Treffen mit Scholz im Kanzleramt - Ukrainischer Präsident Selenskyj in Berlin eingetroffen

Fr 16.02.24 | 11:02 Uhr
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Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Selenskyj vor dem Bundeskanzleramt am 16.02.2024.(Quell:dpa/AP/M.Schreiber)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.02.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/AP/M.Schreiber

Der ukrainische Präsident ist am Freitagvormittag in Berlin eingetroffen. Bundeskanzler Scholz hat Selenskyj im Kanzleramt empfangen. Anschließend trifft er Bundespräsident Steinmeier.

  • Ukrainischer Präsident Selenskyj am Freitagvormittag in Berlin eingetroffen
  • Selenskyj trifft Bundeskanzler Scholz und Präsident Steinmeier
  • Einschränkungen im ÖPNV und Straßensperrungen im Regierungsviertel

Selenskyj trifft Scholz und Steinmeier - Verkehrseinschränkungen in Berlin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Freitagvormittag in Berlin eingetroffen. Selenskyj veröffentlichte Fotos im Onlinedienst Telegram, die ihn bei der Ankunft zeigten.

Selenskyj wurde anschließendvon Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen. Im Kanzleramt haben die beiden Politiker eine "bilaterale Vereinbarung über Sicherheitszusagen und langfristige Unterstützung" unterzeichnet. Auch ein Treffen Selenskyjs mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist geplant.

Durch den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag kommt es zu Straßensperrungen und Einschränkungen bei der Berliner S-Bahn.

Später will der ukrainische Staatschef nach Frankreich weiterreisen, wo er am Abend im Pariser Elysée-Palast von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfangen werden soll.

Selenskyj besucht Münchner Sicherheitskonferenz

Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur kommt Selenskyj auch zur Münchner Sicherheitskonferenz. Die Teilnahme Selenskyjs an der Konferenz war zwar seit einiger Zeit erwartet worden, bisher aber nicht offiziell bestätigt. Der ukrainische Präsident hatte das wichtigste Politiker- und Expertentreffen zur Sicherheitspolitik im vergangenen Jahr per Videoansprache eröffnet. Jetzt nimmt er erstmals seit der russischen Invasion vor fast genau zwei Jahren wieder persönlich teil.

Zweiter Deutschlandbesuch seit Kriegsbeginn

Es ist der zweite Deutschlandbesuch Selenskyjs seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Bei seinem ersten Aufenthalt war er im Mai vergangenen Jahres in Berlin und Aachen. Damals war die Verleihung des Karlspreises an ihn in Aachen der Anlass. Vorher traf Selenskyj sich mit Scholz im Kanzleramt und mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.

Bei der Sicherheitskonferenz soll Selenskyj auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris treffen. Das Gespräch der beiden an diesem Samstag kündigte das Weiße Haus im offiziellen Programm der Vizepräsidentin für ihren Deutschlandbesuch an. Harris wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz in München treffen.

Frankreich und Ukraine wollen Sicherheitsabkommen unterzeichnen

Frankreich und die Ukraine wollen ein bilaterales Sicherheitsabkommen schließen. Der französische Staatschef Emmanuel Macron werde den ukrainischen Präsidenten dazu am Freitag in Paris empfangen. Dabei werde das Abkommen unterzeichnet, teilte der Élyséepalast am Donnerstag mit.

Selenskyj plant weitere Treffen mit europäischen Regierungschefs

Laut Deutscher Presse-Agentur habe Selenskyj seinerseits explizit auch noch Treffen mit Tschechiens Präsidenten Petr Pavel, Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen
und dem niederländischen Premierminister Mark Rutte angekündigt.

Ukraine sinnt auf Unterstützung Frankreichs

Macron hatte der Ukraine vor einem Monat ein Unterstützungsabkommen in Aussicht gestellt, ähnlich wie es Großbritannien mit dem von Russland angegriffen Land besiegelt hatte. Das Abkommen zwischen Großbritannien und der Ukraine schreibt fest, dass London die Ukraine jetzt, aber auch in möglichen zukünftigen Konflikten mit Russland unterstützt. Dabei geht es um schnelle und dauerhafte Militärhilfe, nicht um den Einsatz britischer Soldaten.

Ukraine-Krieg dauert bereits zwei Jahre

Die Ukraine bemüht sich seit längerer Zeit um eine Nato-Mitgliedschaft. Nach dem Angriff Russlands auf das Nachbarland am 24. Februar 2022 stellte Kiew einen beschleunigten Antrag auf Aufnahme in das Verteidigungsbündnis. Die Nato lehnt Beitrittsverhandlungen bisher jedoch mit Verweis auf ein Andauern des Krieges ab.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.02.2024, 10:41 Uhr

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95 Kommentare

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  1. 95.

    "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt." - am 3. Dezember 2013 im Gespräch mit Schülern im Rahmen der „Willy-Brandt-Lesewoche“ im Friedrich-Ebert-Haus Heidelberg

  2. 94.

    "Das war ein Gedankenexperiment und scheint bei Ihnen nicht gut angekommen zu sein." Ich wollte auf etwas anderes hinweisen mit dem Verweis auf die Geschichte von Deutschland. Eine Gebietsabtrennung (egal aus welchen Gründen, da das dann sowieso gerade politisch passend gedreht wird, wenn notwendig) ist potentiell auch immer der Nährboden für den nächsten Krieg - das sollte man besonders als Deutscher wissen.

  3. 93.

    Das Schöne ist, wir werden noch erleben das Putin (an Alter oder Krankheit) stirbt und Russland in Einzelstaaten zerfällt. Ein Land das seine Priester verhaftet, weil sie Krieg ablehnen, verdient es, in die Geschichtsbüchern unter Rubrik *Vergangenheit* zu stehen. Ich hoffe die Bewohner des ehemaligen Russlands der Zukunft vergessen diese Lektion nicht und setzen sich für Frieden ein.

  4. 92.

    Aber ein bißchen hängen "die Deutschen" schon noch an den "alten" Gebieten. Warum sonst stehen an den Autobahnschilder Richtung Osten die ehemaligen, deutschen Namen z.B. Stettin, Danzig, Breslau usw. ? Und auch die Medien verwenden allzu gerne noch die alten Bezeichnungen für Städte und Gebiete anstatt die aktuellen Namen.

  5. 91.

    Sie wissen, dass die Ukraine eines Tages frei sein wird?

    Mich würde interessieren worauf Sie Ihren Optimismus stützen.

    Auch in bin der Meinung, diesen Überfall kann die Ukraine nicht gewinnen.

  6. 90.

    Björn:
    "Antwort auf [Realität] vom 15.02.2024 um 17:34
    "Für alle, die der Meinung sind, die Ukraine könne ja auf gewisse Gebiete ihres Landes verzichten. Wie würden Sie eigentlich argumentieren, wenn es hierbei um Deutschland gehen würde?" Da haben Sie aber in Geschichte zu Deutschland nicht aufgepaßt."

    Es geht hier nicht um Geschichte, nicht um Zeiten, als überall Monarchen und Diktatoren herrschten. Es geht um die Gegenwart, die Verteidigung von Demokratien gegen imperialistische Diktatoren mit Großmachtsphantasien!

  7. 89.

    sie wissen schon das Afghanistan und Vietnam Stellvertreterkriege waren?

    gehe ich Recht in der Annahme, da sie beide Länder ins Spiel bringen, das die Ukraine ein Stellvertreterkrieg ist und die Ukraine ein Spielball zwischen Russland und den USA ?

  8. 88.

    Das war ein Gedankenexperiment und scheint bei Ihnen nicht gut angekommen zu sein.

  9. 87.

    Zur Stärkung der Demokratie schlage ich vor:
    1. Befragung der Bürger, in welchem Umfang sie Militärhilfe an die Ukraine leisten wollen. Da sich ja insbesondere Wohlhabende für weitere Waffenlieferungen aussprechen, sollten diese vorrangig von deren Vermögen bezahlt werden.
    2. Dieser Vermögenstransfer sollte nicht nur von Deutschen sondern auch von reichen Ukrainern und reichen US-Bürgern, reichen Russen und wer sonst noch alles viel Geld hat, erfolgen.

  10. 86.

    Ich lebe im Jetzt und deswegen argumentiere ich auch im Jetzt.

  11. 85.

    nur mal so ganz nebenbei in den besagten gebieten befindet sich das größte Lithium Vorkommen Europas. Lithium ist für Europa sehr sehr wichtig ( zB E Autos ).2021 erwarb European Lithium die Lagerstätte des Lithium

    immer noch eine Theorie, das es Putin nur um Die Rohstoffe geht ?

    Und von militärischer Taktik haben sie auch nix gehört? ukrainische Kräfte um Kiew bündeln um im Osten und Süden freie Bahn zu haben und dies war auch erfolgreich, die Bodenreichen Gebiete sind unter russischer Hand und die ukraine versucht seit dem vergeblich diese Gebiete zurück zu erobern

  12. 84.

    Was haben Höcke, Hitler und Putin gemeinsam?
    Das raus zu bekommen ist ganz einfach. Man muss nur die Reden verfolgen.
    Die Ukrainer verdienen höchsten Respekt und jede Hilfe die Europa leisten kann.

  13. 83.

    Wäre es nicht einfacher gewesen, sich gleich in München zu treffen?

  14. 82.

    "Putin will das sowjetische/großrussische Reich in alter Größe. Der Zerfall der Sowjetunion war für ihn die größete Katastrophe seiner Geschichte, und diese muss korrigiert, also rückgängig gemacht werden!"

    Auf den Punkt gebracht. Chapeau!

  15. 81.

    Ich kann den Typen nicht mehr sehen

  16. 80.

    Im Gegensatz zu ihnen glaube ich nicht, ich weiß, dass die Ukraine eines Tages frei sein wird.

  17. 79.

    "Diesen Krieg kann und wird die Ukraine nicht gewinnen. "

    Hat man das von Afghanistan und Vietnam nicht auch behauptet?

  18. 78.

    Genau, dieser Krieg, den die Ukraine zu führen gezwungen ist, kostet - unter anderem - sehr viel Geld. Aber wenn Putin siegt, steht er an Polens Grenzen und dann wird es erst richtig teuer.

    Gruß
    Navan

  19. 77.

    Von mir aus kann er so lange bleiben, wie er will. Ich finde ihn äußerst sympathisch.

  20. 76.

    Genau, wir geben das Geld, die Ukrainer bloß ihr Leben. Oder wie?

    Gruß
    Navan

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