Auch als Autor bekannt - Tsokos nicht mehr Leiter der Charité-Rechtsmedizin

Mi 31.01.24 | 18:56 Uhr
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Archivbild: Michael Tsokos steht am 19.02.2019 in einem Obduktionssaal in Berlin (Quelle: imago images/Charles Yunck)
Bild: imago images/Charles Yunck

Michael Tsokos leitet nicht länger die Rechtsmedizin von Berlins Universitätsklinik Charité. Der Professor der Rechtsmedizin habe "auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen" bereits im Sommer darum gebeten, seinen Vertrag zum Jahresende 2023 beenden zu können, teilte die Charité am Mittwoch auf Anfrage mit.

"Er hat zum 31. Dezember seine Leitungsaufgabe aufgegeben." Tsokos soll nach Klinikangaben aber als Gastwissenschaftler erhalten bleiben. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung [Bezahlschranke] darüber berichtet.

Bekannt auch als Autor und durch TV-Auftritte

Tsokos wird im "Bild"-Bericht mit den Worten zitiert, er habe nach dem Tod seiner Eltern im vergangenen Frühjahr den Entschluss gefasst, einige Dinge in seinem Leben zu ändern und neue Prioritäten zu setzen. Seine Position als Direktor des Landesinstituts für gerichtliche und soziale Medizin Berlin behält er demnach. Tsokos hatte die Berliner Rechtsmedizin 2007 im Alter von 39 Jahren übernommen. Bekannt ist er unter anderem auch als Buchautor und durch Fernsehauftritte.

Die kommissarische Leitung der traditionsreichen Charité-Rechtsmedizin übernimmt nach Klinikangaben Lars Oesterhelweg.

Korrekturhinweis: In der vorherigen Fassung dieses Beitrags haben wir Tsokos als Pathologen bezeichnet. Dies ist nicht korrekt, Tsokos ist Rechtsmediziner. Sein Gebiet umfasst Todesfälle mit vermuteter nicht natürlicher Ursache, er ist zuständig für Opfer von Gewaltverbrechen. Pathologen beschäftigen sich laut der Deutschen Gesellschaft für Pathologie [pathologie-dgp.de] vor allem mit lebenden Patienten und deren Gewebe unter dem Mikroskop. Rechtsmediziner können Pathologen aber mit der Auswertung von Gewebeproben beauftragen, um Aufschlüsse über die Todesursache zu erhalten.

Sendung: rbb24, 31.01.2024, 21:45 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Vroni, das ist genau die richtige Frage. Ich könnte mir vorstellen: keinen gefunden. Ist aber nur eine Vermutung.

  2. 12.

    Warum besetzt die Charité die Leitung auch anderer Institute kommissarisch? Teilweise sogar sehr langfristig, in der Transfusionsmedizin zum Beispiel ist der Institutsleiter seit bald zehn Jahren nur kommissarisch im Amt.
    Fehlen geeignete Kandidaten? Zahlt die Charité zu schlecht? Oder wollen gute Leute nicht mehr an die Charité? Oder sind kommissarische Leitungen billiger? Oder…?

  3. 11.

    Immer wieder interessant was für respektlose Kommentare in diesem Forum das Blick der Öffentlichkeit erblicken.
    Mit der Netiquette scheinen es die Herren und Damen Redakteure nicht so ernst zu nehmen. Dabei geht doch canceln so einfach, stimmt's!

  4. 10.

    Und Sie sollten andere Schreiber nicht beleidigen! Nur weil Sie das was in der Presse steht zu Ihrer eigenen Meinung machen, muss das nicht den wahren Gründen entsprechen.

  5. 9.

    Kennen Sie den Unterschied zwischen einer argumentativ umtermauerten Meinung und einer haltlosen Behauptung?

  6. 8.

    Lesen könne Sie auch nicht ?
    Da steht eindeutig drin, dass er sich nach dem Tod seiner Eltern so entschieden hat.
    Menschen wie Sie kann man echt in der Pfeife rauchen!

  7. 7.

    Ein sehr kluger und fähiger Mann, der große Achtung verdient. Möge sein zukünftiges Leben nach seinen Wünschen verlaufen.

  8. 6.

    Ich wünsche Professor Tsokos für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und Erfolg. Lese seine Bücher gern. Er hat viele Fans.

  9. 4.

    Zitat: aus dem Artikel: "Tsokos wird im "Bild"-Bericht mit den Worten zitiert, er habe nach dem Tod seiner Eltern im vergangenen Frühjahr den Entschluss gefasst, einige Dinge in seinem Leben zu ändern und neue Prioritäten zu setzen."

    Daraus lesen Sie: "Ein Unbequemer, der auch keinen Bock mehr hat." und weiter "Vielleicht wurde er auch langsam, aber sicher, abgekanzelt." Nee, is klar, "moep".

  10. 3.

    Wieso hat es denn die Charité in dem halben Jahr seit Sommer nicht geschafft, die Stelle richtig neu zu besetzen und braucht erst noch eine kommissarische Leitung?

  11. 2.

    wenn man älter wird ist kein Platz mehr im Berufsleben. Erfahrung und Wissen zählt nicht mehr.
    Nur jung und dynamisch zählt heute.

    Anmerkung: Leistung hat nichts mit dem Alter zu tun! Ganz im Gegenteil!!!

  12. 1.

    Ein Unbequemer, der auch keinen Bock mehr hat. Seine Entscheidung ist absolut nachvollziehbar. Vielleicht wurde er auch langsam, aber sicher, abgekanzelt.

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