja auch ein Umtauschrecht.
    Sind Tiere laut Gesetz nicht immer noch Dinge?

  12. 3.

    ... um die Dummheit der Menschen zu erkennen reicht ein Blick in die Kommentare unter beliebigen Beiträgen hier.

    Tiere waren schon immer menschlicher als die Menschen selbst

  13. 2.

    Das ist für mich nicht nachvollziehbar wie dumm " Menschen" sein können. Tiere haben eine Seele, spüren Angst und Schmerzen wie wir. Wie kann man sowas einem Familienmitglied nur antun? Mir dreht sich das Herz um.

  14. 1.

    "als noch vergangenes Jahr." Und wie sah es vor Corona aus? 2022 ist ja nun nicht gerade ein typisches durchschnittliches Jahr gewesen in vielen Bereichen.

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