Ukrainischer und israelischer Präsident - Verkehrswarnlage in Berlin nach Staatsbesuchen wieder aufgehoben

Fr 16.02.24 | 17:09 Uhr
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16.02.2024, Berlin: Menschen warten auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Alexanderplatz.(Quelle:dpa/F.Sommer)
Video: rbb24 Abendschau | 16.02.2024 | N. Akbayir | Bild: dpa/F.Sommer

Am Freitag waren gleich zwei Staatsgäste in Berlin, für deren Sicherheit besondere Vorkehrungen getroffen werden mussten: der ukrainische und der israelische Präsident. Inzwischen wurden die Sicherheitsmaßnahmen wieder zurückgefahren.

Die Verkehrswarnlage in Berlin wegen der Staatsbesuche des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog ist am späten Freitagnachmittag aufgehoben worden. Im Regierungsviertel muss aber noch mit Sperrungen gerechnet werden.

Auch bei der S-Bahn kann es auf allen Linien weiterhin zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Grundsätzlich sei der Verkehr aber auf allen zuvor unterbrochenen Linien wieder aufgenommen worden, teilte die Berliner S-Bahn auf X mit.

Ausfälle und Störungen bei der Bahn

Zahlreiche S-Bahn-Linien konnten am Freitag aus Sicherheitsgründen nicht durchgängig und nur sehr unregelmäßig fahren. Die Züge der S1 und S2 fuhren vorübergehend nur im 20- Minuten-Takt. Die Ringbahnlinien S41 und S42 wurden auf einen 10-Minuten-Takt ausgedünnt. Die Linien S26, S45 und S85 entfielen komplett.

Außerdem wurde der Verkehr der Linien S3, S5, S7 und S9 zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz unterbrochen. An der Stelle hatte es am Morgen bereits Einschränkungen wegen "Gegenständen im Gleis" gegeben. Die Bundespolizei nannte auf rbb-Anfrage keine Details zu den Gegenständen. Das sei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich. Es sei aber ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet worden. Einen Suizid schloss der Sprecher ausdrücklich aus.

Vereinzelt Proteste am Rande des Staatsbesuchs

Am Freitagmittag hatten sich nach rbb-Informationen rund 60 Menschen am Großen Stern in Berlin-Mitte versammelt, um gegen den Besuch des israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog zu protestieren. Sie trugen Palästina-Flaggen und riefen "Free Gaza"-Parolen. Die Lage sei nach bisherigen Erkenntnissen ruhig. Es handelt sich laut Polizei um die einzige Protestaktion in dem Zusammenhang im Stadtgebiet.

Etwa 60 Demonstrierende haben sich am Mittag des 16.02.2024 spontan am Großen Stern in Mitte versammelt, um gegen den Besuch des Israelischen Präsidenten zu protestieren.(Quelle:rbb/Winterhagen)
Demonstranten am Freitagmittag am Großen Stern in Berlin. | Bild: rbb/Winterhagen

Rund 1.700 Polizeikräfte im Einsatz

Selenskyj hatte am Freitagmittag in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen, am Abend wurde Selenskyj dann in Paris zu politischen Gesprächen erwartet. Isaac Herzog traf am Vormittag im Schloss Bellevue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Nach rbb-Informationen waren rund 1.700 Polizeikräfte im Einsatz, um die beiden Staatsgäste abzusichern. Dabei wurde die Berliner Polizei aus neun anderen Bundesländern und von Kräften der Bundespolizei unterstützt. Auch aus Brandenburg kam Unterstützung, deshalb wurde bereits das Fußball-Regionalligaspiel Babelsberg gegen Chemnitz abgesagt, weil zu viele Polizeikräfte am BER und in der Stadt beschäftigt waren.

Sendung: rbb24 Abendschau 16.02.2024, 19:30 Uhr

 

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64 Kommentare

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  1. 64.

    “Verkehrswarnlage” - also diesen Begriff muß man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen! Was kommt als nächstes?

  2. 63.

    Was war das heute mal wieder für eine Verarschung der Berliner Bevölkerung. Schon mal was von Homeoffice gehört, ihr ach so wichtigen Politiker.

  3. 62.

    Pflichtvorgaben der Polizei, keine freiwillige Entscheidung der Mitarbeiter oder SBahn

  4. 61.

    Ich verstehe nicht, warum S-Bahnen weniger häufig fahren, nur weil Staatsbesuch kommt.
    Verständlich wäre, wenn man bei einzelnen Stationen weder aus- noch einsteigen kann, weil das Gebiet eben abgeriegelt ist.
    Aber dass S-Bahnen nur alle 20 Minuten fahren oder komplett entfallen, ergibt genau keinen Sinn.
    Selenskyj fährt nicht mit der S-Bahn, kein Grund für Einschränkungen um für seine Sicherheit zu sorgen.

  5. 60.

    Ich finde einfach keine Worte für all das. Diese angebliche Sicherheit vor Terroristen und Angriffen. Aber man begibt sich erst mal mitten in die City rein. Das erscheint mir wirklich sehr sinnvoll zu sein. So richtig durchgeplant und sehr logisch. Das ist doch mehr Volks Verarsche....

  6. 59.

    Ich schrieb ganz am Anfang schon, welchen Sinn der 10-Minuten-Takt hat. Es hat dann immer den Anschein, dass die Bahn dann gleich sparen will und daher, als vorgeschobenen Grund, die Staatsbesuche nennt. Richtig, was hat die S85 mit dem Besuch zu tun?

  7. 58.

    Es ist eben das Wahre Gesicht der Politik das ihnen die Nutzer des ÖPNV schlicht weg egal sind wie sie zur Arbeit kommen. Immer noch denkt man mit dem Lenkrad in der Hand "man könne doch herum fahren", nur das blöde ist das Nutzer im ÖPNV keine alternative haben. Es gibt nicht einmal um die Fahrzeitverlängerung, sondern um die nicht Planbarkeit des Fortkommens. Alles ist bei diesem Besuch bis aufs kleinste geplant, Verhältnismäßigkeit scheint da keine Rolle zu spielen. Ja und wie schon erwähnt unterhält der Bund Anwesen die weit draußen und sich auch viel besser sichern lassen. Weshalb nutzt man diese Orte nicht für solche Treffen ?

  8. 57.

    Es regt mich einfach so sehr auf. Wie wäre es denn einfach mal, wenn man sich an einem Sonntag zum Brunchen verabreden würde? Dann würde es nicht so ein riesen Problem darstellen. Kein Wunder das hier nichts funktioniert in diesem Land. Kann da irgendeiner überhaupt noch klar denken? Oder hat ein wenig Empathie für den anderen Menschen übrig? Anscheinend nicht! Durch den Streik, bin ich den einen Tag schon alleine 70 kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Und jetzt noch das!!! Ich habe dafür noch nicht mal ansatzweise Verständnis. Das verärgert einfach jeden einzelnen. Und motivierend ist das auch nicht.!!

  9. 56.

    "Fahrgäste der Berliner S-Bahn müssen sich am Freitag auf Ausfälle und Störungen einstellen. "

    Sie können Störung also auch planmäßig, nicht nur aus Organisationsversagen.

  10. 55.

    Auch mit der Bahn kann man "umfahren" indem man auf andere Routen ausweicht. Als Autofahrer ist das täglich so. War bekannt dass zwei Bittsteller heute zu Besuch kommen.

  11. 54.

    So ein Blödsinn. Die Bevölkerung mit solch einem Scheiss zu belasten. Die Menschen, die arbeiten gehen und die Wirtschaft ankurbeln auch noch Stunden auf dem Bahnsteig stehen lassen, ohne jegliche Auskunft. Kein Mensch, der einen mal eine tatsächliche Auskunft geben kann. Diverse Umwege muss man in Kauf nehmen. Und das alles, nach dem ganzen Streik von der s Bahn und der BVG. Riesen Leistung.!!! Danke

  12. 53.

    Es gibt genug Plätze in Deutschland zum Treffen ohne das die Bevölkerung davon betroffen wird. "Alle sind gleich, manche gleicher."

    S85 fährt weit weg vom Brennpunkt und trotzdem abgestellt.

  13. 52.

    "Warum ist dass klar? Wenn andere Schauspieler nach Berlin kommen, werden keine Straßen gesperrt!"

    ......da haben Sie wohl eine Kleinigkeit vergessen zu erwähnen. Warum wohl? Schauspieler und momentan?

  14. 50.

    Das ist eine gewagte Prognose, wer weiß, wie sich Bonn entwickelt hätte.
    Aber ich bin dabei, derart viel Zinnober zu kritisieren. Der Arbeitsalltag wird hier für zu viele Menschen eingeschränkt. Das muss für Selenskyj echt nicht sein.

  15. 49.

    " So fahren die Züge der S1 und S2 nur im 20 Minuten-Takt. Die Ringbahnlinien S41 und S42 wurden auf einen 10 Minuten-Takt ausgedünnt."
    Klar, es ist Freitag, die Leute wollen endlich nach Hause, dürfen sich aber die Beine in den Bauch stehen, weil Staatsbesuch kommt.
    Man tut aber auch alles, um den Leuten die Offis zu vermiesen. Immer rein in die Sardinenbüchsen...
    Wird das jetzt immer so sein? Fein...

  16. 48.

    Vielleicht wäre es ja leichter wenn Sie nach Bonn zögen? Da herrscht schon seit einigen Jahren vergleichsweise ländliche Ruhe. Immer dieses Gejammer, so ist das nun mal in ner europäischen, nicht ganz unbedeutenden Hauptstadt. Erklären Sie Ihr Problem mal den Jungs im ukrainischen Schützengraben.

  17. 47.

    Das mit Weselsky und GDL sehe ich anders. Streik ist ein legitimes Mittel, und wenn es nur ein "Egotrip" wäre, dann würden sich nicht so viele Lokführer anschließen. Die ODEG hat die gleichen Bedingungen akzeptiert, die vom Staatskonzern DB abgelehnt wurden. - Im übrigen könnten die Milliarden, die Selenskyi auch diesmal wieder für Waffen rübergeschoben kriegt, hier sinnvoll in die öffentliche Infrastruktur (auch die Bahn) investiert werden.

  18. 46.

    Weil jedes online Meeting manipuliert sein kann und nur physische Anwesenheit legitimiert

  19. 45.

    Wer bezahlt mir eigentlich die Zeit, die ich auf die S Bahn warte? Wieso muss man verreisen, wenn im eigenen Land Krieg ist? Gibt es kein stabiles Internet für ein Zoom Meeting?

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